Beiträge von MadFly

    Vielen Dank für die Infos!!!
    Ich konnte mir eine Abdeckung mit Moos bisher praktisch nicht vorstellen und bin fast versucht, es mal (im kleinen Maßstab) zu probieren :batch ... Und wenn ichs nicht probiere, dann kann ich nun zumindest auf Dein Wissen / Erfahrung zurückgreifen, dass es funktioniert :bulb


    VG MadFly :)

    Ich hab inhaltlich nichts hinzuzufügen aber einen tiefen orthographischen Wunsch... Wie schon festgestellt wurde, heißt es Kompasse und nicht Kompanten. Ich weiß, gerade die Sachsen sollten mit solchen Wünschen eher hinterm Berg halten, aber: Wär es möglich das abzuändern, dass tut einfach weh beim Lesen :wallbash ... Und was solln erst all die Forum Gäste sagen :schäm ...
    VG MadFly ;)

    Danke für den Beitrag, Deine Infos find ich praktisch sehr relevant, ich kann mir vorstellen, dass das Sammeln von Moos bei gutem Standort sehr schnell von statten geht. Auch wenns sicher zu Recht naturschutzrechtliche Bedenken gibt. Mein erster Gedanke nach BC-Amazones Betrag war auch, dass man am besten vielleicht nicht einfach nur das Moos absammelt, sondern den Boden gleich schindelartig mit aufträgt. Aber praktische Erfahrung kann ich dazu nicht einbringen, ich arbeite meist mit Laub, Rinde oder Reisig...


    :daumen


    Noch zwei Fragen:
    - Hast Du das Moos verdichtet?
    - Wie lange hast Du für das Sammeln des Mooses für die Abdeckung effektiv benötigt?



    Aber für mich ist so ein Unterschlupf nur eine Notlösung für eine Nacht.


    Mir fällt ehrlich gesagt keine Situation ein, bei der ich mir ein solches Shelter nur für eine Nacht bauen würde :unschuld - find ich einfach viel zu viel Arbeit...



    BushcraftAmazone: Ich find ja Deinen Einwurf echt gut, dass wir auf die Natur achten sollen. Sicher sogar mehr, als andere, da unser Hobby sich dort abspielt! Allerdings geb ich _hoffi_ insofern recht, dass Dein Beitrag recht suggestiv wirkt ("...die Natur, die du (angeblich) so liebst", "...Pflanzen ausreisen, nur um den wilden Mann zu spielen..."). Vielleicht kannst Du richtige Inhalte in Zukunft ja etwas anders verpacken, dann kann mans auch leichter nehmen... ;)


    VG MadFly ^^

    Supi - tut mir leid, dass ich Dir so viel Arbeit gemacht hab :beten Eigentlich wollt ich ja nur ne harmlose Frage stellen :lol ...


    Vielen Dank für die Mühe!!! So aus dem Bauch heraus geh ich konform mit Deiner Einschätzung bzgl. Schwermetalle. An Nitrit hatte ich gar nicht gedacht. Ich würde aber noch etwas ins Feld führen - die radioaktive Belastung von Pilzen im Süddeutschen Raum. Okay, Pilze sind keine Pflanzen und der Stoffwechsel tickt anders, aber der Cäsium Grenzwert war 2010 z.T. noch um den Faktor 20 erhöht (Quelle: http://www.fr-online.de/). Und zu diesem Zeitpunkt war ja schon sehr viel zerfallen. Ich denke die Idee des Gurkenanbaus in Doomsday Szenarien ist damit vom Tisch :D


    Spannend auch, dass Wasser aus Fließgewässern stärker belastet ist, als Wasser aus Tümpeln, Seen etc.! Wieder was gelernt.


    VG MadFly

    @ outdoorfriend: Meinst Du mit "das ist Schierling" die Pflanze auf deinem Bild oder die Pflanze auf jxetkubos Bild?


    @ jxetkubo: Hohler Stengel würde für Schierling sprechen, die Fiederung beider Pflanzen sind sich recht ähnlich. Sieht für mich aber mehr nach Kerbel aus. Rötlich hingegen deutet mehr auf Schierling. Aber ohne klares Bild - schwierig... Der Geruch wär noch ein Merkmal, das zur Differenzierung dient...


