Beiträge von Grimmbold

    Hallo,
    ich suche eine Möglichst leichte UND kompakte Isomatte oder einen Ersatz. Und am "UND" strauchel ich gerade. Ich möchte alles hier http://4.bp.blogspot.com/-VOcF…AHm52U/s1600/IMG_7777.JPG unterbringen, da ich phasenweise sehr starke Probleme mit den Knien habe. Die quick-and-dirty Lösung wäre eine gerollte BW Falt unten dran. Ich bin mit den High-Tech Sachen nicht mehr so firm, mein Traum wäre eine Luma aus SilNylon, für die Isolation innen Silber beschichtet. Ist Blödsinn, klar...
    Eine Alternative wären die sog. Tramper-Faltmatten, also Alufolie+Schaumstoff. hat da wer verwertbare Erfahrungen?
    LG
    Walter

    Go, das kann man nicht pauschalisieren. Survival ist gesund heimkommen. Ob du heim kommst wegen eines guten Kits, weil Du ein 2000USD Satelitentelefon mit GPS hast oder einfach nur Glück, ist egal. Ein Freund wurde von seinem Chef gebeten Minusstunden zu nehmen und sich auszukurieren, weil er krank war. Das war am 11.09.2001 um 0700 morgens. Er ging heim, legte sich übel gelaunt ins Bett, und als er um 1400 aufwachte war sein Chef, seine Kollegen und tausende andere tot.
    Auch das ist Survival. Aber eben nicht kalkulierbar.


    Ich hab, basierend auf meinen Turen in den Alpen, Frankreich und Slovenien einfach eine Liste gemacht: Was ging schief? Und dann daraus jeweils die Top 5 gepickt, und dafür "Gegenmassnahmen entwickelt".
    In der Summe sind die 3 grossen Probleme Hitze/Kälte, Dehydration, Verletzungen. WIE du dem begegnest ist immer deine Sache. Das sag ich den Leuten immer wieder auf den Kursen. Ein Tip, den ich gern gebe: Nehmt meine Liste, zieht ab was ihr davon eh habt, was übrig bleibt, ist euer Survivalkit!

    >>Jedoch der Nutzen eines zusätzlichen Kits hat sich mir bis heute nicht erschlossen...
    Muss es nicht. Es muss auch kein getrennter Kit sein. Habe ich lange Zeit gemacht, komme ich jetzt auch davon ab, aktuell ist es eine Mischung aus gutr Ausrüstung und Murphys-Law Backup

    Hätte evtl. eine Option für Oberpfalz, bei Amberg: Dichter Wald, Platz für ca 12 Mann +/-4, Parmöglichkeit für ca 8 KFZ, danach halber Kilometer Fussmarsch, Brennholz kann gesammelt werden, Wasser muss mit.

    Langsam wird es etwas schwer mit dem thread hier.
    Grimmbold wollte seine Versionen und Vorstellungen diverser Survival - Kits vorstellen – bitte bleibt auch bei dem Thema.


    Ähm, nein?
    Ich zitiere: "Die Benennung der Einzelkomponenten habe ich bewusst unterlassen, da ich auch eine Diskussion anstossen möchte über die Beschaffung der Teile."
    Ob da nun die Beschaffung an sich, oder optionale Komponenten oder ersatzweise Komponenten diskutiert werden ist mir ralle, solange es nicht auf "Alle doof ausser mich" eskaliert! Und zum Hauptthema "No Bullshit" gehört auch das realistische Szenario, denn sonst sind wie wieder bei Angelzeug, Jagdschleuder und Haiabwehrmittel im Schwarzwald. Das greift ineinander, das wieder zu Clustern wäre Unfug...


