Beiträge von Hagbard

    Hallo Hobofreunde,


    hier eine weitere Variante für einen Hobo-Kocher (oh man, schon wieder eine Bauanleitung für nen Hobo... :lol ). Ich hatte keinen passenden Beitrag dafür gefunden (allerdings auch nicht alle 34 Seiten durchgesehen...), daher habe ich ein eigenes Thema erstellt. Falls so nicht richtig, kann es ein Mod ja verschieben.


    Ich hatte zunächst folgende Ansprüche an einen Hobokocher:
    - leicht (huch!)
    - kleines Packmaß
    - in kleiner Billy-Can zu verstauen
    - hohe Bauweise, für Kamineffekt (somit Steckvariante nötig)


    Im Prinzip hatte ich den TrailStove im Hinterkopf, allerdings mit Topfkreuz für bessere Verbrennung. Nachdem ich eine Weile überlegt habe, aus welchen Rohkomponenten so etwas zu bauen ist, habe ich mich für eine alte zerbeulte Edelstahl-Thermoskanne entschieden, wie sie in manchem Supermarkt mal für 5-10€ im Angebot ist.


    Daraus habe ich mehrere oben und unten offene Dosen geschnitten, für den Brennraum zum Ineinanderstecken. Aus der äußeren Flasche habe ich den unteren Korpus gefertigt, und zwar mit einen Stück vom "Flaschenhals" - dieser Bereich dient nachher an der Unterseite als Aufhängung für das Bodengitter. Aus der Innenflasche habe ich 2 Elemente geflext, das eine als oberen Korpus und das andere als Schiebeklappe zur Regulation der Befüllöffnung.


    Da die Innenflasche einen kleineren Durchmesser hat, entsteht automatisch ein Schlitz zum Brennstoff nachlegen. Allerdings verzieht sich der Korpus an der Oberseite, dies umgehe ich mit einem kleinen schmalen Ring von ca. 2cm aus der äußeren Flasche, der oben einfach eingeschoben wird. Den Boden der Innenflasche habe ich als Lochplatte verwendet, hierzu wurden noch 4 "Flügel" nach aussen gebogen, um die Platte in Position zu halten.


    Lange hatte ich mir überlegt, wie ich die Füße am besten mache. Dabei gibt es doch in jedem Baumarkt für wenig Geld und alle Hobogrößen vernünftige Steckfüße, nennen sich dort schlicht Splinte: ;)

    Nun noch ein Topfkreuz aus V2A-Flacheisen und fertig ist der hohe Steckhobo in Rundbauweise:

    Nach dem Brennvorgang (3 Hände voll trockenes Holz, halbe Stunde Befeuerung) blieb nur wenig Asche nach:

    Nach dem heutigen Piloteinsatz bleibt für mich festzuhalten:
    - das Ding ist sparsam aber hat unglaublich Zug!
    - es bleiben wenig Rückstände nach
    - es rußt wie Hulle - da müssen wohl noch ein paar seitliche Löcher in den unteren Korpus (nah der Bodenplatte)
    - das Ding rußt unabhängig ob das Topfkreuz drauf ist oder nicht (das hat mich ehrlich gesagt überrascht). Wenn man sich das Topfkreuz spart, hat man somit weniger Ruß wegzumachen (nur den runden Fleck im Hobodurchmesser)...
    - den Kranz ganz oben zum Auseinanderhalten des oberen Korpus werde ich noch mit kleinen eingebogenen Haltenasen gegen Verrutschen sichern
    - alle Teile zusammen wiegen 300g - da ist aber sicherlich noch etwas Luft nach oben (bin mir auch nicht 100%ig sicher, ob man die "Schiebetür" nachher wirklich viel nutzt...)


    Hier nochmal die Übersicht über alle Teile:

    Transportfertig sieht es dann so aus:

    Zusammen mit einem kleinen Geschirrtuch, nem Schwamm, evtl. ner Dose Zündhölzer und einem biegsamen Schneidebrett passt alles wunderbar in die kleine Billy-Can! Ausser das Topfkreuz, da muss ich aber nur noch die Kanten etwas mehr abrunden.


    Als Unterlage benutze ich übr. eine aus einer Tüte ausgeschnittene Alufolie, wie sie in Verpackungen für z.B. Babymilch etc. verwendet wird: leicht und robust.

    Als ich damals mit Paddeln anfing war es das erste Ausrüstungsteil, welches ich mir besorgt habe: Filmdosen zum wasserdinchten Aufbewahren von Streichhölzern. Ich hab das Glück, nen Haufen davon von meinem Opa geerbt zu haben, der viel fotografiert hat. Aber generell erleben die Dosen jetzt doch auch eine Renaissance durchs Geocaching und sollten somit eigtl. gut zu bekommen sein, oder? Hm, steckt evtl. die Filmdosenintustrie hinter dem Geocaching? ^^
    Der Vorteil der Ü-Eier ist, dass sie nicht so schnell aufgehen wie Filmdosen, wenn andere Ausrüstungsteile dagegenscheuern. Andererseits sind sie nicht ganz so druckstabil. Dies sollte man beim Verwendungszweck berücksichtigen.
    Bezügl. Haltbarkeit: Die Filmdosen habe ich ja tlw. schon 20 Jahre im Einsatz und die gehen noch, aber wie ist das eigtl. mit Ü-Eiern? Sind da nicht irgendwann die Weichmacher raus? Klar, wird kein Leben von abhängen von der Beantwortung dieser Frage, schoss mir halt nur gerade durch den Kopf... :unschuld

    Überm Feuer würd ich das nicht probieren. Es geht, ja. Dauert aber eeeewig und du hast das Problem (ist mir letzten Sommer passiert), dass du sobald du nicht aufpasst, dass auch ja alles im Rauch hängt Fliegeneier drin hast... Das lohnt den Aufwand glaub ich nicht...

    Hm, werde es vielleicht trotzdem versuchen und ein Moskitonetz drüberhängen, vielen Dank für den Hinweis.
    Hier noch ein Bild von einer südafrikanischen Vorgehensweise (in Streifen schneiden, trocken würzen mit Chakalaka und Peri Peri - dient wohl auch dem Schutz vor Insekten... ^^ aufhängen und "kurz" warten...):

    Klein wenig OT: In Südafrika wird Beef Jerky/Biltong ja tlw. nur in die Dornbüsche gehängt zum Trocknen (ausser Oktober/Januar/Februar -> Regenzeit ^^ ), würde das nicht auch bei uns am Lagerfeuer gehen? Hat das mal Jemand probiert? Sonst mach ich das vielleicht mal... :hobo


    @ Grimmbold: Sieht super lecker aus!