    VG

    Allerdings hier auch die Frage: Was kommt unten in deiner Tasse tatsächlich an? Und welche Holzarten taugen wirklich?


    Diese Fragen sind bereits beantwortet :)
    - Taugen tun nur Pineaceae (Kieferngewächse)...
    - Unten raus kommt Wasser, welches von Partikeln bis zu einer Größe von 100 nm (= die meisten Bakterien) gereinigt ist...
    - Drin bleiben anorganische Verunreinigungen und kleinere Partikel (Viren)



    Habe es ausprobiert, 20m 3/4 Zoll Schlauch, etwa 5m Fallhöhe und ein Stück entsprechend dickem frischem, geschältem Erlenholz von etwa 6 cm Länge. Ich habe den Holzstöpsel auf ganzer Länge in den Schlauch gepresst. Es ging recht gut, aber zum Wirkungsgrad der Säuberung kann ich nichts aussagen. Mengenmässig waren es etwa 10l über die Nacht und den anschliessenden Vormittag, habe nicht auf die Uhr geschaut.


    Die Erle funktioniert nicht. Das Wasser fließt zwar durch aber eine ausreichende Reinigung erfolgt nicht, da die Poren des Xylems anders angeordnet sind als bei Pineaceae. Vielleicht erklärt das auch Deine traumhafte Durchflussrate ;)


    Zu dem Thema gabs mal nen Thread, in dem die Wirkungsweise und Grundsätze erläutert wurden:
    http://bushcraftportal.net/forum/index.php?thread/2821



    Bruder Madfly hat leider in seinem Post nicht klar heraus gestellt, ob sein gewünschter Survivalfilter für eine mobile oder stationäre Situation taugen soll.


    Bruder MadFly wollte ursprünglich einen funktionstüchtigen mobilen Wasserfilter bauen und suchte nach Hintergrundwissen. Er musste dann aber festellen, das ein solches Gerät aus den genannten Gründen nicht funktioniert. Ursprünglich beschäftigte er sich mit der Frage, weil der "Survival Filter" in der Literatur und online so oft Erwähnung findet. - Wohl aber besser totgeschwiegen werden sollte - :unschuld


    VG MadFly :)

    Respekt für zwei Wochen!!! Das hab ich nie durchgehalten. Meine oberste Grenze liegt bei sechs Tagen, dann hab ichs einfach nicht mehr ausgehalten :D ... Nicht dass es der Hunger gewesen wäre, der war da schon lange verschwunden - eher das was im Kopf abgelaufen ist. Ständiges Kreisen um Nahrung, wie schön wäre es doch, jetzt das und das zu essen usw. In diesen Tagen hab ich sehr viel über mich selbst gelernt und über Willensstärke. Und es hat mir auch verdeutlicht, dass ich in einer Survival Situation gut aufs Essen verzichten kann.


    Hab ich zumindest gedacht... Vor zwei Jahren hab ich eine Solo Tour in den Pyrenäen gemacht - ohne Essen etc. Und ich kann nur sagen - Fasten unter kontrollierten Bedingungen ist etwas ganz anderes, als auf einer solchen Tour, bei kaltem evtl. regnerischem Wetter, mit hunderten Höhenmetern, die zu überwinden sind. Kurz, ich war nach einiger Zeit einfach nur noch im Ar...h und dadurch wurde es zum Teil wirklich gefährlich, weil auch die Aufmerksamkeit und körperliche Kraft absank. Blutdruck runter, Sternchen gesehen, die Kälte nachts, die Luft tat ihr übriges. Ich war froh, dass ich die zweite Nacht in einer Schutzhütte verbringen konnte und dann am dritten Tag wieder runter vom Berg war.


    Ich finde, dafür ist Fasten echt toll - sich selbst wahrzunehmen und kennenzulernen! Und ich glaube auch, dass es gesundheitlich etwas bringt. Nicht von ungefähr wird es als "Heilfasten" von vielen Kliniken angeboten. Nicht zuletzt denke ich nach meinen Fastentagen auch nicht mehr, dass Essen überbewertet wird. Wie bei so vielem lernt man erst durch den Verzicht, was man wirklich hat :hobo ...


    Danke für den Thread und fürs Anstoßen! :)
    MadFly

    Und wie das so ist, stoße ich bei Messertests immer wieder auf Bilder und Berichte, in denen die Batoningfähigkeiten angesprochen werden.


