Beiträge von Fjellsurfer

    Ich meine irgendwann folgendes gelesen zu haben...


    Es gibt die Unterscheidung zwischen Harz und Teer. Harz als solches ist nicht gesundheitschädlich und wenn richtig angewendet sogar fördernd. Jahrhundertelang hat man in Norden Harz in Schmalz, Butter, Honig, Wachs "reingekocht" um eine Salbe zu erstellen - allerdings nur Harz von Fichten (Kiefer, Tanne, Wacholder usw- haben eine geringere Wirkung).
    Diese Salbe wurde bei akuten Leiden d.h. z.B. bei Wunden und Verbrennungen aber auch bei chronischen Krankheiten wie z.B. bei Psoriasis oder bestimmten Pilzerkrankungen auf die Haut aufgetragen. Die Salbe wirkt vorallem durch ihre antibakterielle als auch desinfektierende Funktion (genau wie bei Bäumen auch!)


    Harz und Harzsalben können allerdings bei empfindlicher Haut auch allergene Reaktionen hervorrufen - dann sollte man gleich mit der Behandlung stoppen.


    Teer als ein Harzprodukt wird heute als karzinogen eingestuft - allerdings hier wird unterschieden zwischen Holzteer und Kohleteer, wobei Holzteer zum Teil rehabilitiert wurde. Zum Teer wird Harz im höheren Temperaturbereichen, also wenn man eine Salbe selber herstellen möchte, sollte man auf die Temperatur achten. Allerdings wurde auch Teer traditionell in der nordischen Volksmedizin (zum Teil auch in der Schulmedizin) bei Hautkrankheiten verwendet - erfolgreich. Allerdings war man damals nicht um die eventuelle karzinogene Wirkung bewusst.


    Also es wird wohl unbedenklich sein, Harz in geringen Mengen zu essen. Aber als Gewürz zu verwenden... da gibt es sicher angenehmere Varianten in der Natur.

    Es kann nicht sein, dass alle gleicher Meinung sind bzw. sein müssen. Und genausowenig kann und wird es geben, dass alle mit gleicher Ausrüstung unterwegs sind.


    Das Zielgebiet, Erfahrungen und Fähigkeiten sowie finanzielle Möglichkeiten spielen bei der Ausrüstungswahl eine Rolle aber auch persönliche Vorlieben und Bedürfnisse wie z.B. Komfort sind nicht zu verachten. Mein Komfortlevel steigt mit dem Alter.


    Vor ca. 25 Jahren war ich das erste Mal in Lappland unterwegs, die Ausrüstung war damals sicherlich nicht das beste, aber doch ausreichend. Ich besitze immer noch einiges von damals. Würde ich sie nochmals mitnehmen: nein. In den Jahren danach, habe ich meine "Packliste" nach jeder Tour angepasst. Aber letztendlich ist alles beim alten geblieben, Ausrüstung für die Grundbedürfnisse: Schlafen, Essen, Wärme, Gesundheit - heute (hoffentlich) besser durchdacht als damals... aber längst nicht perfekt.


    Was aber in Lappland funktioniert, funktioniert auch am Wochenende in den heimischen Buchenwäldern. Aber genauso würde auch die Ausrüstung aus den 80ern funktionieren. Was nehme ich mit - natürlich das "bessere". Wenn aber meine Freunde das billigste aus dem Baumarkt oder Discounter dabei haben, ist es 100% in Ordnung. Manchmal sogar beneidenswert. Oder wenn Sie das "unnötige", was ich dabei mitschleppe, gar nicht tragen müssen. Verflucht.


    Wenn ich nur meine sauteure vollautomatische Kaffeemaschine :cafe noch mitnehmen könnte, wäre ich vielleicht zufrieden.


    Viele Grüße, Fjellsurfer

    Tierexemplare aus dem Norden. Abgebildet sind: Berglemming (Lemmus lemmus), Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) und Rentiere (Rangifer tarandus).


