Beiträge von moondog

    Tja,mein lieber Krupp mit Deiner Beschreibung hast Du im Wesentlichen gesagt was auf m Weg los ist.
    Aber es kann noch viel schlimmer sein.
    Die stolzen Spanier haben den J.-weg als billiges Urlaubevent entdeckt.
    Viele Möchtegernbiker in ultracoolem Outfit rasen am "beseelten"Pilgern zentimeterschmal vorbei und brüllen zum Gruße ein fröhliches Bon Camino.
    Ganze Trupps von mittelalten Senioras stapfen,laut ins Mobilphone quasselnd,Richtung nächste Herberge um dort einen zünftigen Kaffeeklatsch abzuhalten.
    Einige Herbergsbetreiber empfangen freudig strahlend tatsächlich ganze Busladungen von Touristen die mal Pilger gucken wollen.Gegen Geld für den Herbergsvater o.Mutter, und einen Pilgerstempel gibs obendrauf.


    Überhaupt kann der Camino streckenweise zu einem lang gezogenen jahrmarktähnlichen Event werden.
    Auch viele vollklimatisierte Kleinbusse sind unterwegs mit rührigen Reiseleitern die nichts anderes im Sinn haben als gut zahlende Bildungsbürger an die schönsten Plätze zu karren,diese ausladen ein paar hundert Meter(mit leerem Rucksack) laufen lassen ,um dann die Bagage einzusammeln fürs Abendmal mit Champus in einem XXX-Sterne-Hotel. Und,und und,und........ :wallbash
    Aber es gibt auch wirklich tolle Erlebnisse.Davon vielleicht später mehr.

    Der jetzige Jakobsweg soll ursprünglich ein Initiationsweg aus vorchristlicher Zeit sein.
    Die ollen Kelten bzw.sollen diesen begangen haben und vermutlich x-weitere Stämme.


    Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden (eines Anwärters) in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand.


    Die Christen haben diese "Idee"übernommen und hinzu die sehr kriegerische Geschichte des Jakobus erzählt.


    Streng christlich gedacht ist die Geschichte des Maurentöters Jakobus wahr.
    Streng christlich gedacht gibt es z.B. keine mystischen Orte mehr in Deutschland und wenn,steht mindestens eine Kappelle,wenn nicht gleich ein ganzer Dom auf solch uralten Orten.


    Ich will mich zu diesem Therma nicht weiter auslassen denn ich möchte niemandens religiöse Gefühle verletzen.


    Für mich persönlich und komplett subjektiv ist der Sternenweg ein uralter Initiationsweg auf dem die Reisenden mit den Sternen navigierten um das damalige Ende der Welt zu erreichen.Denn ich darf nicht vergesssen das damals die Erde ja noch eine Scheibe war.


    "Glaube ich mit dem Denken
    oder denke ich mit dem Glauben".

    Hi Rodini,


    kannst mir gerne Deine Fragen zum Camino stellen.
    2009 bin ich von St.J.P.d.Port bis Portomarin gekommen dort fegte mich eine sehr schwere Grippe vom Weg .
    Bis Compostella wären es nur noch schlappe 100 Kilometerchen gewesen.


    (Campo=Ort. Stella=Stern. Sternenort).


    Werde dieses oder nächstes Jahr nochmal gehen.
    Weiß aber den neuen Startpunkt noch nicht.
    Warscheinlich ab Leon .


    Ich bin auch nicht primär den christlichen Weg gegangen sondern den Sternenweg nach Fisterra.


    (Auch Finisterre geschrieben.--Fine=Ende. Terra=Erde. Soll heißen das Ende der Welt,so das vorchristliche Weltbild).
    Was es damit auf sich hat berichte ich Dir ,wenns denn interessiert, gerne.
    Ein Erfahrungsaustausch würde mich freuen.


    Viele liebe Grüße.


    moondog :poncho