Posts by Skuzzlebud

    Ähm... Wo waren wir stehen geblieben???


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    Nachdem der Rucksack weitestgehend fertig zusammengefügt war, habe ich die Schneeschürze aus der oben erwähnten Abdeckplane genäht. Die allermeisten Rucksäcke welche bei meinem "Entwurf" Pate gestanden haben, hatten nur eine Reihe simpler Metallösen, in welche eine Kordel zum zuziehen der Rucksacköffnung eingefädelt wurde. Mit einer Schneeschürze ist der Inhalt allerdings wesentlich besser vor Verlust, Nässe und Schmutz geschützt. Überdies wiegt das Teil fast nichts weswegen hier der Mehraufwand, nach meinen dafür halten ,völlig gerechtfertigt ist.


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    Eigentlich hatte ich nur mit einer Kordelführung geplant. Nach einer kurzen Anprobe bin ich aber dazu über gegangen zwei Kordelkanäle einzunähen um den Rucksack auch bei unterschiedlich hoher Beladung ordentlich schließen zu können.


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    Die Öffnung ist jedenfalls schonmal recht voluminös. Die weiße Innenbeschichtung ist bei dieser "Monosack" Konstruktion auch vorteilhaft um ein bisschen den Überblick in den Untiefen des Füllvermögen zu behalten. "Wie man selbst bei schlechtester Bildqualität noch erkennen kann." :schäm


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    Anbei noch ein paar äußerst faszinierende Detailaufnahmen von Kordelstoppern in verschieden Funktionsphasen ... und meinen Socken. ;)

    Die Wirkungsweise erscheint zufriedenstellend.


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    Das letzte Teil welches nun noch fehlt, ist der Deckel. Diesen habe ich beim ausschneiden der Teile am Anfang weggelassen, weil ich noch nicht genau wusste in welcher Form und Größe ich diesen anfertigen wollte. Demnach hielt ich es für angebracht, erst den Rucksack fertig zu nähen nähen und dann den Deckel anzupassen.


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    Genau wie beim Rest des Rucksack, habe ich auch hier die Dinge so einfach wie möglich gehalten und einen simplen Klappdeckel, mit nur ganz leichter Ausformung genäht. Die Kanten werden hier mit Einfassband umnäht und fertig ist. Das ausmessen und schneiden hat hierbei fast länger gedauert, als das nähen selber.


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    Der Deckel wird anschließend an den Rucksack genäht und die Steckschnallen kommen natürlich auch noch dran. Sorry meine Kamera hat den Abend im Schummerlicht nur noch Grütz geliefert. X/  

    Auf ein Deckelfach habe ich dabei ganz bewusst verzichtet. Deckelfächer sind insbesondere bei vollen Rucksäcken einfach nur ein dunkler Spalt vollgequetscht mit Kleinkram, haben viele Nähte, einen Reißverschluss und der Rucksack liegt auch immer so, dass man da nicht gut rankommt. Also alles Dinge die ich nicht haben muss. Einige dieser alten Rucksäcke hatten auch so eine Art doppelwandigen Flachen Deckel in den man flache Gegenstände wie Karten oder Schnüre reinstecken konnte. Sowas ist leicht zu nähen aber auch dieses Gimmick ist in seiner Sinnhaftigkeit überschaubar.


    Ich brauche den Rucksackdeckel nur als Schutz vor Regen und um eventuell sperrige Dinge darunter zu klemmen.


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    Hier sieht man wie der Riemen unten am Sack mit dem Ramen verbunden wird.


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    Damit da kein Dreck und Wasser eindringen können habe ich das Loch von der Niete noch mit Tape abgedichtet.


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    Oben wird die Lasche über das Gestell geschoben. Die Lastkontrollriemen verhindern dabei, dass der Rucksack nach oben wegrutschen kann.


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    Nun kommt der große Moment. Nachdem ich, da wo es das Material hergegeben hat ein bisschen größer als geplant genäht hatte und es bei solchen Sachen wie der Schneeschürze, dem Deckel und der Menge an Einfassband gewisse Unklarheiten gegeben hat, habe ich schon kaum noch dran geglaubt das geplante "Wunschgewicht" halten zu können. Aber - Man sehe und staune! Genau 1,8 kg. :dance


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    Und da isser nun, endlich auch wieder mit "echtem" Licht und somit deutlichen Bildern. Mein neuer Rucksack erstrahlt im Sonnenschein mit der schlichten Ellegans eines Backstein. 8o


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    8) ;)


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    Hier mal im vergleich mit seinem geistigen Vorbild, dem Norwegischen Jägerrucksack der bei einigen Sachen Modell gestanden hat.

    Das Shock cord habe ich noch nicht dran und die Bänder könnten noch ein wenig gekürzt werden.


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    Tragesysteme früher und Heute. Wobei der Jägerrucksack auch nicht völlig scheisse ist, wenn man keine hohen Erwartungen stellt und eine Abneigung gegen Kunststoffe hegt.

    Meiner ist etwas höher und nicht ganz so breit/kugelig. Der Norweger hat so rund 40l Volumen. Ich schätze mal, dass meiner ca. 10l mehr schlucken kann. Dabei aber etwa ein Kilo weniger wiegt.


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    Weil der erste echte Einsatz leider noch nicht erfolgt ist hier mal ein kleines "Ich packe meinen Koffer und tue hinein" Beispiel.


    Da ist alles bei für eher mittelprächtiges Wetter mit Zelt, voller Regenbekleidung, Wasserfilter, Isojäckchen ect. Das muss man jetzt nicht immer alles dabei haben aber wir wollen ja sehen was geht. Was nicht im Bild ist, ist das Essen.


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    Fertig gepackt ist da noch viel Platz für Essen übrig. Ziemlich gut finde ich, dass man die komplette Regenbekleidung locker in eine Seitentasche bekommt. In die andere passt eine 1,5l pet Flasche + kleines erste Hilfe Päckchen, Klopapier und Kleinkram.


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    Wenn ich nun noch den Schlafsack und die Isomatte für meinen Sohn mit draufpacke wird´s allerdings knapp. Mehr als eine Übernachtung bekommen wir aber zeitlich ohnehin selten geregelt. Dafür würde es wohl noch reichen und für alles andere gibt es den großen Trekkingrucksack.


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    Wie schon erwähnt die Langstreckenerprobung steht noch aus, aber ich hatte den z.B. schon beim angeln dabei und mir ist schon positiv aufgefallen, dass man da durch die große Öffnung einfach mal eine komplette Kühlbox ++ reinstopfen kann. Sperriges Zeug wie der Kescher kommen unter den Deckel.


    Wie das immer so ist ein paar Sachen hätte man besser machen können aber alles in allem bin ich schon sehr zufrieden mit meiner Kreation.

    Mein Plan trotz sehr robuster Materialien einen Rucksack zu nähen, welcher für seine Größe nicht übertrieben schwer ist, ist aufgegangen.

    Und dies einfach nur durch weglassen von Schnickschnack. Sicher tragen sich moderne Toploader aufgrund ihrer hohen schmalen Form nochmal effizienter und die Seitentaschen ziehen das Gewicht unvorteilhaft nach außen, aber bei den Gewichten welche ich damit transportieren möchte spielt das kein große Rolle.


    Wenn man nun bedenkt, dass der Rucksack etwas größer geworden ist als ich eigentlich geplant hatte, und trotzdem das geplante Gewicht nicht überschritten hat, juckt es mich natürlich die Sache irgendwann nochmal neu und noch radikaler anzugehen. Etwas weniger Volumen, schlanker geschnitten, kleinere/abnehmbare oder keine Seitentaschen, leichteres Material..... :/ In dem Teil steckt noch einiges an Performace. Und das schöne ist ich müsste den alten Sack gar nicht wegschmeißen sondern könnte ihn nach belieben Tauschen.

