Beiträge von Masurbjörk

    Hey Sam,


    so kleine Kuksas sind super für Schnaps bzw. Whisky. Ist das deine erste Kuksa? Wirklich schick! Auch das Schnitzmesser mit dem Nussgriff find ich klasse. Zum Verschließen von kleinen Rissen kann man auch Cyanacrylat-Kleber verwenden, den gibts in verschiedenen Viskositäten und man kann ihn auch prima mit Sägestaub mischen, dann fällt der Riss gar nicht mehr auf. Ein weiterer Vorteil ist, dass er auch lebensmittelecht ist, da man ihn in der Zahnmedizin anwendet. Aber ich habe auch schon viele Risse, die leider beim Trocknen oft nicht ganz zu vermeiden sind, einfach mit wasserfestem Holzleim und Sägespänen aufgefüllt, geht auch prima! Man muss anschließend nur darauf achten mit farbneutralem Öl (z.B. Walnussöl) zu konservieren, da die Bereiche mit Leim, Kleber etc. das Öl nicht aufnehmen und man sonst helle und dunkle Stellen bekommt, aber da bist du ja mit dem farblosen Ikea-Öl bestens beraten :)

    Och, warum denn nich? :ilvgrimm:lol


    Aber ja, Odin, du hast ganz recht. Die wikingerzeitlichen Saxe aus dem nordischen und nordöstlichen Raum sind in ihrer Entstehung relativ parallel zu den Leukus hervorgegangen und die Saxe sind teilweise von Begegnungen zwischen Saami und Wikingern inspiriert. Auch die Verwendungsweise ist eine ähnliche, der Sax ist ja ebenfalls ein Haumesser, das sowohl als Werkzeug denn als Waffe gebraucht wurde/wird (z.B. im Schaukampf). Nur die Klingenform ist eine andere, und sicher auch die Dimension der Klinge. Während die größten Leukus meines Wissens nach eine Klinge von ca. 40 cm nicht überschreiten, hat z.B. der Scramasax teilweise schon die Dimension eines Schwertes, wo eindeutig die Verwendung als Waffe im Vordergrund steht. Da die Saami seit jeher ein sehr friedvolles Volk waren, das bei Konfrontationen auf andere Gebiete auswich, hat sich die Entwicklung zur reinen Waffe nur bei den Wikingern vollzogen.


    @Albbär: Genau deshalb find ich die Messer ja so klasse, ich hab sogar schon des Öfteren überlegt, die Naht bei meinen Messern aufzutrennen, das Kytex durch ein Inlay aus Birkenholz zu ersetzen und die Scheide im Sattlerstich per Hand mit Sehne neu zu vernähen. Dann ist nur noch die Walzklinge unauthentisch, aber gerade die hat mich auch von der Funktion her überzeugt. Zur Not lässt man sie ein paar Tage im Dreck liegen, dann sieht man auch die industrielle Fertigung nicht mehr so sehr ;) Ich würde die Messer auch jedem Unentschlossenen empfehlen, zumal die von WoodJewel mit am Urtümlichsten wirken. Man hat keine übermäßige Verwendung von Messingknäufen und -tüllen wie z.B. bei der Firma LapinPuukko oder nervende Klingen- oder Griffgravuren wie bei vielen anderen Herstellern, und die Scheide erhält man auch ohne Verzierungen. Man kann das Messer also super seinen Vorstellungen anpassen. Es gibt übrigens auch Varianten mit Feuereisen, wobei ich dann wiederum lieber einen klassischen Flint sowie Zunderschwamm oder Rohrkolben verwende. :feuerbohr

    Dachte mir schon, dass dazu eine Frage kommt :lol
    Das Beil ist was ganz Besonderes, ein Unikat. Ursprünglich war es mal ein Dachbodenfund, aber ich habe einen Kumpel, der leidenschaftlich gern alte Axtköpfe bearbeitet. Ich habe ihm also den "Rostklumpen" in die Hand gegeben und ihm eine Zeichnung gemacht, was ich mir vorstellte. Einige Wochen später kam er dann mit diesem zurechtgeflexten und auf Esche aufgeschaftetem Prachtexemplar. Der Stiel ist 34,5 cm, der Kopf 13 cm lang, die Schneide 7,5 cm breit und das Ganze wiegt 487 Gramm. Nachempfunden ist es einem wikingerzeitlichen Schnitz- bzw. Schiffbauerbeil. Die Form des Kopfes ermöglicht es das Beil sehr kurz zu fassen und fast wie ein Schnitzmesser zu gebrauchen. Es arbeitet sich bombe damit und ich setze es für alle Zwecke ein, wo die Messer in ihren Grenzbereich kommen. Sauscharf und schnitthaltig, zur Begrüßung hat es mich erstmal "gebissen". Ein optimales Outdoorbeil für fast alles, ich bin gerade dabei einen Lederschoner mit Gürtelhalterung für den Kopf zu bauen ;)

