Beiträge von Skuzzlebud

    Hallo Leute; Heute gehen wir mal ganz fein Ukrainisch essen!


    Ich hab nochmal etwas Literatur zum Thema stärkehaltige Pflanzen studiert, und bin dabei auf die Kriech Quecke gestoßen.
    Die Kriech Quecke hat mit Sicherheit jeder schon gesehen oder ist sogar auf ihr rum gelaufen. Es handelt sich um eines der am weitesten verbreiteten Gräser überhaupt. Man findet sie eigentlich auf jeder Wiese, oft sogar mitten auf Feldwegen.
    Das interessante an der Quecke ist, dass sie sich über lange Rhizome ausbreitet in denen die Pflanze im Herbst Energie für den Winter speichert.
    In den GUS Staaten, insbesondere der Ukraine wird die Quecke sogar als Nahrungsmittel angebaut. Die Anwendungsmöglichkeiten sind dabei relativ vielseitig. In erster Linie wird aus den getrockneten Wurzeln Stärkemehl gemahlen. Dieses Kann z.B. zum strecken von Getreidemehl verwendet werden. Des weiteren werden die frischen Wurzeln als Beilage in Suppen, oder geröstet als Kaffeeersatz genutzt. Man kann den Wurzelsud auch vergären und somit eine Art Bier aus ihnen herstellen, oder das Gebräu nochmal Brennen um sowas wie einen Korn/Wodka zu gewinnen.
    Auch der Nährwert von Queckenwurzeln ist relativ hoch, 100g enthalten 5-6% Eiweiß und bis zu 40% Zucker.





    Erkennen kann man die Kriech Quecke am besten an ihren zweiseitigen leicht geschwungenen Ähren.





    Die Rhizome der Quecke laufen dicht unter der Oberfläche, und bilden dort oft ein weit verzweigtes Geflecht. Leider ist die Pflanze ziemlich anspruchslos und wächst somit auch auf sehr schweren Böden, was das Ausgraben teilweise sehr mühsam macht. Wenn man aber eine einigermaßen weiche Stelle ohne Steine gefunden hat kann man schnell große Mengen der Wurzeln ernten.





    Wenn man Glück hat, und man erwischt eine gute Stelle lassen sich Stücke von etwa 50-70cm in einem Teil aus der Erde ziehen. Dabei braucht man auch nicht übermäßig vorsichtig zu sein weil die Wurzelstränge relativ robust sind.




    Hier sieht man die Ausbeute von ca. einem Quadratmeter Boden. Man könnte die Wurzeln nun entweder auskauen oder auskochen, um sie Roh zu essen sind sie aber zu faserig. Die weitere Verarbeitung ist die selbe wie schon beim Schilfrohr. Erst werden die Wurzeln klein geschnitten (was echt mal eine Herausforderung für`s Messer ist), und danach getrocknet.




    Die fertig getrockneten Stücke werden nun gemahlen. Auch hier habe ich wieder versucht die Stücke "feldmäßig" mit einem Holzstößel zu zerkleinern, was aber auch hierbei nicht funktioniert hat.




    Also habe ich das Ganze wieder durch die E-Mühle gejagt...




    ... und anschließend die groben Fasern ausgesiebt. Hierbei fällt schon auf das die Fasern der Quecke sehr viel weniger hartnäckig sind wie die vom Schilfrohrrhizom, die verwertbare Menge ist größer und schmeckt/riecht auch etwas süßer, was auf einen höheren Zuckeranteil schließen lässt.




    Ich habe dann versucht einen Fladen aus dem Mehl zu backen...





    ... was allerdings nicht gelappt hat, hier mangelt es einfach an Bindeeiweiß, weswegen der Fladen gleich zerbröselt ist.




    Also habe ich etwas Wasser drauf gekippt und doch wieder ein Süppchen draus gemacht, was im nachhinein auch besser ist damit die restlichen Fasern noch etwas quellen können und es nicht beim schlucken im Hals kratzen. Der Geschmack ist ähnlich wie beim Schilfrohrmehl, allerdings sind die Fasern des Queckenrhizom weniger extrem. Es fühlt sich immer noch sandig zwischen den Zähnen an, lässt sich aber mit genug Wasser runterspülen.
    Fazit: Eine Delikatesse wird es nicht und die Jungs und Mädels in der GUS müssen echt gute Zähne haben um sich sowas als Suppengemüse zu gönnen. Auch das mahlen der trockenen Wurzeln ist nicht ganz einfach aber die allgegenwärtige Verfügbarkeit der Pflanze und das breite Verwendungsspektrum machen die Kriech Quecke trotzdem interessant. Ich werde auf jeden Fall nochmal eine neue Kaffemischung mit dem Zeug austesten.


    Grüsse an alle - Holger! :winken

    Gute Aktion Männer´s :daumen


    Wandern und Campen bei schlechtem Wetter wird meiner Meinung nach völlig unterschätzt!
    Ich persönlich gehe hin und wieder gerne bei Schmuddelwetter, ein bis zwei Tage raus. Einerseits regnet es hier im Sieger- und Sauerland so wie so ständig, andererseits hat schlechtes Wetter aber auch eine Menge Vorteile.


    Größter Vorteil aus meiner Sicht ist, dass man selbst auf sonst stark frequentierten Wanderwegen meist völlig alleine unterwegs ist. Die Ruhe und die Atmosphäre die von der der Natur ausgeht ist so nochmal ; wie soll man sagen? - "Intensiver".
    Ein weiterer interessanter Aspekt am schlechten Wetter ist ,dass man sich selbst, und seine Ausrüstung mal unter rauen Bedingungen testen kann. Mängel an der Wasserfestigkeit der Ausrüstung treten oft erst nach einigen Stunden Dauerregen auf. Gerade vor längeren Touren zahlt es sich besonders aus solche "schwächen" am Material schon im Vorfeld ausgetestet zu haben.
    Auch die eigenen Fähigkeiten, wie z.B. Feuer machen oder Lager aufbauen zu trainieren, ist in völlig nasser Umgebung schon um einiges anspruchsvoller. Da merkt man erst mal wie klein so ein Ponchodach ist, oder wie schwer es ist ein Feuer mit feuchtem Holz zu betreiben.
    Auch muss man sich um die Waldbrandgefahr wenig sorgen machen.


