Beiträge von Wildschwein

    Vor ein paar Jahren habe ich mir das Ranger Shirt von der neuseeländischen Firma Swanndri im Ray-Mears-Shop gekauft. Es ist eines der Kleidungsstücke, zu denen ich immer wieder greife. Entweder als Unterschicht unter einem Parka, oder als oberste Schicht über T-Shirt, Hemd oder Pulli. Der Produktname kommt wohl von "Swan dry"... also dem Umstand, dass Wasser von Schwanengefieder abperlt. Und tatsächlich sieht man bei leichtem Regen die Tropfen von der Jacke abperlen. Just heute habe ich mal bewusst eine Wanderung im Regen gemacht, um zu schauen ob das Shirt immer noch wasserabweisend ist wie damals als ich es mir gekauft habe. Auch nach 2 Stunden im leichten Regen, schlägt das Wasser nicht spürbar durch, obwohl die Oberseite nass ist. Beim Wandern finde ich den Wollstoff auch in nassem Zustand sehr angenehm warm. Winddicht ist das Hemd nicht, hier ist eine weitere Schicht notwendig! Als ich später eine Pause gemacht habe, hab ich doch rasch gemerkt dass es schnell kühler wird. Das Ranger Shirt ist eben kein wirkliches alleiniges Winterkleidungsstück, dafür ist der Wollstoff nicht dick und dicht genug gewebt.


    An den Ärmeln sind lange Manschettenschlitze vorhanden, so dass man das Shirt bei Bedarf gut hochkrempeln kann. Der Kragen wird mit einem Reißverschluss verschlossen, da hätte ich mir eine überlappende Knopfleiste gewünscht. Mein Fazit nach einigen Jahren tragen in allen Jahreszeiten: Das Ranger Shirt ist geeignet als dickes Winterhemd unter weiterer Kleidung, als Solo-Kleidungsstück für kalte Frühlingsabende oder als dritte Schicht im Winter, wenn es trocken und windstill ist. Die Shirts fallen sehr groß aus. Ich habe es in meiner Standardgröße bestellt und kann bequem einen dicken Wollpulli drunter tragen.


    Moin,

    Es gibt ja so Sachen, die benutzt man über viele Jahre wie selbstverständlich und macht sich darum nie einen Kopf. Beim durchstöbern alter Bilder fiel mir auf, dass ich sehr häufig draußen meinen schwarzen Woll-Troyer getragen habe. Ich habe den vor über 15 Jahren mal irgendwo gekauft, keine Ahnung mehr wo, hat damals aber ein Schweinegeld gekostet. Es ist kein Markenetikett drin, aber das Label sagt "100 % Schurwolle, made in Germany". Daher tippe ich mal auf einen Troyer der Marke "Elbe" oder "Leuchtfeuer".


    Als ich ihn damals neu hatte, konnte ich ihn nur mit einem Hemd darunter tragen, so übel hat er gekratzt. Das verging aber mit der Zeit. Der Pulli ist sackschwer, aber hält RICHTIG warm! Ich denke die folgenden Bilder sprechen für sich. Das "Axtbild" ist damals beim BCP-Angelworkshop im Sauerland entstanden. Es war ein sehr frostiges Wochenende. An sonnigen Wintertagen trage ich beim Wandern oft ein dünnes Hemd und darüber den Troyer. Er ist sehr atmungsaktiv und sorgt für ein angenehmes Klima. Wenn es windig wird, stößt er allerdings an seine Grenzen. Dann ziehe ich ein Wollshirt oder einen Parka drüber.


    Gewaschen habe ich den fast nie, wenn dann nur Handwäsche. Aber Kleidung aus reiner Wolle hat einen großen Vorteil: Sie nimmt kaum Gerüche an und man kann den Dreck leicht rausbürsten. Ich weiß schon warum der Troyer bei Seeleuten und auch Pfadfindern so beliebt ist. Für UL-Fans ist der allerdings nix, er ist wirklich schwer im Vergleich zu einer Fleecejacke. Wenn er einmal nass geworden ist, trocknet er nur langsam, wärmt aber auch im feuchten Zustand noch einigermaßen!