    Generell habe ich nie so richtig verstanden warum Außengestell -Rucksäcke irgendwann ausgestorben sind. Ich denke die waren im vergleich etwas schwerer, auch wenn das nicht so sein muss, wie man hier sieht. Vielleicht trägt man auch das Gewicht ein paar Millimeter weiter vom Rücken entfernt, was weniger effizient ist. Dafür hat man aber eine unübertroffene Belüftung. So richtig nachvollziehen kann ich es nicht...


    Wenn ich das Teil mal länger getestet habe gibt´s noch ein kleines Review. Bis dahin Grüße an alle - Holger :winken













    Also gut - weiter geht´s!


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    Weil ich mit dem nähen etwas aus der Übung war habe ich mir erstmal die Seitentaschen vorgenommen, um wieder in die Materie rein zu kommen.


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    Zum warm werden habe ich erstmal die Kanten umsäumt. Dabei hat sich dieses doppelseitige Klebeband, welches ich beim Tedi - Ramschmarkt zu diesem Zweck erworben hatte, als äußerst hilfreich erwiesen. Generell führt der Tedi ein recht umfangreiches Sortiment an Nähutensilien für relativ schmales Geld.


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    Und so wird´s gemacht. Für so eine ganz simple Seitentasche oder vergleichbares, faltet man sich einfach die Ecken ein und näht diese zusammen.


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    Man kann die entstandenen Falten einfach dranlassen oder, wenn diese wie in meinem Fall sehr groß sind, abschneiden und die Schnittstellen mit etwas Kanten- Einfassband umnähen, damit die offenen Stoffkanten nicht ausfransen.


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    Anschließend zieht man das ganze auf die richtige Seite und der Korpus der Seitentasche ist fertig. Quadratisch, praktisch, plump - Aber simpel und effizient.


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    Als nächstes habe ich mich diesem äußerst wichtigem Teil gewidmet. Das gibt den " Überstecker" mit dem der Sack hinterher auf das Tragegestell aufgeschoben wird. Weil ich die Lastkontrollriemen gerne weiter nutzen wollte und diese auch gleichzeitig verhindern sollen, dass der Rucksack nach oben vom Gestell rutschen kann, musste ich hier an den Seiten noch zwei Öffnungen ausschneiden.


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    Auch hier lässt sich eine offene Schnittkante nicht vermeiden also kommt da auch wieder Einfassband drum.


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    Das Teil kommt dann an die spätere Rückenseite des Rucksack und weil dieses Teil hinterher den größten Teil des Gewichtes tragen muss, habe ich da auch ein paar Nähte mehr gemacht. Hier zeigt sich auch, dass meine Nähmaschine mit mehreren Lagen von dem derben Stoff ein wenig überfordert ist und trotz viel Gefummel an der Fadenspannung, teilweise unsaubere Nähte macht.


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    Damit der Stoff unter Zug nicht einreißt habe ich diese Stelle auf der Rückseite nochmal zusätzlich mit einem Stück Band hinterlegt.


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    So soll das hinterher auf das Gestell gesteckt werden. Bei den echten Alice Packs ist das etwas anders gemacht. Da wird ein extra "Täschchen" genäht so, dass die Last in der Stoffschlaufe liegt und nicht so direkt an der Naht. Allerdings wusste ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht und irgendwo scheint mir das auch nicht ausschlaggebend. Die Naht muss so oder so das Gewicht tragen. Bei meinem Rucksack sollten die relevanten Maximalgewichte wohl auch sehr viel geringer ausfallen, als bei Militärrucksäcken der Vietnam Ära.


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    Aber nochmal zurück zu den Seitentaschen. Damit kein Kleinzeug aus den Seitentaschen entweichen und weniger Nässen eindringen kann habe ich mich dazu durchgerungen noch kleine Schneeschürzen anzunähen. Das hatten Rucksäcke "früher" kaum bis gar nicht aber die Dinger wiegen fast nichts und haben, finde ich schon einen gewissen Mehrwert, zumal ich mich ganz bewusst für den Verzicht weiterer "Kleinkramtaschen" entschieden habe. Das Material dafür liefert ein alter KfZ Schutzüberzug, den ich mal aus dem Abfall "gefunden" habe.

    Eigentlich sollte der mal zu Kinderponchos werden aber da ist noch genug über. Jedenfalls ist das Zeug leicht und wasserfest.


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    Fehlen noch die Deckelchen. Diese werden ähnlich wie die Taschenkörper, oben eingefalten und zusammengenäht. Damit die nicht ganz so plump daherkommen habe ich die Ränder noch ein bisschen rund geschnitten und ebenfalls mit Einfassband umsäumt.

    Bevor man die Taschen annähen kann müssen auch die Steckschnallen angebracht sein. Hier habe ich auch extra zwei 20mm Steckschnallen und ein wenig Gurtband dazu gekauft. 25mm Schnallen hätte ich noch gehabt aber die sind schon ziemlich oversized für so eine Seitentasche.


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    Wenn dann alles bereit ist, werden die Seitentaschen an den Rucksackseitenteilen angenäht. Irgendwo habe ich mich da mit den Dimensionen verschätzt und die Seitentaschen sind größer geworden als ich geplant hatte. Ich wollte, dass eine 1L pet Wasserflasche oder eine 1L Thermoskanne da Platz finden ohne zu quetschen. Nun ja... es passen zwei 1L Flaschen rein :huh: . An dieser Stelle hätte man sicher noch Gewicht sparen können aber im Nachhinein bin ich mit den großen Seitentaschen ganz glücklich geworden.


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    Jedenfalls habe ich nun Ordnung und kann alle übrigen Teile in eine Seitentasche packen.


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    Hier habe ich auch das erste mal richtig Scheisse gebaut und nicht bedacht die beiden Seitenteile zu "spiegeln" sondern beide auf der rechten Seite ausgeschnitten. || :schäm Also kommt eine Tasche wieder ab und nochmal an ein ( nun richtiges) Seitenteil. Ein bisschen Schwund ist immer , das gehört leider auch dazu.


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    Weil ich keine Molle Schlaufen, D-Ringe oder unnötig viel Gurtzeug haben wollte, aber dennoch die Möglichkeit nicht gänzlich verwerfen wollte zur Not Sachen außen am Rucksack befestigen zu können, habe ich ein paar Schlaufen aus 10mm Gurtband in die Ecken eingenäht. Da wollte ich später Shock-cord einfädeln. Einerseits um Gegenstände zu fixieren als auch den Rucksack etwas komprimieren zu können.


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    Bevor man nun den Rucksackkörper zusammenfügen kann muss noch der Riemen angebracht werden, welcher den Rucksack am unteren Ende am Gestell fixiert.


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    Ebenso die die Gurte und Steckschnallen welche die Vorderseite mit dem Deckel verbinden.


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    Wenn alle Riemen und Schnallen angebracht sind, kann endlich der Sack fertig zusammengenäht werden. Hier kann man nun entweder die Kanten mit Einfassband umsäumen, wie ich das gemacht habe und wie alle Rucksackhersteller das machen. Oder man faltet die Nahtkanten doppelt ein und spart sich das Einfassband. Allerdings hätte ich dann sechs lagen Stoff nähen müssen was meine ohnehin arg geschundene Nähmaschine nicht geschafft hätte.


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    Weil am oberen Rand noch die Schneeschürze dran kommt und diese Stoffkante somit "verschwindet" reicht hier eine einfaches umnähen.


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    So weit so gut! Hier mach ich nochmal Pause, aber bald geht´s weiter.

    Hallo zusammen!


    Ich habe hier nochmal eine etwas umfangreichere Bastelarbeit über die sich ein Beitrag in Schrift und Bild trefflich lohnt.


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    Beim entrümpeln meiner Ausrüstungskammer ist mir dieses gute Stück in die Hände gefallen. Hierbei handelt es sich um eine Kinderkraxe der Firma Deuter. Genau genommen eine der älteren und schlichteren Varianten der "Kid comfort" Reihe. Meine Jungs sind nun schon lange aus dem Alter raus und das recht betagte Gerät auf ebay zu stellen, erschien mir nicht sonderlich lohnend. Also habe ich mir überlegt was man aus dem Teil noch so machen könnte.


