Beiträge von Sel

    Neue Tour. Wird wirklich extrem. Ich werde wohl doch in die Gegend um die Laki-Spalte in Island gehen. Kann mit dem Bus in die Nähe meines Zielortes kommen (letzter Halt Kirkjubæjarklaustur), dann so um die 50km ins Hochland laufen (3-4 Tage), dann bin ich da. Dort sind jetzt (also vergleichbar mit nächstem Jahr) "nur" um die -10°C und nur wenig Wind. Wenn ich Pech habe, dann Schneesturm, dann breche ich ab. Muß mir ein Satellitentelefon leihen für den Notfall, das wäre überlebenswichtig. Ist nur die verrückteste Idee meines Lebens, aber das wärs!


    Um zu testen habe ich bereits geschrieben, das ich meinen Urlaub Januar/Februar 2014 im Freien verbringen werde und das testen, was ich auf dem Balkon versucht habe. Ich will dort draußen nicht krepieren.


    Melde mich wieder.


    LG Sel :tarp

    Allerdings ohne Dach, ohne Tarp, nix. Ich will einfach ausprobieren, was ich aushalte und welche Systeme ich benutzen kann.


    Fazit vorerst:


    Billige Lidl-Schlaftüte (geht vielleicht bis +5°C, echt dünn das Teil und alles Plastik), innen einen separaten Fliessack. Und ich drin mit normaler Unterwäsche und Flieshose- und Hemd, dicke selbstgestrickte Socken, dann noch eine warme Mütze. Gegen den Regen und die Feuchtigkeit habe ich derzeit einen Biwak für 20 Euro, einfachste Art. Ganz wichtig ist die Unterlage. Dazu nehme ich eine schöne stabile Mülltüte, darin eine selbstaufblasende Matte, so 6cm dick. Bisher komme ich gut klar, es ist mummelig warm. Zur Zeit sind nachts 5 bis -2°C, ab und zu Dauerregen. Ich kann ruhig und trocken UND warm schlafen. Tagsüber bin ich ja auf Arbeit...


    Ich hoffe es wird bald ein wenig kälter, so das ich meine Tests weiter ausbauen kann. Habe mir bereits paar Eimer Flußkiesel besorgt (4 bis 8cm), die dann als Unterlage dienen. Ich muß trainieren für meine Island-Tour. Wie kann ich auf was schlafen, was geht mit preiswertem Material? Wie spare ich Gewicht, was läßt sich klein verpacken und vor allem: was halte ICH aus?


    Bin nicht der Typ, der schnell friert. Wo andere schlon schlotternd in der Ecke sitzen, renne ich noch im T-Shirt rum. Also bis 10°C ist T-Shirt-Zeit. Ab null Grad ist Pullover und Jacke dran, unter null Grad bis zu -10°C brauche ich gute Zwiebelschale, bis -20°C halte ich es aus. Drunter kommt nicht vor, auch in Island nicht. Zumindest nicht, wenn ich dort bin.


    Wenn doch, dann fällt Schnee oder es ist Schneesturm. Dann einfach einschneien lassen und es wird schnell warm...


    Mal sehen wie weit ich mit meinen Tests komme. Eigentlich will ich den ganzen Winter draußen pennen. Zumindest dann, wenn ich nicht bei meiner Freundin bin :dance Fernbeziehung halt...


    LG Sel

    Damit ihr mal einen winzigen Eindruck bekommen könnt, auf welch grandiose Natur ich auf Island gestoßen bin, hier mal paar Bilder. Klar ist das mit viel Lauferei verbunden, ich hatte auch wahnsinniges Glück mit dem Wetter. Die nächste Tour dauert eben länger (nicht 5, sondern mind. 10 Tage) und wird im Südosten von Island sein. Auch wirds wesentlich härter, es ist dann Anfang Winter auf Island.


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    Das sind nicht nur die üblichen Touristenfotos, für manche Bilder mußte ich stundenlang laufen und einige Kraxelei machen. Wen es interessiert, habe noch Fotos von Stellen, wo wirklich kaum jemand hinkommen wird. Sind allerdings "langweiliger" und nicht immer in guter Qualität.