    Sogar einfach unterm Tarp liegen und ein Buch lesen während der Regen draußen prasselt finde ich einfach total klasse. Und selbst wenn man doch mal "absäuft", hat man immerhin etwas gelernt und weiß nachher die trockene und warme Wohnung um so mehr zu schätzen.

    Hey Leute -


    War echt ein schönes Wochenende, und der perfekte Ausgang für meinen diesjährigen "Sommerurlaub", der leider ansonsten outdoor- technisch etwas zu kurz gekommen ist. Einziger Nachteil an der Sache ist dass, man nach zwei Tagen am Lagerfeuer, mal so gar keine Lust hat wieder arbeiten zu gehen.
    Besonders interessant war es natürlich, mal die Nase in eine nicht touristisch erschlossene Höhle zu stecken, auch wenn ich nur ein paar Meter drinnen war. Mein Respekt vor Höhlenforschern ist jedenfalls nochmal größer geworden. Sich da durch die Ritzen zu zwängen,oder sich in tiefe dunkle Löcher abzuseilen ist bestimmt nichts für Jedermann.
    Aber auch "normales" Bushcraften , mit gleich gesinnten, ist natürlich immer wieder klasse. Auch wenn wir nur eine kleine Gruppe waren hatten wir doch eine Menge Spaß. Mir zumindest sieht man die Freude auf dem Bild von Westwood wohl zweifellos an. ^^
    Hier nochmal die selbe Szene aus der ich Perspektive -




    An der Stelle nochmal herzlichen Dank an Outdoorfriend, für´s abholen/ bringen vom und zum Bahnhof, gerade Sonntags sind die Busverbindungen ja oft nicht so prall. Bin auch schon gespannt auf die Photos vom Profi ;) .


    LG Holger

    Hallo allerseits!


    Jetzt im Spätsommer kann man sich ja recht gut durch den Wald futtern, alle Nüsse, Samen, Früchte und Pilze sind reif oder fangen gerade an reif zu werden.
    Was mir als Protein verwöhntem Wohlstandsdeutschen bei der ganzen Rohkost allerdings fehlt, ist FLEISCH!! Und weil das mit dem Jagen und Fischen in Deutschland nicht so einfach ist, muss man sich wohl oder übel nach "Niederwild" umschauen welches nicht unter das Jagdrecht fällt.


    Ich bin ja eher der "Genuss- Bushcrafter" als der harte Survivalmensch, und mir als solcher nicht zu schade Essen mit in den Wald zu nehmen. Allerdings hat mich das Thema Insekten als Nahrung gereizt, und so hat mich die Neugierde doch dazu getrieben die Sache auszuprobieren.


    Als "Insekten Anfänger" , habe ich mir hierzu den gemeinen Grashüpfer als Jagdwild ausgesucht, dar dieser leicht zu finden ist, und oft als wohlschmeckend bezeichnet wird.



    Grashüpfer zu fangen ist relativ einfach, wichtiger als irgendeine spezielle Technik ist es den richtigen Ort zu finden, und das richtige Wetter zu haben. Wenn es regnet oder die Wiese feucht und schattig ist, wird man auch kaum einen Grashüpfer zu sehen bekommen. Grashüpfer stehen auf Trockenheit und Sonne. Wenn man erstmal eine trockene sonnige Wiese gefunden hat kann man relativ leicht eine Menge Grashüpfer fangen.
    Wenn genug Grashüpfer vorhanden sind, halte ich 15 Stück pro 10 min auch für nur mäßig geschickte Menschen, für realistisch. Die ganz kleinen sollte man außer acht lassen und sich zur Ertagsoptimierung lieber über die dicken Exemplare hermachen.
    Hier möchte ich noch erwähnen dass, größere Heuschreckenarten wie auch das einheimische Heupferd durchaus Wehrhaft sein können. Wer sich schon mal von einem großen Heupferd beißen lassen hat wird das bestätigen können. Außerdem sammelt man beim durchs Gras laufen leicht Zecken mit auf.



    Der einzige Verteidigungsmechanismus der kleinen Grashüpfer, ist das absondern einer Braunen Flüssigkeit aus dem Maul. Für Menschen ist diese Flüssigkeit allerdings ungefährlich und hat auch keinen Geruch oder Geschmack.



    Zum Transport der gefangenen Grashüpfer habe ich einen Moskito- Schleier verwendet. Es geht natürlich auch mit jedem anderen Sack- oder Tütenähnlichen Behältnis.



    Um die Grashüpfer zu töten zeiht man einfach den Kopf vom Körper ab. Dabei wird auch gleich ein großer Teil des Verdauungstraktes mit hinaus gezogen. Hier noch als kleine Anmerkung :" Auch Tiere die nicht Schreien oder Bluten, sollten so schnell und schmerzfrei wie möglich getötet werden."
    Wenn der Kopf nun ab ist muss man etwas aufpassen den der Körper versucht noch eine ganze Weile zu flüchten. Um den Grashüpfer komplett küchenfertig zu machen, entfernt man auch die Flügel und die Beine. Das mag bei den kleinen Tieren nach Spielerei aussehen aber, die Flügel haben keinen Nährwert sind schwer verdaulich und schlecht zu kauen, und die Beine besitzen wiederhaken die im Hals stecken bleiben oder kratzen können. Besonders beim entfernen der Sprungbeine sollte man vorsichtig arbeiten um den weichen Körper nicht komplett zu zerstören.



