Posts by Skuzzlebud

    Hallo und frohes neues Jahr zusammen!


    Schwedenfeuer waren für mich immer etwas, was man leichtgläubigen Stadtmenschen im Baumarkt, für nicht nachvollziehbare Preise verkauft, und somit für mich bislang wenig von Bedeutung.

    Nun gucke ich hin und wieder YT und habe dort, voller Überraschung gesehen, dass es in Nordeuropa wohl wirklich Menschen gibt die solche "ein Block Feuer" ernsthaft nutzen.


    Und weil draußen rumsitzen, Hölzchen schnitzen, und Feuerchen machen ohnehin zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählen, habe ich mal die drei für mich interessantesten Varianten getestet.


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    Als erstes braucht man natürlich etwas trockenes Rundholz. Am besten geeignet sind alle schnell brennenden Hölzer wie mein Stück Fichte hier. Dabei fällt einem auch gleich der erste Nachteil von Schwedenfeuern auf - Man braucht Werkzeug! Und zwar welches von der Art mit der man auch etwas geschafft bekommt. Was wiederum für den Bushcrafter zu Fuße nicht optimal ist.

    So ein Klötzchen sollte schon einen Durchmesser von 12cm aufwärts haben, weswegen man eine ausreichend dimensionierte Säge benötigt.

    Ich habe mir meine Klötze mit nach Hause geschleppt weil ich nicht mit starker Rauchentwicklung im Wald rumzündeln wollte; Also sorry - Gardencraft statt Bushcraft aber das Prinzip ist das gleiche.


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    Wir beginnen also mit der einfachsten Version. (Im folgenden als "Version 1" beschrieben)^^

    Dabei wird der Klotz in vier Teile gespalten. Den Sch:zensiert wie im Baumarkt mit der Motorsäge unterlassen wir natürlich.


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    Relativ weit unten an den Vierteln werden auf gleicher Höhe Markierungen angezeichnet.


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    Danach dreht man die Teile auf den Kopf, und spaltet von der Markierung aus die innere Ecke ab.


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    Die Teile werden wieder Zusammengesetzt und mit einer Schnur fixiert. Wer keine Schnur hat kann den Klotz auch etwas einbuddeln und in der Erde fixieren.

    Man darf den Trichter auch nicht zu groß machen. Ein enger Trichter brennt im Zweifel besser als ein zu breiter.


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    Damit die notwendige Belüftung gegeben ist, steckt man paar kleine Holzspäne in die Seitenschlitze.


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    Zum anzünden verwende ich eine Mischung aus Birkenrinde und Fichtenharz.


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    Ein paar Holzspäne erleichtern das anbrennen. Dabei muss man allerdings darauf achten, dass man nicht zu viel Zunder und Holzspäne in den Trichter gibt, weil man sonst den Luftzug abwürgt.


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    Wenn man nun auf dem Klotz kochen möchte, legt man sich ein paar Steinchen auf den Rand um den Luftstrom nicht zu unterbrechen.

    Man bekommt die Hitze recht fokussiert auf den Topfboden (oder die Kanne) so, dass sich mit der Version 1 ziemlich effektiv Kochen lässt.


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    Version 1 brennt gut und auch ohne weiteres zu tuen, aber sobald der Trichter in der Mitte zu groß wird, erlischt der Luftstrom und somit auch das Feuer.


    Also kommen wir zu "Version 2"


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    Wie gehabt, den Klotz in vier Teile spalten, und Markierungen machen.


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    An den Markierungen wird nun ein Stück eingesägt.


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    In ein Stück sägt man noch einen zweiten Schlitz über dem vorher Markierten.


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    Das Holz zwischen den beiden Sägeschlitzen wird mit einem stabilen Messer herausgestemmt.


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    Die inneren Ecken aller vier Teile werden abgespalten. Hierbei sollte man etwas vorsichtig arbeiten um nicht den Boden mit abzuschlagen.


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    Die Teile werden wieder zusammengesetzt und eng verbunden.


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    Bei Version 2 muss man besonders aufpassen, das man den Schornstein nicht mit Zunder verstopft, was zu einigen Startproblemen geführt hat. Ich musste hier oft nachpusten bevor das Teil richtig gebrannt hat. Die Kamin/Sogwirkung war bei dem kleinen Klotz nicht besonders gut. Ein sehr hoher Klotz wäre hier wahrscheinlich besser geeignet, was allerdings beim kochen etwas Wackelig geworden wäre. Ein zweiter Lufteinlass wäre vielleicht auch nicht verkehrt.


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    Hier wieder der Trick mit den Steinen. Von selbst wollte der Klotz nicht so richtig brennen weswegen ich einige Späne als Brennhilfe mit im Luftloch verheizt habe. Für einen 0,7 Liter Kessel Tee hat es gereicht, aber alles in allem war die Version 2 ziemlich fummelig in der Handhabung, hat extrem gequalmt und ist zwischendurch immer wieder ausgegangen...


