Wildes Campieren - Mal von der anderen Seite gesehen.

Zitat von benbushcraft

Das seh ich genauso. Das schlechte Vorbild ist mir schon länger ein Dorn im Auge.

In welcher Folge war das nochmal wo er nachdem Grillen das Auto im Fluss wäscht und den Plastikmüll dalässt? :confused

Ja ja, du hast recht wir weichen vom Ausgangspunkt ab, allerdings ist der Bezug zu Grimbolds und Slax Beitrag eindeutig. Passt dennoch wunderbar zum Thema, schließlich geht es um Wildes Campiren und die Sicht der Land- und Waldbesitzer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich als Waldbesitzer freut, wenn wild Bäume ohne Erlaubnis umgehauen oder gar mit Feuer gefällt werden. Sowas gibt es auch im Obstbau und das ist ziemlich zum .

Das dieser Waldbesitzer dann allergisch auf ungewöhnliche Waldbesucher wie Bushcrafter reagiert und dass dies dann auf mich als Leave-No-Trace-Menschen zurück fällt, obwohl ich sowas nie machen würde, macht mich sauer. Auf BG werde ich nicht weiter eingehen, da das tatsächlich vom Thema abweicht und ich hab dazu schon meinen Senf abgegeben.

Ich bin gerade bei Youtube über dieses Video von Sacki gestolpert:

Ich finde das ist ein toller Anlass um sich einzubringen. Ich hoffe ich finde die Zeit auch ein Video zu der Thematik zu erstellen. Vielleicht hat der eine oder andere von Euch ja auch Lust?

Also ich bin ja nur passiver YTer :schäm,aber ich find die Idee super.
Früher bei den Pfadis haben wir das jedes Jahr gemacht. Als Gruppe haben wir immer mindestens 1-2 große Anhänger voll Müll aus unserem Wald und der Gusen gesammelt. Ich denke, ab jetzt kommt beim Gassigehen mal wieder regelmäßig ein extra Müllsack mit.
Zwar sicher weniger motivierend als früher in der Gruppe, aber Kleinvieh macht schließlich auch Mist.

Die Idee von Sacki finde ich cool
Vielleicht fällt mir auch mal was dazu ein.

Da ich selbst Waldbesitzer bin, seh ich wildes Kampieren auch mit gemischten Gefühlen.
So lange die Leute die auf meinem Grund Übernachten sich anständig aufführen, d.h. ich am besten nacher nicht sehe dass überhaupt jemand da war, dann tangiert es mich null!
Ich hab auch kein Problem mit offenem Feuer so lange es nicht überdimensioniert wird und mein Meterholz dafür verwendet wird, was so viel heißt kleines feuerloch das am nächsten Tag wieder zu ist und gut und der Wald nicht in Flammen aufgeht!

Ich denke eher so mein, Wald soll eure Wohnung sein, so lange ihr euch in meinem Wald verhaltet als wäre es eure Wohnung.
( außer es tauchen Messies auf )

Bis jetzt habe ich zum Glück noch keine negativen Erfahrungen mit Wildcampern gemacht genau so wenig wie ich selbst beim wilden Campieren
jemals mit anderen Waldbesitzer, ich habe stets ein offenes Ohr für ihre Bedenken und Zeige Verständnis und lade sie auch immer auf en Kaffe oder nen Whiskey aus meinem Flachmann ein, kleiner Tipp!

MfG Bushdoctor

Gemach, gemach.....

Es gibt auch andere Beispiele, nicht alles ist schecht! Gerade hier bei mir findet 1-3mal im Jahr eines der größten Met`llerEvents statt. Ich fahr dann immer mal nächtens auf mein Bogenplätzchen zum kontrolieren. Dieses Jahr war es dann soweit, ich habe eine Gruppe Metaller erwischt die sich total verbotswidrig an meinem Lagerfeuerplatz ein Feuerchen schürten, relaxed ihr Bierchen tranken und nichts böses ahnten.
Ich habe mich sofort als "Hausherr" geouted und dann meine Zustimmung gegeben am Feuer "abzuhängen" Wir tranken gemeinsam ein lecker Bierchen und die finsteren Jungs versprachen mir den Platz wie vorgefunden zu verlassen.
Ich bin dann in aller Frühe mit üppig Kaffee und kleineren Nascherein zur wilden Horde raus und fand diese in schlafender weise vor. Ein intensiver Blick zeigte, nicht eine Dose lag herum, keine Kippe irgendwo, sauber und ordentlich!
Beim gemeinsamen Frühstück waren die Jungs und Mädels begeistert und spendeten, weil ich nix für die Übernachtung nehmen wollte noch einen stattlichen Betrag in die Jugendkasse!
Ist wohl klar das beim nächsten Event auf dem Bogenplat Zelt und Bierchen bereitstehen und die martilisch anmutende Gang willkommene Gäste sind!