    Letztes Jahr waren Lemminge im Fjellgebiet überall zu sehen, dieses Jahr nur noch einige wenige Kadaver übrig. Es ist zwischezeitlich zu einer Massenwanderung gekommen. Die ganze Population weggezogen.
    Die Stimme des Golgregenpfeiffers ist eine der wenigen Begleiter im Fjellgebiet, sonst würde der recht unscheinbare Vogel kaum auffallen.
    Dieses Jahr, in Hochsommer unterwegs, waren die Rentiere fast ausschließlich auf dem höheren Fjellregionen zu treffen - einfach aus dem Grund, dass oben der Wind die fliegenden Plagegeister vertreibt. Dorthin hat es mich auch hingezogen.


    Grüße, Fjellsurfer

    Wenn keine Äste zur Verfügung stehen, müssen andere Materialien her - z.B. Steine. Nach dem Kochen hatte ich eigentlich geplant den "Ofen" auszuprobieren - leider fing es an zu regnen... Der "Ofen" hatte sich aber bereits schön aufgewärmt und hätte nur einen kleinen Nebenfeuer zur Wärmeerhalt benötigt.


    Grüße, Fjellsurfer

    Naja das wirkt besten falls auf die Psyche..Niko is da leider nicht drin...hab danach auch erstmal eine richtige geraucht...alleine um dieses gruselige Waldbrandaroma im Mund los zu werden!

    Hier sollte die Gentechnikindustrie ansetzen, ein ganzer Wald voller mit nikotinhaltige Birken...


    Als Kind, ausser Birkenblätter zu rauchen oder als Tee zu trinken, haben wir die Blätter auch ins Brotteig gemischt was gar nicht so schlecht war. Aber unsere Experimentierfreude mit Baumblättern beschränkte sich weitgehend auf Birkenprodukte. Aus Kiefernadeln haben wir auch "Tee" gemacht... scheußlich. Es blieb bei dem einen Mal.

    Ich würde gerne eine weitere Variante kurz vorstellen - der "Löffelblinker". Leider keine Bilder.


    Als Basis dient ein Teelöffel. Der Löffelblinker kann je nach Bedarf in drei Ausführungen hergestellt werden:
    1) Als Ganzes > schwerer, schwimmt tiefer und ruhiger, gut für Wurf- und Ziehfischen (mit Boot) / z.B. Hecht
    2) Nur die Laffe > schwimmt schön unruhig und ist am nächsten zum Blinker aus dem Laden, gut zum Wurffischen / z.B. Barsch, Zander, Hecht, Lachsfische
    3) Nur der Stiel > schwimmt sehr ruhig, gut fürs Eis- und Grundfischen / z.B. Barsch, Karpfenfische


    Herstellung: Vorne und Hinten ein Loch bohren. Hinten wird der Haken angebracht. Je leichter der Löffel, desto unruhiger das Endprodukt.
    Farbe: Je nach Gewässer u. Fischvorlieben - aber generell ohne Farbe od. helle Farben für dunkle Gewässer; bei klaren Gewässern kann man variieren je nach was man fangen möchte.
    Spinnen: Das Spinnen des Blinkers kann man u.a. mit der Hakengröße ändern, je größer desto ruhiger.
    Muster: Man kann verschiedene Muster z.B. mit dem Hammer und Nägel (usw.) am Blinker anbringen, muss aber nich sein.


    Der Löffelblinker funktioniert und die Herstellung ist mehr als einfach.


    Als ein Schwimmer kann man fast alles aus dem Wald verwenden; Holzteile und Zapfen schwimmen nätürlich besser als Steine ;) .


    Viele Grüße, Fjellsurfer

    Eine kurze Bemerkung muss ich noch hierzu machen - was ich vorhin geschildert habe, ist für mich KEIN "bushcraft" - nur pech, halt sch...e gelaufen. Mit BC wäre es NICHT passiert. Für mich ist es BC wenn man solche Situationen vermeiden kann und alles rund läuft... - Friede, Freude und Reibekuchen (oder wie wars?)
    Und eine Survival-Situation ist es auch nicht gewesen, da muss man schon unterscheiden zw. a) alles dabeizuhaben und b) eine richtige Notsituation ohne richtige Ausrüstung, keine Proviant ... oder kein Klopapier zu haben :D.

