Beiträge von Wyrd

    Also das "Anschwellen von Venen" unter körperlicher Aktivität ist ein Zeichen stärkerer Durchblutung und vollkommen normal. Leistungssportler haben auch im "Ruhezustand" sehr deutlich sicht- und fühlbare Venen (da freut man sich beim Blutabnehmen :) ).


    Wenn sich allerdings bei untrainierten Personen die Venen sehr deutlich zeigen und es knotenartig angeschwollene Stellen gibt (vor allem nach langem Stehen), sollte man sich das untersuchen lassen. Mit "Krampfadern" ist nicht zu spaßen. Varikose (so heißt die Krankheit) beruht auf einer Schwäche der Venenwand und kann sowohl angeboren als auch erworben sein. Letzteres ist allerdings selten und setzt normalerweise eine vorausgegangene Venenerkrankung voraus (Thrombose z.B.). Unbehandelt kann Varikose zu krankhaften und irreversiblen Veränderungen der Venen führen. Das geht einher mit Kribbeln, Spannungs- und Schweregefühl und Anschwellen der betroffenen Extremität (meist Unterschenkel).
    Meist tritt Varikose bei älteren und übergewichtigen Menschen auf, aber in Einzelfällen wird es auch schon bei jüngeren Patienten (30 Jahre) diagnostiziert.


    Zu dem auch bei beträchtlicher Körpergröße nur als unphysiologisch zu bezeichnenden Gewicht muss ich sagen: deine Gelenke werden auch bei guter Verstärkung durch Muskeln über kurz und lang schlappmachen. Arthrose vorprogrammiert. Es würde mich sehr wundern, kämest du später um künstliche Gelenke herum. Ehrlich, tu dir einen Gefallen und nimm ab (mir ist bewusst, dass sich das viel leichter schreibt als es tatsächlich ist). Ich betreibe selber auch viel Kampfsport (Kali Silat und historischen Fechten), wenn auch nicht als "Instructor", und niemand kann mir erzählen, dass so ein Gewicht wirklich notwendig ist. Die Vorteile, die es in einer Auseinandersetzung bringen mag, werden durch den unwiderbringlichen Verschleiß deines Körpers meiner Meinung nach mehr als wettgemacht. Wenn du mit 50 nicht mehr laufen kannst, bringt dir alles Training nichts.

    Leider ist mir ein Missgeschick mit Photobucket passiert und die Bilder funktionieren jetzt teilweise nicht mehr. Dummerweise kann ich das nicht editieren. Das geht wohl nach einer bestimmten Zeit nicht mehr. :skeptisch
    Der Link stimmt immer noch und ich konnte die Bilder dort wieder korrigieren. Also am besten da schauen, wenn ihr das Beil sehen wollt.

    Super Arbeit!!! Ich bin auch gespannt, wie das mit dem Trockeneis, etc läuft.


    AJ: wenn du eine Härtelinie willst, kannst du auch mal einen "Edge-quench" ausprobieren. Also nur die Schneide abschrecken, den Rücken langsam von selbst abkühlen lassen. Meine Axt wurde so gehärtet. Hängt allerdings ziemlich vom Stahl ab, ob man eine schöne Härtelinie sieht oder nicht. Das gleiche gilt aber auch fürs Härten im Lehmmantel.

    Ne, wir haben uns nicht missverstanden. Ich hab das schon so gemeint. Hoffe es kam nicht unfreundlich rüber, ich war unter Zeitdruck :)


    Es ist unter vielen Schmieden eine heiße Diskussion, ob geschmiedete Werkstücke eine höhere Festigkeit aufweisen, als gefräste oder geschliffene. Ich persönlich denke es spielt keine Rolle. Wie gesagt, der Stahl, den man vom Werk geliefert bekommt wurde viel stärker komprimiert, als wir es beim Falten, etc könnten. Selbst wenn eine geringfügig verbesserte Struktur durch Schmieden erreichbar ist, praktisch ist es von vernachlässigbarer Relevanz. Viel, viel wichtiger ist die korrekte Wärmebehandlung.
    Meiner Meinung nach ist falten (und schmieden) tatsächlich eher ein Eingriff mit negativen Konsequenzen für das Gefüge. Dies sieht man sehr eindrücklich beim Härten. Wenn geschmiedete Klingen nicht gründlichst normalisiert sind, gibt es irreparablen Verzug. Die Klingen, die ich ohne erhitzen und hämmern aus Flachstahl schneide und schleife, brauchen das nicht. Man kann zwar durch normalisieren ein geordnetes Gefüge weitgehend wiederherstellen, aber ganz spurlos geht das schieden dennoch nicht am Stahl vorbei.