    Hallo, liebe Bushcraftgemeinde!


    Inspiriert von einigen Anfragen über brauchbare Outdoormesser und WildHogs tollen Beitrag zum selbstgebauten Leuku möchte ich euch heute meine Erfahrungen zur Praxistauglichkeit von Messern der finnischen Firma WoodJewel darlegen. Da ich mich mich leider beim Arbeiten mit diesen Messern schlecht fotografieren kann, werde ich exemplarisch einfach die von mir benutzten Messer zeigen und euch kurz erklären, wie sie sich so im Alltag, in meinem Fall zumeist schnitzen und Holz zerkleinern, schlagen. Dass man mit all diesen Messern Fleisch, Gemüse, Finger und allerlei anderes super schneiden kann, versteht sich von selbst, dafür brauche ich kein Outdoormesser :D
    Zuerst einige generelle Sachen:
    (Fast) alle Messer dieser Firma werden auf Basis einer ca. 3mm starken, schnell rostenden Carbonstahlklinge (um 59° HRC) mit Scandi Grind, nicht poliertem und geradem Klingenrücken (Fa. Lauri Metalli Oy) hergestellt. Die sehr schnitthaltige Klinge lässt sich sowohl mit Keramikschleifern, als auch mit verschiednen Schleifsteinen basierend auf den eigenen Fähigkeiten schnell und gut nachschleifen. Ich verwende dafür gerne Phyllit-Wasserstein. Der Hersteller verbindet diese Klinge dann mit verschiedenen Naturmaterialien, die in der Wildnis Lapplands vorkommen, so zum Beispiel Maserbirke, Leder und Rentierhorn. Die Scheide besteht aus Rindsleder (wahlweise mit Aufdruck verschiedener Wildtiere oder ohne) und wird am Gürtel mit einem Riemen aus Rentierleder befestigt, der gleichzeitig um den oberen Teil der Scheide eng anliegt und so das Messer beim Tragen sicher darin arretiert. In der Lederscheide ist zusätzlich ein Durchstech- bzw. Schnittschutz aus Kytex eingearbeitet.


    Nun zu den von mir getesteten Messern:


    1. Pikkuleuku, Gesamtlänge 21,5 cm, Klingenlänge 9 cm, Klingenbreite 2,65 cm

    Das war mein erstes Messer dieses Herstellers, ich habe es zufällig auf dem Weihnachtsmarkt an einem finnischen Stand entdeckt und war begeistert von der Optik und davon, wie gut das Messer mit der kurzen, wuchtigen Klinge in der Hand liegt. Es ist sehr führig und im Neuzustand höllisch scharf, wie alle Lauriklingen. Ich habe das Messer nach Erwerb zum Schnitzen verschiedener Hölzer bis hin zum Batoning von Buchenholzscheiten erfolgreich eingesetzt. Dabei fiel mir auf, dass die Stabilität der Klinge in Kombination mit dem durchgenietetem Erl diese Art der Beanspruchung durchaus toleriert, aber die Klinge für den Einsatzzweck des Holzspaltens doch recht kurz ist, da man ohnehin nur sehr schmale Scheite aufspalten kann und beim Schlag auf die Klinge nie zu weit vorne ansetzen sollte. Für kleine Spanhölzer zum Anfachen genau richtig, für alles Gröbere zu kurz. Das Schnitzen ist mit diesem Messer möglich, aber nicht sonderlich angenehm, da das Messer insgesamt zu wuchtig ist und man feine Schnitzarbeiten aufgrund der breiten Klinge nur unkoordiniert ausführen kann. Außerdem ist der fischschwanzförige Griffabschluss aus Horn etwas gewöhnungsbedürftig, gerade, wenn man abgewinkelt arbeiten möchte.