    LG Sel

    Danke Micha. Bei der Bucht isser billig der Rucksack, neu so etwa 70 Euronen, also echt erschwinglich. Nur bin ein sehr kleiner Mensch (165cm), ich habe den Rucksack probiert und komme nicht so recht klar. Volumen ist voll ok, jedoch kann ich die Träger und Halter nicht so einstellen, das sie für mich passen. Irgendwie hat mich die Natur da nicht verstanden und mir eben diesen kleinen Körper gegeben. Hat zwar auch Vorteile *grins*... Jedoch ist dein Hinweis schon mal in die richtige Richtung, was Rucksack angeht. Eventuell muß ich doch eine Variante wählen mit kleinerem Rucksack und dann noch einen vorne drauf. Mag blöd umzuschnallen sein, aber mir scheint das sich das besser tragen läßt. Gesamtgewicht ist mir nicht ganz so wichtig (nein, richtige "Massen" bewege ich auch nicht gern), jedoch verteilt es sich besser. Und klettern tue ich fast nicht, insofern stört die "Beule" vorne nicht.
    LG Sel :tarp

    Auf Island gibts das "Schleifmittel" für lau: feine Vulkanasche. Das Zeugs ist sauhart und sehr fein, mit Wasser ideales Schmirgel. Basalt als "Schleifbrett" ist allgegenwärtig, dazu eben die feine Asche suchen und Wasser, schon kanns losgehen. Vulkanasche ist tiefschwarz bis grau, um die feine Asche von gröberen Bestandteilen zu trennen (die ja die Klinge beschädigen), hilft einfaches Ausschlämmen. Das geht schon mit der Kochschale. Ok, nicht jeder wird dazu extra nach Island fahren, aber ich habs eben gemacht und werde es wieder tun. Ich sammle die Asche, wenn ich sie finde, so ein vielleicht 100-Gramm-Beutelchen reicht für etliche Prozeduren des Messerschärfens.


    Wer das mal testen will, der kann mir schreiben, habe noch so 2kg feinste Island-Asche hier rumliegen...


    LG Sel

    Ja, Katzenfutter... Nee, bin kein Chinese (oder essen die nur Hunde?).


    Aber getrocknetes Fleisch ist auch was für Nichtvegetarier, so wie mich. Ist nicht schwer, gibt Power, aber zäh wie ne Schuhsohle. Aber zum Kauen ist ja genug Zeit unterwegs.


    Eure Vorschläge sind wirklich gut. Die Zutaten sind leicht, vergammeln nicht. Klasse. Aber ich vertrage keine Instant-Brühe. Da wirds hinten mächtig dünn, macht sich im Winter nicht so gut alle 10min aus den Klamotten zu müssen, weil man muß...
    Ja, woher dann den Geschmack nehmen? Getrocknete Pilze zum Beispiel, Beeren, Trockenobst, alles möglich. Bin auch kein Müslivernichter, ich bleibe (auch wenn der Zeitbedarf größer ist) bei Reis. Kann man auch morgends essen, dann kommen eben süße Früchte oder gesammeltes Obst mit rein. Auch kann man den abends kochen, morgends dann essen. Bissel Milch dazu (wo ist die nächste Kuh???), passt.


    Reis abends kochen hat noch einen richtigen Vorteil. Erst man hat man Zeit dazu, dann den heißen Reis mit in den Schlafsack, ist prima Heizkissen, was ganz schön lange warm bleibt (Fußende, Bauchbereich, Rücken oder so). Der Reis wird abgetropft, kommt in einen festen Folienbeutel, dann ein Tuch drum und rein in den Schlafsack. Den Folienbeutel einfach ausprobieren, halten muß er... Ich steck den Beutel einfach in zwei Socken rein....


    LG Sel :tarp
    PS: Ich habe was vergessen. Ich benutze den Reis in Kochbeuteln, da bleibt er zusammen und man kann ihn gut abtropfen lassen. Wenn er fertig ist kommt er in zwei dieser wiederverschließbaren Tüten (diese ineinander stecken), zwei, weil ja eine man aufgehen kann, ist bisher aber noch nie passiert, auch wenn ich aus Versehen mich draufgelegt habe.

    Boah....


    Viel Lesestoff und noch mehr gute Hinweise. Danke.


