Posts by Skuzzlebud

    Immer hin haben die schon Strom! Ich finde es immer faszinierend was die mit solch kleinen Essen alles bewerkstelligen.


    outdoor


    Da hast du schon recht. Äxte und Haumesser aus hochlegiertem Stahl machen wenig Sinn. Da sind die ganz billigen Stähle wirklich im Vorteil zumal Äxte oder sehr dicke Klingen, mit nur sehr wenig Chrom auch nicht ganz durchhärten und im Kern immer etwas "weich" bleiben.

    Die ganz einfachen Hochlegierten wie aisi420 oder 440a sind auch noch relativ zäh und neigen aus Mangel an Härte eher zum abrunden als zum ausbrechen der Schneide. Wenn die Schneide ausbröselt besteht da immer ein Missverhältnis zwischen Härte und Schneidwinkel bezogen auf den Einsatzzweck. Streichholzkopfgroße Ausbrüche sind schon ziemlich extrem, da war das Messer zum hacken einfach viel zu Hart oder die Schneide war zu dünn. Generell spielt der verwendete Stahl bei Messern sicherlich auch eine gewisse Rolle aber, was bei der ganzen Frage nach dem besten Stahl immer völlig untergeht ist, dass die eigentlichen zwei wichtigen Kenngrößen immer Wärmebehandlung und Geometrie der Schneide sind.

    Weiß nicht was du hast!? Ich finde den Beitrag recht gelungen. Das macht Sinn, ist hinreichend dokumentiert und obendrein auch kurzweilig anzuschauen. Was will man mehr. :thumbup:

    Das mit den Schultergurten wäre auch meine Frage gewesen, aber hat sich ja schon geklärt.

    Wenn man mal ehrlich ist, müsste man wahrscheinlich gar nicht wirklich Containern um so ein bisschen brauchbaren Müll zu finden...

    Der liegt auch einfach so am Wegesrand wenn man ein wenig die Augen offen hält. Ich finde Bushcraft darf auch mal opportunistisch sein.

    Ich weiß von einigen Stämmen australischer Ureinwohner welche lange Zeit ihre Speerspitzen aus Flaschenböden hergestellt haben, und derlei Überschneidungen gibt es sicherlich ohne Ende. Da kommt auch keiner und sagt "Das ist aber nich Bushcraft was ihr da macht" :opa . Jeder halbwegs kreative Geist nutzt die Ressourcen die ihm zur Verfügung stehen auf best mögliche Weise. Das ist eine der wichtigsten Eigenschaften, welche den Mensch als Spezies überhaupt so erfolgreich gemacht haben. Ob das nun auf langes Sicht gut ist oder nicht.

    An rostenden Stahl kannst du einen flacheren Schneidwinkel schleifen ohne, dass die Schneide Ausbrüche oder Sägezähne bekommt. Bei rostfreien, also hochlegierten Stählen hat man meist recht große Chromcarbide welche zwar sehr verschleißfest sind aber bei zu kleinen Schneidwinkeln einfach rausbrechen. Wenn du mal eine rostende und rostfreie Schneide unterm Mikroskop anschaust, siehst du sofort, dass die rostfreie Schneide wesentlich grobkörniger ist.

    In der Praxis spielt das aber eine eher untergeordnete Rolle weil du schon sehr lange und sehr genau schleifen müsstest damit sich da wirklich spürbare unterschiede ergeben.


    Das mit dem preis für um die 10E finde ich auch mal interessant. Sicherlich wird der irgendwo an die Kaufkraft und Lebenshaltungskosten in Indonesien angepasst sein, aber wenn man bedenkt wie viel Ressourcen und Arbeit da hinter stehen gibt mir das schon zu denken auf.

    Das Teil ist denke ich aus Stahlschrott geschmiedet, welcher sobald er einen gewissen Wirtschaftsfaktor darstellt, auch nicht völlig umsonst zu haben ist. Dann braucht man noch Kohlen zum schmieden und wenn, wie ich ganz stark vermute, dazu Holzkohle verwendet wird braucht man sehr viel davon. Köhler waren nie eine besonders wohlhabende Bevölkerungsgruppe aber für lau arbeiten die auch nicht.

    Dann muss man das Messer noch schleifen und die Holzarbeiten an Scheide und Griff brauchen auch einige Zeit. Wenn der Schmied nicht direkt verkauft kommen auch noch die Kosten für den Händler dazu.

    Also mir ist ja bewusst, dass die Leute da mit wesentlich weniger auskommen als wir, aber dafür, dass es sich um Handarbeit handelt finde ich den Preis schon erstaunlich.

    So denn;


    Hatte die Tage etwas Zeit und habe mich mal mit der Reparatur der gerissenen Axtschneide beschäftigt.


    @ outdoor : Wahrscheinlich hast du recht und die gerissene Schneide würde nicht komplett brechen, zumal sie von beiden Seiten von Baustahl umfasst wird, aber mit sowas arbeiten will ich dann trotzdem nicht.


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    Zu aller erst habe ich den Teil der Schneide welcher gerissen war weitestgehend entfernt und die Kante etwas schräg angeschliffen.


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    Dann braucht man freilich etwas woraus man eine neue Schneide machen kann. Ich wollte nicht wieder ein Stück C45 benutzen, weil mir das Risiko eines erneuten Materialversagens, beim härten, zu hoch war und habe dann mal die "Schrottecke" gründlich durchwühlt. Dabei ist mir so ein XXL Spannstift in die Finger gekommen. Der müsste wenn ich nicht völlig irre, aus 51CrV4 oder etwas stark vergleichbarem sein und hatte auch eine ganz ordentliche Wandstärke. Wichtig dabei war mir vor allem, dass der Öl - härtbar sein müsste was die Wärmebehandlung um einiges risikoärmer gestaltet.


    Kleines Nerd nice to know: Ich habe, wie alle Hobbyschmiede, natürlich auch jede Menge Kfz Federn rumliegen, welche ganz ähnliche mechanische Eigenschaften aufweisen wie das Material vom Spannstift. Allerdings sind solche Federn fast immer Silizium legiert wodurch sich diese nur sehr schlecht feuerverschweißen lassen. Bei so einem Spannstift steht die Federwirkung nicht ganz so sehr im Vordergrund wodurch da einfache chromlegierte Vergütungsstähle ausreichen. Chrom ist beim feuerverschweißen auch nicht gerade hilfreich, aber so ein bisschen geht meistens noch.


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    Dadurch , dass sie Axtschneide schon relativ dünn ausgearbeitet war, konnte ich die neue Schneide nicht wieder mittig einsetzen.

    Also musste der ausgerollte Spannstift außen dran.


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    Das Stück war etwas zu groß, weswegen ich es nochmal halbiert habe. Dann habe ich die Kante etwas angewinkelt und mit zwei Schweißpunkten gegen verrutschen gesichert. Die Schweißpunkte hätte ich im nachhinein lieber an den Seiten angebracht, weil man sie dort hätte wegschleifen können. So sieht man die nachher noch ,was etwas doof aussieht; Aber wann flicke ich mal ´ne Axt??


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    So sieht´s dann nach dem Feuerschweißen und dem erneuten ausschmieden der Schneide aus. Unten sieht man noch den Rest von Riss.


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    Nach dem ich dann wieder viel daran herumgeschliffen hatte, sah das ganze gar nicht mal so übel aus und ich konnte mit der erneuten Wärmebehandlung beginnen.

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    Wenn man sowas von vorne herein plant, bekommt man das auch so hin, dass man keine Überlappungen mehr erkennt. Hier war das Material schon so dünn, dass ich nicht noch mehr wegschleifen wollte weswegen die eine Seite jetzt etwas "einzigartig" aussieht.


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    Ich war den Tag auch noch im Raifeisenmarkt und die hatten kleine Sappie Stiele welche ganz gut zu meinem Eyedrift passen.

    Die rote Signalfarbe am Stielende ist ja nett gemeint, sah aber an der "Wikinger- Style" Axt so unpassend aus, dass ich mir echt die Arbeit gemacht, und diese abgeschliffen habe. Danach habe ich den Stiel noch ein wenig angekokelt um die Optik etwas aufzupeppen.


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    Beim einschlagen des Keil merkt man dann auch ob die Verschweißung am Auge gut ist. Ich habe im Museum schon einige solcher Äxte gesehen bei denen diese Stelle durch "überhartes" verkeilen aufgerissen ist.


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    Noch ein bisschen Öl drauf und fertig. (Was wohl die Versicherung sagt wenn ich behaupte mir ist ´ne Axt aufs Ceranfeld gefallen??) :/


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    Sieht doch super Schick aus. Und liegt mir beim schnitzen sogar besser als die erste.

    Wie schon erwähnt ,kann man das wenn man es direkt so Plant, auch so hinbekommen, dass die Übergänge nicht so derb auffallen.