    Schmieden hat für mich nur die Funktion, Stahl in eine Form zu bringen, die ich allein mit schleifen nicht erreichen kann, Verbundstähle aus verschiedenen Stählen zu schaffen oder eben alte Traditionen zu pflegen. Die Zeiten, da schmieden unerlässlich für die Herstellung einer guten Klinge war, sind lang vorbei. Wir müssen Stahl nicht mehr durch endloses Falten von Unreinheiten befreien, wir haben den Luxus Stahl in gewünschter Qualität und exakter Zusammensetzung vom Band zu bekommen.


    Nun werden sicher einige Traditionalisten aufschreien ^^

    Das sieht super aus!!! :D


    Ich finde 200°C als Anlasstemperatur etwas zu hoch. Außerdem ist es ratsam, mehrere kürzere Zyklen als einen langen zu machen. Grund dafür ist "retained austensite", also Austensit, dass nach dem Abschrecken noch nicht zu Martensit geworden ist sondern dies erst später, z.B. während des Abkühlens nach dem Anlassen tut. Bei nur einem Anlassen läuft man also Gefahr, nicht angelassenes Martensit in der Klinge zu haben, was für einen Bruch führen kann. Es ist besser, 2-3 Zyklen a 1h anzulassen, dazwischen immer im Wasser abschrecken.


    Ich würde folgendes machen:
    Erwärmen und abschrecken wie du geschrieben hast (Stainless muss sehr lange auf Temperatur gehalten werden bevor man abschreckt, 5min ist fast zu kurz IMO. Muss aber zugeben, ich hab das mit Stainless noch nie probiert, da ich Federstähle bei weitem vorziehe. Stainless ist sehr heikel, genaue Temperaturkontrolle ist weit aus wichtiger als bei anderen Stählen. Aber gut, deine Entscheidung)


    Dann: Anlassen bei 180°, 3 Zyklen a 1h, dazwischen im Wasser abkühlen. Anschließend mit einem Bunsenbrenner den Klingenrücken erwärmen, bis etwa blau. Die Schneide darf nicht mehr als strohgelb werden!! Ich mach das im Wasserbad, also Schneide im Wasser halten, nur der Rücken steht nach oben und wird erwärmt. Man muss vorsichtig sein aber es geht gut, wenn man aufpasst und langsam macht.


    Trockeneis hab ich noch nie ausprobiert, wär also interessant, von dir zu hören, wie es gelaufen ist, wenn du dich dafür entscheidest.

    Das ist Schwachsinn, der Stahl wird mit hunderten Tonnen Druck zu Bahnen gewalzt, was du da mit deinem kleinen Hammer draufrumhaust, juckt die Atome nicht im mindesten. Wird aber tatsächlich oft behauptet.


    Würde mehr schreiben, muss jetzt aber los. Kino mit Freundin :)

    Wohlgemerkt, man KANN das Auge auch schweißen oder auf tausend andere Arten hinkriegen. Wurde und wird alles gemacht. Ich hab bloß die "Meißel-Variante" genommen, weil sie für mich und mein Werkzeug die beste (und einzige) Möglichkeit war. Also jetzt bitte nicht denken, es geht nur so oder das wäre das Non-Plus-Ultra...

    Ich verwende Holzkohle und Steinkohle. Hab auch noch etwas Fettnuss (Schmiedekohle) irgendwo. Mit dem Rost hatte ich noch nie ein Problem, der ist sehr massiv, glaub nicht, dass da was passieren kann.


