Leuts, soviel kann ich fast nicht beantworten...
Yukoner:
Natürlich ist es tendenziell in der Mitte heißer. Ein Fehler, der hier gerne gemacht wird, ist aber, dem Feuer nicht genug Zeit zu lassen. Wenn man das ganze schön durchbrennen lässt, wird die Hitze viel gleichmäßiger. Das wird oft vernachlässigt.
Wenn man in der Esse härtet ist es auch besser, die Hitze im Werkstück zu steuern, indem man es oft wendet und heißere und kältere Stellen im Feuer ausnutzt, indem man mit dem Werkstück drüber fährt.. Bei längeren Klingen (15cm) reicht das für ein gutes Ergebnis i.d.R. auch schon nicht mehr. Da sollte man dann die Esse mit einer Blechmuffe abdecken, damit die Temperatur gleichmäßiger bleibt.
ich halte es da mit dem, was der Herr Skuzzlebud geschrieben hat. Außer C45 will man nicht viele andere Stähle in Wasser härten, wenn man einen Klingenrohling draus gemacht hat, man produziert sonst zuviel Ausschuß. Nochmal: die Angaben im Tabellenbuch sind für RUNDE Querschnitte mit 20mm Durchmesser. Eine Klinge härtet viel stärker durch, weil sie viel dünner ist.
Skuzzlebud:
Eine Härtelinie auf der Glut zu erzeugen ist recht einfach. Wenn Du Deine Messer in die Glut steckst und durchglühen lässt passiert das eher nicht. Das ist in meinen Augen aber keine gute Methode, weil das Messer dann sehr wahrscheinlich irgendwo zu warm wird und länger im Feuer ist als nötig. Aber jeder hat da seine Methode perfektioniert, vielleicht kannst Du das ja besser als ich, ich mache es daher aber anders.
Das Härten mit Härtelinie auf der Glut bringt nicht so viel Verzug, weil die Temperaturschwankungen nicht so hoch sind, wie wenn man die Schneide allein abkühlt. Man beginnt die Klinge vom Rücken her zu erwärmen und dreht dann, wenns langsam warm wird, die Schneide rein. Aufgrund der Geometrie nimmt die Schneide recht gleichmäßig die Hitze an. Das gibt auch eine schönere Linie (weil sie dem Dickenverlauf der Klinge folgt) als wenn man es irgendwie eintunkt.
Ich habe nichts von "Wasser drauf träufeln" geschrieben.
Der Test mit dem nassen Finger ist eine sehr gute Werkstattmethode um die Anlasstemperatur zu checken. Selbstverständlich ersäuft man die Klinge nicht mit Wasser.
Federstahl: Das gilt selbstverständlich nicht für die unlegierten Federstähle, die sollten sich genau nach Lehrbuch verhalten, weil sie ja reine Carbonstähle sind, allerdings werden die heute recht selten verwendet. Schon ein 55Si7 z.B. verhält sich aber nicht so und braucht erheblich höhere Temperaturen zum Anlassen.
Auch unter Buschbedingungen kann man sehr gute Klingen herstellen, unsere Vorfahren hatten auch kein Härteprüfgerät, ihre Klingen waren aber nachweislich gut genug, sich 3000 Jahre lang den Schädel einzuschlagen.