Sicherlich hat Westwood recht wenn er schreibt dass es eines Regelwerkes bedarf und ebenso müssen auch Ausbilder erst ausgebildet werden.
Aber warum ist das so?
Zuerst und vor allem dient es der Sicherheit, die, so glaube ich, auch von euch beiden hoch genug eingeschätzt wird. Wenn ich also jemanden lehre wie der Umgang mit einer/m Axt/Messer (um beim Outdoorthema zu bleiben) "weitestgehend" Sicher ist und er sich durch eine Art "Zertifizierung" an das gelernte gebunden fühlt, was soll daran verkehrt sein?
Unnötige Verkomplizierung des Themas ist m.E. suboptimal und irreführend. Aber, um es ganz klar zu formulieren, keiner muss sich in irgendetwas "pressen" lassen. Alles ist freiwillig! Kein Waldbesitzer wird in einen KSL gezwungen, nirgends im privaten Bereich ist der Einsatz einer Schnittsschutzhose zwingend vorgeschrieben! Sinn- und Wertvoll ist er jedoch trotzdem für jeden Teilnehmer.
Warum müssen manche Lehrgänge nach einem gewissen Zeitraum erneuert werden? Weil sich da evtl. Ausrüstungen, Techniken und Sicherheitsbestimmungen geändert haben die ein noch sichereres Arbeiten gewährleisten sollen! Gerade auch der EH Kurs sollte m.E. spätestens alle drei Jahre "zwingend" sein, es geht letztlich darum das jeder jederzeit in die Situation kommen kann helfen zu müssen. Wie es im Einzelfall dann bei jedem persönlich aussieht (z. B. Handlungsunfähigkeit auf Grund von starkem Betroffenheit/Schockzustand usw.) kann man definitiv nicht vorhersehen. Jeder reagiert hierauf anders. Aber schon einer reicht oft den/die anderen "mitzureißen" die richtig angewandte Hilfe zu leisten, so alle gleichermaßen geschult sind.
Auch hierin kann ich nichts Falsches erkennen.
Ich glaube der Hase liegt wo ganz anders im Pfeffer. So eine "Schulungsmaßnahme" bedarf einer ordentlichen Vorbereitung! Das ist letztlich mit VIEL Arbeit verbunden, die dann tatsächlich von jemand verantwortungsbewusst geleistet werden muss. Gerade aber hier in diesem Forum haben wir ein extrem breites Fachwissen zur Verfügung, das motiviert und sinnvoll angewendet diese ewige "Selbsterfahrung durch Versuch und Irrtum" mit all seinen oft gefährlichen und schmerzlichen Erfahrungen minimieren helfen kann! Um es auf den Punkt zu bringen behaupte ich jetzt mal dass ich in der Lage bin das sichere Führen eines Kanadiers oder das Bogenschießen adäquat zu vermitteln. Was der lernende daraus macht liegt dann in seinem persönlichen Verantwortungsbereich!
Gruß Travelmad