---> Vornweg: wir sind kein Messerforum!
Bitte laßt solche Beiträge nicht Überhand nehmen. Diesen hier und noch einen weiteren stelle ich nur ein, damit sie aus meinem Blog „gerettet“ werden, welchen ich bald löschen werde. Ist also eine Art Sicherheitskopie.
Bauanleitungen sind freilich vollkommen in Ordnung, aber auch hier gilt: bitte nicht zu viele Messerthemen, ja?
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Hier also der Artikel aus meinem alten Blog:
Heute möchte ich euch mal eine Anleitung geben, wie ihr eine einfache Messerscheide aus Leder bauen könnt.
Beim Wühlen in der Werkstatt fand ich noch eine Messerklinge. Ich vermute, es ist eine von Helle aus Norwegen. Es lassen sich mühsam Funken am Striker erzeugen, was also auf einen Kohlenstoff-Stahl hinweist. Gemessen am high-carbon-steel meines Mora-Messers ist dieser hier aber Butterweich
Fangen wir an:
Auf die Klinge steckte ich nacheinander diverse Reste die ich noch hatte:
- Veilchenholz
- Horn
- Leder (Scheiben)
- Horn
das Ganze wurde mit Ponal verklebt und von hinten ordentlich festgeklopft.
Nach dem Trocknen kamen Raspel, Feile und Schleifpapier zum Einsatz: alles was nicht nach Griff aussah, wurde weggenommen
Weiter geht‘s mit der Scheide:
Ein passendes Stück altes Leder sollte zur Messerscheide werden:
Zuerst wird das Messer mit Frischhaltefolie und Malerband fest umwickelt, damit die Gerbsäure im Leder weder Klinge noch Griff schaden kann (Griffmaterial kann sich durch die Gerbsäure übel verfärben).
Das Leder wird gut naß gemacht, sodaß es „labbrig“ wird.
Das nasse Leder wird nun um das Messer geformt, der Form entsprechend angedrückt und an der Klinge mit Brettchen und Zwingen fixiert.
Das Ganze kommt dann zum Trocknen auf die Heizung.
Nach dem Trocknen -wobei idealerweise noch Restfeuchte im Leder enthalten ist- wird nocheinmal etwas nachgeformt. Ich habe dazu ein sog. Falzbein benutzt.
Nun markiert man die Naht, sticht mit einer Ahle die Löcher vor und näht das Stück zusammen.
Vorher sollte man die Gürtelschlaufe an der Rückseite aufnähen.
Ca. 2mm von der Naht schneidet man dann alles Überstehende ab.
Den Rand schmirgelt man dann noch mit Schleifpapier „rund“.
Als nächsten Schritt erhitzt man Wachs in einem Wasserbad:
Ist der Wachs flüssig, wird die Scheide mehrmals durch den Wachs gezogen, richtig getränkt werden muß sie dabei.
Sofort nach dem herausnehmen aus dem Wachs wird das Leder mit einem alten Frotteetuch gut abgerieben. Hierbei geht man auch noch einmal gut über die Kante, sodaß sie schön glatt wird.
Im warmen Zustand kommt das Messer in die Scheide und die Scheide wird nocheinmal nachgeformt.
Beim Trocknen / Erkalten des Leders merkt man schon, wie hart die Scheide wird Damit also auch, wann man mit dem Formen aufhören kann
Fertig!
Ich hoffe, euch hat diese kleine Anleitung gefallen – bei Fragen fragt einfach, ja?
Ilves