    Die Aussagekraft solcher Tests finde ich fraglich, ich finde die richtige Technik sticht Material (bis zu einem gewissen Grad). Klar, eine 5 mm Klinge aus Hochleistungsstahl wird andere Performance aufweisen als das einfache 5 Euro Messer aus dem Baumarkt, aber man kann auch das beste Messer mit falschem Handling schrotten. Reyd Hyken aka Sharpshooter har in einem amerkanischem Messer Forum einige Versuche vorgestellt, die er durchgeführt hat.


    Outcome war, dass der Killer für Messer schlechthin eine falsche Haltung beim Batoning "quer zur Faser" war. Die Messer zerbrachen meist dann, wenn der Griff unterhalb der Schlaghöhe gehalten wurde und der Schlag auf die Spitze des Messers erfolgte. Das zu durchtrennende Holz wirkt dann wie "Dreh- und Angelpunkt" über den per Hebelkraft alle Kraft auf die Klinge einwirkt. Bis zu einem gewissen Grad ist es dann unerheblich, ob ich ein 5 Euro oder 250 Euro Messer habe. Soll heißen, mit der richtigen Technik kann ich auch mit einem einfachen Mora beste Arbeit tun.



    Also warum spalten?


    Ist das eine ernstgemeinte Frage? Ich benutze die Technik oft und gern, nahezu zwingend notwendig wird sie jedoch nach tagelangem Regen um ans trockene Kernholz zu gelangen.


    VG MadFly :messer

    Und wie machst du das mit den Neopren Socken im Trocknen? Ziehst Du sie jedes Mal aus, oder trägst Du sie auch an Land? Ich stell mir das irre "schweißtreibend" vor :lol ... Sind sie auch für längeres Tragen geeignet, im Sinn von einer mehrtägigen Tour?


    Danke auch für die Info mit den Crocs, dass regt zum Nachdenken an. Ich hab bis jetzt zum Glück noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Für "schwieriges" Gewässer sind sie für mich eh nicht erste Wahl, da sie einfach zu locker sind. Aber Scherben gibts natürlich überall.


    VG MadFly :winken

    PS: Man könnte leichte Ersatzschuhe mitnehmen, Plastiklatschen. Doch ich denke bei solchen Sachen auch an eine Höhlenbefahrung.


    Klingt ein bisschen, als ob Du nach der eierlegenden Wollmilchsau suchst. Ich interpretiere in Deinen Text mal vier verschiedene Situationen rein:


    A: Tiefes, saukaltes Wasser (ggf. noch mit ungünstigen Außenbedingungen)
    B: Häufiges Queren nicht zu tiefer Gewässer
    C: Gelegentliches Queren nicht zu tiefer Gewässers
    D: Taufeuchtes Graß oder Gewässer mit geringe Wassertiefe


    Erster Punkt: Ich persönlich würde in ein Gewässer (Ausnahme Badeseen o.ä.) nie ohne Schuhe rein gehen. Das gilt eigentlich immer, besonders aber mit Gepäck, verschmutztem Gewässer und fließenden Strömen. Es geht 50 mal gut und dann ... :heul Barfuß scheidet also schon mal aus. Für (C) bedeutet das für mich, Crocs o.ä. schnell trocknende, leichte (!) Schuhe anziehen (die außen am Rucksack hängen), Hose hochkrempeln / ausziehen und durch. Wenns besonders bewachsen ist (Äste) oder bei Eis, würd ich noch Stulpen drüber ziehen, um meine Schienbeine zu schützen. Bei (D) lass ich meine regulären Schuhe einfach an, ggf. nehm ich Stulpen bei hohem Graß.


    Wenn ich von einem Bach zum nächsten komme (B), nervt das ständige Klamottenwechseln natürlich extrem. In so einem Fall lasse ich meine leichten Schuhe und die (schnelltrocknende) Hose einfach an und nehm die Feuchtigkeit in Kauf. Abends muss ich dann Wechselsachen haben oder am Feuer trocknen. Nur seltenst ziehe ich meine Wanderstiefel ins Gewässer an, einmal nass geworden oder Schlamm getankt, nerven die doch zusehends, besonders bei längeren Touren. Oder ich machs anders rum und heb mir die leichten Schuhe fürs abendliche Feuer auf (das ist abhängig vom Gelände).


