Posts by Skuzzlebud

    Also, ich bin nicht ganz 185 groß, und ich kann drinnen noch gerade so sitzen und mich im sitzen umdrehen, was für mich schon ein großer Pluspunkt in der Benutzerfreundlichkeit ist.
    Die höhe laut Hersteller ist beim Pash 90cm und beim Svalbard 100cm. Ich hab´s nie nachgemessen aber ich denke das stimmt schon so ungefähr. Aufgebaut reicht es mir etwa bis an die Hüfte. Von der Länge und Breite her ist es für ein Einmann- Zelt schon ganz ordentlich bemessen, da kommt man ach mit zwei Meter Körpergröße noch hin. Eng bleibt es natürlich trotzdem ist halt nur ein Einmann- Zelt. Aber für den Preis finde ich es, im Bezug auf Verarbeitung und Gewicht nicht schlecht.

    @ Krupp


    Schau dir mal das Nordisk Svalbard an. Ich selber habe das Pash, das ist das selbe nur eine ältere Version.


    Das Svalbard/Pash, ist nur geringfügig teurer und schwerer als das Snugpak, ist aber dafür schon ein "echtes" Zelt, und kein besserer Biwaksack. Da kann man auch den Rucksack mit rein nehmen, oder die Schuhe in die Absis stellen. Ohne Rucksack reicht es zur Not auch für zwei Personen, dann wird´s aber kuschelig. In der Absis kochen soll wohl gehen, würde ich aber nicht machen.
    Ehrlicher weise muss ich zugeben dass ich es selten benutze, ich bin eben überzeugter Tarpschläfer. Das Zelt kommt bei mir nur zum Einsatz wenn keine Bäume in greifbarer Nähe sind.


    Also wenn du nicht in die Berge oder in den hohen Norden willst, bleib lieber bei deinem Tarp. Das ist meiner Meinung nach bequemer, flexibler, leichter und billiger. Allerdings sollte man bedenken dass, ein Tarp+ Biwaksack oft schon fast genau so schwer und teuer ist wie ein Einmann- Zelt. Da lohnt das Zelt schon wieder. Ein weiterer Vorteil vom Zelt ist der bessere Mückenschutz, und falls das wichtig ist, die höhere Intimsphäre.

    @ AJ : Das die meisten Feilen die man heute kaufen kann aufgekohlt sind, halte ich für ein Gerücht. Alle "Marken Feilen" die ich bisher verbaut habe waren aus echtem Werkzeugstahl. Aufpassen sollte man bei Feilen von Aldi oder vom ein Euro Laden, wenn da der Fünferpack nur 1.99 kostet, kann da schon was nicht stimmen.
    Um herauszufinden ob eine Feile aufgekohlt ist, könnte man versuchen ein Stück der Feile abzusägen, und am inneren des Schnittes eine Funkenprobe am Schleifstein machen. Wenn es sich um echten Werkzeugstahl handelt, sollten die Funken in vielen kleinen Sternchen zerplatzen, das sieht man gerade bei Feile sehr deutlich.Wenn der Stahl aufgekohlt ist fliegen die Funken weg ohne Sternchen zu bilden, oder es bilden sich nur sehr wenige.
    Aber insgesamt sind wohl die meisten Feilen "echt", selbst die aus dem Baumarkt. Feilenstahl ist ja sehr niedrig legiert, und zählt somit zu den günstigeren Werkzeugstählen, da lohnt sich der Beschiss mit dem aufkohlen, und der damit verbundene Rufverlust, für die meisten Firmen noch nicht wirklich.

    @ Stefan : Klar kann man auch aus "modernen" Feilen brauchbare Messer machen. Ich benutze Feile recht gerne, einfach wegen der hohen Verfügbarkeit. Auf Flohmärkten und besseren second hand Läden bekommt man die für ganz kleines Geld. Oft liegen auch welche auf der Firma im Schrott.


    Das Messer auf meinem Bild weiter oben war auch eine Feile, allerdings habe ich diese etwas flacher und breiter geschmiedet.
    Wie schon Oben erwähnt liegt der Stahl meist zwischen C125 und 140Cr2/140Cr3. Generell kann man sagen das die kleineren Feilen mehr Kohlenstoff enthalten als die großen, weil diese wegen der größeren Länge noch ein gewisses Minimum an Elastizität aufweisen müssen. Allerdings sollte man wissen dass, selbst der bei den großen Feilen verwendete C125 definitiv zu den sehr harten und somit auch spröden Stahlsorten gehört. Also nix für Haumesser, hebeln oder ganz brutales Holz spalten. Meine Feilenmesser halte ich so im Bereich von max zehn bis elf cm Klingenlänge, da fällt die Sprödigkeit nicht so in die Wage. Die Vorzüge von Feilenstahl liegen in der hervorragenden erreichbaren schärfe, und in der für einen niedrig/unlegierten Werkzeugstahl immer noch guten Verschleißfestigkeit.