    Mit den Fingern (alle 3 waren an der selben Hand) war es alles halb so schlimm, wohl etwas zw. den Erfrierungen des 1-2 Grades - also man konnte schon weiter laufen mit den Skistöcken. Blöd war es dass die Finger fast ein ganzes Jahr hinterher mehr oder weniger ohne Gefühl waren. Heute werden sie auch sehr schnell kalt.


    Fieberig zu laufen ist natürlich anstrengend und die Tage, an denen der Fieber hoch war, habe ich nicht viel von der Umgebung mitbekommen. Aber ich war zum Glück nicht alleine und dadurch hatte ich die Möglichkeit mein Rucksackinhalt an die Anderen zu verteilen - letztendlich habe ich sicherlich nicht sehr viel tragen müssen. Das erste und bislang letzte Mal für mich mit UL-Ausrüstung unterwegs :lol. Etwas Gutes hat es auch gebracht...

    Kleine Erste-Hilfe-Einsätze gibt es eigentlich immer. Ein Paar mal habe ich unerwünschterweise ein Notbau aus Schnee und Tarp im Winter errichten müssen als die äusseren Umstände und letztendlich Kraftverlust das Vorwärtsgehen verhindert haben - aber das alles war vorher "eingeplant". Reparaturarbeiten an Skien und Skibinden kommen leider auch immer wieder bei längeren Wintertouren vor - auch eingeplant. Auch größere Gewässerüberqerungen im Sommer sind zu meistern so das alles trocken bleibt, nur sollte man vorher überlegen was einen erwarten kann - z.B. ein Rucksack-Floßbau.


    Einmal bin ich richtig abgekackt durch einen schweren Orientierungsfehler - ich glaube so etwa 16-17 Stunden (davon die meiste Zeit im Dunkeln) unterwegs bei ca. -35°C und mit schwerem Gepäck. Folge: drei erfrorene Finger, 41°C-Fieber und noch eine Woche zu gehen. Dieses passierte zurück in 1985 und ich hatte damals nicht kontrolliert wohin der Orientierer uns geführt hatte (jugendlicher Leichtsinn gepaart mit Erschöpfung). Seit dem gehe ich mindestens in solchen Regionen recht akribisch mit der Karte um - sowas wird mir ( :unschuld wohl!) nicht mehr passieren - auch nicht in Sommer. Klar ist, das manchmal weiß man nicht punktgenau wo man ist, dann hilft aber eigentlich immer eine grobe Orientierung vorwärts oder zurück - irgendwann wird man meistens fündig. Natürlich sollte man ruhig bleiben - hilft immer.


    Aber richtige "Survival"-Situationen habe ich eigentlich nie erleben müssen. Mit guter bzw. manchmal auch schlechter Planung (Proviant, Übernachtung, Bekleidung, Reparatur, Orientieren, EH und ein grobes Wissen was einen erwarten kann) hat alles bislang geklappt.


    Das mit dem Moos als Ersatz für Klopapier funktioniert, aber man sollte es doch lieber vermeiden wenn möglich - Moose wachsen insgesamt sehr
    langsam und manche Arten sind wohl auch gefährdet :schlaubi .


