Eine interessante Fragestellung....
Du hast die militärischen Regeln mit denen der zivielen Survival-Profis verglichen. Ich denke das der Unterschied in der unterschiedlichen körperlichen Beanspruchung liegt. Die Ausrüstung ist eine andere, es gibt Gewichtsunterschiede etc. Im militärischen Bereich dürfte die Gefahr des Hitzschlags um einiges höher sein, wobei hier in der Regel davon ausgegangen wird das eine einigermassen ausreichende Versorgung gewährleistet ist.
Den Salzhaushalt hat draussen angesprochen...
Das Trinkverhalten von Steve würde ich im Prinzip bei Wassermangel auch empfehlen....
allerdings:
Mich hat es bis jetzt 3 mal wegen Hitze umgehauen, wobei ich wirklich nicht hitzeempfindlich bin.
Ein mal ist in einer Ziegelei, in der Trocknungshalle ein Wagen entgleisst. Extrem trockene, staubige Luft, 60 Grad +x und schwere körperliche Arbeit. Nach grob 4h mit kurzen Pausen war Feierabend (nicht nur bei mir). Schlagartig wurde mir schwindlig und dann kam der Boden näher. Nach über 3 h im kühlen, mit nassen Lappen viel Cola und Apfelsaftschorle ging es dann mit dem Aufstehen wieder so langsam. Kein Witz, und auch nicht sprichwörtlich gemeint, ich habe mir in die Hose gesch... 2 ältere Mitarbeiter hat es nicht umgehauen, aber kurz nach mir mussten die mit Infusionen stabilisiert werden.
Arbeitschutz... Richtlinien... alles klar, der Witz an der Sache war aber das es sich während der Arbeit gar nicht so schlimm angefühlt hat. Flüssigkeitsversorgung war mehr als ausreichend, Pausen wurden auch genügend gemacht. Wir haben die Belastung für den Kreislauf ganz einfach unterschätzt.
Beim 2. mal habe ich Boden im Gewächshaus gedämpft. Temperaturen um die 60 Grad, trotz offener Fenster etc. viel heisser Dampf, von morgens um 7 bis Abends um 5. Da ich der einzige war der mit der Maschiene wirklich umgehen konnte und die Dämpfhaube auch alle 20 Min umgesetzt werden musste hatte ich keine echten Pausen, trank 6l am Tag und ging nur 1 mal am Abend auf die Toilette. Nach 3 Tagen war dann Schicht im Schacht. Nicht ganz so schlimm wie oben, aber immer noch so das ein gerade aus gehen nicht mehr möglich war. Meinen Elektrolythaushalt hat es komplett zerlegt. In der Hitze isst man ja nichts und die t-shirts standen am Abend nach dem trocknen allein vom Salz. Nach 2 Tagen ging es dann wieder soweit das ich mit dem Dämpfen weitermachen konnte. Ab da hat dann auch keiner mehr einen Ton gesagt wenn ich, obwohl es keine offizielle Pause war, unter dem Baum im Grass lag. Als Stift hat man halt auch dem dümmsten Gesellen zu gehorchen wenn der Chef im Urlaub ist.
Beim 3. mal habe ich mit einem Kollegen zusammen den Brennraum eines 900kw Hackschnitzelkraftwerks reinigen müssen. Die Löcher für die Luftzuführung waren aufgrund von schlechtem Brennmaterial zugestopft und wir mussten sie freibohren. Bei Temperaturen von -20 Grad kann man halt auch nicht das Kraftwerk 2 Tage abkühlen lassen, dann sind die Kulturen im Gewächshaus zu Eisblumen geworden. Nach 8h im Brennraum haben wir das Kotz... äh wie benennt man das zivilisiert, angefangen. Temperaturen von über 70Grad und trocken. Fehleranalyse.... wir hatten einfach nicht genug getrunken und kaum Pausen gemacht. Der Einstig war ein kleine Lucke von 40x40cm....
Aj, klare Ansage, passiert dir so was in der Wüste war es das. Vieleicht kannst du aus meinen Fehlern ja was für dich relevantes rausziehen.
Faustregel für mich bei Arbeiten im heissem Klima: Werden die Lippen spröde muss nachgefüllt werden, aber vorsicht, bei heissem und feuchtem Klima werden die Lippen nicht spröde. Es wird auch nicht nur NaCl ausgeschwitzt....
Gruss