    Vergleichen kann man Feilenstahl am ehesten mit 1095, nur mit viel höherem Kohlenstoffgehalt. Härten von 61 -63 Rockwell sind mit Feilenstahl locker machbar, was aber für Messer wohl eher kontraproduktiv wäre, daher sollte man nach dem Härten etwas höher anlassen. Außerdem sollte man bei der Wärmebehandlung von solchen stark Kohlenstoffhaltigen Stählen möglichst gewissenhaft arbeiten. Die Gefahr der Spannungsrissbildung ist bei Feile relativ hoch.


    So, und bevor jetzt der Stahlnerd total mit mir durchgeht :unschuld , fasse ich nochmal zusammen:
    Ist Feilenstahl für Messer brauchbar ? Ganz klar - Ja. Aber ist halt eher was spezielles, für die kleinen sauscharfen Messerchen, nicht besonders allround fähig, und beim härten schon etwas empfindlich.

    Dachte schon du wärst beim Bohren "verendet"! ^^
    Dafür das es mit einfachsten Mitteln gemach wurde, ist es echt hübsch geworden. Hast Talent!


    Willst du die Griffschalen einfach auf die grobe Feilenstruktur kleben? Wenn ja würde ich die Schalen mit einem dünnen Stück Leder unterlegen. Das sieht gut aus und passt sich den Unebenheiten besser an.

    Hallo Freunde des Waldes!


    Geht es euch vielleicht so wie mir? - Feuerbohren, der absolute Frust! Zehntausend mal versucht, nie hat´s richtig geklappt!
    Auf Youtube kann´s, ja so wie so jeder, und selbst der olle Bear Grylls bekommt das hin. Nur man selber schafft´s einfach nicht. Man kommt sich vor wie ein Depp. :wallbash


    Aber damit ist jetzt Schluss !!
    Hier exklusiv, und nur für euch : "In wenigen Schritten zum selbst gebohrten Feuer"


    Alles was ihr braucht seht ihr hier...



    Zu aller erst verzichten wir auf Bogen und Druckstück. Meiner Erfahrung nach, kommen da einfach zu viele Komponenten zusammen, was die Sache nur unnötig kompliziert und fehleranfällig macht. Außerdem geben beim Bowdrill ,auch stabile Seile schnell den Geist auf.


    Alles was man braucht sind ca. 40- 50cm Seil (das muss auch kein gutes sein), einen möglichst harten, trockenen und geraden Bohrer, und - Jetzt kommt der Knackpunkt - einen trockenen Zunderschwamm. Nicht gekocht oder nitriert, einfach nur getrocknet. Wer nicht gerade extreme Schwielen an den Händen hat oder masochistisch veranlagt ist, sollte auch ein Paar Handschuhe benutzen. Es geht natürlich auch ohne, aber glaubt mir - Die Hände schmerzen noch Tage später.





    Als erstes schnitzt oder sägt man eine Nut in das obere Ende des Bohrers...




    ... welche als Aufnahme für das Seil dient.




    Dann knotet man zwei Schlaufen in das Seil, in die man beim bohren die Daumen hinein steckt. Angetrieben wird der Bohrer im Aborigine Stil mit den Handflächen, allerdings läuft der Bohrer durch die Daumenschlaufen relativ stabil und es ist bedeutend leichter druck zu erzeugen.
    Der Dohrer sollte ca. Armlang und etwa fingerdick sein. Besonders die länge ist wichtig damit man sich beim Bohren nicht zusehr bücken muss. In meinem Fall war der Bohrer aus einem Haselnusszweig, diese bietet sich besonders an, weil sie schön gerade wächst und eine recht glatte Struktur hat.