Man sieht eben von aussen nicht wie es drinnen aussieht!

Gruß Travelmad

Und ich als Metalhead kann das auch nur bestätigen
Wobei ich leider sagen muss, auch bei den Metalheads gibt es Assis, wie halt überall.

Ich war gestern wieder als Tourguide bei einem zweitägigen Survivalkurs dabei.
Der Platz wurde nicht mehr seit dem letzten Mal aufgesucht und wir wussten, das dort das sog. "Beltane"-Fest gefeiert wurde.
Ein kleiner Blick ins Internet verriet, das es sich um ein keltisches Sonnenfest handelt.

Tjaaa, so sah der Platz auch hinterher aus, wie nach einem keltischen Opferfest xD.... Ein Baumstamm stand auf einem weiteren Baumstamm. Dieser hatte zwei Enden. Auf dem einen Ende war ein Nagel eingeschlagen und in die Borke wurden auch ein paar Nägel geschlagen. Auf der Fläche, wo der Nagel einzeln eingeschlagen war, lag ein Unterkiefer eines Pflanzenfressers welcher Bohrlöcher im Kiefer hatte. Neben dem Kiefer und dem Nagel lagen Glasscherben. Die Vermutung führt sich darauf zurück, das Flaschen auf dem Nagel über den Schädel zerschlagen wurden.

Eine Wurzel die einem Widderkopf ähnelt hing noch an der Hütte.... Eine Kinderunterhose (so eine lange für den Winter) und ein Mikrofasertuch lagen noch bei den 1m Abschnitten... Ach Gottchen...

Achja, ich wollte damit jetzt nicht sagen, das Metalheads das gefeiert haben Das waren Esoterik-Frauen die auch ganz Klischeehaft danach aussahen und sich am ersten Survivalkurs vor einem Monat bei uns meldeten. Sie tauchten auf und wollten, das wir den Platz sauber für Beltane hinterlassen

Zitat von Ilves

Jetzt muß ich als Ur-Metaller aber auch dazu sagen, daß Metalheads völlig anders sind, als sie aussehen.
In meiner privaten Statistik zeigt sich übrigens, daß "der Bushcrafter" überwiegend Metal hört

Zum Glück bin ich kein Bushcrafter

Ich hab als Kind auch alles mögliche auf die Straße geworfen ohne weiter drüber nachzudenken... heute tut mir das leid. Müllentsorgung ist einfach Ehrensache. Der Duisburger Wald ist übrigens sauber und hübsch anzusehen Sternenstaub

Es bleibt aber auch zu sagen, dass nicht jeder Müll unachtsam weggeworfen wird. Wie oft hat man eine kleine Nascherei dabei, die wie in unserer Gesellschaft leider viel zu oft, mit viel, viel Verpackung umhüllt ist. Den Müll steckt man sich in die Tasche, Handy klingelt und beim rausholen, fällt ganz unbemerkt ein BonBonpapier aus der Tasche. Es kann auch mal eine Colaflasche liegenbleiben, wenn sie ungünstig hinter dem Rucksack liegt und man schnell los muss.
Vieles ist Mutwillig, vieles Unachtsamkeit und so manches einfach nur ein Versehen.

Immer auf die Jugend zu schimpfen finde ich auch etwas überheplich. Ich kenne genügend Erwachsene denen ich ein Saufgelagechaos durchaus zutrauen würde.
Denkt mal an die Horden von Männer die zum Vatertag mit Bollerwaagen durch die Natur ziehen. Wenn die ihre, dem Anschein nach 12Promil drin haben, achten die bestimmt nicht auf ihr BonBonPapier.

[edit]Dummheit und Ignoranz ist nicht Altersgebunden![/edit]

Ja, Kai Sackmann hat vollkommen recht mit seinem Video...als ich es vor einer Weile zufällig mal bei YouTube fand, musste ich erstmal lachen, aber nicht weil er im Wald die Flaschen sammelt, sondern eher weil ich das auch regelmäßig mache und vor allem, weil es immer noch so Leute gibt die ihr Geld sinnlos in die Gegend werfen - Und sind wir mal realistisch, würden statt den Flaschen und Dosen, überall Münzen und Scheine rumliegen, wer würde sie nicht aufheben?!