    2. Karhuleuku, Gesamtlänge 27,5 cm, Klingenlänge 14,5 cm, Klingenbreite 2,65 cm

    Von den Spezifikationen ähnlich wie das Pikkuleuku, aber mit deutlich längerer Klinge und abwärts gerichtetem Griffende. Ich habe mir dieses Messer gekauft, da mich die Stabilität des kleinen fasziniert hat, aber ich die Klinge für den Einsatzzweck zu kurz fand. Nachdem ich die ersten Arbeiten mit diesem Messer verrichtet habe, war ich absolut begeistert. Durch das ergonomischere Griffende kombiniert mit einer langen, stabilen Klinge ist dieses Messer ein absoluter Allrounder. Man kann es auch gut als Hackmesser für kleinere Äste z.B. zum Bau einer improvisierten Feuerstelle verwenden, auch eine ca. 5 cm dicke Haselnussrute ist in wenigen Sekunden durch. Der Härtetest war dann eine mindestens ebensodicke, abgelagerte Eichenbohle. Natürlich sollte man für solche Arbeiten immer ein Beil oder eine Axt bevorzugen, aber ich wollte halt sehen, was geht, und das Messer hat alles klaglos weggesteckt. Feine Schnitzarbeiten sind natürlich, wie bei dem Pikkuleuku, nur eingeschränkt möglich, aber wer einen soliden und verlässlichen Begleiter unterwegs haben und nicht gerade den Kölner Dom am Lagerfeuer modellieren möchte, sollte dieses Messer in Erwägung ziehen.


    3. Lapinleuku - Kombination eines Puukkos mit einem Leuku in einer Scheide
    Leuku - Gesamtlänge ca. 34 cm, Klingenlänge 20,7 cm, Klingenbreite am breitesten Punkt (vorderes Drittel, da leicht konische Klinge) 3,9 cm
    Puukko - Gesamtlänge 19,5 cm, Klingenlänge 7,6 cm, Klingenbreite 2 cm

    Dieses Paket ist so ziemlich das Teuertse (ca. 100€ je nach Bezugsquelle) , was WoodJewel anbietet und beinhaltet gleichzeitig das größte Messer im Programm. Nun möchte man annehmen, dass dieses Messer ja einem Beil in Nichts nachsteht, wenn man die Beschreibung des Karhuleuku gelesen hat. Dies ist aber nur eingeschränkt richtig. Ich weiß nicht, was sich Kauko Raatiniemi, der Chef des Unternehmens, bei diesem Messer gedacht hat. Die Produktpalette wird alle paar Jahre überarbeitet und in Stil und Ausfertigung geändert. Dieses Messer ist eines der wenigen, die weder als vorderen Griffabschluss eine Messingplatte, noch einen durchgenieteten Erl aufweisen, und das bei einem Messer, was höchsten Ansprüchen in puncto Stabilität gerecht werden sollte. Das alte Modell hatte noch einen durchgenieteten Erl (eng.: Full Tang), aber ich vermute, dass vielen Kunden der ohnehin sehr klobige Griff zu kurz war und daraufhin beim neuen Modell ein Stück Holz (es müsste in diesem Fall Maserweide oder Masererle sein) vor dem Abschluss aus Renhorn angefügt wurde. Ich kann also nicht prüfen, wie weit der Erl tatsächlich im Griff sitzt und wie er fixiert ist. Wäre ja nicht weiter schlimm, wenn ich nicht beim Zerkleinern von Totholz im Wald ein verdächtiges Vibrieren der Klinge vernommen hätte. Ich habe daraufhin dann doch mein Beil konsultiert und das Messer später einer genaueren Prüfung unterzogen. Wenn man die Klinge mit der Breitseite im oberen Drittel auf Holz schlägt, gibt das ein ungesundes Geräusch, das auf Spiel im Griff oder eine ungenügende Fixierung beim Übergang in den Griff (fehlende Messingplatte?) hindeutet. Nun kann es sein, dass ich einen "Volltreffer" gelandet habe und eine Montagsproduktion erwischt habe, jedoch sollte das bei einem Messer dieser Qualitäts- und Preisklasse nicht vorkommen (der Hersteller gibt im Übrigen keine Garantie, zumindest nicht, dass ich wüsste). Um das Ganze zu retten, muss ich sagen, dass das Messer sich aufgrund des ordentlichen Klingengewichts zum Zurichten größerer Schnitzwerke bestens (besser als ein Schnitzbeil) eignet und auch zum Holzspalten taugt, da hier das Messer mit einer Hand fixiert wird und Schwingungen wie beim Hacken nicht auftreten. Den Griff musste ich, da ich keine Pranken als Hände habe, mit viel Geduld, Fräsköpfen und Schleifpapier an meine Hände anpassen, was aber auch wunderbar gelang (aufpassen, dass die Scheide dann noch passt!). Die Nachbearbeitbarkeit des Griffes bei allen WoodJewel-Messern ist für mich ein Pluspunkt, so kann jeder bis zu einem gewissen Grad das Messer seinen Bedürfnissen anpassen.
    Nun zum kleinen Messer: Hier schließt sich ein Kreis, denn es es ist genau das Schnitzmesser, das ich mir immer gewünscht habe. Es ist stabil wie die großen, hat aber eine schmalere Klinge und einen dementsprechend schmaleren, sehr gut in der Hand liegenden Griff. Vom Prinzip her könnte man es mit einem 7er oder 8er Opinel vergleichen, aber ohne die Angst, dass einem mal die Klinge wegricht. Die Rohform meiner kleineren Holzkuksas schnitze ich eigentlich nur noch mit diesem Messer, seit ich es habe. Kurioserweise verfügt dieses Messer auch wieder über Messingabschluss und einen durchgenieteten Erl, obwohl es in einem Set mit der Quasimachete kommt. Diese Art der Unterbringung von zwei Messern ist übrigens eine relativ neuzeitliche Erfindung, traditionellerweise wurde bei den Saami meines Wissens nach jedes Messer in einer eigenen Scheide untergebracht. Ich finde dieses Prinzip jedoch sehr angenehm und platzsparend.