    Wenn man mit dem Bohrer soweit fertig ist, widmet man sich dem Zunderschwamm. Diesen habe ich ca. eine Woche auf der Fensterbank getrocknet, und lediglich die Schwammige Unterseite etwas gerade geschnitten. Man muss die Schwammschicht nicht vollständig entfernen,denn auch diese erzeugt viel Abrieb und Reibungshitze.
    Wie bei einem normalen Bohrbrett schneidet man eine Kerbe in die Seite des Schwammes, in der sich der heiße Abrieb sammeln kann. Diese sollte etwa bis in die Mitte des Bohrloches reichen. Anbohren kann man das Loch auch ohne vorheriges anschnitzen, weil der Schwamm im vergleich zu Holz sehr weich ist.



    Wenn man dann bereit ist, fixiert man den Schwamm zwischen seinen Knien, und platziert sein Zundernest unter der Kerbe.
    Nun fängt man an zu bohren. Hier sollte man eher auf Ausdauer als auf Kraft setzen, man braucht gar nicht viel Druck auszuüben.
    Ich habe die Zeit nicht gestoppt, aber ich schätze, 40 bis 60 Sekunden sind ausreichend um genug Bohrstaub und Hitze für eine Glut zu erzeugen.



    Es ist überraschend wie schnell der Zunderschwamm Abrieb bildet. Im Gegensatz zu Holzstaub glüht dieser auch bedeutend besser.
    Man kann nun entweder wie beim normalen Feuerbohren nur die Glut aus dem Staub benutzen um sein Feuer zu entzünden. Oder...



    ...was noch viel besser ist, man lässt die Glut am Zunderschwamm und bläst diese an bis der Schwamm selber anfängt zu glimmen. Wenn das geschieht, schneidet man einfach das glühende Stück heraus und benutzt dieses um den Zunder zu entfachen. Der vorteil liegt darin dass das Stück Zunderschwamm wesentlich länger , und auch sehr viel besser glüht als das bisschen Bohrstaub. Wer sich nicht sicher ist ob sein Zunder was taugt , kann den Schwamm auch einfach weiterglühen lassen. Einmal Bohren = Stundenlang Glut. "Schon ne dolle Sache so´n Zunderschwamm"



    ICH HABE FEUER GEMACHT!! :dance :dance :dance


    Ja das war er auch schon, der ganze Zauber. Probiert es aus, es geht echt relativ einfach. Viel Spaß damit und viele Grüsse - Holger! :feuerbohr

    Die "Location" sieht super aus, und Zeit hätte ich da auch. Kleinen Fußmarsch und wenig Gepäck finde ich auch gut, also sage ich mal ich wäre dabei.


    "ABER" wäre es eventuell, möglich den Termin um Freitag Abend /Nachmittag zu verlängern. Nur von Samstag auf Sonntag erscheint mir mit an und abreise ein bissel kurz. Wenn´s nicht geht ; Auch gut, wollte nur mal fragen.

    Ups!!
    Danke für den Hinweis AJ! Hab´s gleich mal geändert.


    Kleiner Fehler meiner seits : Brennnesseln gehören nicht zu den Lippenblütlern sondern sind eine eigene Pflanzenfamilie. Trotzdem überschneiden sich viele Merkmale wie z.B. Blattform, die sich gegenüberliegenden Blätter und die Kreuzweise versetzte Anordnung der Blattpaare.

    Hallo allerseits!


    Heute gibt´s nochmal ein kleines Exempel zum Thema Wildkräuter. Ausgesucht habe ich mir diesmal dem gemeinen Hohlzahn. Die Pflanze hat zugegebenermaßen keine übermäßige Bedeutung für die "Bushcraft- Gemeinde", kommt aber häufig vor, und ist ein gutes Beispiel für die Familie der Lippenblütler, zu denen auch alle Arten der Taubnesseln, Minzen, Zieste und der Melisse gehören.


    Der Hohlzahn ist wohl eine der verbreitetsten Lippenblütler Arten in Europa. Er wächst als Typisches Unkraut auf allen nährstoffreichen Böden. Man findet ihn häufig an Wegrändern, auf Lichtungen, Wiesen und auch in schlecht gepflegten Gärten.
    Verwertbar sind an der Pflanze nur die Blätter, die roh oder gekocht einen angenehmen Geschmack haben. Ein vorteil gegenüber z.B. der Brennnessel ist das der Hohlzahn keine Nesselzellen hat, und man ihn auch ohne Handschuhe problemlos ernten kann. Dazu zupft man einfach die Blätter von der Pflanze und lässt den holzigen Stiel und die leicht stacheligen Blütenkelche stehen. Ein weiterer Vorteil der Pflanze besteht darin, dass man sie kaum mit giftigen Pflanzen verwechseln kann. Zwar sind sich die meisten Lippenblütler untereinander sehr ähnlich, aber zumindest die einheimischen Arten sind alle essbar oder zumindest ungefährlich. Die einzige mir bekannte giftige Art ist die als Zimmerpflanze verbreitete Buntnessel, welche aber wild hier nicht vorkommt.




