Nadeln & Bushcraft/Survival

  • Die Survivalpriorität "Shelter" fällt fast in allen Gebieten und Situationen in eine der höchsten Kategorien. Die meisten denken bei Shelter meist nur an Schutzbehausungen, doch das ist nicht ganz richtig. Unsere primäre Verteidigungslinie gegen die Elemente sind Bekleidungsstücke! Und was nützt unsere Bekleidung, wenn sie arg in mitleidenschaft gezogen wird? Garnix! Das Instandhalten von Ausrüstung kann in einer schwierigen Situation im Busch durchaus das Zünglein an der Waage sein, welches darüber entscheidet ob man mit nem blauen Auge davon kommt, oder ob die Situation ins Negative kippt (weil man z.B. durchregnet, seinen Kram nicht mehr transportieren kann --> Ponch kaputt, Rucksack kaputt, Schuhe kaputt, etc.). Zusätzlich zu Reperaturen ist Nähzeug aber auch extrem hilfreich, wenn man Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke improvisieren oder gar ordentlich herstellen will. Nicht umsonst waren und sind Nadeln eines der beliebtesten Handelsgüter bei indigenen Völkern!


    Eine Nadel ist aber nur die halbe Miete, auch vernünftiges Garn ist wichtig! Doch hier beitet sich viel an, was der Survivor schon in seinem PSK oder sonstwo am Körper haben sollte. Neben normalem Garn funktionieren z.B. Zahnseide, Paracord-Innenschnüre, Angelschnur oder auch natürliches Material wie Sehnen. Hier wird es mit einer normalen Nadel schon ziemlich eng, will man dann auch robustere Materialien wie Cordura oder Leder vernähen, so ist man mit ner normalen Nadel absolut aufgeschmissen! Da muss was vernünftiges her, hier mal eine auswahl passender Nadeln für Survival- und Bushcraftzwecke:



    Die obere Nadel ist ziemlich stark, hat eine kantige, schneidende Spitze und entstammt einer Nähahle (http://www.speedystitcher.com/main.html). Das Nadelauge ist nah bei der Spitze wie bei einer Nähmaschienennadel, dadurch kann man extrem robuste Nähte mit Ober- und Unterfaden herstellen (so wie bei den meisten Lederscheiden). Ein freund hat mit dieser NAdel mal seinen Schuh repariert, an dem eine komplette Naht offen war...Ron Hood schlägt zu diese Nadel in einem Video vor, dafür bei Bedarf eine Halterung aus Holz zu improvisieren. Die Mittlere Nadel ist eine sog. Segelnadel zum nähen von Segeltuch. Auch sie hat eine kantige Spitze, ist aber insgesamt spitzer und schlanker als die erste. Zudem hat sie das Auge am Ende, welches auch groß genug für sehr dicke improviesierte Garne hat. Die letzte ist eine sog. Teppichnadel. Sie verfügt über eine runde Spitze und hat das größte Auge von allen, damit sollte man auch locker Sehengarn vernähen können!
    Die erste Nadel ist nicht ganz so einfach aufzutreiben, aber die beiden anderen bekommt man im Set mit diversen anderen Nadel ohne weiteres im Haushaltswarengeschäft für unter 5€ pro Satz...


    Klar, wer auf Tour ist hat (hoffentlich) ausreichendes Reperaturmaterial dabei. Ich für meinen Teil hab bekanntlicherweise das hier dabei: Klick. Was nun aber wenn das Gepäck verloren gegangen ist oder man nur auf nem Spaziergang ist wenns mal wieder schief läuft? Eine Nadel ist so klein, dass sie auch in das kleinste Minikit passt und der wert wird vielfach aufgewogen!


    Hier noch ein passendes Video mit einigen sehr simplen aber sehr effektiven Nahttechniken. Im Video wird eine Segelnadel und Paracord-Inneleben zum Nähen benutzt:


    fAV8lfI_6jM


    So Männers, ran an die Nadel!


    Das Lernen einzelner, isolierter Bushcraftskills ist ähnlich wie das Anhäufen von unbenutzter Ausrüstung:
    ein recht kümmerlicher Ersatz für große Abenteuer...

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