    Noch was zu mir. Kann sein ich wiederhole mich, aber ich fass mal zusammen. Ich habe Islanderfahrung. Weiß schon was mich da erwartet. Ich habe dort mit völlig untauglicher Ausrüstung (und pennen im Auto) schon 5 Tage in der Natur völlig allein verbracht. Und mit dem Wetter hatte ich damals Pech: 5 Tage Regen... Aber es ging, nicht mal nen Schnupfen hatte ich. Klar wars a...kalt, beim Laufen ging es wieder. Nachts im Auto war es beileibe nicht trocken, kalt und ohne Schlafsack. Nur warme Decke und meine Klamotten. Es war damals (4 Jahre ist es her) eine ganz spontane Entscheidung, null Vorbereitung. Ich war dort, fuhr mit dem Auto und *peng*, der Gedanke und den ausgeführt.


    Auf Grund der damals gesammelten Erfahrungen ist nun in meinem Kopf das wieder zu machen, nur diesmal mit mehr Hirn, weil es hätte damals ja auch böse enden können. Klar werdet ihr jetzt sagen, der hatte nur Massel gehabt, richtig Glück, warum tut er sich das nun nochmal an, wo er doch weiß wie es dort ist...


    Thema Futter. Island ist reich an Futter, man muß es nur finden. Es gibt Unmengen an Beeren und sehr viele Pilze, es gibt weiterhin etliches Grünzeug, was essbar ist. Das ist eine Grundlage. Dazu Reis, der mitgenommen wird. Ich nehme mir auch Trockenfisch zum Kauen mit, stinkt fürchterlich, bringt aber sehr viel Energie. Ich muß ja mit niemandem reden, der würde von dem Gestank auch tot umfallen.... Dazu Speck, auch Schokolade und Traubenzucker. Ganz wichtig noch Salz. Das reicht alles zum Essen auf zugegeben recht primitiver Ebene (und für einen Nichtvegetarier eine Strafe!). Wasser ist kein Problem, das ist echt überall. Brennmaterial findet sich genug. Kleine Zweige, Moos, Gras, alles da. Ich habe auch schon mein Futter an heißen Quellen (oder bei vulkanischen Schlammtöpfen) gemacht, brauchts kein Feuer dazu, Topf reinstellen und Essen kochen. Eben die Natur nutzen, ganz einfach. Es gibt in der Nähe solcher Quellen auch Bäche, die mit fast kochendem Wasser aufwarten. Findet man vorzugsweise in Höhlen oder in der Nähe der Thermalgebiete. Das Wasser selbst ist meist ungeniesbar, aber zum Warmmachen kann man es verwenden.


    Das Tragegestell der NVA ist nicht das alte, was jahrelang da benutzt wurde. Ich nehme die allerletzte Version (UTV). Da ist kein schmaler Riemen, alles sehr breit und gepolstert. In Verbindung mit dem neuen Koppel eine gute Sache, so meine Erfahrung. Sturmgepäck (1 und 2) sind nicht zu gebrauchen, das ist wahr. Hier suche ich noch Alternativen. Aber da werde ich schon fündig. Gut sind die kleinen Taschen, logischerweise zweckentfremdet. Am Koppel getragen auch keine Belastung. Ist auch keine Belastung beim An- und Ausziehen. Alles bleibt zusammengebaut. Auf einen Felsen (oder sowas) gestellt, reinschlüpfen, Koppel zu und passt. Nicht wie bei Rucksäcken, die an mehreren Stellen geschlossen werden müssen. Wasserfest ist das Zeugs, daher auch perfekt. Stabilität sagte ich schon, ich fand bisher nix festeres. Klar, Gewicht hat die Sache, ich komme aber definitiv mit 20 bis 25kg hin. Und das ist ok. Ich brauche ja nicht wie sonst üblich Wasser oder alles Futter mitschleppen.


    Tarp aus Zeltplanen. Zwei Stück reichen, zusammengeknöpft. Macht 1,8 m x 3,5 Meter (man kann die auch um die Ecke zusammenbauen, gibt viele Möglichkeiten). Es gibt so gut wie keine Bäume im Zielgebiet auf Island, daher penne ich unter Felsvorsprüngen oder in Höhlen. Das Tarp ist dann Windschutz. Daher ist eigentlich nur Festigkeit gefragt, normale Tarps zerreißen ganz schnell. Ein Zelt ist schwer aufzubauen bei viel Wind, der ja in Island allgegenwärtig ist. Und Heringe in den Boden rammen kann man meist vergessen. Mein Tarp-Windschutz wird dann mit Felsbrocken "befestigt", liegen ja genug rum. Abspannen geht auch, also dann kommt das Seil an und um den Felsen. Die Windlast ist beträchtlich, die dann drückt, mal sehen wie ich das hinbekomme, wegfliegen wirds sicher nicht.