    Der Hohlzahn ist ein recht unscheinbares Kraut, welches im Unterholz oft kaum auffällt. Wenn man aber etwas genauer hinsieht findet man schnell einige der meist hüfthohen Pflanzen.





    Charakteristisch für die meisten Lippenblütler, ist die lanzenförmige- gezahnte Blattform und der fast viereckige behaarte Stiel. Auch sehr typisch für diese Pflanzenfamilie ist das sch immer zwei Blätter am Stiel gegenüber stehen und dass sich die Blattpaare immer kreuzweise versetzt anordnen.




    Was beim Hohlzahn etwas verwirren kann, ist dass die Pflanze oft unterschiedlich gefärbte Blüten hat. Manche Exemplare haben Lila oder Rosa gefärbte Blüten während das Exemplar direkt daneben weiße Blüten bildet.




    Die Wurzeln der Pflanze lassen sich leicht am Stiel aus dem Boden ziehen. Sie sind relativ dünn und weich, und können zur not mit gegessen werden. Lohnen sich aufgrund der geringen Größe aber kaum.





    Die beste Eignung haben die Blätter als Salt, man kann sie jedoch als Blattgemüse für fast alle Gerichte gebrauchen. Die Blätter sind etwas fester als die der Brennnessel aber dennoch problemlos zu kauen. Der Geschmack ist sehr mild mit einem ganz leichten Aroma das zwischen Brennnessel und Minze tendiert.


    Also wer nach Alternativen zur Brennnessel sucht sollte es mal mit dem Hohlzahn probieren. Ich persönlich finde Brennnessel zwar etwas leckerer aber Hohlzahn ist auch nicht übel.


    Grüße Holger!!

    Also du kannst die Feile ruhig dünner schmieden, das Feilenmuster wird dabei zwar geplättet, bleibt aber erhalten.


    Hier mal eins von meinen.


    Das meiste hab ich weggeschliffen, aber man erkennt trotzdem noch die Reste der Feilenstruktur.




    Feilen und sägen von Hand ist machbar, kostet aber viel- viel Zeit und Geduld. Das mit dem Handbohrer kannst du gerne versuchen, aber ich befürchte das wird schon sehr schwierig, selbst mit einer elektrischen Handbohrmaschine ist es nicht leicht in Stahl zu bohren. Hier rate ich dir zu einer Tischbohrmaschine. Wenn du es wirklich rustikal halten willst , kannst du auch die Löcher ,mit einem langen Körner oder etwas ähnlichen , in den Griff schmieden. Geht recht einfach, ist aber etwas ungenau ,und man sollte das am besten zu zweit machen, damit einer festhalten und einer schlagen kann. Außerdem wird beim einschlagen der Löcher Material nach Außen verdrängt und der Griff somit an dieser Stelle breiter, was du wieder rausfeilen müsstest.


    Bist du sicher das deine Feile aus C70 ist? Ich weiß das mit dem Stahl ist ein leidiges Thema, und ich fange nur ungerne damit an, aber Feilen werden normalerweise aus sehr viel härterem Stahl hergestellt. Bei den großen Werkstadt- Feilen um die 30cm ist es meist C125 - http://www.metallograf.de/star…stoffkartei/1563/1563.htm
    Und bei den kleineren oft 140Cr3, oder etwas mit noch mehr Kohlenstoff. -
    http://www.metallograf.de/star…stoffkartei/1563/1563.htm
    Das macht in der Wärmebehandlung, und für den späteren Einsatz schon einen gewissen Unterschied.


    Wie dem auch sei; Hau rein ich bin gespannt wie´s wird!

    Die wilde Möhre ,lässt sich an ihrer dunklen Blüte in der Mitte der Dolde noch recht gut von anderen Doldenblütlern unterscheiden. Und der Pastinak blüht gelb, und hat eher rundliche, ungefiederte Blätter. Aber gut das es mal einer anspricht, weil hier auch bestimmt der ein oder andere Wildpflanzenanfänger mit ließt.