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    Der Rahmen ist einfach mit vier Schrauben am Hüftgurt befestigt, und lässt sich somit einfach und zerstörungsfrei demontieren. Das finde ich bemerkenswert simpel und effizient gelöst.


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    Nur der ausklappbare Ständer war mit einer Alunite befestigt, welche ich kurzerhand aufgebohrt habe.


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    Nach nur wenigen Handgriffen hatte ich also eine kleine Lastenkraxe samt relativ modernem Tragesystem. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich nicht der größte Fan von Deuter Rucksäcken bin. ( Die bauen sehr steif und robust, was bei großen Lasten sicher nicht verkehrt ist, aber ich mag Rucksäcke eher etwas softer) - Aber das ist Geschmackssache und meckern auf hohem Niveau. Ich habe das Ding schließlich lange und weit genug, mit einer weit vom Rücken positionierten, herumzappelnden "Last" getragen und das hat auch funktioniert. Die Dinger heißen nicht umsonst "KID" comfort und nicht Papa comfort.


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    1,35kg. Das ist gar nicht so übel für einen Stahlrohrrahmen mit Schulter- und Hüftgurt.


    Die Frage welche sin nun unweigerlich aufdrängt ist : Was macht man nun mit dem Ding?


    Ich besitze einen 30 Liter Rucksack für Tageausflüge und ansonsten verwende ich immer meinen 70Liter Trekkingrucksack. Dazwischen besteht eine gewisse Lücke. So ein 40 -50 Liter Rucksack für die typischen Wochenendtouren, mit 1-3 Übernachtungen plus Reserve, wäre da fein und würde von den Maßen her gut an das Gestell passen.

    Mein erster Gedanke war einen gebrauchten Türkischen Alice Pack zu erwerben. Die bekommt man im Moment überall für rund 25$ hinterher geschmissen und der hätte auch so einigermaßen auf das Gestell gepasst.

    Das Problem mit diesen alten Militärrucksäcken ist, dass die Dinger sau schwer sind. Und eine Sache die ich nicht brauche, ist ein 45 L Rucksack der schwerer ist, als mein 70L Rucksack. Also habe ich das Tragegestell mal nachgewogen und der Alice Pack war leider raus. Die Dinger sind aus 1000den Nylon und haben ohne Ende Gurtzeugs und Eisenschnallen dran. Ich weiß es nicht mit Sicherheit aber der wird weit über Ein Kilo wiegen.


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    Also habe ich etwas herumgegrübelt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Rucksack welcher ,auf das aller wesentlichste reduziert ist, trotz robuster Materialien immer noch leicht und obendrein einfach zu nähen wäre. Im Netz gibt es ganze modding Szenen für den Alice Pack und den schwedischen LK 35/50. In den USA sogar Firmen wie "the hidden woodsman" welche neue Rucksäcke für die alten Trägerrahmen herstellen. Da habe ich mir so einiges abgeschaut und herausgekommen ist ein "Rucksackentwurf" wie aus den frühen 80ern. Ich nenne es den no nonsens Pack. Ausstattungstechnisch hat mir bei den ganzen alten "Jägerrucksäcken" nie wirklich was gefehlt, nur die Tragesysteme (wenn man das so nennen möchte) waren leider alle "suboptimal". Also - Keine Reiß/Klettverschlüsse, nur zwei große Seitentaschen, wenig Gurtband, nur vier Steckschnallen, keine unnötigen Molleschlaufen oder Befestigungsösen. Was nicht dran ist kann nicht kaputt gehen. Mein errechnetes Ziel lag bei ca.1800g Gesamtgewicht, womit ich mit den gängigen Rucksäcken der meisten Hersteller in dieser Größenklasse konkurrieren könnte.


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    Das nähen von Taschen und Rucksäcken, ist an sich nicht sonderlich kompliziert. Ein Grund warum ich das aber lange nicht gemacht habe, ist allerdings der Preis für die Materialien welcher mit unter höher liegt als der Preis eines neuen Rucksack von der der Stange. Hier hatte ich das Glück schon relativ viel an Gurtband, Schnallen und anderem Kleinzeug von der Kinderkraxe und anderen alten Taschen kannibalisieren zu können. Den Stoff habe ich als Sonderposten für 9 Euro pro Meter bekommen. Es handelt sich um eine original Cordura in 560den Stärke und 220g/m2 also schon noch sehr robustes Zeug. Die meisten zivilen Rucksäcke sind aus sehr viel leichterem Gewebe gefertigt und auch einige Hersteller militärischer Rucksäcke gehen langsam von ihren 1000den Stoffen weg zu leichteren Materialien. Mehr als 500den schaffen die meisten Haushaltsnähmaschinen auch nicht. Dabei sollte man darauf achten wirklich Markenstoffe zu verwenden und Polyamid statt Polyester. Ich habe in der Vergangenheit genug schlechte Erfahrungen mit billigen Polyesterstoffen gemacht. Die Lebensdauer solcher Stoffe limitiert sich meist nicht an der schieren Stoffdicke sondern an der Beschichtung welche mit der Zeit abbröselt. Insgesamt hat mich der ganze Spaß nicht ganz 40 Euro gekostet. Teurer als der Türkische Alice Pack aber immer noch völlig vertretbar. Überdies war ich zugegebener Maßen auch heiß aufs selber bauen ;)

    Wegen der minimalistischen Konstruktion brauchte ich auch nur neun Teile von dem Cordura Stoff.


    So; Hier endet die Planungsphase und ich mache mal einen kurzen Schnitt damit die Geschichte nicht zu lang wird, schreibe aber so bald wie möglich weiter. :winken

    Zumindest Klingen aus Stahl/Nichteisen Verbundwerkstoffen sind meines Wissens historisch nicht bekannt. Mokume Gane - (also die Technik verschiedene Schichten aus Nichteisenmetallen und/oder Eisen zu verbinden) - wurde allerdings in Japan erfunden und es wurden damit Beschläge und Parierstücke für besonders kunstvolle Samuraischwerter hergestellt. Interessanterweise ist die Technik außerhalb Japans, aufgrund der strikten Isolation, bis zur erzwungenen wirtschaftlichen Öffnung völlig unbekannt gewesen. Ich habe das zum ersten mal vor drei oder vier Jahren bei russischen YouTubern gesehen. Von da an hat sich das in der Schmiedeszene rasant verbreitet. Die Technik ist, wie schon erwähnt, nicht übermäßig schwierig. Jeder der Erfahrung im Hartlöten mit Messing oder Silberlot hat kann den "Ablauf" gut nachvollziehen, nur dass hier die ganze Fläche in der Esse im Stück verbacken wird.

    Über die Nutzbarkeit solcher Klingen sind dann auch recht schnell Diskussionen entbrannt. Zumindest im "Küchenmesser Spektrum" gibt es da wohl kaum Einschränkungen. Zum Holz spalten oder hebeln würde ich die Messer nicht unbedingt verwenden, was sich bei so kleinen Messern wohl auch erübrigt. Aber solange die Schneidlage ausreichend dick ist, "schadet" das Kupferinlay wohl auch nicht sonderlich.

    Experimente mit Cu Mai ( Kupfer - Stahl Laminat) Klingen

    Hallo zusammen;


    Bitte entschuldigt meine lange Abwesenheit. Ich wahr das Jahr über viel mit der Renovierung meiner zwei Altbaubadezimmer beschäftigt und wahr auch sonst ganz gut bedient. Nichtsdestotrotz hab ich hier pünktlich vor Weihnachten noch eine kleine Messerbastelei.