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    ... sah aber im Dunkeln ziemlich cool aus 8)


    Version 2 hat mich demnach nicht so richtig überzeugt, aber man kann das Prinzip noch verfeinern in -


    Version 3


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    Alles wie gehabt außer, dass man noch einen zweites schräg nach unten verlaufendes Loch über dem Lüftungsloch anbringt.


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    Hier hat man nun die Möglichkeit aktiv zu heizen. Die Späne welche beim aushöhlen angefallen sind reichen als Brennstoff für die Lebensdauer des Klotzes aus.

    Etwas kompliziert ist auch hier nicht so viel Brennmaterial einzuführen, dass der Schornstein verstopft.


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    Wenn man das Handling etwas beherrscht, brennt auch der selbstfressende Raketenofen- Hobo - Klotz recht ordentlich und bringt viel Energie auf den Kessel so, dass das Wasser sehr schnell kocht.

    Allerdings ist der auch recht schnell runtergebrannt.


    Fazit : Für mich macht Version 1, also das ganz klassische Schwedenfeuer den ersten Platz. Man hat die wenigste Arbeit und das Teil brennt ab ohne das ich etwas machen muss.

    Version 3 war auch ganz gut, ist aber aufwendig in der Herstellung und erfordert viel Gefühl und beim "nachlegen".

    Version 2 hat zwar funktioniert, aber mit Abstand am schlechtesten gebrannt.


    Unterm Strich muss ich bemerken, dass es wohl schneller als auch effizienter gewesen wäre die Klötze in dünne Scheite zu spalten und einfach so zu verbrennen. Aber wo bleibt da der Spaß?

    Die einzige ernsthafte Verwendung in der ich das Schwedenfeuer als Sinnvoll betrachte ist wenn man einen extrem nassen Untergrund hat oder vielleicht um sich beim Eisangeln auf einem See was zu kochen.


    Wenn einer etwas besseres über den Sinn oder den Ursprung von Schwedenfeuern weiß oder noch andere "Versionen" kennt, immer her damit. Das würde mich mal interessieren.


    :winken

















    Hab´ hier, aus aktuellem Anlass, auch noch ein kleines Beispiel dafür wann und wie ich im Wald Feuer mache.


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    Ich war heute mit den Jungs ein bisschen im Wald unterwegs, und wir haben eine coole Stelle in einer "Schlucht" mit Höhle gefunden. Die Landschaft ist endstanden weil hier bis in die frühe Neuzeit Bergbautunnel gegraben wurden. Diese sind dann, nach dem Ende ihrer Nutzung größtenteils eingestürzt, und haben eine Canyon- artige Landschaft hinterlassen.

    Es war ein paar Grad unter null und der Untergrund besteht aus Fels bedeckt mit überfrorenem Laub. Um hier einen Waldbrand zu entfachen bräuchte man schon eine Atombombe. Spiritus brennt bei den Temperaturen nur noch sehr widerwillig und hier den Gaskocher auszupacken wäre etwa so passend gewesen wie mit ´nem Edding einen Pimmel auf einen Rembrandt zu malen.


    Hier wäre normal auch eine gute Stelle für eine echte Feuerstelle, aber dann ist das sowas wie ein Freifahrtschein für alle die nach mir kommen, und dann dauert es nicht mehr lange bis hier kaputte Bierflaschen und Kippenstummel das Landschaftsbild prägen. Darum habe ich hier meinen Hobokocher von allen Seiten mit Steinen eingepackt. Der Hobo, ein Picogrill 239?, hat eine ordentliche Größe, so dass da auch ein bisschen Lagerfeuerfeeling aufkommt. Hinterher wird alles wieder weggepackt, die Steine ein wenig bei Seite gerollt und alles ist wieder so wie vorher. Die Gegend ist relativ bekannt und so kurz vor Weihnachten, wo schon die meisten Leute frei haben auch einigermaßen frequentiert. Zwischendurch haben ein Mann mit Hund und eine Frau mal kurz über den Rand geguckt, weil die Kinder natürlich nicht immer leise sind ,aber alles kein Problem. Ich grüße dann freundlich und wünsche frohe Feiertage und alles ist gut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei so etwas nicht so tuen sollte als ob man bei etwas "erwischt" worden ist. Ein freundliches und souveränes Auftreten macht hier schon viel aus. Über dies macht es einen riesigen unterschied ob man als Mann alleine oder mit Frau und/oder Kindern unterwegs ist. Die Hemmschwelle jemanden mit Kindern oder eine Frau "anzuscheißen" ist unendlich viel höher als dies bei Männern ist.


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    Für warmen Tee und Nudelsuppe hat das Feuerchen dann auch noch gereicht.:)

    Aber was ist wenn man grössere Klingen so trimmt oder Beile? Falscher schlag mit si einem Beil und es würde oder könnte zu Ausbrüchen an der Schneide kommen.

