Beef Jerky und anderes Trockenfleisch

  • Das stimmt Trichinen werden meist durch das Fressen infizierter Tiere übertragen. Einen wirklichen Schutz gegen Trichinen bietet nur das Erhitzen des Fleischs auf über 65 Grad.


    Bezüglich der Trockenfleischherstellung aus im Supermarkt gekauften Fleisch ist diese Gefahr denk ich weitestgehend ausgeschlossen, da die Lebensmittelkontrollen in Deutschland und der EU doch sehr streng sind. (Edit: da war Aulus wohl schneller :) )


    Um auf Nummer sicher zu gehen könnte man das Trockenfleisch in Stücke schneiden/brechen und kurz in heißem/kochendem Wasser erhitzen.
    Dann einfach eine Erbswurst dazu und fertig :)



    Also lasst euch den Hunger nicht verderben ;)

    "Die größte Bedrohung für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn retten wird." (Robert Swan)

  • Fleisch welches in Deutschland in Verkehr gebracht wird (ganz egal welches) muß einer Trichinenschau unterzogen sein. Wenn Ihr euer Fleisch also kauft (egal ob an der Fleischtheke oder beim Jäger) seit ihr da schonmal auf der sicheren Seite.


    Das stimmt so nicht.


    Nur Allesfresser, sprich Schwein, egal ob Wild- oder Haussau oder noch Dachs der dem Verzehr zugeführt wird, unterlegen der Trichinenuntersuchung in Form von Proben aus Zwergfellpfeiler und Muskulatur des Vorderlaufs. Für Wiederkäuer Kuh, Reh sowie Rot- und Dammwild besteht keine Pflicht zur Trichinenprobeentnahme.


  • Howie, das mag schon sein, aber was Du da anführst sind Wiederkäuer, und die kriegen als Vegetarier gar keine Trichinen.


    Ach so ?


    Allerdings sind Wild- und Hausschwein sowie Dachse keine Wiederkäuer wie ich in meinem ersten Satz bereits schrieb.


    In den meisten Fällen besteht das angebotene Fleisch von Wiederkäuern/ Vegetarier.

  • Jerki ist mein absolut liebster snack, sei das im Feld oder zu Hause vor dem Fernseher sitzend. Obwohl ueberall erhaeltlich hier, sogar an Tankstellen, mache ich seit Jahren mein eigenes. Dazu verwende ich verschiedene Rezepte, Sweet and Sour, BBQ, Klassisch und jede anderen erdenklichen Mischung. Dazu benuetze ich Rind, Lamm, und fleisch von Wild. In diesem Jahr moechte ich auch noch ein Lachs Jerki ausprobieren mit einem Rezept das ich von einem Indianer bekommen habe.


    Wenn ich diese Fruehjahr auch noch einen Baeren und ein Truthuhn Erlege werde ich davon Jerki machen. Getrockned wirt das Fleisch im Backofen auf der kleinsten Hitze fuer 8 Studen, oder bis dass Fleisch trocken ist aber innen noch Feucht. Ich mag das ganz Ausgetrocknete nicht so sehr, es much schon noch einen richtigen Fleischgeschmack haben und innen weich sein.


    Schoener Beitrag WildHog und gute Fotos. Nur bin jetzt wider Hungrig. :)

    Wenn Du nicht für Deine Freiheit kämpfen willst, hast Du auch keine verdient.
    Folge nicht den Spuren Anderer, gehe Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Spuren.

  • Stimmt, das sind Wiederkäuer. Und Vegetarier. Haben wir es jetzt? :lol


    Da die Meisten hier ihr Fleisch eh kaufen und der Verkäufer sich an die Regeln zu halten hat ist das doch schnurz. Und in einer Überlebenssituation wird wohl kaum mal eben ein Fleischbeschauer vorbeisehen. Und da gilt halt auch wieder: Erstens sollte man wissen was man da für ein Viech vor sich hat (Vorbereitung ist ja bekanntlich alles) und Zweitens wenn dem nicht so ist das Fleisch eben erhitzen.


    Zudem ist sowas wie Jerky ja auch ehr etwas was man vor der Reise herstellt.

  • Die Idee der Menschheit, Fleisch zu trocknen, ist an sich keine wirklich neue.
    Bei mir setzte der Gedanken ein, nachdem ich mal wieder von einer mehrwöchigen Reise, Nachhause in meine ehemalige WG kam und den Kühlschrank öffnete. Das ich allerdings der einzige war, der diesen zeitweise auch mal auf unbrauchbares untersucht, war zu dieser Zeit auch kein sonderliches Novum!