    Und zwar habe ich mich an der Anfertigung von Cu- Mai Klingen versucht. Das Prinzip ist in der Schmiedeszene gerade sehr angesagt und leitet sich von der Bezeichnung von Go- Mai ab. Also Japanisch für fünf Lagen. Nur das hierbei zwei der Lagen durch Cu also Kupfer ersetzt werden.


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    Das Ausgangsmaterial bilden hier : Zwei Stücke Kreissägeblatt für die Außenlagen, ein Stück 80CrV2 für die Schneide und und ein Reststück Kupferrohr von den Hauswasserleitungen.


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    Das Wasserrohr habe ich erstmal aufgetrennt und am Amboss so gut als möglich flach gedengelt.


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    Nach dem begradigen werden die Kupferstreifen zugeschnitten. Alle Flächen werden geschliffen und so gut wie möglich gereinigt.


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    Die gereinigten Teile werden nun aufeinandergepresst und zugeschweißt, damit das Kupfer nicht beim schmieden an den Seiten herausgequetscht wird und kein Sauerstoff zwischen die Lagen kommen kann. Das schweißen erweist sich hier als relativ schwierig weil, immer auch verdampfendes Kupfer mit in die Scheißnaht gerät. Bei der ersten Seite hatte ich noch so meine Problemchen, die andere Seite lief besser weil ich die Stromstärke erhöht und die Elektrode etwas mehr geschwenkt hatte. Generell ist das verschweißen nichts worauf man sich besonders freut, weil man das verdampfende Kupfer trotz guter Belüftung und Schutzmaske noch schmecken kann. <X


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    Das Paket wird nun ähnlich wie bei einem Damast in der Esse erhitzt und flachgehämmert. Allerding muss man hier penibel darauf achten unter der Schmelztemperatur des Kupfers zu bleiben, weil dieses ansonsten an Seiten herausspritzt. Herumfliegendes geschmolzenes Kupfer sieht zwar lustig aus, hat aber an sich keinen großen Mehrwert. Irgendwann helfen da auch die Schweißnähte nicht mehr, weil diese beim Abflachen des Paket zunehmend Risse bekommen.


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    Bei der schmalen Klinge sieht man ganz gut, dass sich hier ein wenig Kupfer herausgequetscht hat. Bei der nächsten etwas breiteren Klinge ist mir das schon besser gelungen. Generell ist die Technik gar nicht besonders schwierig solange man die Temperatur gut im Auge behält.

    Es handelt sich auch nicht wie bei einem Damast um eine echte Verschweißung sondern eher um eine Art hartlöten. Am ehesten ähnelt die Technik der Herstellung von Mokume Gane aus der Japanischen Schmuckherstellung. Man könnte anstatt Kupfer auch andere Metalle verwenden. Wichtig ist dabei nur, dass der Schmelzpunkt nicht unter der Schmiedetemperatur vom Stahl liegt. Silber und Gold müssten z.B. auch gehen ebenso wie einige Messinglegierungen mit besonders geringem Zinkanteil. Bei Nickel wäre es meines Wissens nach wieder eine echte Verschweißung.

    Schwieriger als die eigentliche Verbindung der einzelnen Lagen fand ich es, den Rohling auf eine für (kleine) Messer geeignete Dicke zu reduzieren ohne, dass das Kupfer sich dabei verabschiedet. Auch wenn nichts wegschmilzt wird das erheblich weichere Kupfer sehr viel schneller dünner als der umgebende Stahl.


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    Nach dem Erl anschleifen...


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    ... und nach dem härten. Hier hatte ich so meine Befürchtungen, dass sich die Klingen aufgrund der etwas ungleichmäßigen Metallschichten verziehen würden aber es gab da keine Probleme.


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    Bei den Griffen habe ich dann etwas herumexperimentiert und ein paar neue Sachen ausprobiert. Bei der kleinen Klinge habe ich mein selbstgemachtes "Eflfenbeinersatz Micarta" getestet und ein "künstliches" Astloch eingesetzt. Hab ich mal irgendwo gesehen und fand das ganz lustig.


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    Für die zweite Klinge hatte ich mir so was in Richtung nordischen Birkenrindengriff gedacht. Allerdings hatte ich keine Birkenrinde sondern einen riesen Haufen Kirschbaumrinde. Diese hatte sich beim trocknen allerdings stark zusammengerollt und musste erst in der Presse etwas begradigt werden.


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    Nach vielen Stunden des abschleifen und zurechtschneiden hatte ich immer noch lange nicht genug Plättchen für einen ganzen Griff. Die Kirschbaumrinde hatte leider nur eine dicke von 1-1,5mm so, dass ich irgendwann einfach keinen Bock mehr hatte.


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    Also habe ich etwas improvisiert und ein Stückchen Jeansmicarta und zwei Reststücke Cocobolo??? - (lag schon so lange in der Restekiste, dass ich es nicht mehr weiß) - mit verbaut.


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    Bei dem Messer mit dem Kirschrindengriff habe ich noch die Klinge in Kaffee geschwärzt.


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    Und da sind die fertigen Cu-Mai Messerchen.


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    Das kleinere hat ein bisschen viel Griff für die sehr schlanke Klinge, was ein wenig unproportional wirkt. Allerdings hat sich die schlanke Klinge schon sehr beim schnitzen bewehrt. Mit dem weißen Micarta bin ich ganz zufrieden. Der eingesetzte Astplug kontrastet mir ein bisschen zu wenig mit dem Griffholz außerdem spürt man immer noch leicht die Übergange. Ich denke die beiden Hölzer dehnen/schrumpfen sehr unterschiedlich. Überdies ist das mit dem eingesetzten Ast für meinen Geschmack ein wenig "overdressed". Aber Ok hab´s mal probiert.


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    Beim Zweiten Messer liegt die Kupferlage bedrohlich nahe an der Schneide. Hat aber gerade noch gepasst. Ansonsten gefällt mir das, im Zusammenspiel mit dem Kirschbaumrindengriff ganz gut. Er ist einem Griff aus Birkenrinde nicht unähnlich allerdings wesentlich dunkler und der Arbeitsaufwand übersteigt wirklich alles was noch annähernd Sinn machen würde; Und ich habe schon viele aufwendige und kleinteilige Steckerlgriffe gemacht!

    Generell sind Cu -Mai Klingen, sicherlich eher etwas fürs Auge und um sein künstlerisches Handwerksgeschick auszuleben, als für den harten Gebrauch. Das sehr weiche Kupfer macht die Klinge sicher nicht besser, wobei die Messer zumindest für Schneidaufgaben, dennoch uneingeschränkt brauchbar sind.


    So weit von mir...


    Euch allen frohe Weihnachten und ´nen guten Rutsch ins neue Jahr! :winken



    Hallo;


    Ich kenne den Centurio 45 selber nicht, aber ich denke, dass er dem Munro in Sachen Tragesystem recht ähnlich ist. Beladen bis er reißt???

    Was hat du vor? Ich schätze mal, bis die Gurte, Schnallen oder Nähte platzen wären schon mehr als hundert Kilo nötig zumindest kurzzeitig.

    Viele Jahre mit 15- 20kg kann der schon ab würde ich sagen. Ist natürlich schwer zu schätzen, da gibt es sicher auch "Montagsmodelle" , aber Bergahaus baut schon keinen Schrott. Gerade im militärischem Segment ist man da eher etwas robuster unterwegs.


    Mir stellt sich allerdings die Frage ob man täglich 15- 20kg in einem Rucksack ohne Beckengurt und richtiges Tragesystem rumschleppen möchte. 20kg in einem 45L Rucksack zu bekommen stelle ich mir schon rein Volumentechnisch nicht ganz einfach vor.

    Schreib mal was du transportieren möchtest und wie weit. Bei 15 -20kg würde ich dir dringend zu einem größeren Rucksack mit echten Beckengurten und formstabilerem Rückenteil raten.

    Hallo miteinander!


    Ich bin gerade etwas verhindert, und möchte diese erzwungene Ruhe natürlich nicht verstreichen lassen ohne wenigstens ein bisschen Inhalt in Schrift und Bild abzugeben.