    Weiter oben, also in der echten Bergwelt gibts keine Wiesen oder Minibäume mehr. Dafür paar Sträucher bis halbe Kniehöhe. Geht man weiter kann man schon in einer Steinwüste landen - vielleicht 80km nur Geröll und Steine. Das werde ich definitiv vermeiden, ist tödlich ohne Bergzelt. Zumal dann auch kein Wasser oder irgendwelche Vegetation da ist. Auf meiner Tour habe ich nur eine solche Wüste zu durchqueren, sind 25km Fußmarsch, da geht kein Weg vorbei, ich hoffe auf erträgliches Wetter, sonst muß ich meine Tour komplett ändern (Reserveplan ist in Arbeit).


    Thema Klamotten. Ihr habt mir gute Tips gegeben, die mich wirklich zum Nachdenken anregen. Werde ich auch tun. Vielleicht sollte ich dahingehend mein Konzept überdenken. In Island gibts keine Armee, nur "Besatzungsmächte". Von daher, auch nach meinen Recherchen, ist man sehr tolerant gegenüber solcher Bekleidung. Klar nur in der Natur, in einem Ort oder Stadt kann man sowas nicht tragen. Unterwäsche wird definitiv Funktionunterwäsche werden, da gebe ich auch mal einen Schein mehr aus dafür. Danke für eure Hinweise. Für die Klamotten drüber probiere ich noch das NVA-Zeugs, was ich habe. Ich lasse es aber schwarz färben in der Wäscherei, das ist wirklich besser. Muß nur noch so eine Wäscherei finden, die das echt professionell hinbekommt, incl. Imprägnierung. Klar wird auch das nicht ganz billig, aber die Klamotte ist fast unverwüstlich, deswegen.... Fleece in der Mitte der Zwiebel ist ok, habe ich auch Zeugs da. Schuhe sind Arbeitsschuhe (nicht die vom Lidl...), echte Markenschuhe mit Stahleinlagen und mit Schnürschaft, zwingend notwendig! Diese habe ich auch da, beruflich bedingt.


    Ende Januar, Anfang Februar habe ich Urlaub. Dann mache ich mich dann auf Testreise. Egal wie das Wetter ist. 5 Tage alles testen und abstimmen. Wir haben hier unser Elbsandsteingebirge, eignet sich hervorragend, obwohl mit Island natürlich nicht vergleichbar. Nur eben unauffällig ist Pflicht, das Gebirge ist Naturschutzgebiet, die Hüter kennen kein Pardon.


    Ja, soweit der derzeitige Stand meiner Vorbereitungen. Ist ja noch viel Zeit bis September 2014. Im Sommer/Herbst heißt es wandern, möglichst viel, um den Körper an den Marsch in Island zu gewöhnen. Ja, dann sollte die Party steigen können.


    Noch was am Rande. Klar ist mir bewußt, das ich dort auf Island ein Risiko eingehe, was unter Umständen nicht ganz kalkulierbar ist. Wenn wirklich was passiert, ich hoffe nicht, dann ist es aber meine eigene Schuld und mein Risiko.


    LG Sel :tarp

    Klasse Tips von euch! Danke.


    Was die Armeeklamotten NVA angeht. Die gibt es noch original und neu in ausreichender Menge. Nur bestimmte Größen sind nicht mehr da. Die Qualität ist sehr gut, wenn man mal von einem gewissen Geruch und eventuell angerosteten Nieten absieht. Wenn ich alles zusammenhabe kommen auch paar Fotos. Winterdienstuniform, oder Kälteschutzkombi, genau den Begriff suchte ich, danke! Ich mach mich mal schlau, wie ich da rankomme.


