Treibholz

  • Hallo,


    was ist dran an der Aussage, dass Treibholz welches man an allen Stränden dieser Welt finden kann nicht brennt, bzw. es nicht für Lagerfeuer geeignet sein soll?
    Ich kann mir das nur schlacht Vorstellen, da manche Treibholzstücke so Knochentrocken sind das diese wie Hölle brennen müssten. Oder täuscht das?
    Hat das was mit dem salzigen Meerwasser zu tun?
    Was meint ihr?
    :feuerbohr


    Grüße
    Trapper

  • Hi Trapper, also ich hab schon an der halben Atlatikküste Europas so wie fast an der gesamten Mittelmeerküste
    Feuer gemach ( ja ich weiß, das darf man nicht, pfui böser Bushdoc) und ich muss sagen dass Treibholz das schon
    längere Zeit am Strand liegt, sehr gut brennt. Im Sommer hab ichauch erst am Bodensee ( die Argen bringt viel Fracht)
    mit Treibholz feuer gemacht, ging auch gut.


    Gruß Bushdoc

    Auch dieses Jahr bietet Bushdoc´s School of advanced Survival and Bushcraft wieder folgende Kurse an:
    -Bushcraft ohne Busch
    -Survival ohne zu überleben


  • Meine eigenen Erfahrungen stammen auch nur aus den Urlauben (stamme ja nicht aus einer Küstenregion). Wenn Treibholz aus dem Salzwasser trocken ist, brennt es genau so schön wie anderes trockenes Totholz.

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Hier im Rheintal, bevor er in den Bodensee mündet, ist es eine Art Volkssport mittels Enterhaken und Seilen nach Unwettern das Treibholz aus dem Fluss zu fischen und zu Brennholz zu verarbeiten. Das ist sogar so populär, dass die Jungs einen Verein gegründet haben...
    Guckst du hier und hier

    Wer glaubt, daß ein Projektleiter Projekte leitet, der glaubt auch, daß ein Zitronenfalter Zitronen faltet.

  • Dann stimme ich in den Kanon ein. Brennt super. Ist bei mir, wenn vorhanden, die erste Wahl. Besonders das Schwemmholz ohne Rinde, welches in Sträuchern o.ä. hängen geblieben ist, eignet sich bestens.


    [edit]Manchmal ist Schwemmholz sogar die einzige Wahl. Wenn z.B. im Spätwinter alles durchgeweicht ist kann es mühselig sein was zu finden und dann hat man bei Schwemmholz eher Glück.[/edit]

  • Hab auch schon oft Feuer aus Treibholz gemacht, allerdings nur an Flüssen - die tollen Farben treten wohl eher bei Holz aus Meerwasser auf, oder?

    Ebefalls kann ich sagen, das Treibholz gut brennt. Erst in Indien gemacht...
    Allerdings muss ich mit der Farbe zustimmen. Manchmal gibts tolle Effekte wie 9VBattery schon schrieb.
    Wens interessiert, hier ein guter Artikel dazu:


    http://www.zeitenschrift.com/magazin/63_gartenkinder.ihtml

    Nachdem ich dem Link gefolgt war, bekam ich eine WOT-Warnung - hab die Seite danach mal wikipediert, scheint mir nicht die allerbeste Quelle zu sein (nur als Hinweis, falls Dir das noch nicht bekannt war).

  • es gibt sogar Leutz die nie Brennholz kaufen sondern nur unterwegs sind und Treibholz einsammeln , es gibt auch einen Bericht darüber das sie bei Hochwasser die Ufer der Flüsse absuchen ,das Holz mit einem Hacken einfangen (grössere Bäume) , festbinden und wenn das Wasser zurück geht müssen sie es nur noch einsammeln ....

  • Ich hab eher die Erfahrung gemacht, dass Treibholz tatsächlich nicht gut brennt.. Das war in Südfrankreich an einem Kitesurferstrand. Kamen aber noch andere Faktoren dazu, starker wind z.B.
    Ich hab mir gedacht, das liegt wohl am Salz, dass der irgend ne Art brandhemmende Wirkung zeigt. Wenn ich hier allerdings so lese, lags wohl an etwas anderem.. :)
    Die spezielle Flammenfarbe ist mir auch aufgefallen.