    Was die Haltbarkeit einer solch seitlich aufgesetzten Schneide betrifft, ist diese natürlich weniger wertig als eine mittig eingesetzte.

    Allerdings gibt es einige Funde aus der Wikinger und Keltenzeit bei denen die Schneide genau so angebracht ist. Über dies war das aufsetzen einer Schneide lange Zeit bei vielen Handwerkzeugen wie, Stecheisen, Dechseln, Bohrern und vielen mehr, die normale Vorgehensweise.

    Seitlich anschweißen ist halt einfach und guter Stahl teuer.

    Ergo denke ich mal, wenn all diese Werkzeuge bis heute nicht auseinandergefallen sind, werde ich mir da keine Sorgen machen müssen.


    So viel zum Thema - "Wie man einen Flicken auf eine Axt macht". Ich bin jedenfalls einigermaßen froh, dass ich das Teil nicht in die Tonne geschmissen hab.


    Bis denn ... :bjoern:winken

    Moin zusammen!


    Lange ist´s schon wieder her, aber Heute hab ich nochmal etwas Zeit zum schreiben.

    Seit geraumer Zeit arbeite ich mich durch die verschiedenen Arten der Axtherstellung und möchte euch nun, meine Resultate der "Faltaugentechnik" nahe führen.


    Dieser Axt/Beiltyp ist schon mindestens seit den Kelten und Römern bekannt und hat sich über lange Zeit bis in die Moderne als Standard etabliert. Erst mit dem Aufkommen von Dampf, Hydraulik und Pressluft betriebenen Schmiedepressen und Hammerwerken ist man, immer mehr, zur Herstellung von Äxten aus einem soliden Stück Stahl übergegangen.

    Im Gegensatz zu den "frühen" Axtformen welche ein eher rundliches bis ovales Auge haben, erhält man hierbei einen relativ modern wirkenden flachen Axtkörper.


    Als Ausgangsmaterial für mein Beil dient hier ein Stück Baustahl in 40x10mm und 180-200mm Länge. (Ganzgenau weiß ich´s nicht mehr)


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    Die Stellen welche, hinterher das Auge ergeben sollen, werden mit einer Reihe Körnerpunkte markiert.


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    Das gleiche geschieht auf der Rückseite.


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    Ziel ist es diese Form auszuarbeiten.


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    Als erstes werden die vorgekörnten Linien mit der Hammerfinne vertieft....


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    .... so, dass man diese sauber an der Ambosskante anlegen und ausschmieden kann. Hierbei ist es etwas tricky nicht unbeabsichtigt die falsche Fläche zu bearbeiten.


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    Die Form des späteren Beilauge kann nun etwas in die Breite gezogen werden bis die gewünschte Materialstäke erreicht ist.


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    Anschließend nimmt man das Maß der fertigen Seite und versucht die andere Seite in die möglichst gleiche Form zu schmieden.


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    Wenn man mit der Gleichmäßigkeit der "Beilkopf- Hälften" zufrieden ist kommt der große Moment in dem diese zusammen gefaltet werden. Hierbei gibt es nun einige kritische Punkte auf die man achten sollte. Zuerst sollte man die Kontaktflächen der späteren Feuerverschweißung vor dem Falten möglichst gut reinigen und am besten schon etwas mit Flussmittel versiegeln, um einer Oxidation oder Verschmutzung vorzubeugen, an die man später nicht mehr herankommt.

    Zweitens sollte man auf keinen Fall zu kalt oder zu schnell biegen, weil sich an der kleinen Kante zur "Hammerfläche" des Beilkopf Risse bilden können.

    Und drittens, und am wichtigsten - Egal wie ungleichförmig das Auge nach dem biegen ist ; Die zwei Kanten, welche die Vorderseite des Auge bilden müssen möglichst genau aufeinander liegen. Alles andere kann man hinterher noch, mehr oder minder gut beheben. Aber diese Stelle ist hierbei die Maßgebende.


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    Wenn alles passt werden die Flächen miteinander verschweißt.


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    Anschließend wird das Auge noch etwas ausgeformt. Ganz wichtig ist hierbei, dass man den "Eye drift" (Ich kenne das nur in englisch. Augentreiber würde auch doof klingen :/ )

    nicht wie bei normalen Axtköpfen mit Kraft von oben einschlägt, sondern viel mehr die Seitenflächen bearbeitet, weil am ansonsten die Schweißstelle wieder aufstemmen würde.


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    Man erkennt hier ,die schon relativ moderne Form des Beilrohlings. In der Zwischenzeit habe ich die Kameralinse geputzt :unschuld und schon mal mit der Trennscheibe einen Schlitz vorne hineingeschliffen. Wir erinnern uns ": Das Ding ist aus Baustahl und hat noch keine Schneide!"

    Genaugenommen ist das auch nicht der selbe Beilrohling wie oben sondern sein "Zwillingsbruder". Da ist mir was durcheinander gekommen, aber die beiden sind bis hierher ziemlich identisch weswegen das jetzt auch keine große Rolle spielt.


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    Der eingesägte Schlitz wird etwas aufgeweitet...


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    .....und ein passender Keil aus C45 wird angefertigt. Wer es ganz hart retro braucht kann den Schlitz auch rein Meißeln, aber ihr wisst ja - Keine Zeit und so...


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    Dieser wird nun so gut es geht angepasst und die Kontaktflächen sauber geschliffen, um eine gute Verschweißung zu gewährleisten.


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    Ich hatte hier beim Schneidkeil noch etwas Material über weswegen es sich angeboten hat, dieses als breiten "Bart" stehen zu lassen.


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    Nach dem Schleifen. Dieses Bartaxt "Wikinger" -Fantasy Design ist jetzt nicht so ganz das meine, aber normale Beile und Äxte habe ich wirklich genug ,weswegen das eine willkommene Abwechslung darstellt.


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    Normalglühen vor dem härten. Härten, anlassen und Feinschliff habe ich nicht mehr Dokumentiert. Dafür aber den etwas improvisierten Stiel.


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    Wenn man Äxte und Beile selber schmiedet hat man immer das Problem, dass es kaum passende Stiele gibt. Ich hatte zwar noch den ein oder anderen rumliegen aber eben nichts wirklich passendes, weswegen ich in meiner Not ein Stück Sperrholz ausgesägt habe. Ich habe so etwas schon mal bei einer Feuerwehraxt gesehen und das Material müsste eigentlich sehr Bruchfest sein.


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    Das Sperrholz war zwar dick genug für das Auge aber am Griff entschieden zu dünn, weswegen ich hier noch zwei Fichtebretter dazu geleimt habe.


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    Sieht wie ich finde nicht einmal so übel aus. Damit schnitzen kann man auch, allerdings hatte ich noch nie so ein "reines" Schnitzbeil mit ganz breiter Schneide.

    Man hat zwar eine sehr lange Schnittfläche aber dafür weniger eindringtiefe beim hacken in "große" Klötze , was für mich etwas gewöhnungsbedürftig ist.


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    Und hier ist dann auch der, eigentlich recht gelungene, zweite Beilkopf welcher leider beim Härten gerissen ist ;( . Den von mir verwendeten C45 muss man leider in Wasser härten, um ihn auf eine vernünftige Härte zu bekommen, was aber auch immer ein gewisses Risiko mit sich bringt. Normalerweise hat man da auch keine Probleme, solange die Werkstückform robust genug ist. Bei diesen Schnitzbeilen habe ich die Schneide etwas dünner ausgeformt als sonst, was hier schon zu Materialversagen geführt hat. Leider bemerkt man sowas oft auch erst beim schleifen.


    Ich denke aber, dass ich die gerissene Schneide relativ leicht ersetzen kann. Ich werde mich so bald wie möglich mal damit beschäftigen und das Resultat hier hinzufügen.


    Bis dahin - Gruß an alle, und viel Spaß am Wintertreffen! Wäre auch gerne gekommen, schaff´s aber die Tage echt nicht. ;(





    Was für eine "Art" Bushcrafter ich bin, hängt immer etwas von der Situation ab. Wenn ich für ein paar Stunden in den Wald gehe um ein bisschen zu "spielen" oder mit den Kindern ein kleines Picknick zu machen, habe ich schon mal etwas rustikale Ausrüstung dabei. Großes Messer, Beil, Säge, großer Hobokocher und dann auch mal ´nen alten Armeeponcho oder Rucksack. Eben das robuste, billige Zeug um im Dreck zu spielen.

    Bei längeren Wanderungen kommt dann aber das moderne leichte Zeug zum Einsatz. Das mit den kleinen Kindern und wenig Zeit kenne ich auch. Allerdings habe ich das große Glück, dass zumindest mein älterer Sohn (6 Jahre) schon immer ein echter Outdoor- Enthusiast ist. Kleine Mehrtagestouren sind da schon wieder möglich. Da muss man sich natürlich Zeit nehmen und kleine Wegstrecken planen, was mir aber entgegen kommt, weil ich mich, so oder so, vom stumpfen Kilometer laufen hin zum entspannten Naturerlebnis, entwickeln möchte.