    Hej Odin , du verwechselst da was. Schärfe ist nicht das Selbe wie ein flacher Schneidwinkel oder "Schneidfreudigkeit". Du kannst auch Äxte auf Rasurschärfe schleifen, die einen recht großen Schneidwinkel haben. Das ist natürlich Unsinn weil man mit einer Axt mehr schlägt und spaltet als schneidet, aber möglich ist das.

    Beim Video vom Filix Immler sieht man ja ganz gut, dass der Schneidwinkel nicht immer flacher wird je öfter er schleift, sondern nur die Oberfläche glatter.

    Das einem robuste Schneidwinkel stumpfer vorkommen liegt daran, dass sie rein durch ihre Geometrie mehr Material verdrängen müssen, die Kante kann aber dennoch sehr scharf sein.


    Die Frage bei dem ganzen Schleifgetue ist für mich, ob es sich lohnt Zeit und Mühe für ein gewisses Ergebnis aufzuwenden. So lange ich noch eine Forelle ausnehmen und leicht Holz schnitzen kann ist mir das ausreichend. Ein paar Haare vom Arm Rasieren kann ich mit den meisten meiner Messer, aber Haare spalten muss ich nicht haben. Von Hand komme ich mit einem 3000er Wasserstein noch ganz gut zurecht. Ich besitze auch noch einen 6000er aber da bin ich einfach schon zu ungenau um den effektiv nutzen zu können. Einfacher ist es ballige Klingen auf einem Micro mesh pad zu schleifen. Da bekomme ich auch von Hand noch mehr raus.

    Für alles weitere würde ich auch mechanische Hilfsmittel jedweder Art empfehlen.


    Das ein Victorinox schnell wieder stumpf wird, liegt zu großen Teil daran, dass die relativ weich sind, was aber bei den sehr dünnen und filigranen Klingen durchaus seine Berechtigung hat. Hier ist es einfach wichtiger, dass die Klingen eine gewisse Biegsamkeit mitbringen, was wiederum auf kosten der Verschleißfestigkeit geht.

    benbushcraft


    Nee für Baumstümpfe ist das ein paar nummern zu klein. Da musst du mit dem Spaten so weit runter, dass der Wurzelballen einigermaßen frei liegt und dann die Wurzeln, welche für den Spaten zu dick sind mit einer (möglichst günstigen Axt- weil danach verhunzt) abhacken. Ist aber ein sehr dreckiges und arbeitsintensives Tageswerk. Du wirst dich wundern was auch kleine Bäume für Wurzeln haben. Richtig große Baumstümpfe werden in der Regel ausgefräst. Da muss man natürlich Platz haben damit die Maschine auch drankommt. Alternativ kann man auch alles was über der Erde liegt so weit es geht mit Motorsäge und Axt klein machen und Gras über die Reste wachsen lassen.

    Sowas bekommt man definitiv nicht zu kaufen. Ich hab aber noch nicht verstanden wie man damit arbeitet ?(

    Die Form kommt dem Gardena- Wurzelstecher doch schon recht nahe. Nur die Spitze ist bei meinem nochmal etwas spitzer. Der von Gardena war vorne auch mal angeschliffen. Ist aber natürlich schon völlig platt , weil Baustahl. Ich benutze die bei der suche nach Kletten und Löwenzahnwurzeln und der gleichen. Auch um im Garten kleine Pflanzlöcher zu machen oder gezielt Unkraut auszustechen nehme ich die Dinger lieber als "normale" Schäufelchen. Besonders wenn du in harten Boden tief rein willst ist es besser ein eher spitzes als breites Werkzeug zu haben.


    edit: Versuch mal eine Klettenwurzel mit einem Klapspaten auszugraben, da machst du einen Meter mal Meter breiten Krater.

    Als kleiner Vergleich zum afrikanisch/ asiatischen Grabwerkzeug, und weil es mich selber interessiert hat, hier nun ein Wurzelstecher in der traditionellen Bauweise.


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    Beim Ausgangsmaterial handelt es sich diesmal um ein Stück c45 Vergütungsstahl 16mm rund. Flachmaterial wäre sinniger gewesen aber Rundmaterial bekommt man wesentlich leichter und auch günstiger.

    Überdies ist Rundmaterial ziemlich universell zu allen anderen Formen umformbar. Warum c45? C45 wird von vielen aus der "Messerecke" als Billigstahl betrachtet aber c45 ist einfach DER Stahl der, ein bisschen von allem kann und deswegen in der Welt der Werkzeuge omnipresent. Für unseren Wurzelstecher ist er geradezu ideal weil er , mehr zäh als hart, auch den derben kontakt mit Steinen verzeiht ohne zu splittern, dabei aber dennoch eine hohe Festigkeit aufweist.


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    Als erstes habe ich den Rundstahl etwas quadratisch zugespitzt und mit dem "Guillotinen- Tool" etwas abgesetzt.