    Naja und dann bleibt noch (A). Die Herangehensweise hängt dann doch sehr von den Umständen ab. Wenn ich weiß, dass ich über längere Strecke nass und sehr kalt werde, gibts drei Optionen:

    • entweder ich meide die Situation und laufe außen rum
    • ich weiß im Vorfeld um die Situation (wenn ich z.B. mit dem Kanu unterwegs bin oder wie Du eine Höhle befahre, in der ein unterirdischer See auf Dich wartet [nimmst Du mich dahin mit ;) ?]), dann bin ich aber auch darauf vorbereitet (Neopren, Trockenanzug)
    • Worst Case wäre unvorbereitet Eiswasser + Regen + Wind + weite Distanz im Wasser: ob ich da überhaupt rein gehe, entscheide ich danach, ob es nach meiner Erfahrung nach machbar ist oder ich unterwegs Gefahr laufe zu stark zu unterkühlen (+ Kann ich mich danach wieder aufwärmen? + Wie ist mein Allgemeinzustand?). Wenn ja, dann nackig machen (außer ich hab Wechselklamotten dabei, dann lieber anlassen), den Rest in ein Ponchofloß, Augen zu und durch.

    Aber diese Situation ist wohl eher nicht so häufig. Da ich also eher mit (B) bis (D) zu tun haben werde, kann ich minimalistisch bleiben und brauch nur: ein paar leichte Wechselschuhe, Stulpen (sind sowieso im Rucksack) und eine schnelltrocknende Hose (hab ich eh an). Mir persönlich ist das lieber, als schweres, evlt. teures Zeug mitzuschleppen. Weniger ist mehr.


    VG MadFly :lagerfeuer

    Also ich hab news von der Forschungs- und Recherchefront :bulb


    2007 wurde von der arche noVa unter Leitung von Dipl.-Biol. Jana Utikal in Dresden eine Untersuchung mit dem Titel: "Untersuchung der Effizienz, Standzeit und Handhabbarkeit eines von arche noVa entwickelten mobilen Langsam Sand-Kohlefilters für den Einsatz im Irak" (der original Titel geht dann noch ungefähr zwei Meter weiter :lol ) durchgeführt.


    Im Prinzip gehts genau um die Art von "Survival-Filter", die ich oben angesprochen hab (Plastikflasche, Kies, Sand, Kohle). Anhand von fixen Parametern (E.coli und Clostridium perfringens als Markerkeime, Gesamtkoloniezahl, Trübung) wurde die Filterleistung beurteilt. Nicht bewertet wurden chemische Verunreinigungen. Der Aufbau des Sand-Kohle-Filters entspricht im Wesentlichen den im Netz kursierenden Survival-Bauanleitungen, lediglich die Dimension ist deutlich größer (etwa so groß wie ein Einwecktopf). Als Gefäss wurde die "Mercana" (ein traditionelles Tongefäß) benutzt. Wasser wurde aus der Spree entnommen.



    Im Grunde genommen wurden für den original "Irak-Filter" folgende Ergebnisse deutlich (ich zitier einfach mal):

    • unzureichende Reduzierung der Gesamtkeimzahl
    • nach mehrwöchiger Anlaufzeit wenige Wochen mäßige bis gute Reduzierung von Indikatorkeimen für fäkale Verunreinigung
    • trotz Kohleschicht nur geringe Reduzierung von organischen Verbindungen
    • E.coli wurde nach 3 wöchiger Anlaufzeit mit Wirkungsgraden von 90 % reduziert, danach schwanken die Werte
    • Clostridien: nach einer Woche Filterbetrieb werden Wirkungsgrade von 100 % erreicht, nach zwei Wochen sinkt die Rate auf 86 %

    Im Anschluss wurde der Filter modifiziert (Geovlies als Zwischenschicht und Baumwolltuch oben zur Grobfilterung):

    • nach Anlaufzeit gute Reduzierung der Gesamtkeimzahl, coliformen Keime und E.coli
    • E.coli reduziert sich innerhalb von 3 Wochen mit Wirkungsgraden zwi. 98 - (meist) 100 %
    • ab der ersten Inbetriebnahme reduzieren sich Clostridien um 100 %, die Reduktion blieb bis zur 11. Woche konstant auf diesem Wert

    Last not least wurde der Filter nochmals vereinfacht und ohne Kohleschicht betrieben:

    • E. coli, Gesamtkeimzahl und Clostridien: siehe oben
    • keine Veränderung hinsichtlich der organischen Stoffe gü. der Filtervariante mit Kohle


    Man kann einige Dinge ableiten (das ist jetzt wieder gemischt, d.h. sowohl meine Gedanken, als auch Anmerkungen aus der Studie):

    - Der beschriebene Sand-Kohle Filter kann maßgeblich die Keimzahl reduzieren (je nach Aufbau und Keim zwi. 90 und 100 %)
    - Diese Reduktion ist nicht suffizient für Trinkwasser, d.h. nach Filtration ist eine weitere Methode angezeigt (empfohlen und durchgeführt im Irak wird Chemo mit Chlorverbindungen)
    - Für Fäkalkeime ist zwingend ein "Anlaufen" des Filters notwendig - mind. 3 Wochen (beim klassischen Aufbau gibts da leider Überschneidungen mit Clostridien, wo der Effizienzwert ja bereits nach 2 Wochen wieder absinkt)
    - Die Gesteinsschichten sollten nach unten immer feiner werden, so dass keine Vermischung der Filterschichten auftritt
    - Der Filter sollte permanent mit Wasser überstaut sein, damit der biologische Rasen (der die Erreger elliminiert) nicht trocken fällt
    - Kohle ist hinsichtlich der Eliminierung von organischen Substanzen (das sind dann vermutlich auch die organischen Toxine?) irrelevant und es kann auf sie verzichtet werden
    - Empfohlen wird die Verwendung eines Baumwolltuchs, es steigert die Effizientz
    - Weiterhin zeigten die Ergebnisse, dass keine organischen Materialien (wie Blätter o.ä.) in den Filter eingebracht werden dürfen, da diese im Inneren des Filters zersetzt und ein anaerobes Milieu bilden (gefährlich da Clostridien Anaerobier sind, wenn ich mich recht entsinne)



    Das offizielle Fazit der Studie (Zitat):

    "Die Testreihe [...] hat gezeigt, dass mit lokal verfügbaren, traditionellen und kostengünstigen Materialien, ohne Fremdtechnologie und elektrischen Betrieb ein Filtersystem implementiert werden kann, welches kurzfristig effizient die Trübung und coliforme Keime und Parasiten reduziert. Mittels anschließender sachgemäßer Desinfektion kann ein gesundheitlich unbedenkliches Wasser aufbereitet werden [...]."

    Ich denke es kann festgehalten werden, dass der klassische - mal eben schnell im Busch hergestellte "Survival Filter" (zumindest so wie er in der Literatur beschrieben wird) nicht funktioniert. Spannend ist jedoch der Einsatz des Sandfilters im stationären Bereich als Vorfilterung vor der eigentlichen Desinfektion. Im Übrigen konnte sich die veränderter Aufbauvariante des Mercala Filters im Irak nicht durchsetzen "die Erfolge der Hygieneaufklärung in der Region Diyala sind nach weiteren Aussagen 'ernüchternd' [...]" - vermutlich (zumindest im ersten Run) sticht Tradition Moderne ;)



    Hier noch der Link zur Studie: Abschlussbericht arche noVa


    VG MadFly :cafe

    Vielen Dank bis hierher :)


    Nach allem, was ich bisher über die Methode gelesen habe, hab ich zwei Einsatzmöglichkeiten gefunden. Die erste erfolgt häufig im Schwimmbadbereich (oder in der Aquaristik) und hier gehts offensichtlich wirklich nur um die Schwebstoffe. Es kommen je nach Bedarf noch verschiedene Desinfektionsmittel zum Einsatz.


    Der zweite Einsatz, den ich fand ist der Langsamsandfilter, der in der Wasserwirtschaft eingesetz wurde und wohl wirklich auch Keime eliminiert. Ich hab einige interessante Dinge hierzu in einem Probedruck eines Buches (als pdf) im Springer Verlag gefunden und sie unten hin kopiert. Ich sag schon mal im Vorraus sorry für den langen Text, aber er erklärt einfach sehr gut, wie es funktioniert:



    Langsamsandfilter


    Die Langsamfiltration ist ein umfassendes Reinigungsverfahren, das sowohl partikuläre Stoffe und mikrobielle Keime als auch biologisch abbaubare Stoffe zurückhält. Bereits im 19. Jh. wurden Langsamsandfilter zur Aufbereitung von Trinkwasser betrieben; sie sind die ersten Filterverfahren, die verwendet wurden. Ihr Reinigungsprinzip ist der Bodenpassage nachempfunden:

    • Langsamsandfilter werden mit Quarzsand mit einer Körnung im Bereich von 0.2–2 mm (typisch sind 0.5–1 mm) und mit einer Schichtstärke von 0.7–1.2 m aufgebaut. Um zu verhindern, dass das Filtermaterial gegen unten ausgeschwemmt wird, wird der Unterbau gegen oben mit abnehmender Korngrösse in mehreren Stützschichten aufgebaut.
    • Langsamsandfilter besitzen eine Siebwirkung an der Oberfläche und eine adsorptive Wirkung für Kolloide und Keime über die ganze Filterschicht. Von besonderer Bedeutung für die Reinigungswirkung ist die sogen. Schmutzdecke, eine wenige Zentimeter dicke Schicht, die biologisch aktiv ist und in der sowohl Ammonium zu Nitrat oxidiert wird (Nitrifikation), als auch organische Stoffe mineralisiert (abgebaut) werden. Voraussetzung für eine gute Reinigungswirkung ist eine genügende Versorgung mit Sauerstoff und eine geringe Belastung mit suspendierten Stoffen (Zulauf < 10, besser < 3 g TSS m-3).
    • Langsamsandfilter können ein hygienisch einwandfreies und feststofffreies Wasser liefern. Eine Reduktion der totalen Keimzahlen um 3–4 Zehnerpotenzen und der Fäkalkeime um 2–3 Zehnerpotenzen sind typisch.

    Langsamsandfilter werden mit einer hydraulischen Belastung von 0.06–0.3 m h-1 (m3 Rohwasser pro m2 Filterfläche pro Stunde) und einem Überstau von ca. 1 m betrieben. Wird der Energie- oder Druckverlust mit zunehmender Verstopfung zu gross, wird die oberste Schmutzdecke (2–5 cm) abgeschält und der Sand gereinigt (z.B. alle 3–24 Monate je nach Belastung und Vorreinigung des Rohwassers).


    Anschliessend muss der Filter wieder reifen, d.h. es muss sich eine neue, biologisch aktive Schmutzdecke bilden, was einige Zeit erfordert, während der das produzierte Wasser nicht einwandfrei ist. Langsamsandfilter werden deshalb immer in mehreren Einheiten gebaut – in grossen Anlagen bis zu 5000 m2 gross, gedeckt oder offen.


    Langsamsandfilter haben eine grosse Grundfläche und werden deshalb in Städten kaum mehr neu gebaut. In ländlichen Regionen, insbesondere in Entwicklungsländern sind sie ideale Aufbereitungsverfahren, sofern die Vorbehandlung auf die Rohwasserqualität abgestimmt ist: Die Langsamsandfilter kommen mit einfachen Baumaterialien aus, kennen keine beweglichen Teile, können im Gefälleohne Fremdenergie betrieben werden, brauchen keine Chemikalien und liefern bei sorgfältigem Betrieb ein hygienisch einwandfreies Wasser. Betrieb und Unterhalt bedingen intensive Handarbeit mit einfachsten Werkzeugen.


    Langsamsandfilter haben als Vorbehandlungsstufe von Grundwasser-Anreicherungsanlagen neuerdings wieder einige Bedeutung erlangt: Hier sind grosse Infiltrationsflächen erforderlich, was sich optimal mit der alten Technik verbinden lässt."



    Wäre wirklich spannend herauszufinden, inwiefern sich dass auf kleine Wassermengen übertragen lässt und ab welche Dimensionen das ganze funktioniert.


    VG MadFly :winken

    Hi zusammen,


    ich beschäftige mich gerade mit der Produktion von Trinkwasser mittels Sandfilter. Er taucht ja in vielen Survival Büchern als Bestandteil des sicher allgemein bekannten "Survival Filters" (Plastikflasche, Kiesel, Sand, Holzkohle) auf.