    Hier sieht man das nun fertige "Filet". Weil ich die Grashüpfer auf einer stark beweideten Wiese gefangen habe, war es mir besonders wichtig diese durchzugaren um mich vor Parasiten und Erregern zu schützen. Generell sollte man Fleisch oder Fisch aus der Natur immer durchgaren. Hier würde es nun ohne Hilfsmittel etwas schwierig, weil die Grashüpfer zum aufspießen zu klein sind und direkt in der Glut schnell verbrennen würden. Möglich wäre das rösten auf einem heißen Stein, was ich aber leider nicht ausprobieren konnte.
    Wenn man wie ich die Grashüpfer in einer Pfanne röstet, muss man darauf achten die Grashüpfer ständig zu rühren oder zu schwenken, weil diese sonst schnell festbrennen und verkohlen.



    Fertig sind die Grashüpfer wenn sie außen Dunkel werden. Dass geschieht aufgrund der geringen Masse schon in ca. 30 - 45 Sekunden. Interessant hierbei ist dass, egal welche Farbe der Grashüpfer vorher hatte, er beim garen Rot wird.


    So; Nun kommt der Moment der Wahrheit! Riechen tut es wirklich nach gegrilltem Fleisch, also rein damit. Ich gebe zu der erste hat mich noch etwas Überwindung gekostet. Der Geschmack ist aber auf keinen Fall unangenehm. Als Nussig würde ich ihn aber auch nicht beschreiben. Es ist so als wenn man einen Shrimp in die angeschmorte Haut eines Grillhähnchens hüllen würde. Wobei auch nicht alle Probanden den genau gleichen Geschmack hatten, bei manchen kommt noch ein leicht fruchtiges Aroma durch.
    Ich würde sagen dass Grashüpfer am besten mit etwas Knoblauchbutter und einem spritzer Zitrone serviert werden. Über den Nährwert von Grashüpfern habe ich im Netz nicht viel gefunden aber ich denke er unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der Heuschrecken, welche mit 76 kcal angegeben sind. 76 kcal auf 100g sind nicht gerade viel aber man sollte bedenken das davon ca. 23g reines Eiweiß sind. Das schafft keine Pflanze. Außerdem ist das fangen von Grashüpfern nicht anstrengend und man benötigt keine Hilfsmittel.


    Also Fazit zum gerösteten Grashüpfer :"Absolut genießbar wenn auch gewöhnungsbedürftig, mit etwas Würze bestimmt sogar lecker."
    MfG Holger :manni

    Hey Marcel!


    Ich besitze den BW Poncho, den NL Poncho, und auch den Begadi Poncho in normaler Länge.


    Der BW Poncho ist nahezu unzerstörbar, da braucht man sich keine Gedanken um den Verschleiß zu machen. Dafür ist er aber auch sau schwer. Die Gewichte schwanken da je nach Charche zwischen 900 - 1200 Gramm, außerdem ist er von den dreien der kleinste.


    Der BE-X Poncho hat ein super Packmaß und ein extrem niedriges Gewicht. Ich war damit ca. einen Sommer unterwegs. Allerdings muss man so geringes Gewicht mit sehr dünnem Material erkaufen. Meiner hatte sehr schnell einige kleine Löcher welche durch mäßigen Gebrauch im Unterholz entstanden sind. Endgültig kaputt gegangen ist er als ich einmal meinen Rucksack über dem Poncho getragen habe. Da hat sich die Sil- Beschichtung abgerubbelt. Von einer Verwendung am Feuer würde ich aufgrund der geringen Materialstärke auch abraten, da ist PU Nylon schon etwas robuster.


    Mein Favorit ist momentan der ganz klar der NL Poncho. Der hat ein Gewicht von knapp 600 Gramm, und ist dabei auch noch relativ Robust. Außerdem gefällt mir das Tarnmuster; beim Wildcampen will man ja nicht übermäßig auffallen. Der NL Poncho hat eine Länge von 2,20m und eine Breite von 1,60m. Für mich mit meinen 1,84 reicht das gerade noch so. Bei sehr starkem Regen werden aber auch mir schon die Füße vom Spritzwasser nass.


    Um allerdings mit zwei Metern Körpergröße noch Trocken unter dem Poncho schlafen zu können, empfehle ich dir einen Poncho oder eine Plane von min. 2,5 Länge.


    Guck mal hier, der Ben hat da ein paar interresante Clip´s drüber gemacht.
    http://www.youtube.com/watch?v=K4RhWvuZ1VM


    http://www.youtube.com/watch?v=QY2fl6AQwls



    Wenn du des Nähen´s mächtig seien solltest empfehle ich einen Eigenbau. Beschichtetes Ripstopnylon bekommt man im Netz recht günstig.
    z.B. hier: http://www.extremtextil.de/cat…/beschichtet:::21_22.html

    Moin, miteinander!


    Ich war nochmal ein bisschen im Dreck spielen, und habe mich dabei etwas intensiver mit den Rhizomen des Schilfrohres auseinander gesetzt.


    Schilf hat wohl jeder schon mal gesehen, also erspare ich mir hier großartige Umschreibungen der Pflanze. Das interessante an Schilf ist, dass es Weltweit verbreitet ist, und sich an fast allen stehenden oder langsam fließenden Gewässern in großen Mengen finden lässt. Zum einen ist die Pflanze ein sehr nützlicher Baustoff, und ergibt als solcher sehr warme und bequeme "Natur- Isomatten" oder auch brauchbare Dächer. Zum anderen ist die Pflanze essbar, und neben dem Rohrkolben einer der wenigen Kohlenhydratlieferanten auf den man auch im Winter zurückgreifen kann, solange der Uferbereich noch nicht komplett durchgefroren ist.


