Huflattich (Tussilago farfara)

  • Den Huflattich findet man allerorten und ist aufgrund der typischen Form der Blüten und des Stängels recht einfach zu identifizieren. Im Frühjahr kann man die Blütenköpfe sammeln, sobald die Blätter austreiben auch diese. Man kann die Blüten roh essen oder mit anderem Gemüse mitkochen, ich finde sie roh sehr lecker und man kann sie leicht beim Wandern vom Wegesrand pflücken. Die Blätter sind eher herb und man kann sie mit anderem Wildgemüse mischen, entweder als Salat oder auch gekocht.


    Huflattich enthält Alkaloide, daher sollte man nicht zuviel auf einmal von der Pflanze essen. In der Naturheilkunde wird Huflattich bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Frische Blätter helfen auf die Haut gelegt wohl auch bei Gelenkschmerzen und rheumatischen Beschwerden. Das habe ich aber nur gelesen :)


    Wenn der Huflattich im Fruchstand steht (also ähnlich wie beim Löwenzahn: "Pusteblume") kann man die Samen sehr gut als Zunder verwenden. Ich habe dafür mal eine leere Papiertaschentuchfolie genommen, die ich über die Pflanze gestülpt habe. Auf die Weise kann man ohne viel Verlust die Flugsamen sammeln.


    Im Frühjahr sieht man die Stängel noch deutlich geschuppt, anschließend werden sie zunehmend glatter.



    P3140001 von wildhog9910 auf Flickr



    Coltsfoot seeds (good tinder) von wildhog9910 auf Flickr

  • Bei uns in Transilvanien nimmt man Hufflattichblätter für Sarmale. Sarmale ist Hackfleich mit Reis das eigentlich in Krautblätter gerollt wird , aber es gibt auch Sondervarianten mit Weinblättern oder mit Huflattich. Schmeckt sehr gut.

  • Wegen der (evtl krebserregenden) Alkaloide wird empfohlen, nur geringe Mengen zu verzehren. Dies ist jedoch umstritten, denn Huflattich wurde jahrhunderteüber als Nahrungs- und Heilpflanze genutzt, ohne dass negative Auswirkungen bekannt wurden. Wer den Huflattich dennoch öfter essen möchte, der kann sich moderne und alkaloidfreie Züchtungen für den Garten besorgen.


    Blätter, Blütenknospen und Blüten (auch in Teemischungen) sind essbar. Später, wenn die Blätter als Salat nicht mehr recht taugen, aber locker bis in den September hinein, nutzte man früher auch in Deutschland die Blätter zum Wickeln von Rouladen (Affenjunge!), aber auch, fein geschnitten, zum Teebrühen oder als Zutat in Rauchtabakmischungen (keine Ahnung wie schädlich das Rauchen ist). Härtere Stängel kann man als Gemüse garen, vor und während der Blüte (etwa März - Juni) sind sie auch roh gut essbar. Die Wurzeln eignen sich im Frühjahr und von +-September bis in den Winter hinein, klein geschnitten, als Gemüse. Süß eingelegt geben sie einen schmackhaften Appetithappen.


    Ein etwas salzhaltiges Gewürz kann man ganzjährig aus Huflattich gewinnen, indem man die Blätter sehr heiß im Ofen trocknet, sie gewissermaßen verbrennt, und dann zerreibt.


    Eine meiner Quellen warnt, dass der als schleimlösendes Mittel getrunkene Tee aus Huflattich-Blätter, bei längerer Anwendung oder bei zu hoher Dosierung, leichte Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann.

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