    Fazit: Die Messer der Firma WoodJewel sind in ihrer Ausfertigung wunderschön, zumal größtenteils natürliche Materialien (bis auf das Kytexinlay und die Maschinennaht der Scheide aus synthetischem Garn) verwendet werden, gerade für mich als Reenactor war dies ein wichtiges Anschaffungskriterium. Wer möchte schon auf einem historischen Markt oder Zeltlager mit Plastik hantieren? Es gibt eine breite Produktpalette und viele Anwendungsmöglichkeiten, jedoch kann man nicht unangefochten nach dem Motto "je größer, desto stabiler" argumentieren, da hier die einzelnen Qualitätsmerkmale der Messer genau betrachtet werden sollten. Wenn jemand noch das alte Full Tang-Modell des großen Leuku irgendwo entdeckt, sollte er oder sie zuschlagen, die neue Konstruktion hat mich nicht wirklich überzeugt. Ich bin mit der Marke an sich aber zufrieden und benutze die Messer sehr gerne, werde mir jedoch früher oder später auf Basis der großen Lauri-Klinge (Modell Huggarblad) ein eigenes Leuku bauen, das meinen Anforderungen an ein großes Haumesser auch gerecht wird, oder mir direkt eine entsprechende Klinge schmieden. Das Karhuleuku kann ich uneingeschränkt als Outdoormesser empfehlen, man kann damit Holz zerkleinern, Ruten für Zeltgestänge oder Feuerstellen schlagen, Dosen aufschneiden, Schnitzen, Leder schneiden, Bierflaschen öffnen, Gemüse schnippeln usw..... Das kleine Puukko ist super zum Schnitzen auch feinerer Arbeiten und wird meines Wissens auch separat angeboten. Alles in allem eine Messerreihe, die sowohl schön, als auch praxistauglich ist. Die Zweckmäßigkeit der einzelnen Modelle sollte jedoch beim Kauf bedacht werden, da der Hersteller dies bei den neueren Modellen offenbar nicht mehr getan hat. Auch sollte man die Messer nicht aufs Geratewohl im Internet bestellen, sondern sich einen Händler in Deutschland suchen, da aufgrund der verwendeten Naturmaterialien die Messergriffe gerade im Knaufbereich sehr unterschiedlich ausfallen können und man meistens nicht exakt das Messer erhält, das man sich angeschaut hat.


