Beiträge von Schwefelporling

    Man sollte eben nichts Eßbares draußen liegen lassen; abends aufräumen heißt die Devise. Wenn da Reste vom Spülen sind (und Exkremente fressen die ja auch mitunter), dann sollen sie ruhig draußen schmatzen und wühlen, es schadet uns ja nichts. Wenn dann mal eins richtig ans Zelt kommt, also die Wand eindrückt oder versucht, mit der Schnauze drunter zu kommen oder ins Vorzelt will, brüllen und einmal boxen. Wir sind ja nicht zuhause in der Einbauküche, also mit der Ameisenprävention fängt die gescheite Lebensmittelsicherung im Busch an, aber auch an Säugetiere muß man denken. Außerdem würden die Schweine die Verpackungen mitfressen und so vielleicht später erkranken.


    Die schlimmsten Tiere, mit denen man im besiedelteren Teil Europas Probleme kriegen kann, sind sowieso Haustiere wie streunende Hunde oder Stiere, und halt die ganzen Plagegeister wie Wespen, Zecken und Blutegel. In Frankreich haben kleine Schlangen nach mir geschnappt, mit denen ich auf dem Wanderweg oder im Fluß nicht rechnete, aber da ist nie was passiert. Wildschweine am Zelt sind auch nichts dramatisches. Aber ich hatte mal mein Lager an der Weide eines spanischen Stiers- da mußten wir schnell alles wieder einpacken und verschwinden. In Portugal, Griechenland oder manchen osteuropäischen Ländern sind Hundemeuten nichts außergewöhnliches, auch die Schutzhunde einsamer Höfe sind mit Vorsicht zu genießen. Ein Maultier hat mir unter anderem die Hand zermalmt: mein Ringfinger ist wieder leidlich gerade verheilt, und ein paar Narben auf der Hand sind geblieben. Die Rippen sind gut wieder zusammengewachsen.

    Natürlich ist das Navigieren nach der Sonne ungenau. Aber bei mir hat's mal geklappt... Ich war ohne Karte und ohne Ortskenntnis einen Nachmittag wandern, in der Gegend zwischen den Départements Dordogne und Corrèze. Das Dorf, in dem ich startete, liegt am Hang eines Flußtals, man kann also keinen Kirchturm oder ähnliches aus der Entfernung sehen. Außerdem gibt es Wälder, die die Sicht versperren. Ich folgte der Schlucht, wanderte südwestwärts aus ihr heraus und zog über 4, 5 Stunden einen großen Halbkreis, der mich schließlich von der anderen Talseite her wieder an das Dorf heranführte. Ich hatte aber eine Uhr dabei, also nach 12, gegen 14 Uhr steht die Sonne wohl in Südsüdwest, dachte ich mir. Mit solchen Annahmen und den daraus folgenden Berechnungen hatte ich es anscheinend geschafft, den Rundweg hinzubekommen, den ich vorhatte.
    Aber sonst nehme ich lieber einen Kompaß mit! Außerdem, wenn ich über keine eigene Karte verfüge, versuche ich trotzdem meist, mir anhand von Internetkarten, Informationstafeln, zu Gast bei Einheimischen eingesehene Karten etc. wichtige Daten einzuprägen. Ich schaue auf die Karte der mir unbekannten Gegend, erkenne einige Ortsnamen oder markante Punkte oder den eigenen Standort wieder und es folgen halt einige "Aha"s und "ach so"s. Selbst wenn nur die Hälfte der Erkenntnisse hängenbleibt, hilft mir das später oft weiter. Wenn ich weiß daß der gesuchte Punkt im Südosten liegt, und ich mir mithilfe der Sonne die Himmelsrichtungen zusammenreime, komme ich meist auch dorthin. Nachts hilft der Nordstern.

    Ist natürlich ein Argument! Aber ich gehe da ungern Kompromisse ein... So ein Biwaksack ist halt doch recht eng, im Zelt kann ich dagegen auch einen Rucksack trocken halten, und es gibt mehr Luft. Falls ich zu auffällig gezeltet haben sollte oder ein Ordnungshüter stapft zufällig in der Nähe vorbei, dann muß man sich halt deeskalierend aus der Affäre ziehen. Es geht ja nicht um Revolution, sondern die Ruhe steht im Vordergrund. Hat aber immer geklappt. Selbst im Park, z.B. sogar in Holland. Mit abends kochen.