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    Danach wird der vordere Teil zu einer "Blattform" flachgehämmert -


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    - wobei man von der Mitte weg arbeitet um dort einen gewissen "Steg" stehen zu lassen. Das so von Hand zu schmieden kostet schon ein wenig Körner und dauert auch einen Weile.


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    Dann ist ein großes Unheil geschehen - Als ich nämlich am darauf folgenden Tag weiter machen wollte hatte meine Frau das Speichermedium aus der Kamera entwendet und ist damit zur Drogerie, Bilder ausdrucken, gefahren.

    Sorry- mich ärgert das sehr euch hier die interessantesten Schritte als Schmierzettelpiktogramm zeigen zu müssen, aber das Eisen war schon im Feuer und da konnte ich nicht warten bis die Teuerste wieder aufkreuzt. :schäm:(

    Also - Die Schultern werden etwas Kegelförmig abgesetzt. Dann wird das Werkstück auf die erforderliche Länge gekürzt und die Tülle wird ausgearbeitet. Dabei ist es ganz wichtig den Stahl mit der Hammerfinne möglichst weit auseinander zu fächern. Wer hier mit der flachen Hammerseite anfängt bekommt nicht genug Breite heraus um die Tülle hinterher zu schließen. Das Problem dabei ist, dass man den Stahl sehr dünn austreiben muss, was leicht dazu führt, dass dieser reist oder verbrennt. Hier muss man ständig genau die Temperatur im Auge behalten.


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    Dann braucht man ein Rundnegativ, oder wie hier so eine Winkelform. Die Speicherkarte habe ich den Tag erst spät wiedergesehen also versuche ich mal die nächste Schritte am fast fertigen Werkstück zu demonstrieren.


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    Auf dem Winkeleisen biegt man nun erst die Tülle so weit ein, dass man sie vorsichtig in eine Runde form hämmern kann. Für die endgültige Form hämmert man die Tülle nochmal über dem Ambosshorn oder einem Runddorn.


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    Auch das Blatt wird auf dem Winkeleisen in eine leichte Löffelform gehämmert.


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    Nun wieder in Echtzeit. Das Werkstück nach dem schleifen und Griff anpassen. Die Tülle ist etwas seltsam geraten, normal sollte der schlitz schön mittig verlaufen, aber ich habe sowas lange nicht mehr gemacht. Da sollte ich eventuell nochmal etwas Basic´s üben. Der Funktion schadet das aber nicht. Wer mehr Material hat kann die Tülle auch überlappen, oder wer richtig angeben will auch verschweißen. Wobei dies bei so kleinen Werkstücken nicht wichtig ist. Außerdem ist das verschweißen von so dünnem Material äußerst kritisch, weil diese leicht überhitzen und verbrennen.


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    Was noch fehlt ist die Wärmebehandlung. Dazu wird das Werkstück zunächst mehrmals normalisiert um Spannungen welche beim umformen entstanden sind zu minimieren. Gehärtet werden nur die Spitze und die Kanten. Dazu benötigt man schon ein gewisses Geschick weil man alle Seiten vorsichtig eindippen muss bevor sie nicht mehr glühen. Durch die restwärme aus der Mitte wird der Stahl gleichzeitig angelassen. Man kühlt die Kanten und die Spitze quasi immer abwechselnd bis nichts mehr glüht. Das ist natürlich eine sehr schnelle und ungenaue Variante der Wärmebehandlung und funktioniert auch nur mit einfachen Stählen wie C45. Man hätte auch das ganze Teil herkömmlich härten und anlassen können aber ich wollte den Hals und die Tülle ungern mit härten weil an solchen Stellen immer eine hohe Riss/ Bruchgefahr besteht. (Überdies fand ich die Methode cool und wollte die mal austesten);)


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    Und da ist er nun, mit brutal scharfen und verschleißarmen Kanten. Der deutsche Wurzelstecher. Bereit den Kletten und Löwenzähnen den Krieg zu erklären.


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    Was die Penetrationswirkung anbelangt ist der natürlich unübertroffen. Damit könnte man auch Konservendosen und Autotüren öffnen, allerdings würde ich sagen ,dass die afroasiatische Variante mehr Biege und Hebelbelastungen abkann. Der Übergang vom "Hals" zu Tülle ist hier der klare Schwachpunkt, was aber für die vornehmlich stoßende Belastung keine Rolle spielt.

    Wer nun denkt das Ding sieht aus wie eine Speerspitze, der hat Recht - Technisch sind die Unterschiede zwischen Speer/Pfeilspitz, Hohl/Stechbeiteln und noch ein paar anderen Werkzeugen mit so einer Tülle relativ klein. Nur die Ausformung der Spitze gestaltet sich immer etwas anders.


    Aus ökonomischer Sicht hat die Afrika- Variante ganz klar die Nase vorn. Ich schätze schon allein bei der Wärmebehandlung hätte ich so einen fertig gehabt und dann noch zwei beim ausarbeiten von Tülle und Blatt. Macht also ein Fertigungsverhältnis von ca. 1/3 wobei das Grabwerkzeug aus Baustahlrohr auch nicht viel schlechter, in mancher Hinsicht vielleicht sogar besser ist. Dazu kommt die hohe Differenz im nötigen know how welches zur Anfertigung dieser beiden Werkstücke erforderlich ist.