    Hier im Forum bin ich wohl am meisten für meine, Schmiedesachen und diverse Handwerkeleien, mit "Bushcraftrelevanter" Themenüberschneidung, bekannt. Solche Dinge wie altes Handwerk und vorindustrielle Werkzeugherstellung interessieren mich sehr.

    Ich benutze genau die selbe EVA Matte als Unterlage, wie der Ben seit vielen Jahren. Oft auch zusammen mit Frau und/oder Kindern.

    Bisher hatte ich da noch keine Probleme bezüglich der Stichfestigkeit. Man legt sich normalerweise auch nicht mitten in Dornen oder auf spitze Äste und Steine. Ein 68g/qm Nylon bietet wohl auch kaum nennenswerten Stichschutz, ist aber sicher schön leicht, wobei ich da lieber das Zeltboden Material genommen hätte. Eine günstige Alternative mit der ich auch recht lange unterwegs war, ist sich ein Stück zurechtgeschnittene Baumarkt- Gewebeplane . Ist auch relativ leicht, raschelt aber etwas.

    So denn... wie versprochen, ein kleines Review.


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    Um das gute Stück auszutesten, haben wir das Schaukelgestell kurzerhand mit Ein paar Planen und Brettern zum improvisierten Lavu umgerüstet. Natürlich waren es zu Einweihung 23 Grad und strahlender Sonnenschein.


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    Damit wirklich nichts kippen oder wackeln kann, wurde der Ofen noch mit Nägeln und ein bisschen Tüdeldraht gesichert. Wenn man den Ofen auf den Boden stellen würde, könnte man auch die normalen billig Zeltheringe in die "Fußlöcher" stecken.


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    Ich hatte anfangs gewisse Bedenken, ob der Durchmesser des Ofenrohres und die Belüftungsöffnungen, ausreichend dimensioniert sind, aber der Ofen zieht gut und macht unter "Volllast" ein angenehm pöffelndes Geräusch. Also man hört deutlich, dass da gut Luft durchgesaugt wird.


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    Obwohl der Brennraum sehr klein ist kann man schon halbwegs vernünftige Holzscheite verheizen und muss nicht ständig irgendwelchen Reisig nachschmeißen.

    Klötzchen bis ca. 4x4cm nimmt der Miniofen noch ganz gut. Auch die Glut hält sich eine Weile. Was man hier noch hätte besser machen können, ist die Lüfteröffnungen ganz nach unten setzen so, dass die Luft direkt durch das Aschenrost auf die Glut zieht. Dies war mir allerdings nicht möglich weil mein Türblech einfach nicht breiter war. Ist aber auch nicht so wichtig. Des weiteren wäre eine Zusatzlüftung an der Rückseite des Ofens nicht verkehrt, weil durch die nicht ganz optimale Form der Brennkammer hinten wenig Luft ankommt, weswegen das Holz vorne relativ schnell verbrennt und hinten immer einige Kohlenstückchen liegen bleiben. Auch dies ist aber meckern auf hohem Niveau. Der Ofen funktioniert so wie er ist schon ganz gut, was man an den relativ geringen Rückständen sehen kann.


    Wenn man wirklich ,unsachgemäß oder mit feuchtem Holz, nachlegt kann es etwas aus der Ofenklappe oder den Lüftern rauchen, was aber bei "professionellen" Öfen und Kaminen auch der Fall ist. Des weiteren haben viele solcher Zeltöfen noch eine Dämpferklappe im Schornstein auf welche ich hier, ganz bewusst, verzichtet habe. Ich bin da nun auch kein Experte - ABER - Den Rauchabzug zu regulieren, ist sicher möglich, hat allerdings den ganz dummen Nachteil, dass man im Zweifel den Rauch und, schlimmer noch das Kohlenmonoxid, zurück staut.


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    Die Heizleistung des Ofens ist, gemessen an seiner Größe, ganz ok. Für mein PU Folien Lavu bringt der jetzt nicht so viel. Wir haben zwar noch einiges mehr "eingehaust" als auf dem ersten Bild zu sehen war, aber der Ofen steht nun mal nur an einem Ende, während die meiste Wärme nach Oben und zu den langen Seiten weg geht. Ein Tipi oder einen ähnlichen Raum von 10 bis 16m² könnte man aber sicherlich beheizen. Wobei das natürlich immer auch eine Frage von Außentemperatur und Isolation ist.

    Zum kochen und braten eignet sich der Ofen leider nur sehr eingeschränkt. Für mein 0,7L Teekesselchen brauche ich ca. zehn Minuten, bis das Wasser richtig kocht, was noch beinahe egal ist wenn man den Kessel so wie so auf dem Ofen stehen hat. Schwierig wird es beim zubereiten von Essen. Die kleinen 23-24cm Pfannen passen zwar mit der Bodenfläche noch gut auf den Ofen, aber da braucht man schon echt Geduld. Ein kleines Rührei mit Speck kann man noch machen, Pfannkuchen gehen mit ganz viel Gewalt auch noch, aber da ist der Letzte kalt, bevor der nächste fertig ist. Da ist jeder noch so kleine Hobo- oder Spirituskocher schneller, was eigentlich schade ist weil ich gerne auch bei Schietwetter draußen Essen machen würde.


    Hier habe ich leider bei der Planung etwas gepennt. Es gibt Zeltöfen in ähnlicher Größe welche extra eine Art herausnehmbaren Deckel haben mit dem sich die "Kochfläche" komplett öffnen lässt. Da der Deckel ohnehin zweilagig ist könnte man das obere Blech entfernen und vom unteren einen Rand stehen lassen, auf dem der Deckel aufliegt. Vorausgesetzt man hat die passenden Lochsägen. Dabei ist mir eingefallen, dass der uralte Kohlenherd meiner Oma auch herausnehmbare Ringe hatte um die Töpfe direkt übers Feuer zu stellen. Dies hat natürlich den Nachteil, dass beim Kochen immer etwas Rauch und Verbrennungsgase entweichen können. Mal sehen ob ich da noch mal was umbaue.


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    Nach nun einigen Wochen und Betriebsstunden ist das Ascheniveau immer noch überschaubar. Einen extra Ascheschieber oder eine extra Klappe braucht man wirklich nicht. Man nimmt das ganze Ding, macht den Deckel auf und kippt einfach alles raus. Ich dacht auch , dass ich mir hier schwarze Finger hole aber so schlimm ist das wirklich nicht. Interessant ist auch, dass sich immer noch Farbreste am Boden und Zink an den Unterlegscheiben befinden, was dafür spricht, dass das Aschenrost den Boden gut vor der Glut schützt.


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    Das Aschenrost hat sich etwas verformt, was aber auch normal ist. Die Dinger sind Verschleißteil Nummer ein bei jedem Ofen.


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    Die Rostspuren gehen leider auf meine Unachtsamkeit zurück:schäm. Ich hatte den Ofen lange draußen stehen und die meiste Zeit nur mit einem alten Poncho abgedeckt. Am Schornstein ist natürlich Regenwasser herunter gelaufen und konnte unter dem Poncho auch nicht entweichen, so, dass sich hier sehr lange Staunässe halten konnte, welcher der Lack nicht gewachsen war. Funktionell völlig irrelevant, sieht aber nicht schön aus. Ich werde da einfach nochmal etwas nachschleifen und eine neue Schicht Lack drüber sprühen, hab ja noch genug davon.


    Bevor ich es vergesse:


    @ Outdoorfriend - Gewogen habe ich das Teil auch mal. Alles zusammen 8,2 kg, wovon ca. die hälfte nur auf den Schornstein zurückgeht, bei einer Länge von 175cm. Also nix für ultra leicht. Die Schornsteinsegmente sind leider recht dickwandig. Da könnte man einiges an Gewicht sparen. Bei Tschum oder ähnlichen Händlern gibt es Zeltofenrohre einzeln zu kaufen sind aber SEHR teuer. Die leichtesten Öfen haben einfach nur ein sehr dünnes Stück Titanblech, welches zu einem Rohr gerollt und mit Ringen fixiert wird. Zum vergleich: Der von Miltec wiegt so um die 12kg ist aber auch ein wenig größer. Der Leichteste bei Tschum ca. 1800g. Der ist aber auch noch ein bisschen kleiner als meiner. Wenn man zu zweit oder zu dritt unterwegs ist, wäre der schon rucksacktauglich.


    DCT996 - Über ein Sandstrahlgerät habe ich in der Tat noch nie nachgedacht. Allerdings brauche ich so etwas auch höchst selten und "frei" mit so etwas rumsprühen macht schon eine ziemliche Sauerei. Geschlossene Systeme sind hingegen sehr teuer. Lohnt sich also für mich nicht, wobei der Gedanke sicher nicht abwegig ist.