    Für 3 Tage Wasser zu Fuß schleppen kann ich nicht. Schließlich brauche ich auch noch ein paar andere Sachen. Da würde ich entweder mit dem Fahrrad oder einem Handwagen unterwegs sein, oder wenn nur mit Rucksack, überlegen, wo ich unterwegs Wasser auffüllen kann. In eher besiedelten Gebieten kann man normalerweise auf Leitungswasser (oder gekauftes) zurückgreifen, in eher unbesiedelten eher auf Bachwasser. Das sollte vorher irgendwie geklärt sein.


    Mit dem Wasser kann man Tee kochen, Nudeln oder seine Hülsenfrüchte einweichen. Brühe ist nicht ganz so toll wegen des hohen Salzgehalts. Ein kompaktes Essen ist schon Pumpernickel und Dosenmakrelen, aber wenn es auch noch etwas Gemüse oder Obst dazu gibt, fühlt man sich noch wohler. Müsli mische ich mit Wasser und Kokosmilch (kleine Portion in Tetrapak oder Dose). Einen Kocher kann man einfach substituieren, ein Topf (1-2L) oder Topfset ist schon eher essentiell! Ich nehme mir immer recht viel Zeit für's Lagerleben: nur wandern mit Zelt und allem auf dem Rücken ist auch nicht so doll. Da hat man auch mehr Muße, die neue Umgebung auf sich wirken zu lassen.


    Ich würde 3- 5 Liter in "sperrigen" Mehrwegflaschen mitnehmen, je nach Versorgungslage, Wetter und Strapazen. 1L Saft ist mir zu Fuß zu schwer (außer ich kann jeden Tag Vorräte auffüllen), aber ein Bier nehme ich manchmal mit um es quasi am entferntesten Punkt von der "Zivilisation" zu trinken. Ist es eine Bügelflasche, kann man auch wieder Wasser rein tun beim Heimtransport. ;) Manchmal nehme ich einen halben Liter (oder halbe Packung) Milch mit.
    Schlau ist es, falls möglich an Wasserstellen unterwegs direkt zu spülen, Körperhygiene zu betreiben etc., im Idealfall kocht man in der Nähe sein Abendbrot und kann am nächsten Tag mit vollen Flaschen weiter.
    Manchmal sind spezielle Techniken oder Vorrichtungen nötig, um das Wasser in die Flasche zu bekommen, aber normalerweise reicht es einfach, wenn man einen Becher hat oder ein, zwei Finger an die Öffnung hält, um das Heraus-/Vorbeirinnen zu minimieren, z.B. an einer sehr flachen Quelle. Wenn die Flasche nur halb voll wird, füllt man das Wasser halt in eine andere und wiederholt dann den Vorgang.

    Aber warum immer Biwaksack? Es gibt ja auch Zelte.


    Was den Schlafsack betrifft, da lohnt sich halt die Anschaffung eines 500+ euro Teils nicht, wenn es nur für's Hobby sein soll, wo man irgendwie aus Spaß mal eine Nacht bei richtigen Minusgraden verbringt und sonst im Winter eher drinnen schläft. Bei einer Alpenüberquerung zu Fuß oder einem Leben auf der Straße sieht es natürlich anders aus. Es muß einfach jeder selber abwägen, was er braucht, also für was genau und für wie viele Nächte am Stück.

    Für Außenbefestigung würde ich die Bundeswehr- Packriemen verwenden (Alu Schnalle) und das Zelt möglichst fest hinter dem Nacken verzurren. Wenn es schmal verpackt werden kann, dann senkrecht in den Rucksack. Unten dran ist schwerpunktmäßig nicht ideal. Es kommt auch auf das Gewicht an! Ein 4kg silvertree will weise getragen werden.