    Auch die Taschen habens in sich. Die kleinen Taschen für Handgranaten sind für Kleinzeugs (Lampe, Feuermachzeugs, das kleine Überlebenskit, andere Sachen) richtig gut. Man muß die Kleinteile nur in Schachteln tun. Dann am Gurt aufgefädelt ist die Tasche unverlierbar. Rucksack bin ich am Probieren. Da gibts einige Varianten. Jedoch ist die Festigkeit solcher Taschen einfach überragend. Das ist für mich was zählt. Klar sind gute Rucksäcke im Handel erhältlich, die auch noch richtig bequem zu tragen sind. Jedoch die haben auch ihren Preis. Aufs Aussehen kommts mir jedoch nicht an.


    Mit der Unterwäsche bin ich mir immer noch nicht so sicher. Ich lese mir noch mal eure Tips durch und dann ab ins Geschäft. Die Teile auch mal anfassen und schauen wie die sind. Dafür kann ich das Budget schon mal so um 150 Euro festlegen. Ich spare ja bei den anderen Sachen.


    Gut, dann mal los. Zusammenstellen und testen wie ich damit klarkomme. Ist ja bald Winter...


    LG Sel :tarp

    Hallo,


    was ich konkret will? Nicht erfrieren! Habe da mind. 10 Tage nix warmes, also freie Natur. Island heißt viel Wind, ab und zu paar Tage naß, vielleicht auch Schnee. Budget ist begrenzt, also such ich eben. Ich möchte dort kein Abenteuer, ich möchte das was ich mir vorstelle: Ruhe, Natur, Alleinsein, von dem leben, was es grade gibt. Ich gehe nicht als blutiger Laie hin, weiß was ich mir antue. 5 Tage habe ich das schon gemacht, allerdings im Auto gepennt, diesmal solls draußen sein, kein Zelt, nur den Tarp. Innen such ich die richtigen Klamotten, außen das Armeezeugs. Ich habe Märsche von maximal 20km am Tag vor. Mehr geht eh nicht, eher mal weniger. Wenn man durch die Natur geht, wirds schon warm, bei Ruhepausen oder in der Nacht kanns unangenehm werden. Also ich rede hier von 5°C am Tag und so um die -8°C in der Nacht.


    LG Sel

    Hallo,


    bin grade soweit beim Zusammensuchen. Wichtig für mich ist eine gewisse Tarnung mit den Klamotten, also pink im Wald geht gar nicht... Dann sollten die Klamotten auch was abhalten, wirklich fest sein. Regenschutz kann man anders machen (Poncho oder so, dann wasserdicht). Wie ich schrieb (Thread: Strom, einfach nur diese paar Volt bekommen ), habe ich ja Island vor mir. So bin ich auf verschiedene Artikel aus NVA-Beständen gestoßen. Die Felddienstuniformen (Winter) sind wirklich warm und extrem fest, also praktisch unverwüstbar. Drunter kommt entweder Funktionsunterwäsche (kennt sich jemand mit sowas aus?) oder eben ne Klamotten-Zwiebelschale. Ich habe nunmehr gewisse Taschen, Koppel und das Tragegestell dazu (für Insider: NVA -> UTV-Tragegestell). Ist meiner Ansicht nach besser und vor allem preiswerter als jeder HiEnd-Rucksack. Und eben extrem stabil. Die Taschen muß ich noch variieren, was muß ich und was brauche ich... Aber alles ist anbau- und anhängbar. Mir gehts absolut nicht um Schönheit.


    Habt ihr so in der Richtung schon Erfahrungen? Ich habe nicht die finanziellen Grundlagen, um mir beste Ausrüstung zu besorgen. Jedoch sollte das was ich habe, schon mal gut sein. Und daher eben Armeebestände.


    LG Sel :tarp

    Hallo,


    habe den kleinen Steckhobo getestet und bin schon überzeugt davon. Klar ist der XL ne Nummer größer, dementsprechend "schafft" er auch mehr. Nur mir war der Preis zu hoch. Daher eben der kleine Steckhobo. Was etwas nervig ist, das ist das kleine Feuer, also immer nachlegen und ab und zu auch mal die Asche rausnehmen. Das das Kochen länger dauert, das ist ja klar. Mit Windschutz habe ich in 18min 750ml Wasser zum Kochen gebracht, ausreichend für ne Suppe. Reiskochen ist einfacher, weniger Wasser, dafür ziehen lassen. Ist also auch inner halben Stunde getan. Wir haben ja Zeit und Ruhe. Ich mache immer einen Deckel auf den Topf beim Erhitzen, in dem Deckel dünste ich mein "Gemüse", was ich eben so unterwegs finde (auch da... ne Alufolie drüber beim Erhitzen). Wer offen ohne Deckel Wasser erwärmt kann mit dem kleinen Hobo nix anfangen.