    Achtet beim Kauf auf Qualität made in Germany oder schaut nach Modellen aus Skandinavien. Die billigen Acryl- oder Mischgewebetroyer können nicht ansatzweise mithalten. Ich liebe den Strickpulli auf jeden Fall und hoffe, dass er noch lange macht.


    Ein Buchtipp, der vielleicht nicht unmittelbar mit "Bushcraft" oder "Survival" zu tun hat. Aber im Grunde eben doch... und zwar behandelt das Buch, welches im 19. Jahrhundert in den USA geschrieben wurde, die innere Einstellung des Menschen zu seiner Umgebung. Ralph Waldo Emerson bezieht sich dabei auf die seinerzeit aktuellen gesellschaftlichen Eigenarten, die erstaunlicherweise garnicht so sehr von unseren heutigen abweichen. Schon damals empfanden viele Menschen die Zeit als zu schnelllebig, den Konsum als erschreckend. In teilweise schräg altertümlicher Sprache spannt Emerson auch den Bogen zur klassischen Philosophie. Das deutsche Wort "Selbstvertrauen" wird dem englischen "self-reliance" nicht so sehr gerecht. Emerson geht es hauptsächlich darum zu zeigen, zu was ein Mensch alleine in der Lage ist, wenn er nur will. Emerson war übrigens ein Freund von Henry David Thoreau, der das in Bushcrafterkreisen berühmte Buch "Walden" geschrieben hat. Auch lesenswert :)


    Hat auch ne Weile gedauert bis ich den Dreh raus hatte. Meine vorherigen Versuche waren alle sehr flach und langweilig. Schiefe Nähte, falsche Schnitte, verdrehte Stoßkanten, zwei angesetzte Nähfäden, weil einer zu kurz war... tut der Funktion keinen Abbruch, ärgert mich aber :D

    So langsam habe ich den Dreh mit dem Lederpunzieren raus, wenngleich die Ergebnisse noch einige Anfängerfehler aufweisen. Ich habe für mich herausgefunden, dass das Leder sich am leichtesten punzieren lässt, wenn man es in Wasser mit etwas Seife einweicht, bis keine Blasen mehr aus dem Leder aufsteigen, dann das Leder in eine Tüte packt und einige Stunden in den Kühlschrank legt und anschließend trocknen lässt bis es fast wieder die Ursprungsfarbe angenommen hat. Bislang habe ich das Leder immer zu feucht bearbeitet und mich dann geärgert, dass die Abdrücke nicht tief genug sind oder das Leder sich verhält wie ein nasser Schwamm. Im Work-Flow habe ich leider keine Schritt-für-Schritt-Bilder gemacht ;(

    Das Blankleder wurde nach dem Punzieren mit Antik-Finish bearbeitet und Resolene versiegelt.

    Ich hab meinen Frischling und mich mal für Kartoffelsuppe oben eingetragen, natürlich helfen wir gerne beim Schnibbeln. Dann bringe ich noch ein paar Baumwollzeltplanen für den Feuerplatz mit. Meine Frau kommt leider nicht mit, weil sie an dem Wochenende doch nicht kann. Dafür hab ich dann Platz für einen Mitfahrer aus Richtung Sauerland. Töchterchen und ich sind auf jeden Fall dabei, die Kurze ist schon ganz heiß auf ihr erstes Winterzelten. Wir werden an dem Freitag am späten Nachmittag ankommen denke ich, wir kommen leider nicht früher weg wegen der Schule.

    Zuletzt war es eh nix hochwertiges mehr... Mir war sie immer zu salzig und Glutamathaltig. Aber die Erbswurst hatte schon ihren Platz im Outdoorerleben das stimmt ;)


    (grüne Schälerbsen mit Speck schmecken besser :D)