    :schlaubiAbschließend möchte ich noch anmerken, wenn jemand vor hat sich solch einen Zeltofen selber zu bauen und diesen auch in einem mehr oder minder geschlossenem Zelt/Raum nutzen möchte, sollte man dies, zumindest bei der ersten Inbetriebnahme, mit einem CO Melder tuen. Öfen sind an sich simple Technik und hier in Deutschland wird auch vieles übertrieben, aber Kohlenmonoxid ist wirklich sehr gefährlich, weswegen man da lieber etwas vorsichtig seien sollte.

    Amen!;)



    Bis dahin - Gruß an alle :winken

    @ Lortnoc :

    Zumindest zwei Flügelmuttern sind auch dran, mehr wahren nicht da. Mit meinen, gewissermaßen lückenhaften, Schweißkünsten irgendwas, mit der Elektrode, auf eine 8er Mutter zu schweißen, lasse ich lieber mal sein...:schäm. Außer ´nem Klumpen Schlacke kommt da nix bei raus.

    Gerade wenn die Verschraubung oft erhitzt wird, verzieht oder oxidiert da immer was. Da ist es schon gut wenn man, zumindest im ersten Moment was zum gegenhalten hat.


    @ Outdoorfriend :


    Ich hab ihn noch nicht gewogen, werde ich aber mal machen und mit in den Praxistest schreiben. Verglichen mit Industriell gefertigten, müsste man jetzt konkretisieren, mit welchem Modell genau. Es gibt Zeltöfen aus Titan oder ganz dünnem VA Stahl, die wiegen ein oder zwei Kilo. Die kosten aber auch mal eben 800 Euro oder so. Der Markt ist sehr breit gegliedert.

    Mein Öfchen ist größentechnisch schon am unteren Ende des sinnvoll machbaren, angesiedelt, also schon ein recht kompaktes Gerät. Daher denke ich, dass der im Vergleich mit anderen Öfen schon relativ leicht ist. Der von Mülltec ist z.B. etwas größer also gewiss auch nicht leichter.

    Den Großteil des Gewichtes macht das Ofenrohr. Hier hängt es wiederum davon ab wie viele Segmente du verwenden möchtest, bzw. wie hoch dein Zelt ist.

    Seid gegrüßt!


    Alternative Kleinheizgeräte sing ja gerade voll im Trend, deswegen habe ich hier mal den Bau meines neuen Zeltofens dokumentiert. Für mich ist das Teil nur Spielzeug; Außer der Freude am Basteln und dem rein kindlichen "haben wollen", hat ein Zeltofen für mich wenig wirklichen Nutzen. Generell sind die Dinger eher was für Leute welche, mit Motorschlitten, Quad, Hundeschlitten, oder irgendeinem anderen mehr oder minder motorisierten Last Transportmittel, unterwegs sind. Hier in Deutschland, ist sowas wohl kaum ernsthaft nutzbar. Zu dem auch bestimmt hochgradig illegal weil - unangemeldetes Heizgerät, keine Norm, keine Siegel, keine Wartung, keine Abgaskennzeichnung kein Schornsteinfeger an wechselnden nicht registrierten Standorten - Ganz ganz schlimm und gefährlich das alles!!!


    Wenn man so etwas nun rein aus Jucks macht, sollte das natürlich auch nicht unendlich teuer werden, also habe ich mal geschaut, was die Dinger so kosten, und selber etwas buchgeführt. Die billigsten lagen so bei ca. 150Euro von Mülltec und 160Euro (echt jetzt?!) von Kaufland?(. Die sind aber mittlerweile auch schon wieder teurer geworden. Vor der ganzen Sch:zensiert mit Krieg und Gas und Inflation hätte ich gesagt, dass ich so ein Teil für 50- 60 Euronen zusammenzimmern kann. Dies gelingt freilich dieser Tage nicht mehr, aber ich hocke auf ´nem Haufen gesammelten Stahlschrott und arbeite auch beruflich mit Stahl, weswegen ich die Kosten hier und da etwas verringern kann und habe somit einfach mal angefangen zu Bauen.


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    Zuerst benötigt man, natürlich eine Munitionskiste aus Metall. Meine hier ist ca. 28cm lang, 14cm breit und 18cm hoch. Das ist die Standard Natokiste für 12,7 und 5,56mm Patronen, und die "meines Empfinden nach" kleinste, noch für einen Ofen brauchbare Munkiste. Es gibt noch eine kleinere für 7,62mm Patronen aber daraus einen funktionierenden Ofen zu bauen erscheint mir unrealistisch.

    Die Kosten hierfür betrugen 17 Euro mit Versand.


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    Wenn man das Ding nun hat, kommt erstmal der Tragegriff oben am Deckel weg. Dieser ist punktgeschweißt und lässt sich mit einem Meißel leicht entfernen.


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    Dann folgt die schlimmste und langwierigste Arbeit bei der ganzen Geschichte. Das entfernen der Lackierung. Ich habe das mit der Drahtbürste am Winkelschleifer gemacht, was aber einige Zeit in Anspruch nimmt und eine riesen Sauerei macht. Teurer und giftiger aber wesentlich einfacher und gründlicher wäre es gewesen einen chemischen Lackentferner zu verwenden. Die Farbe im Innenraum habe ich dran gelassen. Diese erledigt sich, nach der ersten Nutzung, von selbst. Sorry Schornsteinfeger:unschuld


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    Auf die Seite ohne Verschluss- Mechanismus kommt nun die Öffnung für die Ofentür. Das 1,5mm Blech, aus dem die Kiste besteht, kann man so eben noch mit der Stichsäge ausschneiden, was allerdings einen Höllen Lärm macht. Die Größe der Öffnung habe ich hinterher noch ein wenig angepasst, weil die Verschraubungen von der Tür angestoßen sind.


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    Als erstes "Anbauteil" , habe ich die Muffe für das Ofenrohr angefertigt. Das größte Rohr welches ich rumliegen hatte, war 48,5mm im Durchmesser. 50mm wären mir lieber gewesen, aber solche Stahlrohre gibt es kurioser Weise höchst selten. Ich schätze das ist so ein Inch Unsinn. Das 48,5mm Rohr war "da", also habe ich es genommen, ebenso wie die 3mm Verbinderplatte, welche sogar schon passende Löcher hatte. Eine passende Lochsäge habe ich auch, was mir in dieser Situation vieles erleichtert hat.


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    Selbst für meine sehr bescheidenen Ansprüche, ist die "Schweißnaht" sehr mäßig geraten:skeptisch:schäm. Aber es scheint zu halten und ist dicht. (Früher konnte ich sowas mal, ob ihr´s glaubt oder nicht. Ist aber lange her)

    Solche Rohranschlüsse kann man auch fertig kaufen, allerdings sind die meist recht klobig und sehr teuer.


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    Als nächstes habe ich mich der Tür angenommen. Das 2,5mm Stahlblech dafür hatte ich auch noch rumliegen. Das Scharnier musste ich kaufen. 3,59 im Baumarkt.

    Als Luftregler wollte ich etwas zum drehen, also habe ich mit meinem größten Lochsägeaufsatz 60mm?? eine Scheibe ausgeschnitten.


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    Die Scheibe habe ich auf der Tür festgeschraubt und beides mit 22 oder 24mm (weiß nicht mehr genau) durchbohrt.


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    Dann kommt die Drehscheibe erst mal wieder weg und die Tür wird mit dem Scharnier am Ofen befestigt. Ich habe das mit Alu Popnieten gemacht weil ich das oft bei Bauanleitungen auf YT gesehen habe, außerdem hatte ich die noch da und die Nieten tragen nicht so dick auf wie Schrauben. Ich hatte so meine Befürchtungen, dass die Alunieten schmelzen könnten, aber bisher gab es da keine Probleme.


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    Nun braucht die Tür noch eine Verschlusslasche.


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    Und einen Verschlusshaken. Beides aus Resten von der Ofentür.


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    Als Pin´s zum drehen der Lüftungsklappe, hatte ich mir zwei 8er Senkkopfschräubchen rausgepickt. Allerdings konnte ich in der 2,5mm Scheibe nicht tief genug senken, weswegen ich die Köpfe noch etwas abfeilen musste.


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    Aus dem alten Lochblech vom Kellerfenster biegen wir einen simplen Aschenrost.


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    Danach wird das Loch für den Schornstein gebohrsägt.


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    Und der Ofenrohranschluss angeschraubt.