    Das Verwechslungrisiko ist bei vielen Doldenblütlern sehr hoch, und das unterscheiden der verschiedenen Doldenblütler allein an der Blattform halte ich für äußerst gefährlich. Selbst mit einem guten Bestimmungsbuch, traue ich mir da kein genaues differenzieren zu. Es gibt bestimmt Leute die das können aber da braucht man schon viel Erfahrung, und ein Restrisiko bleibt immer.


    Wiesenkerbel, wilde Möhre, wilde Petersilie, und wilder Kümmel sehen besonders der Hundspetersilie sehr ähnlich. Auch Verwechslungen mit dem Gefleckten Schierling sind für den Laien durchaus möglich. Gerade dieser macht einen mit ziemlicher Sicherheit alle. Der Tod, kann schon eine halbe Stunde nach verzehr durch Atemlähmung eintreten, und dass bei vollem Bewusstsein ; Sehr ungeil !!


    Zudem sollte man wissen, dass auch der Pflanzensaft mancher essbaren Arten phototoxisch ist. Also in Verbindung mit Licht, Rötungen oder Verbrennungen auf der Haut auslösen kann. Wenn man sich den noch in die Augen gewischt hat, wird es echt unangenehm. Auch der Geschmack der giftigen Doldenblütler soll sich nicht von dem der essbaren Arten unterscheiden.


    Also ; :schlaubi Es ist wie bei Pilzen - "Wenn ich mir nicht absolut sicher bin, lasse ich meine Finger von dem Kraut. Gerade bei den Doldenblütlern gibt es einige Arten, die keine Fehler verzeihen. Und das ist die Sache nicht wert, selbst im "Survivalnotfall" nicht!

    Das Messer in der Outdoorszene extrem gehypt werden müsste eigentlich mittlerweile jedem klar sein. Umso unverständlicher ist mir, warum man nirgends einen Beitrag über Messer schreiben kann, ohne das gleich die Gemüter hochkochen und sich alle nur noch am fetzen sind. Dabei gibt es so viele Dinge wie, Schlafsack, Rucksack, Isomatte, Schuhe die für einen einigermaßen komfortablen Aufenthalt in der Natur weitaus wichtiger sind. Stellt euch nur mal vor was schlimmer wäre, drei tage draußen ohne Messer ,oder drei Tage draußen ohne Schlafsack.


    Wenn ich weder angeln, noch Feuer machen will oder darf, was ja leider in Europa oft so ist, würde ich sogar soweit gehen zu sagen dass ich, auf einer normalen Trekkingtour gar kein Messer brauche. Ich nehme natürlich trotzdem immer eins mit, nur für den Fall das ich es brauche ,aber im Grunde kommt man auch ganz gut ohne aus. Zeltheringe hab ich dabei, mein Tütenfutter bekomme auch ohne Messer auf und im Erstehilfe - Täschchen ist eine kleine Schere mit drinnen.


    Generell ist es so das man,nach fast jeder längeren Tour ,das Gefühl hat irgendwas zuviel mitgenommen zu haben. Im Kanu wäre es mir egal, da kommt mit was Spaß macht und gut ist. Aber wenn ich überlege was ich alles bei meiner ersten längeren Tour mitgeschleppt habe, und was davon Heute noch übrig ist, macht das schon einige Kilos unterschied. Und dies auch ohne Ultra Leicht Kram und ohne auf einen gewissen Luxus zu verzichten. Was bei mir immer zuviel dabei ist, ist Essen und Klamotten. Man kann sich als Wohlstandsmensch oft einfach nicht vorstellen, wie wenig man eigentlich braucht um immer noch gemütlich über die Runden zu kommen, und damit meine ich nicht sich halbnackt durch die Landschaft zu "Survivaln".