    Doch dieses mal war es anders, vor meiner abreise gab es „Buletten“ und nun, 8 Wochen später, gab es sie immernoch – und zwar genau da, wo ich sie zuletzt im Kühlschrank gesehen hatte, bevor ich fuhr. Der einzige Unterschied bei unserer zweiten Begegnung war, sie sind kleiner geworden, und waren so hart, das ich kurz in Erwägung zog, sie als Steinschleuder-Munition mit zur nächsten Demo zu nehmen.


    Lange Rede, kurzer Sinn – Es ist interessant fest zu stellen, wie schnell „Buletten“ versteinern können, besonders wenn man bedenkt das andere Lebewesen, Millionen von Jahren dazu benötigen!


    Irgendwann, im Laufe des folgenden Nachmittags, kam mir der Gedanke, das man sich ja dieses phantastische Phänomen, der „fossilen Bulette“ auch nutzbar machen könnte.


    Und wen fragt man bei solchen Versuchen natürlich?
    Richtig, OMA...!
    Also ab ans Telefon, Nummer wählen und: „Hallo Oma, ich bin wieder da ... ja ich lebe … nein, nein, die Nachrichten übertreiben wie üblich Maßlos....ABER ICH HAB DA MAL NE FRAGE!


    Es folgten, die üblichen Erzählungen über den Krieg und die Schlimme Zeit danach und dazwischen – Irgendwann, nach gefühlten 6 Stunden -erklärte sie mir dann aber Folgendes:


    Sehr Mageres Rindfleisch oder Schweinefleisch, „durchwolfen“ oder Schaben, Salz + Pfeffer dran, Scharf und ohne Fett anbraten, dabei anfallendes Wasser (Bratsäfte) abgießen.


    Im Anschluss noch ca. 2 Stunden im Ofen, bei +200°C, auf Küchenhandtuch trocknen, bis man ein hartes, dunkles Granulat erhält - Fertig und das Hält dann auch ein paar Wochen!



    Ich testete es also, wie von Oma beschrieben, erhielt auch das besagte „Dunkle Granulat“ (ca. 500g aus knapp einem Kg, bester und magerster Schweinelende – Welch Verschwendung!)



    Der Geschmack war allerdings...naja... zwar irgendwie Fleischig, aber auch reichlich Grenzwertig und fade.
    Vom Geschmackserlebnis war es eher vergleichbar mit „Behördenkaffee“ also zu dick für einen Tee und viel zu dünn, für etwas, das man Kaffee nennen könnte. - Kurz um: Nichts Halbes und nichts Ganzes!


    Es mussten also noch jede Menge Gewürze ans Granulat!


    Ich entschied mich für:
    Gefriergetrocknete Zwiebeln, Petersilie, Minze und Sellerie.


    Dazu kamen in Pulverform Kreuzkümmel,
    Paprika, Oregano, Senfmehl, Salz und Pfeffer.


    Die ganzen Gewürze und Kräuter, landeten in der elektrischen Kaffeemühle, um ein möglichst gleichmäßiges und sehr feines Gewürz-Pulver zu erhalten, welches ich mit einem neuerlichen Kg bester und magerster Schweinelende (extra fein Gewolft) vermischte.
    Danach wurde gebraten und getrocknet wie beschrieben.


    Das neuerliche Resultat war essbar und sogar ganz lecker, so das ich dieses „Behelfsessen“ in den kommenden Jahren noch regelmäßig zubereitete bevor ich auf längere Touren ging!


    Natürlich ist das nicht unbedingt etwas zum „Pur&Trocken“ essen, sondern eher etwas um, z.B. der Brennnessel-Suppe eine gewisse Fleischbeilage und damit verbundenes Aroma so wie ein paar Proteine zu geben.


    Da das Fleisch, wie beschrieben, knapp 60% seiner Masse verliert, indem ihm beim Braten und Trocknen das Wasser entzogen wird, lässt es sich sehr kompakt in einer „Frischhaltetüte“ mitführen. Kippt man dann einfach nur Wasser darauf, erhält man nach einer Weile, einen recht nahrhaften und brauchbar schmeckenden Fleischbrei, da das Fleischgranulat ja das entzogene Wasser wieder Aufnimmt.

  • Ein sehr schöner Beitrag mal wieder und eine ganz liebe Oma dazu.