    Als Nahrung kommen die Jungen noch weichen Treibe, welche man im Frühjahr ernten kann, und die Rhizome welche man vorzugsweise im Herbst,Winter und Frühjahr vor den Austreiben der Pflanze sammelt in frage. Diese lagern in diesem Zeitraum die meisten Nährstoffe ein.





    Auch wenn Schilfwurzeln in vielen "Survivalbüchern" als DIE Kohlenhydratquelle beschrieben werden ist das ausgraben der Rhizome gar nicht so einfach. Ich empfehle hierfür einen mindestens armlangen stabilen Grabstock. Am besten ausgraben lassen sich die Pflanzen die noch im seichten Wasser stehen, weil dort der Schlamm logischer Weise am weichsten ist. An Ufern aus Kies oder fester Erde hat man ohne richtiges Werkzeug wohl schlechte Chancen die oft 20-30cm tief verlaufenden Wurzelstränge in brauchbaren Mengen aus dem Boden zu ziehen.




    Zum ausgraben der Rhizome habe ich die Pflanze mit dem Grabstock unterhöhlt. Wenn dies geschehen ist greift man mit der Hand unter die Pflanze und tastet sich so weit wie möglich an der Wurzel entlang und versucht diese so tief wie möglich zu ergreifen.




    Wenn man die Wurzel nun sicher gefasst hat versucht man sie in großen Stücken aus dem Schlamm zu ziehen. Hier sollte man natürlich besonders aufpassen nicht vorne über in die Patsche zu fallen. Auch Schnitte oder Kratzer an den Händen, können sich beim rumwühlen im fauligen Schlamm schlimm entzünden.



    Das ausgraben der Rhizome ist nicht leicht, und nebenbei auch eine riesen Sauerei, dafür sind die Rhizome relativ groß, so dass man schnell eine gute Menge zusammen hat.



    Hier die Ausbeute nach der ersten Wäsche, wenn man sich mühe gibt kann man durchaus armlange Stücke aus dem Schlamm ziehen.



    Leider sind die Wurzeln innen hohl und meistens recht dünnwandig. Abgestorbene und faule Stücke erkennt man leicht an der schwarzen Verfärbung. Wenn die Rhizome gründlich gereinigt sind könnte man sie eigentlich roh essen, der Geschmack ist leicht süßlich, man schmeckt quasi den hohen Stärkegehalt. Was die meisten "Survivalbücher " allerdings verschweigen ist, dass die Schilfrhizome extrem holzig sind. Man könnte genau so gut direkt in einen Baum beißen. Um nun an die Nährstoffe zu gelangen bleibt einem draussen ohne Hilfsmittel nur die Wurzeln auszukauen, oder sie auszukochen und den Sud zu trinken. Beides halte ich für eher ineffizient.




    Um dennoch an die Nährstoffe der Pflanze zu gelangen, werden die Rhizome in kleine Stücke geschnitten. Die Verbindungsstücke der einzelnen Segmente werden entfernt weil diese einfach zu hart zum verarbeiten sind.



    Im Anschluss werden die Stücke getrocknet. Aus Zeitgründen habe ich das im Backofen gemacht, man könnte die Stücke auch so trocknen lassen, der Flüssigkeitsgehalt ist relativ gering.




    Nach dem trocknen müssen die Stückchen zerstoßen oder gemahlen werden. Ich habe versucht die Stücke mit einem Ast in einer Blechtasse zu zermörsern - Keine Chance! Der mechanische Widerstand den die Wurzelstücke bieten ist beeindruckend.




    Also musste ich schwerere Geschütze auffahren, und bin den Wurzelstücken mit der Gewürzmühle zu Leibe gerückt. Das so entstandene Mehl enthält für eine Verwendung als Nahrungsmittel immer noch zu viele Fasern...



    ...weshalb man es nochmal durch einen Sieb geben muss um die Fasern und groben Partikel endgültig los zu werden.




    Um auch nichts zu vergeuden habe ich die Reste nochmal mit kochendem Wasser durchgespült.




    Das Ergebnis sind ca. 40% grobes Stärkemehl und ca. 60% Ausschuss an Faserigen und harten Teilen. Das Stärkemehl kann man nun dazu verwenden echtes Mehl zu strecken, wie es wohl in Kriegs- und Kriesenzeiten schon geschehen ist. Oder man benutzt es als eine Art Bio Soßenbinder.( Natürlich ist der Wirkungsgrad als Soßenbinder nicht mit dem gekaufter Produkte zu vergleichen.)






    Ich habe meiner Portion einen halben Liter kochendes Wasser zugefügt, und somit eine Art Grießsuppe erhalten. Ohne alles schmeckt die Brühe einfach nur leicht süß. Um den Geschmack ein wenig zu verbessern habe ich noch einen Brühwürfel mit rein geschmissen.


    Man sollte das Mehl ein paar Minuten im heißen Wasser ziehen lassen weil es sonst beim runterschlucken im Hals kratzt.


    Zum Abschluss muss ich sagen dass der Aufwand beim sammeln und zubereiten von Schilfwurzeln oft unterschätzt wird. Klar, die Pflanze gibt es überall und jeder Depp weiß wie sie aussieht, aber der Aufwand bei der Ernte und für das genießbar machen ist schon sehr hoch und mit reinen "Bushcraft-Mitteln" kaum zu schaffen. Das einzig Positive an der Sache ist der einigermaßen gute Geschmack der Wurzeln, und dass man auf die Pflanze auch noch im Winter zurückgreifen kann. Obwohl es auch hier fragwürdig bleibt ob es sinnvoll ist im Winter im eiskalten Schlamm und Wasser rum zu patschten, nur um an etwas Pflanzenstärke zu gelangen.