Was den Vorfall am 1.Mai angeht...
Ich denke es liegt daran, das die meisten Menschen einfach nur viel zu wenig in der Natur unterwegs sind, diese da durch nicht wirklich kennen und somit auch nicht wirklich zu schätzen wissen. In den Kreisen derer, die versuchen "mit und in der Natur" zu Leben, sollte es eigentlich selbstverständlich sein, das man bestrebt ist seine Hinterlassenschaften zu entsorgen - Sonst sägen wir uns irgendwann unweigerlich den Ast ab, unter dem wir schlafen wollen. (Ja ich weiß, es gibt leider noch genug, die das nicht machen)

Was die Familie mit dem "Hobo" angeht, die waren wenigstens so umsichtig und haben ihn auf eine feuerfeste Unterlage gestellt - Die Feuerwehrerfahrung zeigt aber hier leider, das es auch noch zu viele gibt, die soweit nicht denken und damit Wald-und Flächenbrände verursachen - Allerdings entschuldigt das nicht den Stein auf der Wiese!

Die Idee mit den Personalien finde ich echt gut und wenn man den Leuten erklärt welchen Zweck man damit verfolgt, sollte das eigentlich auch jedem einleuchten - Also ich persönlich hätte absolut kein Problem damit, meine Daten abzugeben, wenn ich dafür, in Ruhe, mein ding machen könnte - Ohne vom Bauer oder Förster verjagt zu werden!

Was so Gruppen-Sammelaktionen angeht: Unsere Jugendfeuerwehr macht sowas Regelmäßig, an der hiesigen Wasserburg und den dazu gehörenden Elb-Wiesen, dafür bekommen sie von den Leuten des Burgvereins z.B nen Grillabend ausgerichtet oder ne kleine Spende für neue Dienstklamotten. Doch ich denke das die Kids das auch ohne "Bezahlung" machen würden. Ich habe mal erlebt wie eines der Mädels aus der Jugendfeuerwehr, die sonst eher so die typische 16jährige "Superzicke" verkörperte, heulend unter einem Baum saß. Als ich fragte was denn los sei, bekam ich die Antwort "Wir sind so oft hier draußen, zum Müll sammeln und 2 Wochen später, sieht es wieder genau so aus - wann raffen die Leute mal das sie damit die Natur kaputt machen" Naturbewusstsein hat als eindeutig nichts mit dem Alter oder dem sonstigen Lebensstil zu tun, sondern ist immer nur eine Frage des menschlichen Verstandes! Und mal ganz ehrlich, wenn wir (als bewusste Menschen) es nicht machen oder nicht mitdenken, wer soll es denn dann tun???

Zitat von wandervogel

Wir sind so oft hier draußen, zum Müll sammeln und 2 Wochen später, sieht es wieder genau so aus - wann raffen die Leute mal das sie damit die Natur kaputt machen" Naturbewusstsein hat als eindeutig nichts mit dem Alter oder dem sonstigen Lebensstil zu tun, sondern ist immer nur eine Frage des menschlichen Verstandes! Und mal ganz ehrlich, wenn wir (als bewusste Menschen) es nicht machen oder nicht mitdenken, wer soll es denn dann tun???

Hallo an euch alle!

Wandervogel, ich gebe dir Recht, aber langsam kotzt mich das alles erlich gesagt an.

Gestern ist mir das nämlich auch passiert. Quasi das erste Mal richtig. Wildes Campieren MAL VON ANDERER SEITE. Ich bin seit langem wieder auf dem Dorf, und hatte mich gestern entschlossen, an den hiesigen Dorfteich zu gehen, ich habe dort eine Stelle, wo ich gerne den Abend und die Nacht verbringe. Anscheinend kennen die Stelle wohl auch andere. Es war ein Feuerloch ausgehoben aber das war dann auch das einzige Positive. Es war nich zugeschüttet, Kohlereste, Plastik und Alufolie lagen obenauf. Überall Kippenstummel auf der Erde, Plastiktassen direkt am Ufer. Ein zerbrochenes Einweckglas am Ufer, lehre Gläser rumdrum und Teelichter, sowie deren Aluummantelung auf dem Boden verstreut. Ist man den Trampelpfad weiter gegangen, lagen dort nach ein paar Schritte genug Alkflaschen, um mehrere Liter Wasser transportieren zu können. Und dann war da noch das abgebrannte Ende von nem Joint direkt neben dem Feuerloch.