    Bzgl. des Salzbades: das dient nicht dem Galvanisieren sondern dem Erwärmen der Klinge auf Härtetemperatur.
    Vorteile: Sehr gleichmäßige, Verzug vermindernde Erwärmung, kein Zunder, keine Entkohlung. So kann ich die Klingen zu 95% vor dem Härten fertigstellen. Es müssen nur ein paar 10tel mm Schneide stehen bleiben. Grundpolierung kann auch schon drauf sein. All das bedeutet weniger Arbeit an einem Stück Stahl, das 58-60Rc hat und dementsprechend mühsam zu bearbeiten ist. Vor allem, wenn man nur mit Schleifpapier von Hand drangeht um die Härte nicht zu gefährden, wie es mit Maschinen der Fall wäre.
    Nachteil: Hochgiftige Dämpfe und deswegen bin ich gerne bereit, fürs Härten von Schwertklingen Geld zu zahlen (und nicht wenig :( ) und mir so ein Teil nicht in den Keller stellen zu müssen.

    Was ich sehr empfehlen kann (falls du das nicht eh tust), ist das Benutzen eines Magneten, um festzustellen, ob der Stahl die richtige Temperatur zum abschrecken erreicht hat. Haftet der Magnet nicht mehr am glühenden Stahl, ist es (fast) so weit. Dann die Temperatur 2min halten und ab ins Öl.


    Allerdings sind ja nicht alle Stainless Stähle magnetisch, klappt also nicht immer.

    Cool!! Ein schönes, schlichtes Design. Zeitlos. :daumen


    Ich würde allerdings den Plunge Cut noch etwas säubern. Etwas Bedenken hab ich bei solchen Designs auch immer was das Abrutschen auf die Klinge betrifft. Etwas paranoid vllt. aber ich würde den Griff etwas mehr nach oben absetzen bzw eine tiefere Fingerkerbe einfeilen. Dann sind deine Griffel sicherer.


    Aurora: Ich versteh deine Frage nicht so ganz. Wofür ein Messer da ist, weißt du ja sicher. Necknives bezeichnen eine Art Messer, die man um den Hals trägt. Viele tragen so ihr EDC. Man kommt recht gut ran (es sei denn, es sind zig Kleidungsschichten drüber) und es trägt sich komfortabel. Vorausgesetzt es ist nicht zu groß und schwer.

    Also hier ein paar Bilder meiner "Esse". Ziemlich dunkel, leider.




    Das Schöne ist der durchbrochene Boden... ursprünglich dafür gedacht, dass die Asche nach unten in ein Auffangbehälter fallen kann, aber auch perfekt um von unten Luft zuzuführen. Das reicht locker zum Schmieden und Härten. Schweißen allerdings wie gesagt eher nicht. Hab ich aber noch nie wirklich ausprobiert, also wer weiß.


    Der große Nachteil ist eben der begrenzte Platz. Ich kann allerhöchstens 15cm lange Stahlstücke gleichmäßig erhitzen. Das reicht für Messer, vor allem, da die Angel ja nicht gehärtet wird. Längere Klingen muss ich aber in der Härterei härten lassen. Ist auch besser so, eigentlich braucht man eh ein Salzbad um Schwertklingen richtig zu machen und sowas will ich nicht im Keller haben ;)

    Du, da gibts nicht viel zu sehen. Ist einfach ein Kamin. Nicht mal als Esse konzipiert. Aber er zieht gut und wenn man von unten via Föhn und Blasebald Luft zuführt, reichts für kleinere Sachen. Wie gesagt, meine Klingen sind nicht geschmiedet, bei dem Schwert hat nur die Parierstange einen Hammer gesehen.


    Ich kann trotzdem morgen mal ein Bild machen. Grad ist zu dunkel, da sieht man nichts ^^

    Was ist denn das für ein geniales Schwert? (sorry für OT)


    Das ist ein Anderhalbhänder, den ich im Sommer vollendet habe... bisher mein bestes Stück. Hier gibts mehr dazu: http://forum.sword-buyers-guid…iewtopic.php?f=15&t=12310


    Will jetzt aber nicht vom Thema abkommen.


    AJ, bei den Philippinen gibt es normalerweise nur Holzscheiden. Die haben eine richtige Tradition, es lohnt sich, da mal reinzuschauen, wenn du dich mit Holzscheiden beschäftigen willst. Es gibt endlos viele Variationen, teilweise sind die vorne auch offen.


    http://forums.dfoggknives.com/index.php?showtopic=21089
    http://traditionalfilipinoweapons.com/Sandata.html


    Sorry wegen der Links... wenn ich rauskrieg, wie man hier Bilder von anderen Websites postet, kann ich dieses ewige Verlinke lassen... :confused