    Nach meiner selbstgewählten Lektüre wäre ich (zumindest theoretisch) vermutlich in der Lage mir einen größeren Filter zu bauen :) ... Effektiv wird angegeben, dass die Schichthöhe ca. 70 cm sein soll. Die Querschnittsfläche sollte 1 qm betragen und die Durchflussmenge wird mit 80 bis 200 Liter /qm/h angegeben. Das ist wirklich verdammt viel Wasser (und Sand). Die Größe der Körner sollte bei etwa 0,1 mm liegen (hier die Quelle dazu).


    Alles schön und gut und sehr interessant, jedoch interessiert mich viel mehr die Umsetzung im Survival Bereich. Dazu meine Fragen an die Techniker oder Ingenieure unter Euch:

    • Es wird doch jetzt sicher nicht so einfach sein, dass ich schlicht das Sand-Volumen auf meinen Wasserbedarf runterrechne, oder?
    • Ich könnte mir auch vorstellen, dass es eine bestimmte Mindestmenge / Mindestfläche an Sand benötigt, damit das System überhaupt funktioniert. Kennt sich jemand von Euch damit aus?
    • Oder gibts da gar bereits existierende Maße / Normen / Grenzwerte?

    Ich hab bisher immer von dem "Survival Filter" Abstand genommen. Praktisch kann ich mir nicht vorstellen, dass kleine Mengen von Sand (bei einer 1 Liter Plastikflasche ist das ja üblicherweise < 300 ccm) eine suffiziente Wirkung bringen und ausreichend Bakterien und Viren rausfiltern. Abgesehen davon das es ja eine Menge anderer Fehlerquellen gibt (was hier aber nicht Thema sein soll). Aber vielleicht lieg ich ja völlig falsch...


    Vielen Dank schon mal in die Runde, ich hoffe und freue mich auf erhellende Informationen :bulb
    VG MadFly

    Ich war mehrere Wochen in Afrika (Namibia) unterwegs und fand einen leichten Schlafsack völlig ausreichend. Ich hatte da noch nicht mal ein Moskitonetz o.ä. dabei, aber das war ja auch Namibia. Für die anderen Länder geb ich supi Recht und würde wohl eher ein Moskitonetz einpacken. Ohne den Helium Biwi jetzt im speziellen zu kennen, hab ich die Erfahrung mit meinen Biwaksäcken gemacht, dass ich eh auf sie verzichte, sobald es einigermaßen warm wird. Völlig schnuppe ob Variante billig oder Variante teuer /atmungsaktiv - irgendwann schmorst Du einfach im eigenen Saft. Vielleicht kennst Du das: Du liegst im Biwaksack und es wird immer heißer, dann strecktst Du den Arm oder die Beine raus und wirst von den Mücken zerstochen, dann ziehst Du alles wieder rein und beginnst zu zerfließen ;) , solche Nächte sind einfach nicht schön... Das mag mal zwei, drei Nächte gehen, aber Du sprichst hier von Monaten. Meine Wahl wäre etwas Luftiges. Falls es hart auf hart kommt, hast Du Dein Tarp dabei.


    VG MadFly :winken

    weil sonst der "Korken" ausfliegt

    Da gabs nichts dergleichen...
    Die Methode funktioniert sogar ohne die Schlauchschelle super. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass das Wasser aufgrund der leichten "Unrundheit" des Holzes, etwas an der Seite vorbeirinnt, statt nur durch die Leitbahnen hindurch. Deshalb sollte man entweder nicht auf die Schelle verzichten, sonst irgendwie abdichten (z.B. Harz) oder einen recht weichen Schlauch nehmen, der über die gesamte Länge des Astes anliegt (das war bei mir nicht der Fall). Gefühlt hätte der "Korken" selbst noch einiges an Druck ausgehalten. Aber wir sprechen hier auch von nur 3 m Schlauch, also knapp 0,3 bar.


    VG MadFly :)

    Kurzes Update:


    Ich hab in den vergangenen Tagen einige Experimente mit dem Filter durchgeführt, verschiedene Holzarten benutzt, verschiedene Schlauchlängen. Mittlerweile scheinen mir die 4 l pro Tag doch etwas optimistisch. Mein bester Wert war ca. 1 l pro Tag mit einem Kieferast mit dem Durchmesser von 1 cm, der Schlauch hing in knapp 3 m Höhe. Ich denke, um auf die 4 l zu kommen ist das einfachste, den Durchmesser des Schlauchs zu verdoppeln. Allerdings steht hier der Feldversuch noch aus.


    VG MadFly :)