    Soviel dazu von mir :winken MfG Holger

    @ Lortnoc:


    Die Durchgriffe und die Halbrund eingenähte Schnur, sind an der Plane damit man aus ihr einen Regenumhang knöpfen kann.
    Das sieht man bei alten Armeezeltbahnen recht häufig, allerdings variieren die verwendeten Techniken oft etwas von einander. Bei den dreieckigen Planen ist oft einfach ein Schlitz in der Mitte, durch den man den Kopf steckt. Also ohne Kaputze. Bei den quadratischen, hat man meist zwei Schlitze für die Arme und eben diese halbrunde Kordel mit der man eine behelfsmäßige Kaputze schnüren kann. Seit dem erscheinen der Gummi und Nylon- Ponchos wird die Zeltbahn auch kaum noch als Regenumhang verwendet.


    Und nein; ein Tipi kann man meines Wissens nach nur aus dreieckigen Zeltbahnen machen.

    Ah endlich! Ich hatte schon die Befürchtung da kommt nix mehr.


    Ist echt gut geworden, und sieht extrem wetterfest aus. Ich bin ja auch ein großer Freund der einfachen Dinge ohne Schnickschnack, außerdem mag ich den oldschool look.


    Und weil du danach fragst, will ich mal kurz aufzählen was ich anders gemacht hätte. Ob man da nachträglich noch was ändern kann ist natürlich fragwürdig.
    Erstens, würde ich eine große Bauch/Brusttasche anbringen, und zwar mit eingriff von beiden Seiten, und nicht von oben, damit man die Hände zum aufwärmen reinstecken kann. Außerdem sollte die Tasche groß genug sein um Winterhandschuhe und eine Wanderkarte aufzunehmen. Die Tasche würde ich so hoch ansetzen, dass man sie auch noch benutzen kann, wenn man einen Rucksack mit Beckengurt trägt. Gerade das ist so eine Sache die bei vielen Herstellern noch nicht angekommen ist.
    Zweitens, hätte ich in den Kragen einen kurzen Reiß- oder Klettverschluss eingenäht. Ich weiß - Reißverschlüsse gehen immer als erstes kaputt, aber so ganz ohne Lüftungsmöglichkeit wäre mir auch das beste GoreTex zu schwitzig.
    Und drittens, und jetzt kommt der größte Kritikpunkt. ;) Wie konntest du diese Saugeile Fleecejacke zerschneiden??? So was wird wahrscheinlich nie wieder Hergestellt. Ein Stück Kulturerbe das der Menschheit auf immer verloren gegangen ist!! ^^


    Ich werde mir die Tage auch wieder einen Anorak nähen, wieder aus alter Zeltbahn, aber diesmal ohne Knöpfe , dafür mit Reiß- und Klettverschlüssen und mit noch größerer Brusttasche. Mal schauen wie´s wird, und danke für die Anregung. Grüsse Holger!



    @ Tarper - Das nenne ich mal einen richtig "ausführlichen" Beitrag, gut beschrieben und dabei noch schön zu lesen!
    Auch wenn ich es nicht ausprobieren werde, besten Dank dafür.


    PS- Wo lernt man so einen Sch....?

    Ich stelle es mal hier mit rein, auch wenn es diesmal nicht um Wurzeln geht. Aber der Thread heißt ja "Energiereiche pflanzliche Notnahrung", also denke ich das geht schon in Ordnung.


    Das Indische oder Drüsige Springkraut, stammt (wie der Name schon vermuten lässt) ,ursprünglich aus Indien und wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts, als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Mittlerweile findet man die Pflanze auch in Nordamerika und in fast ganz Europa, mit Ausnahme des Mittelmeerraumes.
    Neben dem Flügel- Knöterich ist sie einer der aggressivsten Neophyten , und überwuchert aufgrund ihrer schnellen Ausbreitung vielerorts die einheimischen Pflanzenarten.
    Indisches Springkraut wächst oft in Gewässernähe auf feuchten, nährstoffreichen Böden , und bildet dort regelrechte Wälder.


    Bevor man die Pflanze als Nahrungsmittel in Betracht zieht, sollte man wissen dass, die Blätter, Blüten und Stiele der Pflanze im rohen Zustand leicht giftig sind, und in hohen Dosierungen zu Durchfall und erbrechen führen können! :kotz
    Man könnte die Blätter kochen um sie genießbar zu machen, aber aufgrund des recht bescheidenen Geschmackes, und dem geringen Nährwert verwerfen wir diesen Gedanken und widmen uns nur den interessanten Teilen der Pflanze. Und das sind die Schoten und die darin enthaltenen Samen. Im Gegensatz zum Rest der Pflanze, sind die Samen des Indischen Springkrautes auch roh essbar, schmecken sehr lecker , und enthalten viel wertvolles Öl, welches sie sehr nahrhaft macht.






    Das Indische Springkraut, ist selbst für absolute Laien sehr leicht zu erkennen und Verwechslungen mit anderen Pflanzen sind nahezu unmöglich.
    Auffällig sind vor allem der bis zu zwei Meter hohe wuchs, das oft massenhafte auftreten und die schön geformten rosa Blüten.







    Auch an den sechseckigen ,rot gefärbten, hohlen Stielen und den länglichen gezahnten Blättern lässt sich die Pflanze identifizieren.





    Von Interesse sind allerdings nur die Schoten, welche sich an den schon verblühten Pflanzen bilden, und in denen sich die Ölreichen Samen befinden.




