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In letzter Zeit beschäftige ich mich intensiv mit dem Feuerbohren von Hand, somit möchte ich nun gern ein paar Erkenntnisse und Erfahrungen die ich dabei gemacht habe hier posten.
In einer nicht bebilderten Übungsphase versuchte ich es mit einem Bohrer aus Rainfarn ( etwas kräftiger Stengel) und einem Lindenbrett, der Bohrer lies sich zwar gut drillen und es ergab sich auch eine Vertiefung, jedoch gelang es mir damit nicht, einen nennenswerten Abrieb zu erzeugen.
Während des folgenden bebilderten Versuches, nahm ich Hasel für den Bohrer und Fichte für das Brett und damit hatte ich einige aufbauende Erfolge, wenn gleich die Glut leider noch ausblieb.
Es werden noch weitere Aufzeichnungen über den Verlauf meines Versuches folgen!
Bitte versucht euch auch einmal darin, probiert die verschiedensten Kombinationen von Hölzern und postet es hier.
Lasst uns gemeinsam herausfinden welche einheimischen Hölzer geeignet sind, denn leider fehlt es bisher in Deutschland an fundierten Wissen diesbezüglich und in bekannten amerikanischen Anleitungen werden meist Holzarten genannt die wir in unserer Heimat so nicht finden.
Das Feuerbohren mit Hand ist eine der ältesten Techniken um Glut für ein Feuer zu erzeugen, dafür scheint es viel schwieriger zu sein und braucht viel Übung, Geduld, Ausdauer und etwas Hornhaut an den Händen
Wenn ihr damit beginnt und ihr noch keine abgehärteten Hände habt, dann drillt am besten immer nur so viel , das ihr keine Blasen an den Händen bekommt, so erspart ihr euch Zwangspausen.
Sollte es doch mal zur Blasenbildung kommen, dann ist es auch nicht weiter schlimm, denn so wird sich im Laufe der Zeit Hornhaut an den Handflächen bilden und eure Hände werden unempfindlicher.
Zu dem Bohrer, ich probierte einen Haselbohrer,in einer Länge die in etwa dem Maß von der Achsel bis zu den Fingern entspricht, mit einem Durchmesser von 9mm und einen Bohrer mit 1,2cm Durchmesser, wobei ich mit dem dünneren die besseren Resultate erhielt (siehe Abrieb) und somit diesen in der folgenden Bebilderung benutzte.
Das Bohrbrett hat eine Höhe von 1,5 cm, mein Gefühl sagt mir, dass es sogar besser wäre etwas weniger zu nehmen.
Wo die Spindel und das Brett beim Bow Drill ruhig etwas dicker sein darf, sollte beim Hand Drill eher auf dünneres Material gesetzt werden.
Die Länge der Spindel richtet sich auch nach der Technik die zum Einsatz kommt, so wird bei der herkömmlichen Art, wobei man mit den Händen an der Spindel von Oben nach Unten entlang drillt, ein längerer Bohrer benötigt als bei der sogenannten-Floating Technik- bei der man eine kleinere Spindel benutzen kann, da es diese Technik erlaubt, die Hände ständig an der selben Stelle des Bohrers zu reiben ( ähnlich wie beim Händchen Reiben wenn man einen Streich ausheckt)
Diese Technik kam bei mir vor allem am Anfang des Bohrens zum Einsatz, wobei es eine ganze Weile dauerte, die erforderlichen Bewegungsabläufe zu verinnerlichen.
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Nun ging ich wieder zu althergebrachten Technik über, da man dadurch mehr Druck und Geschwindigkeit hinbekommt.
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Am Anfang sollte man ruhig aber beständig bohren bis man eine gewisse Vertiefung im Brett erreicht hat und es zu qualmen anfängt und sich ein wenig Abrieb um das Loch bemerkbar macht.
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Nun kann man die Kerbe an der Seite anbringen und durch kräftiges und schnelles Drillen wird sich dadurch Abrieb ( mit Glut) auf der Unterlage sammeln, den man zu gegebener Zeit dann in ein vorbereitetes Zundernest geben kann.
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LG,
Rauchquarz