    PS: Ich brauch mal so ´ne kleine Drechselbank die Griffe gefallen mir nicht:skeptisch

    benbushcraft


    Ja - das kann man auch ohne großen fachlichen Hintergrund. Problematisch ist nur wenn du kein Ambosshorn oder keinen passenden Lochdorn hast um die Tülle zu weiten. Auch die Form schön gleichmäßig zu bekommen ist gar nicht so leicht.


    Odin


    Das mit dem Messer ist nix. Wie der Ben schon beschrieben hat, wäre die Schneide ständig stumpf oder würde sich verbiegen. Die Rundung des "Spatenblatt" trägt hier viel zur Stabilität bei weswegen man die nicht beliebig flach machen sollte.

    Bei der "europäischen Variante" rollt man eine Tülle aus einem flachen Stück Vergütungsstahl. Da könnte man sowas wie dieses "Condor" Dings draus machen. Cold Steel hatte sowas auch mal im Programm. Generell unterscheidet sich da die Herstellung von Speerspitzen, Pfeilspitzen und großen Stechbeiteln kaum voneinander. Nur die Form der Spitze macht da den Unterschied.

    Ich werd´s hier schreiben sobald ich kann, dann siehst du´s...


    outdoorfriend


    Ja - Mit diesem Schäferdings hat du recht. Wusste nicht, das diese Form von Werkzeug hier doch schon Verwendung gefunden hat. Die sind aber sicher auch aus Flachstahl gemacht bzw. habe ich sowas ewig nicht mehr gesehen.

    Hallo!


    Heute bauen wir mal etwas, was auf der Nordhalbkugel noch keiner gebaut hat. Die Rede ist vom afrikanischen Kackspaten;) Ich habe keine Ahnung wie die Dinger wirklich heißen, technisch liegen die irgendwo zwischen Spaten und Wurzelstecher.

    Neben vielen Damastklingenschmieden auf high end Niveau gucke ich mir auf YT auch gerne mal Schmiede aus Afrika und Südost- Asien an. Man muss schon staunen wer da schon alles Clip´s hoch lädt. Im Gegensatz zu den vielen schnucki putzi Messern und Äxten welche hier, zwar in hoher Handwerkskunst aber ohne jede Notwendigkeit geschmiedet werden, gibt es dort meist Werkzeuge des alltäglichen Gebrauchs. Der Pragmatismus und die Fähigkeit dieser Menschen selbst mit einfachsten Mitteln brauchbare Werkzeuge herzustellen beeindrucken mich dabei oft mehr, als ein 1000 Lagen Damast aus der high tech Schmiede.


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    Als Ausgangsmaterial dient diesmal ein Stück Hydraulikrohr. 15x2.5 mm normaler Baustahl. Einziges Kriterium, dass dieses Rohr erfüllen muss, ist eine gewisse Wandstärke, welche nicht zu dünn bemessen sein sollte.

    Ich muss gestehen, dass ich bei aller Sammelleidenschaft was Stahlschrott anbelangt Rohrmaterial meistens liegen lassen habe. Ich bin einfach nicht der Typ der Kerzenständer schmiedet und wusste somit nichts damit anzufangen.


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    Wer über Strom verfügt- und das tuen die meisten, die Handy Video´s ins Netz stellen - trennt das Rohr mit dem Winkelschleifer ein Stück weit längs auf. Dies sollte möglichst in einer geraden Linie geschehen. Wer keinen Strom hat trennt das Rohr über einem Dorn oder dem Ambosshorn, mit einem Meißel auf.


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    Danach wird er Schlitz am Ambosshorn aufgebogen und etwas flach gehämmert. Dies genau symmetrisch hinzubekommen ist dabei nicht ganz einfach. Da sind mir die Jungs aus Indonesien und Afrika etwas voraus.


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    Das Bild ist leider etwas mies geraten, aber man erkennt, dass hier die Tülle über dem Horn geweitet wird.


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    Wenn man mit dem Horn nicht mehr weiter kommt schmiedet man die Tülle auf einem Dorn weiter, bis der Gewünschte Durmesser erreicht ist.


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    Die Ecken werden dann mit dem Winkelschleifer oder Meißel abgetrennt und die Kanten etwas zugeschliffen.


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    Danach wird nur noch ein einfacher Stiel angepasst und fertig ist das simple Buddeltool.


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    Hab dann gleich mal ein paar Knollen ausgebuddelt und man kann sagen, das Teil ist zwar sehr schlicht gehalten aber es erfüllt seinen Zweck.