    Und zwar soll es heute, um das schnitzen einfacher Figuren gehen. Das Ganze werde ich auf die Basic´s runterbrechen und nur Werkzeuge benutzen, die wirklich jeder hat. Beim schnitzen gibt es unendlich viele spezialisierte Werkzeuge, von denen ich auch sicher einige rumfliegen habe. Bevor wir nun aber den großen Werkzeugkoffer aufmachen, beschränken wir uns auf eine Axt, eine 0815 Klappsäge und ein, zumindest nicht übermäßig spezialisiertes Messer.


    Wozu dient dieser Zeitvertreib? - Neben der allgemeinen Zerstreuung, welche eine solche Beschäftigung mit sich führt, gibt es kaum eine bessere Möglichkeit, seine Fähigkeiten im händischen Umgang mit Schneidwerkzeugen zu trainieren, als das schnitzen kleiner Figuren oder Gebrauchsartikel.


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    Bevor es nun richtig losgeht, machen wir erstmal etwas Theorie. Das wichtigste beim schnitzen ist natürlich ein halbwegs zweckdienliches Messer. Die Klinge sollte nicht zu lang sein, meins hier hat so ca. 80mm. 70 oder 60mm wären sogar noch besser aber dann begibt man sich schon wieder in den Bereich eher spezialisierter Werkzeuge.

    Ein weiterer strak limitierender Faktor beim schnitzen, ist die Klingenhöhe. Sehr hohe Klingen sehen mitunter cool aus und sind sehr stabil, sind aber außer beim spalten von Holz meist nur hinderlich. Folglich ist es in den allermeisten Fällen besser eine eher schlanke Klinge mit einer entsprechend spitzen Spitze zu haben. Beim Messergriff achte ich darauf, dass ich ihn sowohl vorwärts als auch rückwärts sicher und bequem greifen kann.


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    Ein weiterer Punkt, den aufzuklären mir am Herzen liegt ist, dass man oft zu hören bekommt ein Scandischliff wäre besonders gut zum schnitzen geeignet. Das stimmt aber nur wenn dieser Scandischliff auch hoch bzw. flach genug ausgeschliffen wurde. Als Beispiel habe ich hier mal ein Moramesser mit der geschliffenen Schneide flach aufgelegt. Obwohl das Mora, aufgrund der dünnen Klinge hier noch eine ganz gute Figur macht, und die Bildqualität echt scheiße ist, sieht man schon deutlich wie steil man hier ansetzen muss, bevor man überhaupt schneiden kann. Wie schon gesagt beim Mora geht´s noch aber es gibt im Fachhandel viele viele "Scandi- Bushcraftmesser" welche einen derart stumpfen Schneidwinkel haben, dass man damit fast garnicht schnitzen kann.

    Bei meinen Messern lege ich daher eher Wert auf eine flach geschliffene Schneide.


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    Hier mal ein kleines Beispiel für eine Rundung/ Aushöhlung innen. Einer der wichtigsten Grundsätze beim schnitzen ist: Immer so in die Faser schneiden, dass diese nicht ausreißen oder wegspalten kann. Wie oben angedeutet. Bei solchen Stellen empfiehlt es sich mit der Säge einen Schnitt bis an die tiefste Stelle der Aushöhlung zu machen und immer von oben auf den tiefsten Punkt zuzuschneiden.


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    Entweder man dreht das Messer und schneidet die Kerbe von beiden Seiten oder man dreht das Werkstück je nachdem wie man besser greifen kann. In diesem Fall ist das, " auf sich zu schneiden", auch nicht sonderlich gefährlich weil der Klotz zwischen Handinnenfläche und Schneide liegt.


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    Für solche ganz kleinen Schnitte greife ich seitlich an die Klinge und drücke die Spitze nur mit dem Daumen oder rückwärts angewandt, mit dem Zeigefinger. Wobei ich in dem Fall meist noch versuche den Zeigefinger beim auf mich zu schneiden mit der anderen Hand zu unterstützen, um mehr Kraft und Kontrolle auszuüben. Lässt sich leider schlecht fotografieren.


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    So; Nun wo wir das alles geklärt hätten, wird´s endlich ernst. Verzeiht mir meine Ausschweifungen, aber ich schreibe solche Sachen gerne so, dass auch und gerade Anfänger was dabei mitnehmen können. Den "Fortgeschrittenen" kann ich eh nichts mehr beibringen. ;)


    Wir beginnen also damit uns ein rechteckiges Klötzchen zu spalten welches, in Form und Größe unserer angestrebten Skulptur entspricht. Beim verwendeten Holz handelt es sich um Weide. Weide ist für so ziemlich alles ein absolut schlechtes Holz aber wenn man etwas schnitzen möchte, das keinen Belastungen jedweder Form ausgesetzt ist, dann ist Weidenholz gerade gut weil es sehr weich ist und sich mühelos bearbeiten lässt. Überdies werden Weiden oft an Straßen, Hochspannungstrassen, Flüssen usw. gefällt oder verschnitten und nicht selten auch liegen gelassen, weil das Holz relativ wertlos ist. Es ist demnach auch leicht verfügbar. Weitere häufige und gute Schnitzhölzer, an denen man sich nicht gleich die Zähne ausbeißt, sind Haselnuss oder Birke. Wenn man ein gutes Stück erwischt und um das Mark herumkommt auch noch Holunder.


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    Wenn das Klötzchen gespalten ist, kann die Axt auch schon wieder weg. Die gerissenen Enden habe ich auch noch abgesägt. Danach skizziert man sich die Figur welche man schnitzen möchte mit dem Bleistift vor. Wer es besonders genau möchte, tut dies von allen Seiten. Bei so kleinen Sachen genügt es mir aber auch die Vorder- und Rückseite vorzuzeichnen.


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    Wie oben schon beschrieben, säge ich mir die tiefsten Stellen ein. Dies verhindert Ausbrüche beim schnitzen und man hat auch noch eine gewisse Orientierung wenn die Bleistiftlinien schon weg sind. Wenn außen große Flächen über sind, kann man diese auch gleich mit absägen.


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    Alles was außen liegt und gut erreichbar ist schneide ich zuerst weg. Dann arbeitet man sich weiter in die Form vor.


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    Die grundlegende Technik mit der ich versuche, der Figur eine gewisse Plastizität zu verleihen, ist entlang der vorgezeichneten Linien eine V-förmige Kerbe zu schneiden, welche immer weiter vertieft wird, bis die gewünschte Form erreicht ist.


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    Auch hier wieder; Selbes spiel. Die Linien werden erst leicht nachgefahren und dann immer weiter eingekerbt. Im Grunde ist das der ganze Zauber bei solchen Schnitzereien. Viele Leute denken immer so etwas wäre unendlich schwierig zu machen aber wenn man etwas geschickt ist und ein wenig Sinn für Proportionen hat, sind die grundlegenden Techniken schnell zu lernen.


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    In den Ecken kommt mein Messer langsam an seine Grenzen. Die Klinge müsste hier noch etwas spitzer sein.


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    Hier sieht man es ganz gut. Bei den Feinheiten greife ich die Klinge nur mit den Fingern und drücke das Holz nur mit dem Daumen gegen die Spitze.


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    Ein paar mehr Details würde ich auch mit dem normalen Messer noch hinbekommen, aber so reicht mir das erstmal. Ich denke man erkennt, dass das einen Eule werden sollte, die einen Fisch im Schnabel hat.

    Ich stell das jetzt erstmal so hin und wenn es mich überkommt werde ich da doch nochmal mit den ganzen kleinen Minimesserchen und Stechahlen aus dem Folteretui drangehen. Wobei mir der rohe Look auch gefällt.


