selfmade-messer

  • Hej AJ, frohes Neues!


    Kreissägeblätter sind eher auf hohe Zähigkeit und Bruchsicherheit getrimmt, also nicht aufs Maximum ausgehärtet. Es gibt welche die an den Zähnen gehärtet sind, oder welche mit aufgelöteten Hartmetallstücken.


    Mit der Flex und einer möglichst dünnen Trennscheibe bekommt man aber fast jeden Stahl in dieser Materialstärke relativ gut geschnitten.
    Beim bohren wird es schon etwas schwieriger. Man kann Kreissägeblätter mit normalen HSS Bohrern ( Nicht die von aldi oder lidl) bearbeiten,
    was allerdings einer genau eingestellten Drehzahl und permanenter Kühlung mit Öl/Wasser bedarf. Aber wenn der Bohrer schon stumpf ist oder man mit zuviel Kraft arbeitet kann das auch in die Hose gehen.
    Eine alternative dazu bieten, spezielle Hartmetallbohrer für legierten Stahl oder ein Weichglühen des ausgeschnittenen Rohlings.

  • Ja das stimmt wohl;


    Sägeblätter zerlegen lohnt sich nur, wenn man sie umsonst bekommt, oder man vor hat mehrere Messer zu bauen.


    Ansonsten bekommt man den selben Stahl ( 75Cr1, 80CrV2 ) auch schon für schmales Geld ( Ca. 2- 5 Euro je nach dicke und länge) als Flachstahl zu Kaufen.

  • Ich nehm die, weil ich jetzt nicht direkt wüsste wo ich das Material als Flachstahl kriege.. Ausserdem mag ich Schrott, ist gratis. Und grün. :)
    Ausserdem kann man sich die Wärmebehandlung sparen (natürlich wäre gut gehärtet sicher noch besser..)


    Mit der Flex zuschneiden geht ziemlich gut. Bohren ist ne Kunst, das stimmt. mit nem frischen, guten HSS bohrer und viel Öl gehts aber.


    Man muss schauen, dass man Sägeblätter für Holz mit aufgelöteten HM Zähnen kriegt.. Für die Metallbearbeitung gibts HSS Sägeblätter, die sind aber beinahe unbrauchbar... Braucht eigentlich Diamant, das Zeugs zu bearbeiten.. und für Messer ists eh nicht wirklich toll.

  • Ich nehm die, weil ich jetzt nicht direkt wüsste wo ich das Material als Flachstahl kriege..


    @ Lortnoc


    Bei bedarf kann ich dir ein Stück C45er Flachstahl zukommen lassen , damit bastle ich mir gerade ein Messer fürs grobe :messer


    zum Stahltesten hab ich ein Stück C45 gehärtet und habs bei uns im Labor prüfen lassen, hatte immerhin 56HRC


    Ansosnten bekommst HIER eine Fülle an Stahlsorten

  • Vielen Dank, das ist echt lieb. :)
    Brauche ich aber nicht. Ein Bekannter hat mir kürzlich zwei riesige Kreissägeblätter geschenkt.. Durchmesser ein Meter oder so.. das reicht lange :)
    Heute ist leider Sonntag, sonst hätt ich nicht übel Lust die Flex anzuschmeissen..

  • Hallo,


    Chrom Vanadium Holzsägeblätter sind ein mistiges Material.
    Wenn man sie mit normalen Hss Bohrern bohren kann, ist es viel zu weich.
    Bekommt man zwar sehr scharf, aber auch genau so schnelll wieder stumpf.
    Da sollte man lieber Federn vom Schrott oder alte HSS Sägeblätter(Stahl) nehmen.
    Erstere muß man noch Härten, letztere sind hart.


    Gruss
    Konrad

  • HSS für ein Messer? Das ist mir viel zu brüchig. Hab mal ein kleines daraus gemacht.. nie wider. Mein Kollege macht sich ein Grosses.. Ein riesenrumgeeiere mit Diamantscheiben und sowas.. HSS kann man ja auch nicht wirklich weichglühen oder so.. Habs mal Geschmiedet, das war sogar rotglühend noch Bröckelig..


    Ich vermute mal, wir zwei hatten unterschiedliche Kreissägeblätter.. da gibts bestimmt auch Aldiqualität. (genau wie den Bohrern. Ich schaffs nur Löcher zu bohren mit den besten HSS Bohrern, solange sie noch neu sind.. Nach ein paar Bohrungen ist Schluss..

  • Ja Konrad...


    aber (wie ich weiter oben schon mal geschrieben habe) liegt das alleine daran, dass die Sägeblätter nicht auf ihre Maximale Härte ausgehärtet wurden, weil Sägeblätter eben auch sehr elastisch sein müssen.