    Ich hoffe, dieses kleine Review war für euch von Nutzen :bulb


    Euer Daniel / Masurbjörk

    Hej Stefan, vielen Dank für die Blumen, deine Projekte sind ebenfalls sehr inspirierend :) Messerbau steht ja bei mir auch noch aus, fehlt nur grad die Zeit.
    Ich hab festgestellt, dass mir der Tassenbau ganz gut von der Hand geht, daher konnte ich es einmal mehr nicht lassen, noch ein Sköllchen (eigentlich skandinavisches Schnapsschälchen) zu bauen, diesmal tatsächlich aus gemaserter Birke. Die Maserung stammt jedoch nicht von Verwachsungen oder genetischer Veranlagung, sondern ich habe Totholz verwendet, dass bei Schnittarbeiten einer Birke anfiel und in dem schon Trocknungs- und Trockenfäuleprozesse eingesetzt haben. Diesmal habe ich mir Zeit gelassen und außer Schleifpapier und Schraubstock nur traditionelle Werkzeuge verwendet.


    Das Ganze fängt natürlich wieder bei einem groben Rohling an...


    Der Stock wurde ausgedünnt und die Unterseite bereits fertig zurechtgeschliffen, da sieht man erstmals die Farbübergänge ganz gut.


    Nun noch ordentlich mit dem Löffelmesser aushöhlen. Bei diesem Arbeitsschritt habe ich kurz überlegt einen Löffel draus zu machen... :confused


    ... mich aber dagegen entschieden und das Werkstück (nach Feinbearbeitung der Innenseite) zum Kürzen in den Schraubstock gespannt...


    ... um anschließend den Griff und das Halteloch für ein Lederband zurechtzuschnitzen.


    Feinschliff, Salzkaffeebad und erste Ölung, Unterseite...


    ... und schon mit leichter Patina durch eifrigen Whiskygebrauch und Lagerfeuerdunst auf einem Mittelaltermarkt. Meine Freunde waren so begeistert, dass ich jetzt für jeden ein Sköllchen bauen muss :daumen Das Fassungsvermögen liegt bei ca. 1cl und ist so ziemlich das Kleinste, was ich mit meinem Mora- Löffelmesser noch sauber herausarbeiten kann.


    Die nächste Kuksa ist eine Auftragsarbeit aus einem Apfelstamm für nen Kumpel und wird ein Fassungsvermögen von über einem Liter haben, also eher eine Schüssel zum Essen, aber von der Form her ähnlich. Das wird aufgrund der Größe und der Holzeigenschaften ein längeres Projekt über mehrere Wochen werden :schnitz Aber ich freu mich auf das Ergebnis und werde euch hier natürlich teilhaben lassen!

    Habe mich letzte Woche auch nochmal im Kuksabau geübt. War eine spontane Eingebung als Schnapskuksa für einen Freund zum Geburtstag, und ich hatte noch ein schönes Stück abgelagerten Ahorn im Keller liegen. Die Werkzeuge waren hauptsächlich eine Säge, verschiedene Hack- Schnitz- und Höhlmesser, ein Holzbohrer, Schleifpapier und ein Dremel-Verschnitt, weils schnell gehen musste :schäm


    Grob zurechtgeschnitzt vor der Feinbearbeitung, im Hintergrund noch das verbliebene Stück Holz:


    Anschließend habe ich das Loch zur Befestigung eines Lederbandes und den Innenraum herausgearbeitet:


    Ein Blick von oben, bereits abgeschliffen...


    ... und ab in den Kochtopf, ein halbstündiges Bad in heißem Salzkaffee. Eigentlich nicht notwendig, da das Holz bereits durchgetrocknet war, aber sicher ist sicher.


    Zum Schluss innen ausgeschrubbt, für den Farbton ordentlich mit Sanddornfruchtfleischöl behandelt, einziehen lassen, fertig!
    Die gesamte Arbeitszeit vom Holzklotz bis zur fertigen Tasse belief sich auf ca. fünf Stunden und die Kuksa wurde am nächsten Tag mit finnischem Holzteerwodka eingeweiht :drunk

    So, ich habe mich jetzt auch mal im Kuksabau versucht und möchte meine ersten Erahrungen mit euch teilen.