    Es ist wohl bei fast allen wilden Wurzeln und Knollen so, dass diese oft recht starke Fasern enthalten. Man vergleicht ja immer gerne, mit dem verwandten Wurzelgemüse aus dem Supermarkt, vergisst aber schnell mal das da bei den meisten Arten schon einige tausend Jahre der Domestikation dazwischen liegen.
    Um die Fasern bekömmlicher zu machen hilft auch kochen nur bedingt. Die Wurzeln werden zwar insgesamt etwas weicher aber die Fasern bleiben ja trotzdem drinnen. Was allerdings etwas Abhilfe schaft, ist die Wurzeln in kleinstmögliche Stücke zu schneiden, und somit die Fasern soweit wie möglich zu brechen. In extremen Fällen ist es sogar ratsam die Wurzel zu einer Art Mehl zu mahlen, oder nur den stärkehaltigen Kochsud zu verwenden.
    Außerdem sollte man berücksichtigen dass, die meisten Knollen jetzt im August noch "unreif" sind. Man kann sie natürlich Trotzdem schon ernten , aber die Ausbeute ist im Moment bei den meisten Arten eher bescheiden.
    Die nährstoffreichsten und ergiebigsten Knollen sind halt die Typischen "Winterspeicher", in denen die Energie eingelagert ist um die Pflanze im nächsten Jahr schnell wider wachsen zu lassen. Folglich kann man davon ausgehen dass, die Wurzeln solcher Pflanzen von Herbst bis Frühjahr am "Fleischigsten" sind, und dass das Verhältnis zwischen "Fruchtfleisch" und Fasern während dieser Zeit am besten ist.


    Na ja; Wildgemüse ist halt kein Bic Mac! Und wenn man sich mal näher mit den ganzen Knollen und Kräutern auseinander gesetzt hat, weiß man die "Errungenschaften" unserer Lebensmittelindsutrie schon etwas mehr zu schätzen.

    Ok ; Das Review ist jetzt schon ein bisschen enttäuschend. ;)


    Aber ich muss sagen :" Genau mein reden!"
    Ich habe auch eine Menge Messer, aber auf lange Touren kommt nur noch das Vic Camper mit. Das Vic ist wohl das kleinste, und auch das billigste Messer das ich mir jemals gekauft habe, aber für die anfallenden arbeiten unterwegs ist es einfach genau richtig. Oft ist es auch so dass, so ein kleines Messer viel praktischer ist als ein mega Bowie. Und wenn ich ernsthaft Feuer machen will, kommt einfach noch ein kompaktes Beil mit.
    Auf eine Kanutour hätte ich auch noch ein feststehendes Messer mitgenommen, einfach nur als " nice to hve". Da spielt das Gewicht ja keine Rolle, aber sonst kann man sich´s echt sparen.




    Versteht mich nicht falsch ich bin ein großer Messerfreund, und bisweilen auch schon mal, einer dieser Menschen die sich stundenlang über Stahl, Anschliff und all diese Dinge unterhalten können. Und wenn ich einfach mal so zum spielen in den Wald gehe ist auch immer ein Messer mit feststehender Klinge dabei, und wird auch reichlich benutzt. Aber selbst da bleiben die guten Messer oft zu hause und das Mora muss herhalten. Bei dem ist es mir einfach egal ob es Dreckig wird, ich ne fiese Scharte reinkloppe oder es schlimmstenfalls verliere. Weil es hat nur 17,50 gekostet und dafür macht es seine Arbeit sehr gut.


    Na wenn du in Herbergen übernachtest, brauchst du ja nicht viel Zeug mitschleppen, da schickt dir ein kleiner leichter Rucksack. Und wenn du die Etappen kurz hältst sehe ich da überhaupt kein Problem.
    Bei 100 km aufgeteilt auf sechs Etappen, liegst du ja im Schnitt noch unter 20km am Tag, also ein eher gemütliches Tempo.
    Ich würde dir trotzdem empfehlen, einfach schon vor der Tour zwei oder drei kleinere Tageswanderungen zu machen. Pack einfach den selben Kram ein den du auch am Hexensteig dabei haben wirst, und lauf mal 20km durch den Wald, das kostet nichts, ist locker an einem Tag zu schaffen, und du wirst merken falls noch irgendwo der "Schuh" drückt.


    In dem Sinne ; Viel Spaß im Harz! MfG Holger

    Howdy Freunde!


    War Heute wider pflanzentechnisch unterwegs, und hab mir gedacht, statt etwas nahrhaften auch mal wider nach was schmackhaftem zu suchen.


    Gefunden habe ich die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis L.).
    Die Goldrute stammt ursprünglich aus Nordamerika, und wurde im 17. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeschleppt. Zu finden ist die Goldrute in Auwäldern oder an Bachläufen, aber auch in großer Zahl an brachliegenden Äckern und Grundstücken sowie an Bahndämmen.
    Als Nahrungsmittel hat die Pflanze keinen übermäßigen Wert. Man kann zwar im Frühjahr die jungen Triebe schälen und als Gemüse verwenden,aber in meinen Augen ist das eher eine Spielerei, und der Nutzeffekt fällt relativ bescheiden aus. Auch die Wurzeln eignen sich nicht wirklich als Nahrung.