    Ich nehme im Moment kleine Rundhalsflaschen für Gewürze. Salz oder Basilikum ist bei mir auch schon mal in einem Überraschungsei- Ei. Öl kommt in eine Mini- Glasflasche, wie man sie z.B. aus der Hotelbar kennt. Aber weil beim Ausgießen immer auch Öl über den Rand rinnt, muß die fettige Flasche in eine extra- Tüte. Ich hatte mal ein Marmeladenglas, aus dem ich das Öl vorsichtig mit einem Löffel entnommen habe, aber es hat sich leider auch nicht bewährt. Wenn ich auf einer Autoreise Platz sparen will, kommt das Öl in eine leere 0,5l Wasserflasche, das funktioniert gut (steht im Karton, statt im Rucksack neben einem sauberen Tshirt zu liegen).
    Die derbe Kunststoff- Innentüte aus der Müslipackung wird wiederverwendet, meistens: für Müsli. Wasser transportiere ich am liebsten in 1L- Mehrwegflaschen für Mineralwasser, die sind stabil und lassen sich leicht reinigen, für mehrfachen Gebrauch. Kostenpunkt 15 cent. Außerdem finden mehrere 1l Flaschen besser Platz im Gepäck als z.B. ein 5L Kanister. Ich hatte auf Fahrradtrips schon 10L im Kanister im Anhänger, aber das bietet gegenüber den Einzelflaschen eigentlich keinen Vorteil.

    Klasse Tips hier, gutes Thema!

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    Balaklava um den Kopf

    Das hätte ich auch so gemacht. Ich habe eine zeitlang bei Nächten um den Gefrierpunkt in zwei unterschiedlichen September- Schlafsäcken gepennt, mit Schlafanzug und Wollsocken, da waren dann die Reißverschlüsse nebeneinander, aber die "Kissen" entgegengesetzt. So hatte ich eins oben, eins unten und habe zur Seite geatmet. Funktioniert wahrscheinlich bei tieferen Temperaturen nicht mehr...

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    seine ganze Unterwäsche klatschnass. Und die hat man


    bei einem Wochenendtrip nicht doppelt mit.

    wäre jetzt aber auch kein Bein(Rücken-)Bruch, doch noch einen Satz mitzunehmen.


    Was Isomatten betrifft, die sind oftmals so schmal, daß man an den Rändern doch noch mit dem kalten Boden in Kontakt kommt... Ich habe mitunter eine Luftmatratze mit einer Isomatte kombiniert. Durch den höheren Bodenabstand kann das Problem vermieden werden.


    Ich habe einen Schweizer Armeeschlafsack, der ist echt warm, also zumindest für den Herbst voll ausreichend. Als Zubehör gibt es wohl noch einen Plastik- Überzug. Soll ich den bestellen, bringt der was bei Kälte? Oder ist das mehr als Nässeschutz gedacht? Vielleicht kennt sich einer aus...

    Wenn Du einen Wildschweinkopf im Profil siehst, erkennst Du diese gerade Linie vom Nasenrücken bis zu den Ohren. Vorn auf der Stirn, das sind im Wesentlichen Borsten, keine gewölbte Stirn. Beim Hausschwein ist der Schädel tatsächlich gedrungener.

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    Also ganz so schnell wie ichs mir vorgestellt hatte, wird der Nachbau
    der Erbswurst nicht. Durchs lange Kochen seh ich schon meinen Topf als
    schweren Fall fürs Reinigen. Außerdem spart das nicht grad Brennstoff.
    Naja, Hauptsache kein Glutamat. In Zukunft weiß ich, was drin ist.

    Ich gebe mich auch nicht mit der Standard- Erbswurst zufrieden. Hin und wieder kann sie zur Ergänzung beim Kochen dienen, sie ist aber für eine entbehrungsreiche Trecking- Tour weniger geeignet. Zu wenig Fasern, aber so viel Salz... da muß man viel trinken!
    Also selber machen? Wenn es ums lange Lagern geht, muß man wohl irgendeine Art von Konservierungsstoff hinzufügen oder die getrockneten Hülsenfrüchte als Ausgangsprodukt an einen perfekten Ort stellen.
    Wenn es aber ums draußen Essen machen an sich geht, gibt es ja andere Möglichkeiten. Wenn ich z.B. auf eine konkrete Tour einfach rote Linsen (garen recht schnell), eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe mitnehme, kann ich mir zwar mit wenig Aufwand was zu essen kochen (Fett könnte aus einem Portionsdöschen kommen, siehe Hotel oder Krankenhaus). Aber die Kompaktheit der Erbswurst kann ich so nicht erreichen! Wohl wäre es vielleicht möglich, zuhause mit einer Elektromühle die Linsen zuvor zu Mehl zu zermahlen. Wahrscheinlich garen sie so noch etwas schneller. Aber was füge ich hinzu? Stichwort eiserne Ration Heißgetränk und Mittagessen, die zum Transport in einen Stahlbecher passt.

