Soeben zurück von erfolgreicher Jagd! Habe meine erste Hirschkuh geschossen - wow, was für ein Gefühl!! Stolz über die Beute, Trauer um das schöne Tier, Adrenalin und Instinkt pur... So nah war ich dem Existentiellen wohl noch nie!
Ich mache ja momentan die Bogenjagd-Ausbildung in Frankreich. Hauptsächlich aus Neugier erstmals. Die Ausbildung an sich ist gut, aber was mich schon etwas stört ist der Umstand, dass man dazu keinerlei jagdliche Vorbildung braucht. Mit mir sind Leute in der Ausbildung, die haben sonst von Jagen, Wildbiologie etc. keine Ahnung, aber lernen den Umgang mit dieser Waffe, um anschliessend Tiere zu jagen...
Eine Frage treibt mich um: Weshalb überhaupt mit dem Bogen jagen? Gewehre sind ja bewährte Jagdwaffen, und wenn wir die Jagd wirklich nur "ganzheitlich" als Hege verstehen würden, gäbe es keinen Grund, aus blossem Spass an der Sache mit Pfeilbogen zu jagen - geschweige denn in martialischer "Kriegsbemalung", wie es offenbar manche Bogenjäger tun... Für mich stellt der Reiz des Pfeilbogens tatsächlich eine Art urtümliches, instinktives Gefühl dar - man fühlt sich irgendwie der "Essenz" des Jägers näher, weil man jagt, wie schon vor Jahrtausenden gejagt wurde. Andererseits ist das ja eigentlich eine dumme Begründung, denn unsere Pfeilbögen sind absolute Hightech-Waffen... Momentan spielt bei mir auch einfach die Neugier eine Rolle und die Herausforderung. Ich möchte mich in Sachen Zielen, Schiessen, Pirschen, Technik und mental jagdlich weiter entwickeln. Da ist die Bogenjagd-Ausbildung eine tolle Sache!