    Ich habe am letzten Donnerstag einen starken Birkenast geschnitten und an diesem Wochenende auf einem Mittelaltermarkt zurechtgeschnitzt. Es handelt sich zwar um keine Maserknolle, sondern nur um einen starken Ast, aber ich wollte nicht gleich so tolles Material "verheizen", falls ich was falsch mache. Für die groben Sägearbeiten habe ich eine Silky Pocket Boy 130 verwendet, echt eine Top-Klappsäge.


    Hier der fast unbearbeitete Rohling, lediglich auf der Unterseite habe ich schon etwas abgeplattet um die spätere Form erahnen zu lassen.



    Nachdem die Außenform mit einer Raspel vollendet wurde, habe ich angefangen die grobe Höhlung mit einem Stechbeitel herauszuschlagen, dabei spritzte mir den Birkensaft regelrecht entgegen, so frisch war das Holz.



    Als die Form halbwegs stimmig war, habe ich mit meinem Löffelmesser (Mora Frost No. 164) die feinen Konturen herausgearbeitet und alles geglättet. Zum Größenvergleich hier mal meine andere Kuksa, die ca. 250 ml fasst.



    So sah das Ergebnis also vor dem Kochen in Salzlake aus. Ich habe mir überlegt die Tasse nur minimal zu bearbeiten und den Astansatz sowie die Rinde beizubehalten, damit ein möglichst archaischer Eindruck entsteht. Außerdem hätte ich für einen anderen Griff zuviel Material wegnehmen müssen und so zwangsläufig das Volumen verkleinert. Außerdem liegt der Aststummel als Griff sehr gut in der Hand.



    Nachdem wir die Kuksa eingeweiht hatten, indem wir einen schönen Schluck Whisky daraus verkostet haben (sehr zu empfehlen aus frischem Birkenholz), kam sie für gute zwei Stunden in einen Kessel über das Lagerfeuer und wurde mit 500g Kochsalz ordentlich durchgekocht. Davon kann ich hier kein Bild mehr zeigen, es war derweil nämlich schon dunkel ;) Was ich genial finde, ist, dass sich die Rinde im Sud nicht abgelöst hat und stabil am Holz verbleibt.


    So sieht die Kuksa momentan aus, ich werde sie jetzt zusammen mit Holzspänen im Schuhkarton für einige Monate gut durchtrocknen lassen, bevor es an die weitere Bearbeitung geht. Die gesamte Bearbeitung vom Aststück zur Holztasse hat einen ganzen Tag in Anspruch genommen. Das Auskochen war sehr effektiv, ein Schnittstück von diesem Ast, dass ich nicht nicht mitgekocht habe, war am nächsten Morgen im Freien schon aufgesprungen.




    Und als letztes noch ein Produkt eines Abends, als ich mich mit dem Kuksabau beschäftigt habe und nebenbei was Basteln wollte. Hatte noch Kiefernwürfel vom Regalbau übrig (auf dem Bild einer zum Vergleich, zusammen mit einer Centmünze), und hab mit Schnitzmesser, 2mm-und 8mm-Boher, Schleifpapier und viel Gefühl etwas herumgespielt und war selber verwundert, dass es geklappt hat :D




    Wenn es mit der großen Kuksa weitergeht, werde ich hier davon berichten.

    Hej Supi,


    ich habe selbst seit einigen Jahren ein herrlich weißes Ren-Fell, das kräftig haart, wenn man es ausklopft, das ist normal. Bei Ren macht es Sinn zwischen Sommer- und Winterfell zu unterscheiden, da die Tiere zumindest einen partiellen Haarwechsel aufweisen. Das weiße Winterfell ist natürlich optisch ansprechender (daher häufig als Dekofell verkauft), jedoch sind die hohlen Haare, die aufgrund der Luft in der Röhrenstruktur für das Ren temperaturisolierende Wirkung haben, sehr brüchig. Diese Struktur ist, soweit ich informiert bin, beim bräunlich-grauen Sommerfell viel geringer ausgeprägt, die Haare dementsprechend beständiger. Falls du also das Fell zu Kleidungszwecken verarbeiten möchtest, solltest du bei einem eventuellen Kauf explizit nachfragen, ob es sich um ein Sommerfell handelt. Weiterhin gibt es bei Rangifer tarandus, wie Carl von Linné dieses herrliche Tier einst bezeichnete, verschiedene Unterarten (z.B. Waldren, Tundraren, Karibu...), die sicher auch noch einmal Unterschiede in der Fellstruktur entsprechend ihrer Lebensweise aufzeigen. Da kann man also eine halbe Wissenschaft draus machen, welches Fell für welche Zwecke am Besten geeignet ist :pille Ich denke, dass Pelzer aus dem skandinavischen Raum dir dort mit Sicherheit weiterhelfen können.