    Was man an der Pflanze allerdings gebrauchen kann sind die Blüten und Blätter. Zum einen als Tee und zum anderen als Gewürz. Gerade Tee ist etwas das ich auf langen Touren öfters schon vergessen habe. Oder ich habe zu wenig mitgenommen, da kann das Wissen um Alternativen nie schaden.






    Solange die Pflanze blüht ( ca. von Juli bis Oktober) kann man sie schon von weitem erkennen und sehr leicht identifizieren. Die buschigen gelben Blühtenstränge am oberen Ende der Pflanze fallen sofort ins Auge.




    Um aus der Pflanze nun Tee zu machen nimmt man am besten einfach die frischen Blühten.




    Diese zupft man so wie sie sind vom Stängel und, gibt sie in das Teegefäß seiner Wahl. Man sollte allerdings reichlich Blühten verwenden damit man auch ein sattes Aroma erhält. Die Blühten von 3-4 Pflanzen reichen für etwa einen Liter Tee. Eventuell sollte man vorher die Blühten auf Insekten untersuchen, dar auch diese gerne von den Blühten naschen, aber wenn mal ein kleines Käferchen mit im Tee landet ist das ja auch nicht so schlimm.



    Dann übergießt man die Blühten mit kochendem Wasser und lässt das Ganze ein paar Minuten ziehen.


    Sieht aus wie Pipi, ist aber weitaus schmackhafter. Der Geschmack lässt sich schlecht beschreiben, er hat etwas Petersilie artiges nur süßer. Das hört sich vielleicht komisch an, ist aber gar nicht so übel. Mit ein bisschen Zucker schmeckt es sogar ganz gut.
    In der Medizin wird der Tee vor allem bei Infektionen der Harnwege oder Nieren eingesetzt. Er wirkt harntreibend und entzündungshemmend und kann so der Bildung von Nierensteinen entgegenwirken. Auch als Mundspülung bei Zahnfleischentzündungen kann der Tee verwendet werden.




    Auch aus den Blättern kann man Tee zubereiten welcher allerdings weniger aromatisch ist wie der aus den Blühten. Hier biete es sich an die Blätter zu hacken, zu trocknen und als Gewürz zu nutzen. Nutzen kann man sie am besten als Petersilie Ersatz im Salat, Rührei oder in Suppen.


    Viel Spaß beim ausprobieren ; Grüße Holger :bcplove



    Hallo Hallo! Ich bin´s nochmal!


    Nachdem der Schlagenknöterich ja nicht so der Knaller war, bin ich heute mal den japanischen Invasoren auf die Pelle gerückt.


    Den Japanischen Flügelknöterich kennt inzwischen wohl jeder, oder zumindest hat ihn jeder schon mal gesehen. Die Pflanze stammt wie der Name schon sagt aus Ost- Asien, und wurde im 19. Jahrhundert nach Europa und Amerika eingeschleppt. Er wächst oft an Bachläufen, auf Sandigen oder Schlammigen Böden und bildet dort riesige Kolonien aus. Durch das schnelle und aggressive Wachstum hat sich die Pflanze hier rasch ausgebreitet und droht vielerorts die einheimischen Pflanzenarten zu verdrängen.


    Küchentechnisch sind wohl am ehesten die im Frühjahr wachsenden Sprossen interessant die man wie eine Art Spargel zubereitet, oder aber ein falsches Rhabarberkompott aus ihnen macht. Nach April werden die Stiele allerdings schnell Holzig so dass diese nicht mehr verwendet werden können. Auch die Blätter sind essbar und schmecken recht angenehm sauer, etwa wie Sauerampfer nur etwas intensiver und süßer.
    Weil die Blätter aber wohl eher weniger Nährstoffreich sind , und weil die Pflanze in großen Mengen abführend wirkt, habe ich nun die Wurzeln näher unter die Lupe genommen.




    Die Pflanze fällt aufgrund ihrer Größe, und dem oft massenhaften auftreten sofort ins Auge.




    Auch die typische Wuchsform der Stiele und Blätter lässt sich sehr leicht erkennen.



    Im Gegensatz zum Schlangenknöterich, bildet der Japan Knöterich keine Knollen, sondern nur Rhizome über welche er sich ausbreitet. Interessant sind hier nur die noch jungen und elastischen Wurzeln, dar diese noch nicht zu Holzig sind.
    Das ausgraben ist besonders an sandigen stellen sehr leicht und auch wenn man schonmal bis ca. 15cm tief graben muss, stellt dieses auch mit einfachen Mitteln kein Problem dar.