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    Just in diesem Moment, als hätte er es geahnt, kommt der Paketbote und bringt das Ofenrohr. Oder besser gesagt das Bosal 264 -450 50mm Universalabgasrohr. Die Dinger lassen sich endlos ineinanderstecken und sind relativ hitzebeständig, eignen sich also wie geschaffen als Zeltofenrohr. Leider sind die Ofenrohrsegmente auch der Teil der die ganze Sache teuer macht. Obwohl ich bis hierhin nur die Kiste, das Scharnier und die paar Nieten und Schrauben bezahlt habe und der Rest aus der Schrottkiste kam, kommt man hier um´s Geld ausgeben nicht mehr herum. Diese Abgasrohre kosten so ab 7 -12 Euro das Stück + Versand je nach Händler. Also fünf Stück zusammen rund 40 Euro.


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    Nach dem ersten Test habe ich das Ofenrohr nochmal weggepackt und alle zu langen Schrauben gekürzt. Die an den drehbaren Teilen habe ich hinten mit der Hammerfinne aufgeweitet damit diese sich nicht lösen können.


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    Eine Sache hätte ich fast vergessen. Der Deckel verfügt über eine Gummidichtung welche mit einem Blech unter dem Deckel festgeklemmt ist. Dieses Klemmblech lässt sich mit einem Schraubenzieher hochbiegen so, dass man die Dichtung recht leicht entnehmen kann.


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    An Stelle dieser Dichtung kommt nun ein Ofendichtband welches wiederum mit dem Klemmblech fixiert wird. Hier braucht man relativ dickes Band min 10x10mm. Auch dieses hatte ich noch im Bestand, hätte aber ansonsten auch noch locker einen 10er gekostet.


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    Damit die Flammen nicht geradewegs in den Schornstein schlagen habe ich noch ein kleines "Umlenkblech" gebogen, welches mit den Einkerbungen auf die Nietenden gesteckt wird, und somit gegen verrutschen gesichert ist.


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    Zeit für den ersten Probelauf, noch ohne Füße. Vorrangig um Farbreste zu verbrennen und den Luftzug zu checken.


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    Dies hier sollten eigentlich die Füße werden, welche klappbar am Boden des Ofens angebracht werden sollten. Allerdings wären die Füße sehr kurz und der Ofen sehr wackelig geworden, weswegen ich diese Idee verworfen habe.


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    Also habe ich mir auf der Bude einen kleinen Schrottabschnitt rausgesucht und diesen mittels Tafelschere und Abkantbank zu neuen Füßchen umgeformt. Nur Löcher bohren mussten wir noch selber.

    Die neuen Füße sind wesentlich standfester als die ersten und lassen sich, demontiert immer noch im Ofen verstauen.


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    Die Montage der Füße mittels Schrauben und Muttern am Boden des Ofens ist etwas fummelig, und es wäre sicher schön gewesen den Ofen "werkzeuglos" aufstellen zu können, aber die Vorteile welcher der sichere Stand mit sich bringt überwiegen hier deutlich. Bei dem Gewicht, dass so ein Ofen nun einmal hat, ist es auch egal wenn man einfach noch einen kleinen 13er Schlüssel oder so ein Fahrrad Tool mit bei packt.


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    Nach dem Lackieren sieht das neue Kleinfeuergerät richtig edel aus. Allerdings hat mich der Sch:zensiert Baumarkt beim Ofenlack richtig dran gekriegt. 19,99 Für eine Dose LackX(. Ich hätt´s nicht gekauft, war aber falsch deklariert und ich hab´s erst zu Hause gemerkt. Zumal eine kleinere Dose locker ausgereicht hätte.


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    Wenn man nun wirklich vorhätte das Teil mobil zu nutzen müsste man die Rohrsegmente etwas kürzen um sie im Ofen zu verstauen, was ich aber erstmal nicht tuen werde, da ich, wie anfangs schon erwähnt, den Ofen eher im Garten nutzen werde.


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    Ein letztes Bauteil hatte ich noch vergessen. Das mit der Dose als Regenschutz hatte ich auf die schnelle improvisiert, allerdings hat sich das mittlerweile so gut bewährt, dass das so bleiben wird.


    Kostentechnisch ist das mit rund 80 Euronen schon kein so billiger Spaß gewesen, aber dennoch in dem Rahmen den ich so kalkuliert hatte. Den Lack hätte man auch für die Hälfte bekommen können, aber dafür hatte ich die meisten anderen Materialien noch über. Wenn man nun alle Materialien neu kaufen würde, käme man bestimmt den Preisen der gängigen China Modelle recht nahe.

    Aber sei´s drum, die Kinder haben relativ viel und konzentriert mitgearbeitet, ich hab mein neues Spielzeug und in der Werkstatt ist wieder etwas mehr platz für neuen Schrott. Und mal ehrlich was sind denn heute schon noch 80 Euro... ;)

    Ich mach hier erstmal eine Pause, sonst wird´s zu lang, ein Praxistest folgt in kürze.:winken







        








    Hallo zusammen!


    Jetzt wo die Vegetationsperiode langsam zu Ende geht und das Wetter kühler und nasser wird, ist es an der Zeit noch alles an Kräutern zu ernten und zu konservieren was nicht dem Winter zum Opfer fallen soll. In Folge dieser Tätigkeit bin ich über das Rezept für Ivan Tee gestolpert. Ivan Tee ( das nennt man wohl wirklich so) kommt aus Russland und war, wohl vor der internationalen Verbreitung von schwarzem Tee aus Asien, die am meisten konsumierte und exportierte Teesorte.


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    Zur Herstellung des "Original" benötigt man Weidenröschen. Diese findet man oft massenhaft auf Brach- und Ruderalflächen aller Art. Das Zeug gehört zu den typischen Pionierpflanzen und lässt sich vom Frühjahr bis in den Oktober hinein sammeln, wobei junge saftige Blätter besser sind als alte holzige.


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    Für den Tee benötigt man die Blätter, die Blüten und fusseligen Samenstände belässt man am Stiel. Um die Blätter schnell und effizient zu ernten, Greift man den Stiel der Pflanze am oberen Ende und schält die Blätter mit der anderen Hand nach unten weg.


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    Das gewonnene Material sollte man etwas auf Blattläuse und anderes Krabbelgetier untersuchen, welches sich auch gerne auf Weidenröschen tummelt.


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    Dann sortiert man nochmal alle welken und anderweitig unbrauchbaren Bestandteile aus. Dadurch, dass es schon etwas spät im Jahr gewesen ist und es, selbst für äußerst anspruchslose Weidenröschen noch zu warm und trocken war, hat meine Ausbeute leider bestenfalls B Qualität.


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    Und nun kommt der Trick bei der Sache. Man walkt und knetet die Blätter so, dass die Zellen aufgebrochen werden und etwas Pflanzensaft austritt. Wer zum kneten zu faul ist kann die Blätter auch einfrieren und wieder auftauen, oder ganz rabiat durch den Wolf drehen. Der Effekt sollte ähnlich sein.


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    Anschießend kommen die gekneteten Blätter in eine Schüssel und werden mit einem nassen Tuch abgedeckt. Dort verbleiben die Blätter nun zur Fermentation an einem warmen Ort. Damit die Blätter nicht Austrocken sollte man das Tuch hin und wieder befeuchten. Die Zeitangaben zum fermentieren variieren in den verschiedenen Rezepten leider sehr stark und liegen, von sechs bis acht, bis hin zu 24 Stunden. Ausschlaggebend sind dabei aber auch wärme und Feuchtigkeitsgehalt.

    Ich habe das hier ganz traditionell gemacht, habe aber auch von rabiateren Methoden gelesen bei denen man die Blätter in einen Ziplock- Beutel packt und ins, in der Sonne aufgeheizte Auto legt.


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    Ein verlässlicher Indikator für eine beginnende Fermentation ist ein intensiver angenehm fruchtiger Geruch welcher in meinem Fall, nach ein paar Stunden eingesetzt hat. Die Blätter haben eine deutlich dunklere Farbe bekommen, wobei das bei saftigeren Blättern noch besser funktionieren sollte.


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    Nach dem fermentieren kann man die Blätter kleinschneiden und an einem warmen Ort zum trocknen ausbreiten.


    Bei der Suche nach Rezepten, habe ich neben dem Original aus Weidenröschen noch viele weitere für fast jedes Obstgehölz gefunden. Im russischsprachigem Raum wird scheinbar von Brombeerblättern bis Apfellaub alles zu Tee gemacht, also habe ich hier auch einen kleinen Versuch gestartet. Diesmal mit Wurzeltrieben vom Kirschbaum, welche auch schön saftig waren.


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    Selbes Prinzip: Blätter abrupfen.


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    Durchkneten.


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    Warm und feucht einige Stunden fermentieren. Die Kirschblätter haben sehr süß nach Marzipan gerochen, nach dem trocknen und aufbrühen erinnert der Geschmack aber eher an frisches Heu.

    - Nicht unangenehm, aber das Original mit den Weidenröschen finde ich besser.