Ja, das sieht den Menschen ähnlich. Unter dem Deckmantel des Naturgenießens in die Natur gehen, sich zuzudröhnen und gleichzeitig neue Müllhalden erschließen. Kommen diese Menschen jemals wieder an diesen Ort zurück? Und wenn - merken sie dann, dass es nicht die gleiche Natur ist, die sie vorgefunden haben? Können sie, wenn sie an diesen Ort kommen, denn dann ihren Müllhaufen genießen? Erfahren sie dort Glück? Ey, das ist so ein Paradebeispiel menschlicher Hybris. Und man selbst als Naturliebhaber kommt dann an einen Ort, um dort zu leben, wenn auch nur für ein paar Stunden und muss am Ende mit mehr zurück gehen, als mit dem man gekommen ist, mit Abfall. Wenn ich wieder dort hingehe, werde ich mir gleich einen Mülbeutel minehmen können.

Das ist doch nicht unser Land, wir sind dort zu Gast. Es gehört doch zumindest im Geiste und der Selle alles und jedem und jeder Mensch trägt Verantwortung für seine Umwelt! Diese Menschen haben anscheinend die Aufklärung verschlafen oder was auch immer getan, um ihr eigenständiges Denken aufzugeben.

Ich kann das Mädchen aus Wandervogels Beitrag glaub ich gut verstehen. Ich bin auch nur noch wütend. Tut mir Leid, wenn ich mir hier den Frust von der Seele geredet habe aber es passt ja wenigstens in dieses Thema.

Auf das wenigstens ein paar Menschen Taten über Worte sprechen lassen und erkennen, irgendwann! Liebe Grüße

Ich muss zugeben...als junger Mensch war ich auch gerne zugeraucht im Wald unterwegs...ABER...ich hatte immer Panik, das ich zugekifft aufwache und um mich herum der Wald in Flammen steht...deswegen hatte ich immer so nen kleinen Klappaschenbecher (kostet nicht mal 1€) mit dabei, in dem dann natürlich auch meine Kippen verschwanden!

Eine gewisse, nennen wir es Weitsicht, und das wir den Planeten nur von unseren Kindern und Enkeln, für eine gewisse Zeit, geliehen bekommen haben, hatte ich erst so mit 16-18 - Jung und Dumm aber besser spät als NIE!

Meine Tochter hatte heute, Abschlussfeier im Kindergarten und ich bin natürlich wahnsinnig stolz auf sie - Deswegen schrieb ich ihr, auch wenn sie noch nicht lesen kann, vorhin einen sehr langen Brief - in dem ich sie bat "meine Fehler im Leben, nicht unbedingt zu wiederholen" - Einer dieser Fehler in meinem Leben war/ist für mich, das leider viel zu spät einsetzende Schutzbedürfnis für die Natur!

Der Samen ist nun gestreut...und ich bin gespannt was ich irgendwann ernten werde...aber so wie es aussieht will sie in meine Fußstapfen treten. (Sie will zur Einschulung einen Kompass und ein Schweizer Taschenmesser in der Zuckertüte haben!) *g

Und für mich steht fest "Wir, die Ewachsenen, haben einen Auftrag" - Schützen, was wir uns nur geliehen haben!

Es besteht also irgendwo noch immer Hoffnung...auch wenn die Menschen (manchmal) das einzige Unkraut im Wald sind!

Das finde ich toll , na die Dinge wird sie dann wohl bekommen. Ja das stimmt, solche Denkstruckturen werden durch Vorleben weitervermittelt. Ich habe sie von meinen Eltern und die haben sie von meinen Großeltern, die sich noch durch Beackerung ihres eigenen Landes am Leben erhielten und noch das wussten, was heute fast scheinbar alle vergessen haben. Sie waren es auch die Sontags im Wald Picknik gemacht haben und teilweise selbst den Müll anderer mitgenommen haben...

Ich finde es ja auch nicht schlimm, wenn sich jemand entschließt, draußen einen zu rauchen oder sich zu betrinken. Aber das Bewusstsein, in der Natur nur zu Gast zu sein und eine hohe Verantwortung für sich und andere, speziell draußen zu haben, muss doch irgendwann einmal da sein. Wenn ich nicht selbst Verantwortung für meine Taten übernehme, dann gibt es irgendwann draußen nichts mehr worauf sich die kommenden Generationen freuen können. Wenn ich die Natur misshandle. Es muss doch möglich sein etwas zu tun, was sich nicht darauf beschränkt, den Müll anderer Menschen aus dem Wald zu karren...

Da hast sie bei deiner Tochter und ich finde deine Herangehensweise toll, es sagt viel über dich als Menschen aus und gibt ein gutes Beispiel! Danke

Wolfstraum

..das ist nur eine positive Eigenschaft bei mir...das schlechte überwiegt ganz eindeutig!!!
Daher mal genug von mir...andere wollen sicherlich auch noch etwas dazu schreiben, außerdem wird es sonst wieder nur OT!