    Viele Grüße, Fjellsurfer

    Moin,
    ich habe den Viewranger am Handy und der erledigt sein Job auch sehr zufriedenstellend. Besonders wenn man in Deutschland (od. generell in Mitteleuropa) unterwegs ist, wo eigentlich überall Wege und Pfade sind - ist ein GPS hilfreich um nicht durcheinander zu kommen.
    Wenn ich allerdings in wegelosen Gegenden unterwegs bin, verwende ich nur eine Karte & Kompass. Zweckmäßiger=größer und man muss auch nicht an ständig an das Aufladen denken.
    Viele Grüße, Fjellsurfer

    Ich bastelte zusammen mit einem Kumpel auch einen "Multifuelkocher" für die letzte 2-Wochenwanderung. Wir hatten einige Anleitungen angeschaut aber letztendlich für eine sehr einfache und robuste Variante entschieden. Eigentlich gar keine Teile die kaputt gehen könnten. Gewicht ca. 700g mit Körper, Trangiabrenner und -zange sowie mit zwei Kochtöpfen (1,4 und 0,7 l). Zwei Wochen mal mit Holz, mal mit Spiritus. Wir ware beide sehr zufrieden :hobo . Natürlich könnte man kleine Verbesserungen machen... vielleicht das nächste Mal.


    Viele Grüße, Fjellsurfer

    So ist es - wenn man etwas länger unterwegs ist, keine Einkaufsmöglichkeiten hat und der Temperaturvariabilität groß ist, wird der Rucksack automatisch ver...t schwer - auf jedem Fall ist es bei mir so. Aber soweit nicht schlimm, einfach die tägliche Strecke unter 20 km halten. Da kommt man auch rechtzeitig an und kann seine Kaffee od. Whiskey am Feuer geniessen.


    Letztes Jahr hatte ich ca. 40 kg am Buckel (Am Anfang, alles inkl. und ein bischen zu viel Proviant) und es war schon zum Beginn ein "bischen" anstrengend. Dieses Jahr wird die Wanderung leider ein paar Tage kürzer aber damit auch leichter (ich schätze so 35 kg). Ohne feste und flüssige Nahrung ca. 10 kg weniger.


    Sicher könnte ich ohne Probleme 2-3 kg weglassen, und vielleicht zusätzlich noch 1-2 kg unter schmerzen, aber da ist definitiv die Grenze bei mir. Aber ich bin unterwegs um es zu genießen, also scheppe ich ein bischen mehr mit und versuche damit das beste rauszuholen. Meistens klappt es auch :unschuld .


    Schönes WE an alle, Fjellsurfer

    Stimmt mit dem Poncho, hatte ich nicht zur Ende gedacht...


    Diesesmal gehts nach Muotkatunturit (http://kansalaisen.karttapaikk…ng=en&tool=siirra&lang=en). Letztes Jahr war ich nördlich davon in Paistunturitgebiet und habe meine zwischendurch verlorengegangene Liebe für Sommerwanderungen wieder entdeckt. Es ist sicher über 10 Jahre her, daß ich davor ohne Skie in Lappland unterwegs gewesen bin.


    Für die zwei Wochen werde ich schon diesesmal auch die 35 Kilo am Anfang haben - also die 250-600 g Tarpgewicht spielen keine Rolle. Ein bischen Luxus muß ich ich schon haben (=für die ersten Tage Sashlik mit frischen Zutaten o.ä. und genug Whiskey für die Zeit sowien eine Angel fürs Fischen...). Bin halt kein UL:ler.

    Moin allerseits,


    habe mit Interesse den Thread durchgelesen.


    Werde im Sommer nach Lappland reisen und ca. zwei Wochen durch die Gegend pflügen. Nehme meinen kleinen Zelt mit, aber wollte auch für die (sicher vorkommenden) feuchten Tage auch eine Plane/Tarp mitnehmen. So gestalten sich die Pausen und Abenden doch viel angenehmer... Leider ist die Apsis vom Zelt (Terra Nova LC2) ziemlich kleingeraten, sonst würde ich ja keinen Tarp benötigen.


    Ich schwanke allerdings noch zwischen den BE-X Pocket Tarp und den BE-X Ranger II - also zwischen Gewicht und mehr Schutz beim Kochen:hobo und Mückentöten :haue. Platz/Schutz brauche ich diesesmal nur für mich und den Rucksack. Diesesmal werde ich nicht dadrunter schlafen. Habt Ihr diesbezüglich irgendwelche Kommentare?



    Grüße, Fjellsurfer