    Ich würde die Sachen unter die Tarn- Zeltbahn legen und in der Dämmerung zurücksein! In der Hoffnung, daß noch keine Maus dran war und was kaputtgemacht hat. Zum Wiederauffinden gibt's ja schon genug Lösungsansätze.
    Ganz sicher kannst du halt nicht sein, daß es nicht doch einer findet und mitnimmt. Das mußt du letztendlich in kauf nehmen- oder einfach leichtere Ausrüstung wählen (ich würd's aber genauso machen).

    Gut gemacht, die Ziegelbrennerei. Daß das Holzgerüst in der Bauweise das Gewicht locker trägt, hat mich verblüfft.
    Aber die Beleuchtung und die Tür haben mich nicht überzeugt. Da hätte man sicher kreativer sein können. Und wie kocht er? Eine Heizung ist vorhanden, aber ein Herd? Nun, nach der ganzen Arbeit noch Energie und Ideen für solche I Tüpfelchen zu haben, ist natürlich auch nicht selbstverständlich!

    Ich nutze den LK70 auch nur auf richtigen Touren. Aber er ist schön vielseitig, das Gestell hat mir schon mehrmals den Transport schwerer Flüssigkeiten (Wasserkanister, Bierpalette) sehr erleichtert. Die Seitentaschen sind groß genug und es gibt gute Möglichkeiten, außen was zu befestigen. Für normale Zwecke nehme ich den äffen BW- Gebirgsjägerrucksack mit Clipverschlüssen, da kann man zwar nicht drauf sitzen, aber die Faltisomatte ist ja immer dabei. Und "anbauen" kann man auch. Nur manchmal wäre ein Brustriemen hilfreich!

    Bei mir blieb die Haut immer dran; das war also Vollkorn- Eichelbrei. Es hat nicht gestört. Wird eh alles eingestampft.
    Die Franzosen pellen ihre Weihnachts- Maronen- Beilage immer, die Kastanien werden erstmal ein paar Minuten in Wasser gekocht, dann gepellt und dann glasiert. Aber das ist zu viel Arbeit, wenn man mehrere Liter hat! Und roh pellen geht auch kaum. Außer bei getrockneten. Die wiederum müssen kaum geröstet werden, reifen quasi durch das Trocknen schon ein Stück weit. Mein letzter Maronen- Püree bestand aus ungepellten, aber geputzten (braune Stellen etc.) und halbierten Maronen. Die Haut wird beim Kochen weich. Beim Rösten ist es etwas anders, das habe ich aber in der Kindheit zum letzten Mal gemacht...

    Also ich habe die immer frisch gepellt: einfach einmal mit dem Messer durchgeschnitten und dann von den Hälften die Schale abgezogen. Dann sieht man auch direkt, wenn eine schon verfärbt oder wurmig ist, und kann das Schlechte wegschneiden. Allerdings haben die Eicheln ja unter der Schale noch eine gerbstoffhaltige Haut, die ist bei mir drangeblieben, weil es sonst zu aufwändig zu verarbeiten wäre, das mache ich bei Eßkastanien genauso. Die Eichelhälften und -stücke habe ich dann in Wasser gekocht, abgegossen, nochmal in Wasser gekocht, wieder abgegossen, und dann noch mindestens einmal. Ökobilanz: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen! Deswegen ist das letzte Mal bei mir auch schon ein paar Jahre her. Sobald ich einen Holzofen habe, werde ich mir aber nochmal eine Eichelpastete backen: Die abgekochten und über das Abgießwasser entbitterten Eicheln werden mit Gemüsestücken, Ei, etwas Mehl und Gewürzen vermengt und dann als Laib gebacken. Abgekühlt in Scheiben servieren, aber das Zeug ist recht mächtig, man schafft es auch im Team nicht alles! Den Rest kann man etwa zwei Wochen im Kühlschrank lagern oder auch bei Außentemperaturen im Spätherbst. Toll ist diese Pastete zum Abendbrot. Ich habe glaube ich Porree, Möhre und Zwiebel beim backen verwendet, Salz, weißen Pfeffer, Muskat und Petersilie.