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    Und hier noch der vergleich zur Baumarktvariante. Ihr könnt euch sicher denken welches von beiden sowohl billiger als auch besser ist. Die Teile gibt es auch in groß mit langem Stiel so ,dass man damit, aus dem stand Jams und Maniok Knollen ausgraben kann. Man benötigt nur ein entsprechend dickeres Rohr zur Herstellung. Neben dem ausstechen von Wurzeln eignet sich das Werkzeug überall dort wo man relativ gerade und tiefe Löcher ausheben will z.B. beim einsetzen von Pfählen und der gleichen. Erstaunlich finde ich dabei wie schnell und einfach man diese Werkzeuge herstellen kann. Wenn ich bedenke wie viel Arbeit ich investieren müsste um ein ähnliches Werkzeug aus einem Stück mit geschlossener Tülle, auf die "herkömmliche" Art anzufertigen liegen da locker ein paar Stunden Arbeit zwischen.


    Zum Vergleich- und weil man Buddeldinger nie genug haben kann- habe ich gleich darauf noch so eins auf die "Europäische" Art geschmiedet und werde das die Tage mal hochladen. Es ist qualitativ ein wenig hochwertiger aber auch wesentlich komplizierter...


    :winken











    Bear Grills Balls of Steel:lachtot:lachtot:lachtot


    Den hatte ich schon völlig verdrängt! Ist das die Folge in der er vorher versucht ein Nest Killerbienen auszuräuchern, dann von einem Stinktier besprüht wird, dieses daraufhin enthauptet, sich dann beim versuch es zu essen übergibt und es dann einfach wegschmeißt, dann seinen Urin aus einer gehäuteten Klapperschlage trinkt und als er dann oben auf der Brücke ist kommt natürlich auch noch gerade der Zug. :unschuld Ganz ehrlich wer das guckt und ernsthaft nachmacht hat den Tot verdient.


    Auch schön waren der Einlauf mit stark Vogelkot verunreinigtem Wasser und die Promi Show in der Michelle Rodrigues eine in ihren eigenen Urin gekochte Maus essen musste. :kotz


    Nee vom Bear kann man wirklich so gar nix gescheites lernen. Der ist auch nur dadurch bekannt geworden weil er sich von allen , auf die ekligste und schlimmste weise zum deppen macht. Keiner der vielen Trittbrettfahrer die danach kamen hat es je wieder geschafft an derart niedriges Niveau anzuknüpfen.

    Oh Ha!!!

    Bic vs. Feuerstahl Diskussion!! Noch besser als welcher Messerstahl ist der beste?!:D


    7 vs. Wild gucke ich zwar nicht, aber ich möchte mich dennoch als ganz klarer Verfechter der Bic Feuerzeuge outen. Klar Feuerzeuge können kaputt gehen, tuen sie aber nicht. Das einzige mal als mir ein Bic etwas geschwächelt hat war als ich das Zündrädchen mit Harz beschmiert habe. Aber auch das ging dann nach ein paar versuchen wieder. Besonders wenn es nass und windig ist, ist man mit dem Feuerzeug einfach viel schneller und weitaus weniger Abhängig von gutem Zundermaterial. Natürlich geht auch der Feuerstahl aber es ist eben in aller Regel schwieriger, dauert länger und man braucht beide Hände was einen auch etwas einschränkt. Wenn man nun nicht gerade bei 7 vs. Wild ist, kann man für das Gewicht eines Feuerstahl auch mehrere Mini- Bic´s mitnehmen.

    Streichhölzer, besonders welche mit Wachsüberzug, finde ich auch nicht schlecht, weil man sie wie schon erwähnt, mitten in den Zunder stecken kann. Allerdings sind Streichhölzer sehr Windanfällig.


    Ich hab in meinem Schuppen mal ein altes Gasfeuerzeug gefunden welches der Opa des Vorbesitzers dort eingelagert hat. Es war in eine Tabakdose eingepackt aber trotzdem schon etwas vergammelt und hat dort locker schon 30 Jahre gelegen. Ich hätte es selber nicht geglaubt aber es hat beim ersten versuch funktioniert.8)

    Die Abfolge was wann wichtig ist, also erst Schutz, dann Wasser, dann Essen , möchte ich auch nicht in Frage stellen. Diesbezüglich finde ich die Dreierregel auch nicht schlecht. Nur der Zeitliche Bezug auf drei Minuten, drei Stunden, drei Tage usw. ist schlecht gewählt, weil meist nicht zutreffend.

    So lange alles locker nach Plan läuft brauche ich solche "Notfallregeln" für gewöhnlich nicht. Wenn ich aber erstmal ohne Schatten und Wasser in der Wüste stehe, also die Notsituation eingetreten ist in der ich auf solche Dinge zurückgreifen will, nutzt mir die Erkenntnis, dass ich "normal" noch drei Tage ohne Wasser auskommen würde nicht viel.

    Ach ich weiß nicht...


    Das mit der Dreierregel ist so stark verallgemeinert und so stark von äußeren Einflüssen abhängig, dass man da kaum noch praktischen Nutzen draus ziehen kann.


    z.B. -

    Drei Minuten ohne Luft. Da muss man nicht drüber streiten, aber darauf kommen wohl die meisten auch noch ohne Dreierregel.