    Alles klar, vielen Dank!


    Ich dachte eigentlich, ich hätte es schon so gemacht, aber ich habe in meinem Fotomenü bei Flickr die Option "mit anderen teilen" gewählt und diesen Link in den Quellcode eingefügt, vielleicht ging es deshalb nicht...


    Also, nun nochmal mit funktionierenden Bildern:


    Zuerst das Messer mit Scheide (die unterseitige Naht ist auf diesem Bild vom überstehenden Leder verdeckt)



    Und die Tasche für Kleinkram wie Schleifis etc. Dieser hat auf jeder Seite eine andere Körnung, da in diesem Bruch zwei Geschiebe übereinander lagen, nettes Zufallsprodukt :lol


    Hallo liebe Bastelgemeinde!



    Heute möchte ich euch einen meiner treuesten Begleiter auf historischen Märkten und Lagern vorstellen, einen selbstgemachten wikingerzeitlichen Gliedergürtel, zu dem ein Messer und eine Tasche gehören. Ich habe den Gürtel und das Zubehör bereits vor einigen Jahren gefertigt, daher kann ich euch leider nicht mehr mit Bildern am Entstehungsprozess teilhaben lassen, aber dafür hat das Ganze schon eine schöne Patina bekommen :D


    Der Gürtel selbst besteht aus pflanzlich gegerbtem Rindsleder, die Verbindungselemente bestehen aus Messingblech und geschnittenem sowie gefeiltem
    Messingrohr. Das Ganze wurde mit Stiften aus Messing genietet, der Taschenverschluss besteht ebenfalls aus Messingblech. Die aufgesetzten Zierelemente sind aus Bronze, ebenso die Verbindungsschnalle an der Messerscheide.


    Auf dem Bild ist ebenfalls eine Halterung für meine (Zweifinger)Kuksa erkennbar, die habe ich aber vor Kurzem erst aus Rehleder und Rentierhorn gebastelt, gehört also nicht zum ursprünglichen Konzept.
    Die wendegenähte Tasche wird mit einem Riemen zum Durchziehen durch das Messingblech geschlossen, sie bietet Platz für allerlei nützlichen Kleinkram, wie z.B. Schleifstein und Ledermesser (das auf dem Bild habe ich aus einer abgebrochenen Opinel-Klinge, Rentierhorn und Eibe gebaut).


    Das Messer basiert auf einer Damastklinge aus Uddeholmstahl mit einer Schneidlage aus Blaupapierstahl, hat ein guter Freund von mir gemacht. Das Holz habe ich auf dem Kompost gefunden, es ist, soweit ich mich erinnere, Pflaume, und ich habe mich entschlossen, den Griff aufgrund des natürlichen Charakters nur minimal zu bearbeiten. Es handelt sich hier nicht um ein Fulltang-Messer, der Erl ist eingebrannt und mit Birkenpech verklebt und endet ungefähr bei der Hälfte des Griffs. Dennoch ist die Konstruktion sehr stabil und für alle normalen Anwendungen wie schnitzen und Lebensmittel oder Leder schneiden gut geeignet.
    Die Scheide besteht aus einem Holzkern (Birke) zur Sicherung der Klinge (verhindert ein Zerschneiden des darüber liegenden Leders) und einer Ledermanschette im oberen Teil (Wasserbüffel), diese beiden Teile wiederum sind mit Rehleder überzogen und mit Sehne per Sattlerstich (wie auch alle anderen Teile dieses Gürtels) vernäht worden, wobei die Naht entgegen des klassischen skandinavischen Stils nicht auf der dem Körper zugewandten Seite verläuft, sondern direkt unter der Schneide. Durch das stabile Büffelleder rastet das Messer regelrecht in der Scheide ein und kann auch im Rennen nicht verloren gehen. :hund



    Edit: Warum werden die Bilder nicht angezeigt, ich habe sie per img im Quellcode eingebunden :confused