  • Ganz simpel:
    Süßwasser -> brennt
    Salzwasser -> brennt schlecht, abhängig davon, wie viel Salz eingelagert wurde. Ist zu viel drin, kriegst du es unter Umständen gar nicht an.


    Grüßle,


    DW


    Aha, jetzt kommt Licht ins Dunkle! Die Sache mit dem Salzwasser bzw. dem Salz ist das was ich auch so gehört habe.

  • Ich habe selbst keine Erfahrung mit der Brennbarkeit von Treibholz.
    Wenn Treibholz schlechter brennt, was einige sagen, muss mit dm Holz ja eine chemischen Veränderung stattfinden.


    Da könnte ich mir folgendes vorstellen:
    - Durch das Salz werden die im Holz vorhandenen und gut brennbaren ätherischen Öle, Terpentine, Harze (je nach Holz) zerstört ?
    - Das Salz (Natrium, Kalium, ...) verdrängt andere Elemente und sorgt so für "Brandschutz" ?
    - Das Chlorid des Salzes könnte mit Wasserstoff HCL ergeben (Katalysator ?), also Salzsäure. Zerstörung ?
    - Die Holzfasern (Lignin) werden verändert / zerstört ?
    - durch das der Sonne ausgesetzt sein (Strand, Tropen) könnte auch die hohe UV-Strahlung noch ein Faktor zur chemischen Veränderung (Bildung von HCL) sein ?


    Wo sind die Chemiker? Ist bei mir schon zu lange her! Alles nur mal Möglichkeiten!


    Die Behandlung mit Borsalzen (wie oben beschrieben) wird meines Wissens aber nicht als Brandschutz verwendet, sondern als Verrottungsschutz, also Schutz vor Microorganismen.

  • Nein, die Behandlung mit Bohrsalz dient hauptsächlich dem Brandschutz. Der Verrottungsschutz ist "nur" Nebeneffekt. Man schlägt quasi zwei Fliegen mit einer Klappe.
    Also die Salzsäure halte ich für nicht möglich. Bin kein Chemiker, aber das glaub ich nicht, dass das geht. Wo soll außerdem der freie Wasserstoff in den Mengen her kommen? Der ist so im Wasser nicht vorhanden... Außerdem müsste dann erst mal das Cl abgespalten werden. Da NaCl aber ausgeglichen ist ist das gar nicht so einfach...
    Selbst wenn die Holzzellen zerstört werden hätte das ja auf das Feuer keinen Einfluss. Zellulose brennt doch auch. Oder Plastik - das mit den Holzzellen gar nichts zu tun hat...


    Das Salz dringt durch seine osmotische Wirksamkeit in die Zellen ein und verbleibt beim Austrocknen des Holzstückes einfach ganz normal dort. Und durch den höheren Flammpunkt hemmt es die Entzündlichkeit. Das ist so chemisch gar nicht.

  • Was Finnwal ausführt klingt für mich auch recht plausibel.
    Hab vorher eig nie darauf geachtet... evt brennt es wirklich schlechter, vermutlich stimmt das.
    Aber immerhin.. es brennt :)
    Damals wusste ich noch nichtmal was ein Hobo sein soll,
    aber für ein kleines "Knäckerchen" wie es bei uns heisst hat es trotzdem genügt.
    Also an der Ostsee beispielsweisse.
    Für eine Survivalsituation, ob nun simuliert oder echt, kann man das ja mal im Hinterkopf behalten,
    also zumindest beim anzünden eines Feuers könnte es ein Faktor sein.
    Am liebsten würd ich es direkt gleich mal ausprobieren (bin ein kleiner Pyromane ^^ ) aber bis hoch zur Küste komm ich wohl
    in näxter Zeit nicht.
    Haben wir denn keine "Hinter der Düne Wohner" (sowas wie Hintlerwäldler sozusagen , hihi) die das mal ausprobieren wollen ?
    wenn würde ich 1 :erbswurst spendieren !

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