    Drei Stunden ohne Unterschlupf?


    Das ist schon SEHR vage formuliert. Wenn ich bei minus zehn Grad ins Wasser falle und es noch schaffe wieder ans Ufer zu gelangen, dann habe ich keine drei Stunden mehr. Dann kommt es eher darauf an wie schnell ich bekomme ich Hilfe? Schaffe ich es noch aus den nassen Klamotten raus? Habe ich trockene Wechselbekleidung? Schaffe ich es Feuer zu machen? Wenn ich jetzt gerade rausgehe ist das sicherlich auch kalt nass und unschön, aber da hängt es davon ab was für Kleidung ich trage. In Jeans und Baumwollpulli wird das sicher nach einigen Stunden ziemlich ätzend, mit kompletter Gore- Tex Ausstattung ist das gar kein Problem. Hier kann man also von den drei Stunden schon ziemlich weit nach oben und unten abweichen.


    Drei Tage ohne Wasser?


    Ja - aber auch nur wenn die Umstände passen. Wenn man sich anstrengt und - oder direkter Sonne und großer Hitze ausgesetzt ist, kann man auch schon in in sechs Stunden lebensgefährlich dehydrieren. Ebenso wenn man dreckiges Wasser trinken musste und Durchfall bekommt.


    Drei Wochen ohne Essen?


    Kommt wahrscheinlich noch am ehesten hin. Wie schon beschrieben ist essen erstmal gar nicht so wichtig. Dies ist aber auch stark davon abhängig wie viele Kalorien man gerade umsetzt. Ist es warm oder kalt? Verhalte ich mich statisch oder aktiv? Bin ich groß und muskulös oder klein und dünn?

    All dies kann die Zeitspanne stark nach unten oder oben treiben.


    Drei Monate ohne Hoffnung?


    Diesen Punkt halte ich für völlig aus der Luft gegriffen. Jeder Mensch tickt anders. Es gibt sicherlich welche die schon nach wenigen Tagen durchdrehen oder lethargisch ihrem Ende entgegensehen und es gibt wieder andere die unter schlimmsten Bedingungen jahrelang durchhalten.

    Als Normaldeutscher hat man denke ich schon das Problem, dass man in vielen Gegenden durch seine Hautfarbe auffällt.

    Meiner, leider eher geringen Erkenntnis in solchen Themen nach, ist man gut beraten, wenn man sich lokale Führer organisiert oder "mietet". Es ist natürlich schwierig abzusehen wem man im Zweifel vertrauen kann und wem nicht. In manchen Regionen kann man sich auch Polizei - oder Militärschutz geben lassen.

    In manchen ganz anarchistischen Ecken ist ein gewisses Maß an Bewaffnung zum Selbstschutz oder zur Abschreckung wohl auch nicht völlig abwegig.


    Ich habe "Abenteuer am blauen Nil" von Nehberg gelesen, und war doch etwas überrascht wie unverblümt dort von mehreren Feuergefechten mit (er benutzt das N -Wort um dunkel pigmentierte Subsahara- Afrikaner zu umschreiben) berichtet wird, bei denen unter anderem, auch einer der Expeditionsteilnehmer getötet wird.

    Des weiteren gibt gibt es in "Überleben ums Verrecken" ebenfalls von R.Nehberg ein Kapitel welches sich mit eben diesem Thema beschäftigt.

    Leider gibt es Heute eine unüberschaubare Vielzahl selbsternannter Survival Experten und Ex Elitesoldaten welche unablässig Bücher und andere Medien zu solchen Dingen produzieren. Das Problem dabei ist nur, dass ich den meisten nicht weiter traue als ich freihändig Pipi machen kann.

    Jo - Die Preise für Isomatten sind die letzten Jahre voll durch die Decke gegangen. Der Komfort und R- Wert der neuen "Luftmatten" ist zwar toll, aber über 200 Kracher für so ein bisschen Plastikfolie :skeptisch Meine erste "Selbstaufblasende" Isomatte von Exped die ich mir vor rund zehn Jahren zugelegt habe, kam noch auf 39,90.

    In Hinblick auf Kleinkinder und Isomatten, rate ich dir generell zu etwas robusteren Materialien. Ich schwöre bei Gott - Sie werden diese Matte nehmen, sie auf die Stelle im Wald mit den meisten spitzen Steinchen und Ästen legen und - DARAUF HERUMHÜPFEN!!!:eek:eek:eek;(X(

    Ich puste meine "Klymit Insulatet" auch meistens mit dem Mund auf. Die hat noch das alte Drehventil, da gab es erst keinen Pumpsack für. Ich habe mir dann mit einer Plastiktüte und ein paar Gummis einen Behelfspumpsack gebastelt. In der Praxis war mir das immer zu fummelig und ich habe die Matte dann doch mit dem Mund aufgeblasen.