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    Selbst die ganz harten Kritiker waren dem Waidenröschentee nicht abgeneigt, was schon was heißen soll. (Selbstverständlich mit etwas Zucker)

    Der Geschmack ist einem billigen schwarzen Tee nicht ganz unähnlich, allerdings wesentlich milder. Für umsonst und ohne Pestizide aus Indien und China gar nicht mal übel.


    Interessant finde ich vor allem die geschmackliche Aufwertung der Weidenröschen durch das fermentieren. Ich habe vor Jahren mal mit Weidenröschen als "Survivalgemüse" experimentiert und kann davon nur jedem abraten. Sowohl roh als auch gekocht schmeckt das Zeug penetrant seifig und verursacht bei mir ein seltsames kratzen im Gaumen- wirklich sehr unangenehm. Der Tee hingegen ist durchaus akzeptabel.


    :winken

    @ outdoorfriend


    Der Platz ist gecancelt. Du kannst dich mit xuanxang in Verbindung setzten und alternativ zu seinem Privatgrundstück kommen wenn du möchtest.

    Allerdings weiß ich nicht wer noch kommt; Ich, Stefan und Outdoor haben abgesagt und MPO weiß ich nicht. Wird also eine recht überschaubare Runde.


    LG Holger

    Danke für dein Bemühen!

    So ähnlich hab ich mir das auch gedacht. Wenn du genug Klebstoff zwischen die Lederlagen bringst wird dieses relativ fest/hart, kennt man vielleicht von den alten KaBar Messergriffen oder auch von einigen Scandiartigen Messern nur, dass die Schichten dort einzeln, der Länge nach auf den Griff gesteckt wurden. Mit einer einfachen Wicklung habe ich diesbezüglich keine Erfahrung aber mit genug Epoxi wird das schon gehen. Wenn ich nochmal ein grobes Haumesser oder etwas in der Art mache werde ich das mal probieren.

    Ich komme auch + Frau und zwei Kinder.


    Ich befürchte mal, dass die geringe Resonanz auf die generell sehr kleine "aktive" Mitgliederzahl in diesem Forum zurückzuführen ist. "Altmodische" Fachforen haben es in der mittlerweile völlig übersättigten und schnelllebigen Medienlandschaft nicht unbedingt leicht.

    Wobei ich nach Corona auch mit höherem Interesse gerechnet hätte.


    :winken

    Jo - Schön sind die Messer auf jeden Fall. Ich würde aber immer noch gerne wissen wie die Griffwickelung befestigt ist. Sieht mir ja aus wie, einfach angeklebt und drumgewickelt. Das erscheint mir aber fast zu einfach. Wenn man überlegt wie simpel die gemacht sind und dabei trotz ihrer Robustheit noch ästhetisch wirken.

    Und wenn ich dann noch bedenke wie viel Zeit ich schon mit der der Anfertigung von Griffen verbracht habe...:schäm Besonders bei den kleinen Steckerlmessern ist der Griff aus den vielen kleinen Einzelteilen eine Arbeit von xxx Stunden, das bedarf schon beinahe einer masochistische Hingabe.

    In der Zeit könnte man einige Messer mit Lederwicklung fertig haben. Aber gut, ich will es ja so.

    Versuche mit Kanu / Kanisterdamast

    Moin - Ich habe hier mal einen Beitrag aus dem letzten Winter/Frühjahr welcher schon, (wie so vieles) recht lange auf seine Veröffentlichung wartet.


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    Und zwar hatte ich schon vor recht langer Zeit damit begonnen ein paar Kanisterdamastversuche zu starten. Genau genommen handelt es sich hier um einen Kanudamast. Der unterschied gegenüber einem gewöhnlichen Kanisterdamastpaket liegt nur darin, dass man bei einem Kanister ein Stahlrohr von oben durch seine Öffnung befüllt wo hingegen beim Kanudamastpaket das Rohr an der Seite aufgetrennt wird um es der Länge nach zu befüllen. Man baut sich quasi ein sehr abstraktes "Schiffchen". Damit die Baustahlhülle sich nicht mit dem eigentlichen Damastpaket verbindet, trägt man eine Schicht weiße Farbe auf. In meinem Fall war das ganz gewöhnliche Alpinaweiß Wandfarbe. Es gibt viele Leute die Tippex und weiß der Himmel was für exotische Dinge verwenden, aber im Grunde eignen sich da die meisten weißen Farben. Das eigentliche Trennmittel ist hierbei das Titandioxid welches als Pulver in den meisten weißen Farbstoffen vorkommt.


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    Als nächstes kommen wir zu den Ingredienzien unseres Paketes. Ich habe hier eine alte Kettensägenkette verwendet. Diese habe ich mit der Drahtbürste an der Bohrmaschine gereinigt ( was natürlich nicht ungefährlich ist ) :schäm und anschließend in herrlich erfrischendes Aceton eingelegt um wirklich alle Verunreinigungen zu entfernen.

    Bei so einem Kanisterdamast bietet sich der Vorteil, dass man eigentlich alles einfach reinkippen und verschweißen kann, was wegen seiner Abmaße oder seiner Legierung normal nicht verschweißbar wäre. Da gehen Kugellagerkugel, Schräubchen, Nähnadeln, Angelhaken ... was vom Stahl her einigermaßen passt kann man da reinklimpern. Das Problem ist vielmehr das man die Bestandteile penibel von Lack, Öl, Rost und Schmutz befreien muss.


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    Um die Hohlräume im Kanister aufzufüllen schütte ich noch etwas von diesem Stahlpulver mit rein.


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    Wenn die Farbe getrocknet ist kann man den Kanister befüllen. Weil ich dem Gemisch aus Sägekette und Stahlpulver nicht so recht traue kommt als Schneidlage noch ein Stück 80crV2 Kaltarbeiststahl in die Mitte. Hier erkennt man auch den Vorteil eines seitlich geöffneten "Kanu" gegenüber einem normalen, von oben befüllten Rohrkanister. Man kann sich hier die Einzelteile schon so hinlegen wie man sie später in der Klinge haben will.


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    Wenn der Kanister fertig befüllt ist wird der Deckel daraufgesetzt und alle Seiten werden Luftdicht verschweißt. Hier ist es auch wichtig sich die Seiten zu markieren, damit die Schneide auch die Schneide und die Seiten hinterher die Seiten sind.


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    Das Paket kommt dann in die Esse und wird ausgeschmiedet. Hier ist es wichtig, dass man das Paket wirklich lange genug erhitzt, damit auch im inneren die Schweißtemperatur erreicht wird. So ein "fertig gelegtes" Paket wird auch nur seitlich verdichtet, während man ein "geschüttetes" oder wildes Kanisterpaket möglichst von allen Seiten komprimiert. Wichtig ist, dass man das Paket so weit verdichtet, dass sich das Stahlpulver zu einer soliden Masse verbindet.


    Wenn all dies geschehen ist, trennt man am besten zwei oder vier Seiten des Kanister auf und schält diesen wie eine Bananenschale ab. Wenn die Trennschicht gut war fällt der Rohling einfach heraus. Wenn nicht hat man etwas Arbeit...:unschuld


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    Das neu gewonnene Stahlklötzchen wird nun auf Risse kontrolliert und diese gegebenen Fall´s abgeschliffen. Bei solchen Kanisterdamsten ist eine leichte Rissbildung im Randbereich leider relativ typisch.


    Jetzt kommt leider ein großer Zeitsprung weil ich den fertigen Rohling in die "Rohlingkiste" gesteckt habe und er dort für lange Zeit in Vergessenheit geraten ist. Ich mache einfach zu viele Sachen auf einmal so, dass ich vieles anfange und selten etwas wirklich fertig wird.

    Irgendwann ist mir das Ding wieder in die Hände gefallen aber die Bilder von schmieden und schleifen, sofern es welche gegeben hat, finde ich nicht mehr.

    Ist aber denke ich verschmerzbar, weil schon oft gezeigt.


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    Die fertige Klinge habe ich mal in Krümelkaffee geätzt was erstaunlich gut und schnell funktioniert hat.


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    Und dann kommt der Moment der Wahrheit. Oft hat man noch ein paar kleine Enischlüsse, was hier aber nicht der Fall ist. Das gelingt mir zumindest auch nicht immer. Ein kleiner Makel der sich hier zeigt ist aber, dass die mindestens vier verschiedenen Stähle welche hier "verbacken" wurden keinen besonders großen Kontrast zueinander bilden. Aber man sollte auch nicht zu viel meckern. Immerhin ein nahezu fehlerfreier Kanudamast.:love:


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    Für den Griff habe ich hier wieder meine lieblings -Schraub - Steckerlmethode verwendet. Diesmal habe ich das Gewindestück wieder eingeschweißt. Das funktioniert meiner Erfahrung nach besser als das Gewinde selber zu schneiden. Allerdings sollte man nicht unbedingt ein Elektrodenschweißgerät dafür verwenden. Fakt ist aber - Ich habe nichts anderes.