    Um die Samen zu sammeln sollte man die Schote mit der ganzen Hand umschließen, weil diese bei Berührung zerplatzt, und die Samen somit wegschleudert. Wenn die Schote noch unreif ist, und nicht gleich zerspringt kann man diese auch etwas drücken oder zwischen Daumen und Zeigefinger rollen, wodurch dann der "Öffnungsreflex" ausgelöst wird.
    Die reifen Samen sind schwarz oder dunkel braun gefärbt, die noch unreifen weiß. Auch die noch unreifen Samen sind natürlich nahrhaft und können gesammelt werden. Die Größe der Samenkörner liegt zwischen drei und fünf Millimeter. Generell gilt beim sammeln :" Je größer die Schote desto mehr und größere Samen."
    Die Zeit in der die Samen gesammelt werden können reicht von September bis Oktober. Unreife Samen können aber auch schon im August verwendet werden.




    Das Sammeln ist zwar etwas langwierig, aber man muss sich nicht anstrengen und braucht keine Werkzeuge. Einzig ein Tuch oder Behälter sollte vorhanden sein.
    Der Geschmack der Samen liegt zwischen Walnuss und Haselnuss, und ist mit das Leckerste was ich bisher in Sachen Wildkräuter und co. probiert habe. Man könnte sogar Öl aus den Samen pressen, was allerdings etwas aufwändig wäre. Die Anwendungsmöglichkeiten in der Küche ,sind aber auch so nahezu unbegrenzt. Ob im Spinat, im Rührei, in der Soße, Pur oder in Schokolade - Das feine Nussaroma kommt überall gut. Dazu erhält man durch das viele Öl in den Samen auch noch ordentlich Kalorien, und die Verfügbarkeit der Pflanze ist fast unbegrenzt.


    Also Fazit von mir für die Samen des Indischen Springkrautes :" Alle Daumen hoch! Muss man probiert haben. Leicht zu ernten, in massen verfügbar, kaum zu verwechseln, kalorienreich und nach dem ganzen Bäh auch endlich mal Lecker!


    MfG Holger



    Also, ich bin nicht ganz 185 groß, und ich kann drinnen noch gerade so sitzen und mich im sitzen umdrehen, was für mich schon ein großer Pluspunkt in der Benutzerfreundlichkeit ist.
    Die höhe laut Hersteller ist beim Pash 90cm und beim Svalbard 100cm. Ich hab´s nie nachgemessen aber ich denke das stimmt schon so ungefähr. Aufgebaut reicht es mir etwa bis an die Hüfte. Von der Länge und Breite her ist es für ein Einmann- Zelt schon ganz ordentlich bemessen, da kommt man ach mit zwei Meter Körpergröße noch hin. Eng bleibt es natürlich trotzdem ist halt nur ein Einmann- Zelt. Aber für den Preis finde ich es, im Bezug auf Verarbeitung und Gewicht nicht schlecht.

    @ Krupp


    Schau dir mal das Nordisk Svalbard an. Ich selber habe das Pash, das ist das selbe nur eine ältere Version.


    Das Svalbard/Pash, ist nur geringfügig teurer und schwerer als das Snugpak, ist aber dafür schon ein "echtes" Zelt, und kein besserer Biwaksack. Da kann man auch den Rucksack mit rein nehmen, oder die Schuhe in die Absis stellen. Ohne Rucksack reicht es zur Not auch für zwei Personen, dann wird´s aber kuschelig. In der Absis kochen soll wohl gehen, würde ich aber nicht machen.
    Ehrlicher weise muss ich zugeben dass ich es selten benutze, ich bin eben überzeugter Tarpschläfer. Das Zelt kommt bei mir nur zum Einsatz wenn keine Bäume in greifbarer Nähe sind.


    Also wenn du nicht in die Berge oder in den hohen Norden willst, bleib lieber bei deinem Tarp. Das ist meiner Meinung nach bequemer, flexibler, leichter und billiger. Allerdings sollte man bedenken dass, ein Tarp+ Biwaksack oft schon fast genau so schwer und teuer ist wie ein Einmann- Zelt. Da lohnt das Zelt schon wieder. Ein weiterer Vorteil vom Zelt ist der bessere Mückenschutz, und falls das wichtig ist, die höhere Intimsphäre.

    @ AJ : Das die meisten Feilen die man heute kaufen kann aufgekohlt sind, halte ich für ein Gerücht. Alle "Marken Feilen" die ich bisher verbaut habe waren aus echtem Werkzeugstahl. Aufpassen sollte man bei Feilen von Aldi oder vom ein Euro Laden, wenn da der Fünferpack nur 1.99 kostet, kann da schon was nicht stimmen.
    Um herauszufinden ob eine Feile aufgekohlt ist, könnte man versuchen ein Stück der Feile abzusägen, und am inneren des Schnittes eine Funkenprobe am Schleifstein machen. Wenn es sich um echten Werkzeugstahl handelt, sollten die Funken in vielen kleinen Sternchen zerplatzen, das sieht man gerade bei Feile sehr deutlich.Wenn der Stahl aufgekohlt ist fliegen die Funken weg ohne Sternchen zu bilden, oder es bilden sich nur sehr wenige.
    Aber insgesamt sind wohl die meisten Feilen "echt", selbst die aus dem Baumarkt. Feilenstahl ist ja sehr niedrig legiert, und zählt somit zu den günstigeren Werkzeugstählen, da lohnt sich der Beschiss mit dem aufkohlen, und der damit verbundene Rufverlust, für die meisten Firmen noch nicht wirklich.

    @ Stefan : Klar kann man auch aus "modernen" Feilen brauchbare Messer machen. Ich benutze Feile recht gerne, einfach wegen der hohen Verfügbarkeit. Auf Flohmärkten und besseren second hand Läden bekommt man die für ganz kleines Geld. Oft liegen auch welche auf der Firma im Schrott.