    Bisher kann ich da keine großen Beeinträchtigungen feststellen, aber ich würde auch gerne wissen wo das Wasser welches aus meinem Atem kondensiert im laufe der Zeit geblieben ist. Gut für das isolationsvermögen der Matte kann die gefrierende Feuchtigkeit auf keinen Fall sein. Außer dem glaube ich kaum, dass die Feuchtigkeit, beim trocknen so ohne weiteres wieder aus der winzigen Öffnung herauskommt, was auf kurz oder lang zu Gammel in der Füllung führen sollte. Antibakterielle Behandlung hin oder her.

    Die Pumpsäcke und E Pumpen die Klymit mittlerweile anbietet sind leider so schwer und Voluminös, dass der Vorteil an Gewicht und Packmaß gegenüber anderen Isomatten zumindest zum Teil wieder aufgehoben würde.


    Also Fazit meiner Erfahrung - Gut kann Feuchtigkeit in der Matte auf gar keinen Fall sein. ABER - Bisher konnte ich auch keine Auswirkungen hinsichtlich Schimmel oder Verlust des Isolationsvermögens feststellen.

    Ich vermute mal, dass es stark damit zusammenhängt wie oft man die Matte mit dem Mund aufbläst ohne sie bei geöffnetem Ventil trocknen zu können.

    Soll heißen: Bei einer Wochenendtour und anschließender Trocknung ist es wahrscheinlich ziemlich egal. Wenn man die Matte nun aber zwei Wochen lang "oral bedient" und es permanent kalt bleibt, hat man sehr wahrscheinlich ein gutes Pfund crushed ice in der Matte.

    Ist aber nur meine Theorie dazu. Ich kenne das eher von Schlafsäcken, wenn der Taupunkt schon in der Füllung liegt kann sich da auch sehr schnell viel Eis unter der Außenhülle bilden, welches die Isolation nach ein paar Nächten völlig zunichte macht.

    Bei den Trekkingplätzen am Soonwaldsteig hatte ich etwas zwiegespaltene Gefühle. Zum einen finde ich es natürlich gut, dass es sowas gibt, aber bei der Lage der Plätze hatte ich teilweise das Gefühl, dass der Commerz da teilweise eine größere Rolle gespielt hat als eine Sinnvolle Lage. Vor allem wenn die Plätze nahe der Landstraße liegen, also eine gute Erreichbarkeit mit dem Auto bieten, dafür aber Kilometerweit vom nächsten Gewässer entfernt sind gibt mir dies zu denken auf.

    Gerade in brandschutztechnischer Sicht war das sehr Fragwürdig.

    Den ausführlichen Bericht vom Soonwaldsteig samt einiger Feuer/Übernachtungsplätze findet ihr HIER

    Die Idee mit dem Waldbesitzer in Kontakt zu treten ist an sich nicht schlecht, allerdings steht der Waldbesitzer auch nicht über dem Gesetz. Mit oder ohne Erlaubnis- Feuer im Wald bleibt Feuer im Wald und ist somit immer noch verboten. Es muss ja nicht der Waldbesitzer sein der dich "erwischt" und anzeigt.

    Der Wald ist kein Privatgrundstück sondern öffentlicher Raum Waldbesitzer hin oder her.

    Hey thesevenwild!


    Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendein Waldbesitzer Interesse daran hat, dass du in seinem Wald rumzündelst. Das Risiko ist für den Waldbesitzer einfach schwer kalkulierbar. Der kann ja nicht wissen ob du dich verantwortungsvoll verhälts oder ein Saufgelage mit Scheiterhaufen veranstalten möchtest. Spinner gibt es hierzulande leider auch genug, daher kommen ja erst unsere recht strengen Gesetze.


    Ich für meinen Teil mache relativ selten ein richtiges Lagerfeuer, und wenn dann nur bei nasser Witterung oder im Winter, was die Sache auch relativ aufwendig gestaltet. Öfter benutze ich einen Hobokocher, das ist zwar immer noch verboten aber man hinterlässt kaum spuren und kann sich zur Not darauf herausreden, dass die Sache irgendwo eingegrenzt und kontrollierbar ist. So einen Hobo hat man im Zweifel auch ganz schnell gelöscht und weggepackt.

    Bei Waldbrandgefahr kommen für mich nur noch Gas und Spiritus in Frage. Auch dies ist immer noch illegal wird aber meiner Erfahrung nach kaum wahrgenommen weil man keinen Rauch und kaum sichtbare Flammen hat.


    Wenn es darum geht Bushcraftskills zu üben für die ein richtiges Feuer unerlässlich ist dann ziehe ich, so traurig das klingen mag, meinen eigenen Garten vor. Da kann ich machen was ich will ohne ständig hinter mich zu schauen. Wobei selbst dies genaugenommen an der Grenze der Legalität liegt, aber meine Nachbarn rufen nicht gleich die Polizei wenn ich ein wenig rum kokel.