    Last but not least - Ich spiele nur ungern den Sicherheitsapostel, aber selbst ich mit meiner eher lockeren Einstellung zu Schneidwerkzeugen, habe mir angewöhnt bei solchen Sachen Schnittschutzhandschuhe anzuziehen. Meistens jedenfalls. :schäm Man schneidet hier schon relativ dreidimensional und auch in abstrakten Winkeln. Da überschreitet man schonmal gewisse Grenzen der sicheren Messerführung. Ich selber habe mich, bis auf vielleicht mal ein Stückchen Fingerkuppe oder Haut, nie ernsthaft beim schnitzen verletzt. Ich habe aber auch Leute gesehen die weniger Glück hatten. Besonders durchtrennte Fingersehnen bekommt man nicht immer wieder zusammen genäht.


    :schlaubi Also denkt immer daran: Schnittschutzhandschuhe sind eine gute Sache, wascht euch nach der Toilette die Hände und werft keinen Müll in den Wald!! :P :D sorry

    Mehr Power ist immer gut. Dem möchte ich nicht widersprechen. Die Frage ist nur ob und wie gut man mit einem stärkerem Bogen umgehen kann. Das mit der Waidgerechtigkeit können wir denke ich bei dem Thema außen vor lassen. Was dies anbelangt sind moderne Feuerwaffen, dem Bogen wohl weit überlegen. Schon allein wegen der leichteren Bedienbarkeit.

    Das mit der Fluchtdistanz ist denke ich, regional recht unterschiedlich. Die Tiere an die ich auf eine Entfernung rankomme, bei der ich denke mit ausreichend Übung noch einen vernünftigen Treffer landen zu können sind eher die kleineren. Amseln, Eichelhäher, Enten würden sicher gehen. Ringeltauben und Krähen gehen auch noch, sind aber auf freier Fläche schon recht aufmerksam. Bisamratte könnte bei mir auch noch in eine gute Bogenschussdistanz kommen. Bei Kaninchen ist es sehr unterschiedlich, je nach dem wie stark die an Menschen gewöhnt sind. Ich war mal in Bonn in einem Park, da musste man fast aufpassen auf keine drauf zu treten. Das ist aber nicht überall so. Feldhasen verstecken sich recht lange bevor sie fliehen. Das Problem ist nur, dass man sie sehen muss bevor sie explosionsartig die Flucht ergreifen. Bei Rehen sind die 15- 20m bei mir schon die kleinste mögliche Entfernung, zumindest im Wald. Auf freiem Feld flüchten die weit früher.

    Das sind alles Tiere die man auch noch mit weniger starken Bögen bejagen könnte. Alles größere müsste man schon von einem Hochsitz aus bejagen. Wildschweine sieht man hier fast nie, obwohl es viele gibt. Rothirsche habe ich erst einmal in freier Wildbahn gesehen. Die haben mich auch nicht gleich bemerkt aber auf "Bogenschuss Distanz" wäre ich niemals herangekommen.

    Ich hege da so den Jäger und Sammler Gedanken bei dem vor allem viel Kleinzeug erbeutet wird, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Dafür braucht man keine besonders starken Bögen.


    By the way ; Echte Erfahrung bei der Bogenjagd mit traditionellen Bögen zu sammeln wird in Germany leider recht schwer fallen. Interessant finde ich es trotzdem.

    Ich komme mehr vom Blasrohr als vom Bogenschießen, finde das Thema aber auch sehr interessant und habe mich da in letzter zeit etwas belesen. Das mit den Joulezahlen wird finde ich überbewertet. Bei der Verwundung durch einen Jagdpfeil handelt es sich eher um eine geschnittene Verletzung, ähnlich einem Messerstich, bei der nach Möglichkeit große Blutgefäße geöffnet werden und das Tier verblutet.

    Soll heißen, so lange du ein lebenswichtiges Organ oder eine wichtige Arterie triffst kommt es auf die reine Wucht des Geschoss gar nicht so sehr an.

    Die eindringtiefe von Pfeilen ergibt sich anders als bei Gewehrkugeln zu einem nicht geringen Teil aus der Schneidwirkung der Spitze.

    Mit einem 30 Pfund Bogen kannst du auf 15 -20 Meter locker ein Reh schießen und der Pfeil guckt sogar hinten raus. Bei der traditionellen Bogenjagt sollte man schätze ich, schon unterhalb von 20 Metern bleiben.


    Ich habe mal die Joulewerte von meinen Blasrohrpfeilen ausgerechnet. Die wiegen fast nix und sind auch mit in die 50 -60 m/s nicht übertrieben schnell. Da kommst du auf absolut lächerliche Energiewerte. Dennoch durchschlagen die Aufgrund ihrer schlanken Form aber normale Dartscheiben , Blechdosen usw. mühelos.


    Ultra Short Native American Bow Build & Test - Comanche Bow Series
    Bow details for those interested 45” long Osage Orange50lbs at 20” drawArrows are Roosevelt PlantAll materials were harvested off my land in what was once th...
    youtu.be


    Guck mal z.B. Den hier an. Der baut Comanchenbögen. Die Teile sehen aus wie Spielzeuge, dennoch schießt er damit erfolgreich (kleine) Wildschweine, wie Pekaris.


    Island Survival Challenge: Bamboo Bow Build, Hunt, Catch & Cook
    This may be the best primitive survival/bow building video I've ever done. While on a recent trip to a tropical island, I took on the challenge of building a...
    youtu.be


    Den Channel von Clay Hayes, kann ich auch empfehlen der Jagt viel mit dem Bogen und experimentiert hier und da mit "Primitiven" Techniken. Da sieht man auch gut wie kurz die Schussdistanzen mit den Traditionellen Bögen teilweise sind. Ich denke mal, dass die Tiere heute im hart bejagten Deutschland eine wesentlich höhere Fluchtdistanz haben als zu Zeiten von Ötzi oder in entlegeneren Teilen der Welt.


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    youtu.be


    Den hier find ich auch ganz lustig. Der baut mit sehr einfachen Mitteln ziemlich coole asiatische Kurzbögen.


    Sehr große oder gefährliche Tiere, hat man traditionell eher mit dem Speer oder der Speerschleuder gejagt und dies auch immer in der Gruppe.

    Odin


    Versteh mich nicht falsch. Ich mag große Messer auch. Wenn du eine "one tool Lösung" suchst ist ein großes Messer immer die beste Wahl.

    Dann aber auch bitte richtig. 20cm sind da denke ich schon angesagt, und "Ja" mit einem großen Messer kann man auch halbwegs filigrane Arbeiten ausführen, so lange das Teil irgendwo eine brauchbare Spitze dran hat.


    Ich hatte als Teenie mal so ein riesen Baustahl Rambomesser, mit Streichhölzern im auf schraubbarem Griff und so ´nen Dünnsch...

    Jedenfalls hab ich mit dem Ding auch so einige nicht sonderlich kapitale Rotaugen ausgenommen. Das ging schon aber im nachhinein kann ich wohl behaupten, dass ich weder mir noch den betroffenen Rotaugen damit einen Gefallen getan habe.


    Ich kenne z.B. bei Leukus und bei Kukris diese Doppelscheiden bei denen noch ein kleines Messer mit bei ist. Damit ist man dann wirklich für alles gerüstet.

    Ich persönlich bevorzuge eher ein handliches Beil zusätzlich zum "Schnitzmesser", aber das ist wie du schon bemerkt hast eher eine Geschmacks/Gewohnheitssache.

    30 Grad pro Seite =O . Schmeiß weg das Ding!! ^^


    Das ist ein Schleifwinkel für Äxte. Meine kleinen Puukkos haben teilweise um die 35Grad insgesamt. Damit kannst du natürlich nichts hacken oder spalten, aber wenn man mal so ganz ehrlich überdenkt was man bei "bushcraften" so macht, dann ist das bei mir in erster Linie ganz viel schnitzen mit Holz, hin und wieder mal ´ne Forelle ausnehmen und anderes Pflanzenmaterial oder Lebensmittel schneiden.