    Mit dem Stahl kann man aber auch eine Ansprunghärte von 63 HRC erreichen und immer noch 59 -60 bei 200 Grad angelassen.
    Da kann man dann auch nix mehr feilen. Generell würde ich den auch als hochwertiger ansehen als die meisten Ferderstähle.
    Wobei der Begriff "Federstahl" auch sehr viele verschiedene Stähle einschließt. Das kann fast jeder Stahl von 0,4 bis 1% Kohlenstoffanteil sein. Hängt halt davon ab wo und wie er eingesetzt wurde.

  • Hallo,


    da gebe ich dir vollkommen recht.
    Viele jedoch bauen ihre Messer direkt aus dem Sägeblatt und da wird nichts mehr gehärtet,
    sondern so gelassen. Diese Gruppe meinte ich. Bei YT findet man massenweise Videos dazu.
    Vor allem Videos aus dem Schurkenstaat. Its very sharp!!
    Ja nee, is klar!


    Gruss
    Konrad

  • Nun ich... ;)


    Habe meine Feile ausgeglüht im Silvester-Lagerfeuer. Dachte ich jedenfalls. Salz übern hell glühenden Stahl, das Salz ist weggeschmolzen, Magnet dran, nix mehr. Sollte also gut sein. Nach dem Abkühlen wollte ich den Stahl zurechtfeilen. Nix ging. Der Stahl der ausgeglühten Feile war zu hart. Mit Schleifstein konnte ich logischerweise arbeiten, da ging was. Aber da schleife ich ja Jahre! :( Die Feile war eine alte stumpfe Feile für Stahlarbeiten, 5mm dick, 40mm breit und runde 25cm lang (ohne das Stielende).


    Ist der Stahl dieser Feile doch anders? Reichen die über 800°C zum Ausglühen nicht aus? Die Feile ist mit Sicherheit älter als 60 Jahre alt, also besteht wohl kaum aus einem sehr hochwertigen modernen Stahl. Was mache ich falsch, oder was muß ich tun?


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Meine Frage ist, wie wurde sie abgekühlt?
    Und was alten Stahl angeht, es gibt immer wieder welchen der den Vergleich mit "neuem" nicht scheuenbraucht, bzw. deim meisten neuzeitlichem Zeug sogart überlegen ist.

  • Hab mir spontan die selbe Frage gestellt wie Odin: Wurde die rotglühende Feile rasch abgekühlt z.B. in Schnee geworfen etc.? Die Härte verliert so ein Teil am besten wenn der Abkühlprozess möglichst langsam vonstatten geht ... und leider gar nicht wenn das Ding schlagartig abgeschreckt wird - die Abkühlgeschwindigkeit macht den Unterschied.
    Es gibt auch sogen. lufthärtende Stähle, die haben oft Vanadium, Mangan od. Molybdän als Legierungsbestandteil und die werden auch bei langsamem Abkühlprozess wiederum von selbst hart. Feilen werden eigentlich nicht aus solchen Stahlgüten hergestellt. Welche Farbe haben die Funken wenn Du z.B. die alte Feile mal über eine Flex ziehst?

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    Tu eh nur so als würd ich mich auskennen, damit ich auch mitreden kann.
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    'Bushcraft' ist eine eingetragene Schutzmarke von Bushcraft USA LLC

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  • Hallo,


    nach dem hellglühen muß die Feile ganz langsam abkühlen.
    Am besten unten ins Feuer geben, mit ein wenig Holzkohle bedecken und alles runterbrennen lassen.
    Am nächsten Morgen hat man dann eine weiche Feile.
    Kalte Luft reicht manchmal schon aus, daß diese wieder teilweise hart wird.


    Gruss
    Konrad

  • Danke :)
    Ich hatte nach dem Glühen und dem Salztest die Feile in der Feuerschale liegen gelassen, also am nächsten Tag aus der Asche geholt. Ist mir schon klar das man den Stahl nicht schnell abkühlen darf. Die Idee mit der Funkenprobe war super! Danach komme ich auf Werkzeugstahl mit viel Wolfram drin und um die 0,9% C, schönes Bild dazu (das 6. Bild von oben kommt am nächsten).


    Ich werde also mal das Ganze mit einer anderen Feile probieren. Kann man ja aufm Trödelmarkt recht einfach bekommen.


    LG Sel

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    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Hallo,


    harter Stahl bleibt auch nach dem weichglühen wesentlich härter
    als z.B. Baustahl.
    Beim letzten Schmiedeworkshop fragte ich den Schmied, wieso er denn
    keinen C100 statt des C45 Stahl nimmt. Er sagte, dann hauen die zwar auf dem Stahl rum,
    aber können kein Messer formen, weil der Stahl zu hart ist. :ilvgrimm


    Gruss
    Konrad

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