    Es gibt den Hobo inzwischen aus Titan. Ok, wer es braucht... Besser ist der nicht. Edelstahl ist paar Gramm schwerer, erfüllt aber den Zweck. Der Hobo läßt sich auch nach der gefühlten 20zigsten Benutzung gut zusammenstecken und hält auch fest (Schütteltest...). Die variable Höhe des Rostes im Innern läßt auch Spiritusbrenner zu. Die beigelegten Blechelchen zum Abstellen des Topfes sind durchdacht. Die Qualität des Zuschnitts ist überragend, einfach wirklich gute Arbeit.


    Der Ikea-Hobo ist richtig gut, hatte ich auch in Gebrauch. Aber der läßt sich eben nicht falten, der ist wie er ist...


    Ich weiß, ein Video sagt mehr als tausend Worte, doch dazu habe ich weder die Technik, noch das Wissen. Tut mir leid, vielleicht lerne ich das noch.


    LG Sel :tarp

    Hallo Tarper,


    verharzen bedeutet mit meinem Verständnis, das die Sache wachsartig wird. Damit aber auch brüchig. Ich sprühe mein Öl nur ganz dünn auf, auf keinen Fall den Stoff "ertränken" darin. Die Fasern sollen nicht zusammenkleben, das Öl soll nur den Zwischenraum zwischen den Fasern des Stoffs ausfüllen und sich an den Fasern festsetzen, anheften, ankleben - wie auch immer. Da kommt kein Wasser mehr durch. Aber jedes Öl ist irgendwie wasserlöslich, so auch mein Kamelienöl. Je fetter das Öl, desto weniger wasserlöslich, aber auch immens schwerer. Und fettes Öl dringt nicht in den Stoff ein, es sei denn man kocht den Stoff im Öl. Nur ein öliges Tarp will ich auch nicht, daher eben die Kompromisse. Irgendwo eine Mitte finden.


    Gruß Sel

    Hallo,


    fÜr meinen Tarp benutze ich die (leider!) schweren Zeltplanen aus Armeebeständen der NVA (eben alte DDR). Aber es bestechen die vielen Vorteile. Man kann die rund 175x175cm kleinen Planen einfach zusammenknüpfen um eine größere Fläche zu haben. Die Planen macht kein Sturm kaputt, die halten. Es sind genügend Ösen und Leinenhalterungen dran, um den Tarp gut spannen zu können. Die Planen sind absolut preiswert zu bekommen (an der E-Bucht). Die Qualität ist hervorragend. Und durch die Tarnfarbe sieht man den Tarp auch nicht schon kilometerweit im Busch... Die Dichtheit ist ein anderes Problem. Man bekommt die Planen im Neuzustand, da halten sie ganz normalen Nieselregen problemlos ab. Kommt mehr Wasser, so wirds feucht. Klar regnets nicht durch, aber der feuchte Nebel wird unter dem Tarp dann unangenehm. Ich habe es mit Imprägnierspray versucht (*stink*!!!), mit Baufolie drüber... Nix war wirklich befriedigend. Letztendlich griff ich zur Sprühflasche mit Öl. Nach vielen Versuchen ergab sich, das sich ein Öl wie Ballistol (Öl für Waffen) hervorragend eignet. Doch der Preis ist heftig. Alternativ habe ich Kamelienöl getestet, ich war dann vollends zufrieden. Kamelienöl (sucht unter "Sinensis") gibts für 17 Euro der Liter. Das Zeugs zieht prächtig ein, harzt nicht, riecht nicht, ist farblos und vor allem lebensmitteltauglich und damit umweltneutral. Und die Planen sind absolut wasserdicht. Allerdings bitte nur auf trockenen Stoff auftragen, sonst machts keinen Sinn. Natürlich hält die "Imprägnierung" keine Ewigkeiten, man kann ja wieder das Öl aufsprühen.


    Gruß Sel