    Davon lösgelöst, wäre ich erfreut, wenn die Bewertung was ich mit Themen bezwecke mir überlassen wird, sobald ich einen offiziellen Sprecher Grimmboldiens ernenne, lasse ich es das Volk wissen, bis dahin spreche ich aber für mich selber. Schankedön! *räusper*

    Der grösste Denkfehler imho ist, dass viele denken, Survival müsse mit den einfachsten, minimalen Mitteln erfolgen. Wenn ich die Möglichkeit habe, eine Kettensäge zu nutzen, nutze ich auch diese. Wenn ich ein Zelt habe, schlafe ich darin. Ich denke darin sind auch die TV Formate schuld:
    - Bear Grylls: Ohne Ausrüstung i künstlich konstruiert, sensationelle Situationen geworfen
    - Les Stroud: Wildnissexperiment mit minimalsten Mitteln
    - Dual Survival: Realistisches Szenario, mit der Premisse von schlechter Vorbereitung


    Und dazu kommt eben auch noch die Industrie, die die Cash-Kuh melken möchte.

    Um eine abgedroschene Phrase zu bemühen: Die Geschichte der SurvivalKits ist eine Geschichte voller Missverständnisse! Vor allem aber eine der Mythen, Legenden und Dogmen. Ein gutes Beispiel ist das Schreibzeug, dass jedem kommerziellen Kit beiliegt: Sind wir mal ehrlich, ein Set das uns alles, was wir für unser Testament benötigen, bietet - wirkt wenig lebensbejahend und motivierend, oder?



    Zuerst vielleicht etwas Grundlagenforschung: Was ist Survival denn? Viele verbinden mit dem Begriff den Flugzeugabsturz auf einer Pazifikinsel, auf der u.U. sogar noch Überlebende der kaiserlich-japanischen Armee tummeln, die nicht wissen dass der WK2 längst vorbei ist. Tatsache ist aber, das der Begriff einfach in ein Dogma ala “Rambo alleine im Wald” gepresst wurde. Der Hintergedanke des Szenewortes “Survival” ist, das meistern einer unvorhergesehenen, meist unangenehmen, Situation auf bestmögliche Weise. In den USA kommen die “Surviver” immer mehr von dem Begriff “Überleben” weg, hin zu “auf sich selbst gestellt sein” und “Vorausplanung” (“self reliance and prepping”), was es um Welten besser beschreibt! Wie definiert sich eine “Überlebensituation” denn nun? Das Schema ist sehr einfach:
    Man geht einer Tätigkeit nach >> Es geschieht etwas unerwartetes >> Man muss die Lage meistern, um wieder bei der alten Tätigkeit anknüpfen zu können.
    Beispiel:
    Reiturlaub im Schwarzwald >> Pferd scheut, man stürzt, verstaucht sich den Knöchel >> Man verbindet den Knöchel, kühlt die Schwellung, sucht die nächste Straße, lässt sich ins Krankenhaus fahren >> Wiederaufnahme des Urlaubes


    Wichtigste Basis für Planungen: Die “Dreierregel”, sie besagt, dass ein Mensch grob für 3 Minuten ohne Luft, 3 Stunden ohne Schutz vor Kälte / Hitze, 3 Tage ohne Wasser und 3 Wochen Wochen ohne Nahrung auskommen kann. Die Rechnung geht von einem trainierten, gesunden Mensch aus, um Puffer zu haben schraube ich das für den folgenden Artikel etwas runter. Es ergeben sich drei Eskalationstufen, für die wir Ausrüstung planen werden:
    Unmittelbare (bis 2 Stunden)
    Kurzfristige (2 Stunden bis zu 3 Tage)
    Langfristige (3 Tage bis zu 2 Wochen und darüber hinaus)
    Grob gesagt kann man das in einem Satz wie folgt zusammenfassen: Wer es sicher aus einer Situation geschafft hat und für den Rest des Tages sicher ist, sollte abschätzen ob er binnen 2 Tagen aus der Situation raus kommt, oder sich nach Wasser umsehen und, so es sich abzeichnet, dass es ein längerer Aufenthalt wird, auch um Essen kümmern muss.