    Beim sammeln der Wurzeln hält man sich am besten an die jungen oder mittleren Pflanzen. Bei den großen, alten Pflanzen sind die Wurzeln zwar auch bedeutend größer, aber dafür völlig verholzt und somit unbrauchbar. Ein Problem beim sammeln der Wurzeln ist dass, man nie genau weiß ob das Stück welches man gerade ausgräbt gut oder schlecht ist. An einigen Pflanzen hat man zwanzig cm Wurzel welche noch relativ weich ist, an einer anderen nur zehn cm und diese noch dazu total verholzt.




    Die Ausbeute ist aufgrund der hohen Ausschussquote nicht besonders üppig. Die Wurzeln haben etwa die Größe und Form von besseren Löwenzahnwurzeln, lassen sich allerdings leichter sammeln.




    Nach dem waschen und Putzen ist die verwertbare Menge dann nochmal etwas geschrumpft. Auch hier ist das abschaben mit der Klinge die beste Methode um die Wurzeln von der schmutzigen Schale zu befreien. Dabei sollte man ruhig groszügig abschaben, weil die festesten Fasern außen an der Wurzeln entlang laufen. Auch nach dem abschaben sind die Wurzelstücke noch sehr Holzig und aufgrund dessen kaum genießbar. Der Geschmack der rohen wurzeln ist hingegen verhältnismäßig angenehm, und erinnert an Futterrüben nur etwas saurer.
    Die Farbe der meisten Wurzeln ist ein blasses Gelb, die etwas größeren Exemplare gehen eher in ein helles Orange über.



    Um die Fasern in den Wurzeln so gut wie möglich zu zerkleinern, habe ich die Wurzeln in möglichst kleine Stücke geschnitten. So könnte man die Stückchen schon essen, aber man braucht schon gute Zähne und etwas Wasser zum nachspülen.


    Besser ist natürlich wenn man das Ganze nochmal kocht. Also...





    ...muss wider ein Süppchen her!


    Diesmal mit Blättern vom Spitzwegerich, ein Paar Blatt Mädesüß, Samenstände vom Breitwegerich und als Gewürz noch drei Blatt Beifuß.



    Ein bisschen köcheln lassen, und fertig is!


    "In Wegerichbrühe gekochter Japanischer Invasor nach art des Hauses"


    Geschmacklich war das Japanersüppchen schon weitaus bekömmlicher als das mit den Schlangenknöterich Knollen. OK.. ´ne Currywurst Pommes schmeckt schon besser. Es bleibt halt reine "Notnahrung". Die Brühe hat einfach nur nach verwässertem Spinat geschmeckt.( Kam wohl vom Spitzwegerich) Und die Wurzeln hatten ihren sauren Geschmack verloren, und waren fast neutral ,nur noch ganz leicht bitter. Wenn man lange auf den faserigen Wurzelstücken rum kaut wird es schnell pappig im Mund, also lieber kleine happen mit viel Brühe nehmen.


    Zum Abschluss muss ich sagen dass, mich der Japanische Flügelknöterich nicht ganz als Notnahrung überzeugen konnte. Es gibt ihn zwar reichlich und man kann die Wurzeln auch leicht ausgraben, aber man schmeißt halt auch viele weg weil sie einfach zu Holzig sind. Um die Handvoll auf dem Foto zusammenzukratzen, musste ich über eine halbe Stunde buddeln, wie schon gesagt im Sand am Bachufer geht das leicht von der Hand, aber die Kalorien muss man erstmal investieren, ohne sicher zu wissen ob man sie auch wiederbekommt.


    Das war mein Wort zum Sonntag, bis dann - Holger!

    Ja ,das mit dem Mediterranen flair der Landschaft ist mir auch ins Auge gefallen. Die Vegetation auf den Schuttflächen ist auch eine ganz andere als im Wald rundherum. Da wachsen neben einer Menge an Sträuchern und Kräutern höchstens mal vereinzelte Kiefern oder Birken. Auch sieht man mehr Schmetterlinge und Eidechsen als sonst.


    Und Nein! Stäbchen sind nicht meine Welt. Ich esse draußen immer und alles nur mit meinem Löffel, ist so ein Splin von mir. Außerdem wollte ich ja die Nudeln mit der Soße essen, und nicht die Nudeln essen und dann die Soße trinken.