    Das Messer auf meinem Bild weiter oben war auch eine Feile, allerdings habe ich diese etwas flacher und breiter geschmiedet.
    Wie schon Oben erwähnt liegt der Stahl meist zwischen C125 und 140Cr2/140Cr3. Generell kann man sagen das die kleineren Feilen mehr Kohlenstoff enthalten als die großen, weil diese wegen der größeren Länge noch ein gewisses Minimum an Elastizität aufweisen müssen. Allerdings sollte man wissen dass, selbst der bei den großen Feilen verwendete C125 definitiv zu den sehr harten und somit auch spröden Stahlsorten gehört. Also nix für Haumesser, hebeln oder ganz brutales Holz spalten. Meine Feilenmesser halte ich so im Bereich von max zehn bis elf cm Klingenlänge, da fällt die Sprödigkeit nicht so in die Wage. Die Vorzüge von Feilenstahl liegen in der hervorragenden erreichbaren schärfe, und in der für einen niedrig/unlegierten Werkzeugstahl immer noch guten Verschleißfestigkeit.


    Vergleichen kann man Feilenstahl am ehesten mit 1095, nur mit viel höherem Kohlenstoffgehalt. Härten von 61 -63 Rockwell sind mit Feilenstahl locker machbar, was aber für Messer wohl eher kontraproduktiv wäre, daher sollte man nach dem Härten etwas höher anlassen. Außerdem sollte man bei der Wärmebehandlung von solchen stark Kohlenstoffhaltigen Stählen möglichst gewissenhaft arbeiten. Die Gefahr der Spannungsrissbildung ist bei Feile relativ hoch.


    So, und bevor jetzt der Stahlnerd total mit mir durchgeht :unschuld , fasse ich nochmal zusammen:
    Ist Feilenstahl für Messer brauchbar ? Ganz klar - Ja. Aber ist halt eher was spezielles, für die kleinen sauscharfen Messerchen, nicht besonders allround fähig, und beim härten schon etwas empfindlich.

    Dachte schon du wärst beim Bohren "verendet"! ^^
    Dafür das es mit einfachsten Mitteln gemach wurde, ist es echt hübsch geworden. Hast Talent!


    Willst du die Griffschalen einfach auf die grobe Feilenstruktur kleben? Wenn ja würde ich die Schalen mit einem dünnen Stück Leder unterlegen. Das sieht gut aus und passt sich den Unebenheiten besser an.

    Hallo Freunde des Waldes!


    Geht es euch vielleicht so wie mir? - Feuerbohren, der absolute Frust! Zehntausend mal versucht, nie hat´s richtig geklappt!
    Auf Youtube kann´s, ja so wie so jeder, und selbst der olle Bear Grylls bekommt das hin. Nur man selber schafft´s einfach nicht. Man kommt sich vor wie ein Depp. :wallbash


    Aber damit ist jetzt Schluss !!
    Hier exklusiv, und nur für euch : "In wenigen Schritten zum selbst gebohrten Feuer"


    Alles was ihr braucht seht ihr hier...



    Zu aller erst verzichten wir auf Bogen und Druckstück. Meiner Erfahrung nach, kommen da einfach zu viele Komponenten zusammen, was die Sache nur unnötig kompliziert und fehleranfällig macht. Außerdem geben beim Bowdrill ,auch stabile Seile schnell den Geist auf.


    Alles was man braucht sind ca. 40- 50cm Seil (das muss auch kein gutes sein), einen möglichst harten, trockenen und geraden Bohrer, und - Jetzt kommt der Knackpunkt - einen trockenen Zunderschwamm. Nicht gekocht oder nitriert, einfach nur getrocknet. Wer nicht gerade extreme Schwielen an den Händen hat oder masochistisch veranlagt ist, sollte auch ein Paar Handschuhe benutzen. Es geht natürlich auch ohne, aber glaubt mir - Die Hände schmerzen noch Tage später.





    Als erstes schnitzt oder sägt man eine Nut in das obere Ende des Bohrers...




    ... welche als Aufnahme für das Seil dient.




    Dann knotet man zwei Schlaufen in das Seil, in die man beim bohren die Daumen hinein steckt. Angetrieben wird der Bohrer im Aborigine Stil mit den Handflächen, allerdings läuft der Bohrer durch die Daumenschlaufen relativ stabil und es ist bedeutend leichter druck zu erzeugen.
    Der Dohrer sollte ca. Armlang und etwa fingerdick sein. Besonders die länge ist wichtig damit man sich beim Bohren nicht zusehr bücken muss. In meinem Fall war der Bohrer aus einem Haselnusszweig, diese bietet sich besonders an, weil sie schön gerade wächst und eine recht glatte Struktur hat.




    Wenn man mit dem Bohrer soweit fertig ist, widmet man sich dem Zunderschwamm. Diesen habe ich ca. eine Woche auf der Fensterbank getrocknet, und lediglich die Schwammige Unterseite etwas gerade geschnitten. Man muss die Schwammschicht nicht vollständig entfernen,denn auch diese erzeugt viel Abrieb und Reibungshitze.
    Wie bei einem normalen Bohrbrett schneidet man eine Kerbe in die Seite des Schwammes, in der sich der heiße Abrieb sammeln kann. Diese sollte etwa bis in die Mitte des Bohrloches reichen. Anbohren kann man das Loch auch ohne vorheriges anschnitzen, weil der Schwamm im vergleich zu Holz sehr weich ist.



    Wenn man dann bereit ist, fixiert man den Schwamm zwischen seinen Knien, und platziert sein Zundernest unter der Kerbe.
    Nun fängt man an zu bohren. Hier sollte man eher auf Ausdauer als auf Kraft setzen, man braucht gar nicht viel Druck auszuüben.
    Ich habe die Zeit nicht gestoppt, aber ich schätze, 40 bis 60 Sekunden sind ausreichend um genug Bohrstaub und Hitze für eine Glut zu erzeugen.