    Die Ausrüstung sollte mit Hinblick auf die zu erwartende Sitaution ausgewählt werden. Ein Buschmesser ist in der Sahara sinnlos, ein Leatherman am Amazonas ein lächerlicher Zahnstocher und ein feststehendes Messer über 12cm Klinge in der BRD nicht nur rechtlich problematisch, sondern auch unnötig! Das wichtigste Werkzeug ist die Taschenlampe, denn nichts ist peinlicher, als Petrus erklären zu müssen, dass man den Unfall im Schwarzwald zwar überlebt hat, aber dann im Dunkeln über die Klippen des Feldberges gestürzt ist! Danach kommt der Kompass, denn wir erinnern uns: Wir wollen raus aus der Natur! Und da ist der schnellste Weg (ohne im Kreis laufen) der beste! An dritter Stelle kommt dann das Messer. Und danach der Rest, der sich am Bedarf orientiert. Je nach (zu erwartender) Situation muss der Survivalkit gestrickt sein. Als Faustregel kann man sagen, dass je länger die Situation anhält, desto weniger Fertiglösungen werden benötigt und desto mehr Hilfsmittel für selbst erstellte Lösungen werden gebraucht.


    Beispiel: Unmittelbar reicht mir ein Regencape, kurzfristig schlafe ich unter einem Tarp aber langfristig brauche ich ein Beil für eine feste Unterkunft. Daraus folgt, mit jeder Eskalationsstufe bewegt sich der Fokus des Inhaltes weg von Ausrüstung hin zu Werkzeug. Ein Set muss immer folgende Punkte abdecken:
    Orientierung
    Werkzeug
    Schutz
    Wundversorgung
    Und dies lässt uns nun konkret zur Zusammenstellung unserer Kits kommen:


    Kit für unmittelbare Eskalation
    Unmittelbare Situationen sind zwar nur von kurzer Dauer, können aber trotzdem an die Substanz gehen und die schönste Tour fehlschlagen lassen. Typische Beispiele sind vergessene Ausrüstung, Wetterwechsel, Verletzungen und Defekte. Das hier ist die Basis, auf die alle Sets aufbauen. Die anderen Sets sind auf einander aufbauend, können aber auch individuell genutzt werden, dieser Kit sollte immer dabei sein. Was folgt ist, was jederzeit am Mann sein sollte:
    - Kleiner “da ist Norden” Kompass, LED Lampe mit Schlaufe (z.b. mit Karabiner an der Hose getragen.
    - Stabiles kleines Messer (Leatherman, SAK, etc)
    - Feuerstahl & Zunder (Wachsgetränkter Tampon)
    - Pfeife
    - Rettungsdecke
    - Wundversorgung: Kleiner Erste Hilfe Set, Schmerzmittel, Allergiepass, Zeckenzange/Pinzette, - Alkopads
    - Funktionsfähiges Mobiltelefon mit gutem, voll geladenen Akku, idealerweise mit GPS und Möglichkeit per eMail die Position zu versenden.


    Kit für kurzfristige Eskalation
    Diese Eskalationsstufe ist die häufigst Anzutreffende und zugleich die, die alle kommerziellen Survivalkits bedienen (wollen). Sie deckt die “Klassiker” der Worst-Case Szenarios ab: Verletzung, Orientierungslosigkeit, Unfall / Ausfall des KFZ. Hilfe / die Lösung ist meist greifbar, man muss aber Zeit überbrücken oder Probleme lösen, die der Lösung im Wege stehen. Oft ist man auf Hilfe von Außerhalb angewiesen. Die Basis ist hier:
    - Zwei Rettungsdecken, 2x3m Malerplane, 10m Nylonschnur
    - Stirnlampe, Ersatzbatterien, Kompass mit Peilfunktion
    - Feuerstahl, Wachszunder, Einwegfeuerzeug
    - Metallbecher (z.b. von Schweiz. Feldfasche), Plastiklöffel
    - Feststehendes Messer, Fallschirmschnur, Bindedraht, Heissklebestift, 8 Nägel 10cm, Sicherheitsnadeln, Schleifstein/Abziehstein
    - Fliegersichtzeichen (1x1m leuchtrot, PVC), Distress Marker (Leuchtsignal), evtl Notfackel
    - 8 Brühwürfel, 4 Beutel Reis, Kamilletee, Zucker (evtl Honigportionen von McD)
    - Desinfektionmittel, Verbandspäckchen BW, Dreiecktuch, Fenistil, entzündunghemmende Pastillen, Kamistad Gel, Schmerzmittel (vom Hausarzt beraten lassen), Immodium Akut, Coffein Tabletten (Wechselwirkung beachten), Ballistolöl
    - Wasserfilter (oder mindestens Mikropurtabletten oder Romintropfen), Faltbare Wasserflasche.