    Holz hacken mit einem Messer in der typischen Größe um die 4 - 5 Zoll +/- ist generell ein sehr müßiges Unterfangen. Der normale Bushcrafter verarbeitet kein Großwild und öffnet auch keine Konservendosen mit seinem Messer.


    Ich denke einfach , dass viele Messerhersteller der Mär vom unkaputtbaren Messer welches nie stumpf hinterherlaufen. Deswegen werden die Klingen schon quasi Stumpf geliefert, womit es sehr lange dauern dürfte bis diese noch stumpfer werden.

    Wenn man die Klinge jetzt nicht für Idioten bauen würde und einen feineren Schneidwinkel anbringen würde, würde es wahrscheinlich nicht lange dauern bis irgend ein Youtuber daherkommt, damit (etwas überspitzt) ein paar Ziegelsteine batont und dann sagt:" Guckt mal alle her das Ding ist ganz schnell kaputt gegangen!" Und derlei Leute gibt es viele und einige von denen haben leider auch viele Zuschauer.


    Generell finde ich das Messer vom Design nicht hässlich aber auch nicht wirklich zweckmäßig. Das ist halt so ein allrounder der alles ein bisschen kann, aber nichts davon gut. 13cm sind zum hacken zu wenig und für alles andere schon ein wenig sperrig. Des weiteren finde ich die nach vorne höher werdende, etwas kopflastige Klinge seltsam. Das ist vielleicht beim häuten großer Tiere nicht schlecht stört aber beim schnitzen. Womit wir wieder dabei wären, dass Bushcraft und Survival nicht unbedingt viel mit Großwildjagt zu tuen haben.

    Die Spitze könnte für mich etwas spitzer sein, habe ich aber schon schlimmer gesehen. Den Flachen weit hoch gezogenen schliff finde ich ganz gut und die 4,1 mm sind auch noch nicht zu dick. Beim Griff enthalte ich mich mal, das ist einfach Geschmackssache. Es gibt sicher auch Leute denen etwas kantige Griffe zusagen.


    Der Stahl ist auch so ein Kuriosum. Der N690 ist der einzig mir bekannte Kaltarbeitsstahl welcher Kobaltlegiert ist was für sich genommen schon gar keinen Sinn macht. Kobalt hast du viel bei HSS Stählen weil es die Hitzebeständigkeit erhöht, allerdings auf kosten der Elastizität.

    Generell tuen sich die typischen Hochlegierten da alle nicht viel, ob du da nun einen 440c eine AUS8 oder den N690 verbaust ist wirklich völlig wurscht. D2 wäre wohl noch ein wenig grobkörniger gewesen. Wenn du die in einer elektrischen Maschine verbaust welche am Tag xxx Meter Holz mit irrsinniger Geschwindigkeit schneidet, dann wirst du vielleicht sagen können, der eine hält länger als der andere. Aber mit einem Messer von Hand bist du da völlig raus.

    Die beiden Faktoren welche da im Vordergrund stehen sind der Schneidwinkel und Wärmebehandlung (auf welche Härte wurde der Stahl angelassen). Den einen der beiden Faktoren haben die ja ordentlich verkackt. Oder nennen wir es " auf hohe Standzeit optimiert".


    Also um den langen Text mal aufs wesentliche runter zu brechen. Wenn du das Messer zu einem wirklich guten Bushcraftmesser umfunktionieren möchtest, dann leg ein Mora drauf, zeichne den Umriss nach und schleif den Rest weg. 8o :D :D :D

    Ich habe meinen Amboss auf ein Paar Lagen Dachpappe gestellt. Das nimmt schon etwas Schall weg. Einen großen Magneten hatte ich auch mal dran, hat aber finde ich, nicht viel Unterschied gemacht. Mit einer Bleiunterlage würden sicher auch Schwingungen und Schallimpulse abgedämpft. Ist aber bestimmt sehr teuer. Gießen würde ich das auch nicht unbedingt, sondern eher ein Bleiblech vom Dachdeckerbedarf unterlegen. Das passt seine Form schon von selber an.


    Jeder Amboss hat seinen gewissen Klang. Normalerweise sind die kleineren schriller als die großen. 115kg sind ja schon mal nicht klein, deswegen denke ich eher, wenn da nicht irgendwo ein Riss oder eine Beschädigung besteht, liegt es vielleicht daran, dass du mit relativ niedriger Temperatur arbeitest. Wenn ich ein richtig heißes Werkstück bearbeite, klingt das erstmal eher wie pök pök und wird dann beim abkühlen immer mehr zu ping ping. Teils hängt es auch vom Werkstück selber ab. Dünne Sachen wie Messer oder Bleche scheppern einfach mehr als schwere robuste Werkstücke. Wenn das Horn sehr lang und spitz ist, und du weit vorne arbeitest kann das auch normal sein.


    Also unterleg den Amboss erstmal mit irgendwas schwingungsabsorbierenden. Wenn es nicht besser wird schau mal genau nach ob irgendwo ein Riss ist. Wenn auch dies Ok ist, versuch ein wenig heißer zu arbeiten bzw. geh mit dem Werkstück schneller wieder ins Feuer. Zu kalt schmieden ist so wie so für alles Scheiße.


    Zum Messer - Den Griff noch ein bisschen dünner zu machen sollte ja jetzt nicht mehr so schwierig sein. So ein Flacherl hat sicher eine Menge Vorteile, ist aber zum reinen Schmieden oft die schlechtere Wahl weil du hinterher relativ viel und genau schleifen musst. Im historischen Bereich und da wo heute noch "richtig" geschmiedet wird, gibt es deswegen fast nur Steckerle.

    Du könntest es dir auch ganz einfach machen und den Griff noch etwas anatomischer ausformen und eine Lederwicklung anbringen. Das ist das einfachste und sieht dabei nicht mal schlecht aus.

    Sieht ja so weit schon mal nach Messer aus.


    Das Ausgangsmaterial (25- 30mm Durchmesser?) ist schon heftig dick. Das halbwegs dünn aus zu formen ist schon ein hartes Stück Arbeit.

    Ich hätte auch so meine Befürchtung, dass die Klinge dabei unverhältnismäßig hoch wird. Für ein durchschnittliches "Bushcraftmesser" würden um die 12mm Rundstahl locker reichen.

    Das mit der Spitze ist nicht verkehrt, mache ich auch hin und wieder, aber effektiver und genauer ist es eigentlich die Spitze im ca.45 Grad Winkel abzutrennen. Das geht schneller und du hast kein gestauchtes oder schlimmsten falls, rissiges Material in der Spitze.

    Wenn dir das Material zu zäh vorkommt, geh mit der Temperatur ein wenig höher. Gerade bei Tageslicht kann die Glühfarbe täuschen, aber pass auf, dass nichts verbrennt.

    Wenn es eine Antriebswelle war, dann handelt es sich wahrscheinlich um 42CrMo4 oder C45. Hast du mal getestet ob du noch ölhärten kannst?

    Könnte knapp werden. Wenn´s nicht geht sollte es sich zumindest in Wasser noch ganz gut härten lassen. Ist aber bei Messern eine riskante Angelegenheit.


    Nur mal so meine Gedanken dazu. Hau rein - Bin gespannt wie´s wird.

    Ja die "gebundene" Form gab es auch noch. Wobei die "gesteckte" Variante zumindest in der Jungsteinzeit auch schon bekannt war. Sowohl mit Stein und später auch mit Bronze. Ich denke Dechsel und Querbeil bezeichnen nur verschiedene Endwicklungsstufen des selben Werkzeug.

    Wenn es sich bei den Steinzeitlichen Exemplaren nicht irrtümlich um Hacken zum graben handelt, gibt es da Anwendungstechnisch kaum Unterschiede.

    @ Odin


    Du meinst so was hier...