    Es ist überraschend wie schnell der Zunderschwamm Abrieb bildet. Im Gegensatz zu Holzstaub glüht dieser auch bedeutend besser.
    Man kann nun entweder wie beim normalen Feuerbohren nur die Glut aus dem Staub benutzen um sein Feuer zu entzünden. Oder...



    ...was noch viel besser ist, man lässt die Glut am Zunderschwamm und bläst diese an bis der Schwamm selber anfängt zu glimmen. Wenn das geschieht, schneidet man einfach das glühende Stück heraus und benutzt dieses um den Zunder zu entfachen. Der vorteil liegt darin dass das Stück Zunderschwamm wesentlich länger , und auch sehr viel besser glüht als das bisschen Bohrstaub. Wer sich nicht sicher ist ob sein Zunder was taugt , kann den Schwamm auch einfach weiterglühen lassen. Einmal Bohren = Stundenlang Glut. "Schon ne dolle Sache so´n Zunderschwamm"



    ICH HABE FEUER GEMACHT!! :dance :dance :dance


    Ja das war er auch schon, der ganze Zauber. Probiert es aus, es geht echt relativ einfach. Viel Spaß damit und viele Grüsse - Holger! :feuerbohr

    Die "Location" sieht super aus, und Zeit hätte ich da auch. Kleinen Fußmarsch und wenig Gepäck finde ich auch gut, also sage ich mal ich wäre dabei.


    "ABER" wäre es eventuell, möglich den Termin um Freitag Abend /Nachmittag zu verlängern. Nur von Samstag auf Sonntag erscheint mir mit an und abreise ein bissel kurz. Wenn´s nicht geht ; Auch gut, wollte nur mal fragen.

    Ups!!
    Danke für den Hinweis AJ! Hab´s gleich mal geändert.


    Kleiner Fehler meiner seits : Brennnesseln gehören nicht zu den Lippenblütlern sondern sind eine eigene Pflanzenfamilie. Trotzdem überschneiden sich viele Merkmale wie z.B. Blattform, die sich gegenüberliegenden Blätter und die Kreuzweise versetzte Anordnung der Blattpaare.

    Hallo allerseits!


    Heute gibt´s nochmal ein kleines Exempel zum Thema Wildkräuter. Ausgesucht habe ich mir diesmal dem gemeinen Hohlzahn. Die Pflanze hat zugegebenermaßen keine übermäßige Bedeutung für die "Bushcraft- Gemeinde", kommt aber häufig vor, und ist ein gutes Beispiel für die Familie der Lippenblütler, zu denen auch alle Arten der Taubnesseln, Minzen, Zieste und der Melisse gehören.


    Der Hohlzahn ist wohl eine der verbreitetsten Lippenblütler Arten in Europa. Er wächst als Typisches Unkraut auf allen nährstoffreichen Böden. Man findet ihn häufig an Wegrändern, auf Lichtungen, Wiesen und auch in schlecht gepflegten Gärten.
    Verwertbar sind an der Pflanze nur die Blätter, die roh oder gekocht einen angenehmen Geschmack haben. Ein vorteil gegenüber z.B. der Brennnessel ist das der Hohlzahn keine Nesselzellen hat, und man ihn auch ohne Handschuhe problemlos ernten kann. Dazu zupft man einfach die Blätter von der Pflanze und lässt den holzigen Stiel und die leicht stacheligen Blütenkelche stehen. Ein weiterer Vorteil der Pflanze besteht darin, dass man sie kaum mit giftigen Pflanzen verwechseln kann. Zwar sind sich die meisten Lippenblütler untereinander sehr ähnlich, aber zumindest die einheimischen Arten sind alle essbar oder zumindest ungefährlich. Die einzige mir bekannte giftige Art ist die als Zimmerpflanze verbreitete Buntnessel, welche aber wild hier nicht vorkommt.




    Der Hohlzahn ist ein recht unscheinbares Kraut, welches im Unterholz oft kaum auffällt. Wenn man aber etwas genauer hinsieht findet man schnell einige der meist hüfthohen Pflanzen.





    Charakteristisch für die meisten Lippenblütler, ist die lanzenförmige- gezahnte Blattform und der fast viereckige behaarte Stiel. Auch sehr typisch für diese Pflanzenfamilie ist das sch immer zwei Blätter am Stiel gegenüber stehen und dass sich die Blattpaare immer kreuzweise versetzt anordnen.




    Was beim Hohlzahn etwas verwirren kann, ist dass die Pflanze oft unterschiedlich gefärbte Blüten hat. Manche Exemplare haben Lila oder Rosa gefärbte Blüten während das Exemplar direkt daneben weiße Blüten bildet.




    Die Wurzeln der Pflanze lassen sich leicht am Stiel aus dem Boden ziehen. Sie sind relativ dünn und weich, und können zur not mit gegessen werden. Lohnen sich aufgrund der geringen Größe aber kaum.





    Die beste Eignung haben die Blätter als Salt, man kann sie jedoch als Blattgemüse für fast alle Gerichte gebrauchen. Die Blätter sind etwas fester als die der Brennnessel aber dennoch problemlos zu kauen. Der Geschmack ist sehr mild mit einem ganz leichten Aroma das zwischen Brennnessel und Minze tendiert.


    Also wer nach Alternativen zur Brennnessel sucht sollte es mal mit dem Hohlzahn probieren. Ich persönlich finde Brennnessel zwar etwas leckerer aber Hohlzahn ist auch nicht übel.


    Grüße Holger!!