    Wichtig hierbei ist, das erste Stück "Griff" welches genau an den Erl angepasst ist schon drauf zu schieben bevor man das Gewinde anschweißt, sonst bekommt man das hinterher nicht mehr drüber.


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    Das Bild ging leider nicht besser, aber ich denke man erkennt das Gewindestück auf welches nun die Mutter zum festziehen aufgeschraubt wird.


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    Weil die Klinge schon ewige Zeiten rumgelegen hat, habe ich für den Griff auch einfach mal Sachen verwendet welche ich schon ziemlich lange rumliegen hatte.

    Ganz vorne ist ein Reststück Geweih dann ein paar Lagen schwarze Pappe, dann einige Schichten Kirschbaumrinde , ein Stück Ebenholz, wieder einige Schichten Kirschrinde, schwarze Pappe und das Holz ist Schlehe oder Weißdorn den ich vor Jahren mal im Garten weggesägt habe. Um das Loch mit der Mutter zu verschließen habe noch ein Stück Bambus reingesteckt.


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    So - Das war dann nochmal exotischer Messerscheiß von mir für euch.;)

    Alles in allem muss man gestehen, dass man einen Kanisterdamast nicht macht weil er besonders gut oder sinnvoll wäre und man kann sicherlich auch mit weitaus weniger Aufwand mehr optische Effekte in einer Klinge bekommen. Kanisterdamast ist einfach eine Spielerei für Freaks welche schon alles gemacht haben und mit ihrem Skill- Level angeben wollen. Bei mir liegt die Ausschussquote bei rund 50% was zeigt, dass die Sache auch nicht besonders resourcenfreundlich ist. Mit mehr Erfahrung, einer Gasesse und einer Hydraulikpresse ließe sich da bestimmt mehr rausholen aber Kanisterdamast ist und bleit ein Exot beim klingenschmieden. In erster Linie weil er aufwendig, fehleranfällig und somit sehr unwirtschaftlich ist.


    Grüße an alle - Holger

    So ; Weiter geht´s.


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    Tag drei, begrüßt uns nun endlich mal mit einem schönen Sonnenaufgang.


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    Mein Großer will noch ein bisschen liegen bleiben (wer kann´s ihm verübeln) - und ich versuche der, uns umgebenden Kunst, derweil noch etwas praktischen Nutzen zu entlocken.


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    Nach dem das Wetter gut und die Schuhe wenigsten deutlich weniger nass sind, als an den Tagen zuvor ist die Moral wieder ganz hoch. Auf dem nächsten Wegeschild sind es schon weniger als zwölf Kilometer. Der Große realisiert schnell, dass zwölf Kilometer im Vergleich zu den Strecken zuvor relativ wenig sind und und beginnt den Endspurt mit voller Kraft. Wo ich am Vortag noch etwas antreiben und gut zureden musste, muss ich jetzt schon beinahe bremsen.


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    Aus ca. zehn km Entfernung kann man den Turm am Kahlen Asten zum ersten mal am Horizont erkennen.


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    Mit dem Ziel in greifbarer Nähe purzeln die Kilometer nur so dahin und wir machen ordentlich Tempo.


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    Nach der Ortschaft Asten Berg wird es nochmal so richtig fies. Solche Straßen bauen sonst nur die Römer. Schnurgerade, asphaltiert, ohne Schatten und gesäumt von Weihnachtsbaumplantagen.:dance

    Hier trifft man dann auch die ganzen Extrembergsteiger, welche hier ihr Auto abstellen um mit fabrikneuen 200Euro+ Wanderstiefeln die letzten drei Kilometer zum Gipfel zu erklimmen; Und dabei erbarmungslos von einem sechsjährigen in nassen Turnschuhen überholt werden.


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    Zum greifen nah! Auf den letzten Metern erhöhen wir das Tempo sogar nochmal weil hinter uns Leute mit Hunden aufgetaucht sind. Und Hunde, egal ob klein oder groß, sind alle ausnahmslos ganz, ganz schlimm.:eek:eek:hund

    Ich hatte als Kind auch immer Angst vor Hunden und bin auch immer noch eher der Katzentyp. Da hat sich wohl irgendwas vererbt.


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    Kurz vorm Gipfel führt der Weg noch vorbei an der eher unscheinbaren Lennequelle. Als ich den Morgen Pipi war kam da mehr.?(


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    Und dann ist es vollbracht. 841m ü.n.N. und 12 Kilometer in drei Stunden. Geplant hatte ich eher so fünf Stunden, aber das große Ziel vor Augen und ein wiedersehen mit Mama und Bruder nach der "langen" Zeit, weg von Zuhause, haben mächtig gezogen.

    Der mäßig ästhetische Bunker, im Hintergrund, markiert den Gipfel. Man beachte wie verschwitzt und abgeranzt ich bin und wie makellos frisch das Kind wirkt.

    Da merkt man so richtig wie man alt wird.;)


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    Oben gibt es erstmal ein Eis und eine Fanta.


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    Nach kurzer Zeit kommen dann auch die Mama und der kleine Bruder zum abholen. Wir gehen noch alle auf den Turm zum gucken. Drinnen ist auch ein kleiner Ausstellungsraum mit ausgestopften Tieren aus der Region und einem Infovideo über die Entstehung von Quellen und das Gestein der Gegend. Nach dem wir alles hinreichend begutachtet haben geht´s wieder ab nach hause.


    Auch wenn mich der Rothaarsteig nun nicht übermäßig reizt, muss ich outdoorfriend dahingehend recht geben, dass dies mit Sicherheit eine der Wandertouren war an die ich mich am längsten erinnern werde. Der Große plant schon die nächsten Ziele und ich denke wenn der Kleine erstmal fit genug ist werden wir die Tour auch mal alle zusammen wiederholen.


    Gruß an alle - Holger:winken

    Hallo zusammen!


    Anlass dieser kleinen Wanderung durch das Rothaargebirge war die erste "Mehrtagestour" mit meinem älteren Sohn.

    Mein Großer steht, zu meinem Leidwesen, auf Berge und wir haben die ganzen 600er in der direkten Umgebung mittlerweile mehrfach abgegrast, wobei die Frage aufkam, ob es hier in der Umgebung noch höhere Berge gibt und ob man da auch mal hin kann. Der bekannteste Berg innerhalb fußläufiger Distanz den das Rothaargebirge vorzuweisen hat ist natürlich, der Kahle Asten mit 842m. Der Kahle Asten ist von unserem Haus so ca. 60km entfernt was wir auf drei mal 20km hätten teilen können. Mein großer ist zwar für sein Alter sehr sportlich aber eben auch erst sechs Jahre alt, wodurch mir dies dann doch etwas viel erschien. Außer dem wollten wir noch zur Wisent Wildnis, welche relativ dicht am Weg liegt, und wären bei 3x20 erst nach Ende der Öffnungszeit eingetroffen bzw. hätten dort zu wenig zeit gehabt. Also haben wir etwas mit der Bahn abgekürzt womit wir immer noch bei etwas über 50km Wegstrecke und zwei Übernachtungen wären.


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    Vom Bahnhof gelangen wir relativ schnell zum Rothaarsteig, dem wohl bekanntesten Wanderweg der Region. Den Rothaarsteig mag ich eigentlich nicht, weil er teilweise sehr gerade, sehr breit und etwas auf Kommerz ausgelegt ist, aber er ist leicht zu gehen und dermaßen reich beschildert, dass man sich niemals verlaufen kann.


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    Die erste "Landmarke" welche wir uns gesetzt haben ist die Ferndorfquelle, an der wir nochmal Wasser nachfüllen.


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    Der nächste signifikante Punkt auf der Karte ist der Riemen und für uns Siegerländer natürlich ein muss. Die Beschilderung ist derart lückenlos , dass der Große die Navigation schon alleine übernehmen kann.


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    Kurz darauf... Der ehrfurchtgebietende Gipfel des Riemen. Hier kippt das Wetter nun auch langsam von vereinzelten Schauern, hin zu stärker werdenden Dauerregen. Im Wetterbericht war lediglich von leichten Regenschauern die Rede, was allerdings ziemlich daneben lag. Weil es wenige Tage vorher noch richtig heiß war und nicht viel regnen sollte waren wir eher leicht und atmungsaktiv bekleidet.


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    Ab hier bleibt man die meiste Zeit am Höhenkamm.


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    Nun versucht mal einem Kind zu erklären , welches sich autodidaktisch vor der Einschulung lesen beigebracht hat warum bei Herr n das e fehlt.?(


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    "Leichter Regen" mit 30% Niederschlagswahrscheinlichkeit setzt ein, wodurch der Weg zu einem Sturzbach wird.