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    Wenn man sich nicht die Arbeit machen will einen modernen Axtkorpus zu schmieden kann man das auch so machen. So Dinger gibt es vereinzelt auch noch zu kaufen. In weiten Teilen Asiens und Afrikas ist das bis Heute der Standart. Die Vorteile bei der Fertigung sind ja offensichtlich. Die Verbindung wird sich bei längerer Nutzung irgendwann lockern, ist aber auch leicht zu ersetzen. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass es etwas an Kopfgewicht mangelt. Aber grundsätzlich ist auch diese Form funktionell und wird in vielen Teilen der Welt verwendet.


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    Wenn du wirklich für alles zu arm oder primitiv bist gibt es auch noch eine Evolutionsstufe darunter. Da wird einfach nur ein Steckerl in einen keulenartigen Knüppel gesteckt. Bei der Herstellung hat man sogar ein bisschen mehr Arbeit, als bei der vorherigen Variante, weil man noch einen Erl schmieden muss, allerdings spart man etwas kostbares Metall. Ich habe diverse Clips gesehen in denen auch Äxte und allerlei Grabwerkzeuge auf diese Art befestigt waren. Die Haltbarkeit und Haptik solcher Werkzeuge ist sicher etwas limitiert, aber zumindest in Afrika wird sowas immer noch benutzt.

    Eh ja klar :huh: :schäm Das Zeug hat den klangvollen Namen 52 Chrom, Molybdän, Vanadium 4. Ist aber lange nicht so besonders wie es klingt.

    Bringt aber eine enorme Zähigkeit mit , nennen wir es mal, für diesen Zweck ausreichender Verschleißfestigkeit. Lässt sich jedenfalls noch recht gut in Öl härten.

    Frohes neues Jahr, alle miteinander!


    Das Wetter ist Kacke und der Feiertagsstress ist verklungen, also ist es die rechte Zeit, für mich ein wenig mit Hammer und Amboss zu spielen.

    Ziel dieser Bemühungen war diesmal ein kleiner Einhanddechsel zum aushöhlen von Holzschalen oder der Gleichen.


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    In all dem Eifer, habe ich direkt mal vergessen beim vorbereiten und anzeichnen Bilder zu machen. Also überspringen wir das und starten direkt mit dem fertig eingeschlagenem Schlitz für das Spätere Auge des Dechsel.

    Als Material dient hier ein Stück sechskant Presslufthammermeißel mit 32er Schlüsselweite und 120mm länge. Der Durchmesser ist dabei gerade noch ok, dürfte aber auch ruhig etwas mehr sein. Bei der Länge hingegen wären 100mm auch genug gewesen. Beim Stahl handelt es sich meiner Einschätzung nach um 52CrMoV4 oder etwas ähnliches, also eine gute Wahl bei Äxten und Meißel.


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    Der fertige Schlitz wird dann Aufgeweitet bis der passende "Eye Drift" hineinpasst. Einen wirklich passenden Eye Drift für den Dechsel, hatte ich nicht also, habe ich es mal mit dem für große Hämmer und Tomahawks probiert, weil mir die Griffe der Dechsel, welche ich gesehen habe auch eher Hammerartig vorgekommen sind. Das nächste mal werde ich aber wohl eher meinen breitesten "Beil Drift" benutzen. Das Problem bei den Dingern ist, dass man für fast jedes neue Projekt auch einen neuen "Augentreiber :/ " anfertigen müsste. Allerdings ist die Herstellung besagter "Augenloch Ausformwerkzeuge", ohne maschinelle Unterstützung ein echt hartes und langwieriges Stück Arbeit, auf welches ich eher selten Lust habe.


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    Wenn das Auge halbwegs passt, werden die Seiten noch etwas abgeflacht. Wer mehr Material hat kann hier auch noch "Ohren" an dem Dechselkopf ausformen. Bei mir hats aber gerade so gereicht.


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    Um die Schneide etwas weiter nach vorne zu bekommen habe ich mir ein Stück Rundeisen abgeschnitten und den Radius des Rundeisen auf einen Hammer übertragen. Zwischen Hammer und Rundeisen wird nun einen Verjüngung an dem Dechsel ausgearbeitet.


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    Danach wird das breite Stück vorne mit der Hammerfinne auseinander getrieben.


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    Im Anschluss habe ich etwas Überschüssiges Material mit der Trennscheibe abgeschnitten. Man kann das auch mit dem Meißel "heiß abschroten" oder einfach dranlassen, aber ich fand das so schöner.


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    Dann wird es nochmal kniffelig. Man muss nun die Rundung der Schneide formen, eine gewisse Krümmung des Dechsel einarbeiten und das ganze muss am Ende noch gerade zum Werkzeugauge stehen.

    Bis das alles gepasst hat, hat es durchaus etwas Zeit gebraucht.


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    Das ganze feilen, schleifen und wärmebehandeln schenken wir uns jetzt mal. Ich denke das ist irgendwo selbsterklärend und auf Bildern auch wenig interessant.

    Hier ist nun der fertige Dechsel. Ich muss gestehen, dass der Dechsel mich mehr gefordert hat als ich geahnt hätte. Nach den den ganzen Beilen dachte ich ": Ist auch nur ein weiteres Beil mit einer um 90 Grad gedrehten Schneide". Ganz so einfach ist es aber nicht. Die Krümmungen und Radien aufeinander abzustimmen und die richtigen Proportionen zu treffen fand ich gar nicht so einfach. Im vergleich mit einem Beil ist der Dechsel eine echte Diva.

    Mein Dechsel funktioniert zwar grundlegend, allerdings ist die Krümmung etwas zu stark. Man kommt zwar gut in Rundungen hinein wenn man tief in einer Aushöhlung arbeitet, allerdings wäre ein etwas geraderer Winkel, für den Anfang, wesentlich ergonomischer. Auch das Auge habe ich nicht sonderlich schön hinbekommen. Sei´s drum. Das Lehrgeld habe ich bezahlt und ein weiter Dechsel mit etwas geraderer Schneide wird wohl irgendwann dazukommen.

    Eine weitere Frage welche ich mir immer gestellt habe ist, ob ein Dechsel besser ist als ein Hohleisen mit Holzhammer. Mit einem großen Hohleisen kann ich sogar größere Späne abheben als mit dem Dechsel und dies auch wesentlich genauer. Allerdings muss ich dabei das Werkstück festspannen und zweihändig arbeiten. In dem man den Dechsel nur mit einer Hand führt und man das Werkstück mit der anderen Hand drehen und halten kann, ist man viel schneller und flexibler. Auch ist die "Schlagfrequenz" beim Dechseln ungleich höher, wenn auch viel ungenauer. Das Fazit ist: Der Dechsel macht schnell die grobe Vorarbeit und danach kommt das Hohleisen.


    :winken

    Find´ die Handgemachten Messerchen auch gut!


    Das es fast nur Steckerlmesser gibt wundert mich nicht. Beim traditionellen schmieden von Klingen ist es wesentlich einfacherer und verbreiteter so einen Steckerl herzustellen. Für einen "gut" passenden Flach -Erl muss man schon relativ viel und genau schleifen. Überdies verbraucht man mehr kostbaren Stahl. Wenn ich jetzt, in Masse und für meinen Broterwerb Klingen schmieden müsste, wäre mir das auch zu aufwendig. Wenn so ein Steckerl gut eingepasst ist, hält der für gewöhnlich auch recht lange. Über Jahrhunderte war das die einzige verbreitete Methode, eine Griff zu befestigen. Selbst bei schwersten Klingen wie Schwertern, Saxen, Kukris usw. wird das so gehandhabt.

    Man könnte den Griff samt Erl durchbohren und einen Sicherheitsstift einbringen um auf Nummer sicher zu gehen. Ansonsten hängt viel davon ab wie genau der Erl eingepasst wurde und ob die einen guten Kleber verwendet haben. Besonders eingebrannte Erle neigen dazu sich, mit der Zeit zu lockern. Daher wahrscheinlich auch die Ersatzgriffe. Dafür kann man so einen Griff aber auch schnell und ohne viel Werkzeug ersetzten.