    Kit für langfristige Eskalation
    Ein solches Set ist selten benötigt, soll aber der Vollständigkeit halber behandelt werden. Es ist eher auf Regionen der Welt ausgerichtet, die weitläufiger und weniger dicht besiedelt sind (Amerika, Zentralasien, Afrika, etc) oder auf berechenbare Situationen (Flucht, Ausweichen, Katastrophen). Der Set sollte folgendes beinhalten und baut auf dem Set für kurzfristige Eskalation auf.
    - Schlafsack bis -10°C (Kunstfaser oder gute Daune), 2x dickesTarp 3x3m, Isomatte PU Schaum
    - Rucksack, 60L, mit Gestell (Alice Pack)
    - Nässeschutzkleidung, warme Jacke (Kunstfaser oder Schurwolle), Wollmütze, Erstzsocken, Thermohandschuhe
    - Axt und Säge, kleiner Hobel, Klappspaten (Lawinenschaufel ab Oktober), Arbeitshandschuhe
    - Kochgeschirr, Löffel, Pfanne, Wasserflaschen
    - Reis, Nudeln, Milchpulver, gekörnte Brühe, Trockenfleisch, Dosenbrot, Marmelade, Käse, BP5, Panzerkekse
    - 50m Nylonschnur, 15m Seil (500kg), Nägel, Draht, 20m Isolierband
    - Verbandsmaterial, Gipsbinden, Stützverband, Breitenspektrums Antibiotika (man bedenke die Zielanwendung!), Medikamente aus dem Vorgängerset in ausreichender Menge. Vitamintabletten (Vitamin C, Magnesium)
    - Dynamolampe, Solarpanel, Kerzen, Akkus mit Solarladegerät, Cyalume Leuchtstäbe
    - Wasserfilter mit Ersatzelementen
    - Kompass, Karte des Gebietes (GPS mit Batterien)


    Die Benennung der Einzelkomponenten habe ich bewusst unterlassen, da ich auch eine Diskussion anstossen möchte über die Beschaffung der Teile.


    Generell gilt: Wer sich auf eine Tour gewissenhaft vorbereitet, seine Route hinterlässt, andere über sein Vorhaben unterrichtet, seinen Verstand gebraucht und nicht Cowboy spielt, wird die gröbsten gefahren schon mal umschifft haben. Wem das zu "Weicheimässig" ist, dem wird auch ein RayMears für die Hosentasche nicht helfen können!

    Spar es Dir wegen mir, dann passen sie nicht.
    Mir ging es drum, dass ich von Marc jede Grösse bekommen kann, sei es für Daypack (da brauche ich 5x5) oder Smock (da kann es grösser sein) oder PCS Jacke (da muss es unter 5x5 sein).
    Hat sich erledigt, bleibt mein Til-Valhall Patch auf der Jacke, bzw lass ich mir von Marc welche machen

    (noch) nicht Grimmbold, aber mit dem Wunsch "tan" bist Du nicht alleine, vielleicht kann man die nächste Auflage in tan oder coyote machen (Ich glaube bei unserem Anbieter kann man ab 10 Stück sticken lassen). Wegen Schwarz-Weiß: Für die tacticool-Fraktion wären ja so Gummipatches nicht schlecht :) Aber da muss man sicher horrende Stückzahlen ordern... Wie gesagt: Wenn Interesse an den Patches in "tan" besteht: Da könnten wir ja mal Interesse abfragen wenn die Patch-Geschichte hier abgehalt ist. (damit wir nicht durcheinanderkommen)


    Hi,
    Marc (http://tac-marc.de) macht Patsches auch als Einzelstücke, hab ich eure Erlaubniss, mir den Patch da in Coyote und S/W sticken zu lassen?
    LG
    Walter

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    Tour auf dem TÜP Tennenlohe, leider sponn gegen Ende die Kamera :)