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    Langsam wird es zur Regel, dass immer wenn wir unterwegs sind wir nach ein paar Stunden völlig durchnässt sind. Der Große findet diesen Umstand mittlerweile einiger Maßen normal und beschwert sich nicht großartig darüber, dass die Turnschuhe voller Wasser sind. Richtige Wanderschuhe gab es bei uns im Sportgeschäft erst in Größe 30. Meine "Sommer Wanderschuhe" waren hier aber auch schon abgesoffen.


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    Irgendwann hört es auch mal wieder auf zu regnen und es folgt eine recht ansehnliche Taletappe.


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    Das Schwarzbachtal wurde in den 90ern renaturiert. Mein Großer will das Wasser aber nicht trinken weil es zum einen durch den heftigen Regen etwas erdig schmeckt und zum andern hat er in dem Infobuch gesehen, dass es hier Neunaugen:eek geben soll was dieses Wasser generell völlig ungenießbar macht.:kotz


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    Wieder am Höhenkamm angelangt erreichen wir den Rhein Weser Turm, eine 60er Jahre Fassung des Auge von Mordor. Bis hier sind wir trotz widriger Umstände gut vorangekommen und haben sowohl unseren Strecken- als auch Höhenrekord gebrochen. Ich wollte den Rhein Weser Turm eigentlich nutzen um neunaugenfreies Wasser aufzunehmen, ein wenig Müll zu entsorgen und vielleicht ein paar Pommes zu essen. Logistik eben. Mal auf den Turm steigen und runter gucken wäre auch ganz interessant gewesen. Allerdings hatte die Bude Betriebsferien, was der Moral einen kleinen Dämpfer gegeben hat.


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    Das Wetter wird auch schon wieder schlechter und wir schleppen uns durch eine dichte nasse Wolken, Nebel, Regensuppe weiter.


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    Nächste Wegmarke- Margaretenstein. So langsam wird es Abend und die Luft ist raus. Normal wollte ich hier für Heute Feierabend machen. Dadurch, dass der Rhein Weser Turm zu war, haben wir aber ein kleines Wasserproblem. Wobei es hier eigentlich genug kleine Bäche und Rinnsale gibt aus denen man Trinkwasser entnehmen könnte, allerdings hat der starke Regen viel Schlamm und Lehm in die kleinen Bäche gespült was das Wasser ziemlich ungenießbar macht. Die nächste Quelle auf der Karte entpuppt sich leider auch nur als Schlammpfütze weswegen wir uns Notgedrungen auf den Weg zur nächsten größeren Quelle machen.



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    Kurz vor der der Quelle kommen wir zur Schutzhütte Potsdamer Platz, welche relativ groß, trocken und sauber ist. Regen und Wind sind inzwischen wieder heftig und das umliegende Gelände ist sehr Strauchig und Steil weswegen ich nicht lange überlegen muss wo wir in dieser Nacht campieren. Andere Wanderer haben wir, dem Wetter sei dank, lange nicht mehr gesehen, weswegen ich mir kaum Gedanken mache von irgendwem behelligt zu werden.


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    Noch 300m weiter zur Sombornquelle, alle Behältnisse auffüllen und dann...


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    ... schnell zurück zur Hütte, raus aus den nassen Schuhen und Socken und was warmes Essen und Trinken. -


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    - Und danach ganz schnell in den Schlafsack.

    Das Innenzelt passt zum glück genau in die Hütte. Heute waren es mit allen Umwegen irgendwas jenseits der 21km bei miesem Wetter. Das hätte ich in dem Alter niemals geschafft.


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    Am nächsten Morgen schläft einer ganz lange.



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    Dadurch, dass wir am Vortag weiter gekommen sind als geplant war, ist es nun nicht mehr weit bis zum Wisentgehege. Leider führt der weg dorthin über einen schmalen Pfad, gesäumt von nassem Grass, was die ohnehin noch nassen Schuhe und die frisch getrockneten Hosen wieder vollends durchweicht.


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    Wir sind pünktlich zur Öffnungszeit am Gehege. Hier führt ein "Geländepfad" auf einem drei Kilometer langen Rundweg durch ein sehr großes Wildgehege in dem sich eine Wisentherde befindet, man muss die Viecher schon ein bisschen suchen. Eine zweite Herde wurde, vor Jahren, in der Nähe ausgewildert.


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    Wir haben leider Pech, und der Tierpfleger hat die Tiere gerade mit Leckerlies in dieses runde Dings gelockt um irgendwas nachzusehen und die gehen da auch nicht mehr weg, weswegen wir die Herde nur aus der Entfernung sehen.


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    Die drei Kilometer Runde durch das Gehege hat sich ziemlich gezogen und der Große hat ein Tief, weil der vorherige Tag ziemlich lang war. Aber in der Wisenthütte kann man auch essen. Wir bestellen zweimal das Prunkstück der deutschen Gastronomie - :beten Schnitzel mit Pommes. Und man kann ja von einfacher Küche halten was man will; Nach einem langen Tag im Wald ist das richtig gut.

    Um hier mal Napoleon zu zitieren: "Einen Armee marschiert auf ihrem Bauch!" Und mit Kindern verhält sich das ganz ähnlich.

    Überdies verfügt die Wisenthütte auch über ein sauberes WC was dazu einlädt sich möglichst gründlich zu defäkieren, bevor man sich bei Wind und Nieselregen ins nasse Unterholz zurück ziehen muss.


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    Als wir die Wisenthütte verlassen bessert sich endlich das Wetter und die längst in Vergessenheit geratene "Sonne" kehrt zurück, was zusammen mit der üppigen Mahlzeit schnell neuen Schwung in unsere Unternehmung bringt. Als wir den Weg zurück zum Rothaarsteig gehen, sehen wir plötzlich einen Nandu????( Genau genommen eine Nandu Mutter welche verzweifelt nach ihren zwei gut getarnten Küken ruft, welche durch einen Elektrozaun von ihr getrennt sind. Aber ich verstehe auch nichts von der Nanduzucht. Erst Wisente dann Nandus, das glaubt uns doch keiner.



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    Der nächste wichtige Wegpunkt ist die Millionenbank. Hier teilt sich der Rothaarsteig in eine Tal und eine Kammetappe. Der Große will Berge, als hätte er nicht genug, also ist die Entscheidung schnell getroffen. Und wir beginnen nach kurzer Pause den Aufstieg zu den ersten 700ern auf unserem Weg.


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    Der Aufstieg zum Groß Kopf auf 740 Meter ist nicht sonderlich steil dafür aber lang, ohne Schatten, zermürbend und wie so oft sehr geradlinig. Hier muss ich schon mal ein bisschen antreiben damit es weiter geht. Weniger weil der Akku leer ist, sondern eher weil der Weg ermüdend ist. Wenigstens sehen wir ein paar Rehe und der Große ist stolz diese vor mir entdeckt zu haben.


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    Gegen Mitte der Kammetappe kommen dann wieder ein paar schönere Abschnitte.


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    Ein Hingucker auf dem Weg ist natürlich die Hängebrücke, welche aber leider kaum einen erkennbaren Sinn erfüllt, da sie das Tal ganz am Ende überspannt und man auch einfach den Wanderweg weiterlaufen kann um ans andere Ende zu gelangen, was geschätzt 150 Meter mehr sind. Zum Rothaarsteig gehört die leider auch nicht wirklich, der führt in eine andere Richtung weiter. Aber ja, es ist eine lustige Spielerei und wir hatten unseren Spaß damit.


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    Ein Stück weiter schneidet sich der Rothaarsteig mit dem Skulpturenpfad auf dem ... nun ja .. große Dinger zu bestaunen sind. Das erste hier fand ich noch ganz cool weil es sich mit Holz und Stein ganz gut in die Natur einfügt.


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    Das zweite nun ja, ist aus Stahl und sieht eher aus wie vom Schrottplatz. Ich bin generell kein Mensch der sich für abstrakte Kunst erwärmen kann. Es drängt sich mir die der Gedanke auf was das gekostet haben mag, und ob es ok ist so viel Geld für Blödsinn auszugeben während wo anders Leute am hungern sind.

    ?(


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    Aber es soll ja keiner sagen, dass mir kein kreativer Geist innewohnt. Es ist schon Abend der Große hat keine Lust mehr und muss aus den nassen Schuhen raus. Mit der Extrarunde bei den Wisenten sind es heute wieder knapp zwanzig Kilometer gewesen. Also beschließen wir dieses Mahnmal sinnloser Materialverschwendung wenigsten mit irgend einem Nutzen zu erfüllen und lassen uns hier für die Nacht nieder. Der Stahlblock ist immerhin sauber, trocken und absolut feuerfest und die Wiese rundherum ist schön eben. Wir warten bis die letzten E Biker durch sind und bauen dann das Zelt auf.


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    Quadrate mit Pyramide - eine Symphonie der Geometrie.:D


    Ob wir es zum Kahlen Asten geschafft haben seht ihr im nächsten Teil. Ich muss hier leider trennen damit der Beitrag nicht zu lang wird- bis dahin :winken