    Zum Trockenfleisch möchte ich sagen, das es so etwas sogar zu kaufen gibt. Allerdings nicht in Deutschland, Trockenfisch z. B. gibt es in vielen südlichen Ländern zu kaufen. In Skandinavien wird der Fisch fangfrisch ausgenommen und auf Darren gelegt, er hängt dort bei Wind und Wetter einige Wochen bis er so getrocknet ist, dass er ganz hart ist. Der größte Importeur von Trockenfisch, z. B. von Lachs, soll Italien sein.


    In Afrika hab ich viel Trockenfleisch von Wildtieren zu kaufen gesehen, z. B. Zebra oder Antilope, in großen dicken Streifen, wie es dort getrocknet wurde weiß ich allerdings nicht. Ich nehme mal an einfach in der Sonne. Haltbar soll beides mindestens ein Jahr sein. In beiden Fällen ist nichts vorher gekocht oder irgendwie erhitzt worden.


    Die Zubereitung von Trockenfisch und Trockenfleisch hab ich mir sagen lassen geht folgendermaßen, erst einmal einen Tag lang einweichen und dann zum Kochen oder Braten :feuerbohr verwenden wie wenn es frisch wäre, würzen also jetzt erst. Probiert hab ich es selber allerdings nicht.


    Jetzt wäre die Überlegung wie könnte man das hier bei uns bewerkstelligen, ständig viel Wind wie an der Küste ist hier nicht und die heiße Sonne zum Trocknen haben wir auch nicht. Vielleicht hat jemand dazu eine Idee.


    lg sylvi :mädchen

  • Ich lese und sehe mich Grade in das Thema ein, da ich den freien Tag nutzen werde um Beef Jerky herzustellen. Mike von bushcraftbartons lehrt, dass die Haltbarkeit des Jerky maßgeblich von der Restfeuchte abhängig ist. Er lässt das Fleisch in seiner Anleitung 1,5 - 2,0 Stunden über dem Feuer und sagt, dass es, wenn es so schnell hergestellt wird, maximal 5 Tage hält. Unter anderem habe ich hier gelesen, dass es normalerweise 4-5 Stunden braucht


    Es gab ja schon einige Kommentare zur Haltbarkeit, gibt es denn weitere Erfahrungswerte zur Haltbarkeit?

  • @ben: Ist ähnlich wie beim Räuchern: Wenn es zu heiß getrocknet/geräuchert wird, verändert sich das Fleisch, die Eiweiße denaturieren (heißt das so?) und es verdirbt schneller. Ein Bekannter (damals noch im Trapperhobby) hat Jerky gemacht, in dem er es in die pralle Sonne über ein kleines Buchenholz-Feuer hängte. Der Rauch diente in erster Linie dem Fernhalten von Fliegen. In der Sonne (es waren etwa 25°C) verblieb das Fleisch den ganzen Tag. Abends hat er es dann in Leinensäckchen verpackt. Als wir uns ein halbes Jahr später wieder trafen, schmeckte das Fleisch noch. Er hatte es zuhause in der Zwischenzeit im Vorratskeller im (nicht mehr genutzten) Räucherofen aufgehängt. Wichtig scheint zu sein: lange Trockendauer bei nicht zu hohen Temperaturen und anschließende luftige und trockene Lagerung.


    Ich habe mal Jerky welches ich daheim im Backofen getrocknet hatte eingefroren. Es schmeckte auch nach ein paar Monaten noch.

  • Hallole zusammen!


    Abgesehen von den "natürlichen" Trocknungsmethoden. Funzt das Ganze auch im Trocknungs-/Dörrautomaten???
    Ich spiele mit dem Gedanken, mir einen solchen anzuschaffen. Bin zwar grundsätzlich mal gegen die elektrischen Helferlein unserer Zeit, aber ein Kompromis würde ich in dieser Sache eingehen, um Trockenfleisch für Touren vorzubereiten.


    Zur Zeit habe ich keinen Dörrautomaten und auch keine Erfahrungen damit. Hat da jemand mehr Erfahrung, speziell im Bereich Trockenfleisch?


    Gruß


    Lederstrumpf

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

  • Lederstrumpf:


    Ja, Trockenfleisch kann man auf einem Dörrgerät herstellen, funktioniert sogar ausgezeichnet und problemlos. Hab dies schon mehrmals erfolgreich praktiziert. Das Ausgangsmaterial sollte jedoch gut abtropfen. Worcestershiresauce, Essig etc. können das Gerät doch versauen, wenn zu Beginn des Trocknungsprozesse mal was runter tropfen sollte. Verwende selbst Edelstahlsiebe die ich anschließend einfach in den Geschirrspüler gebe, so dass die Reinigung auch sehr bequem vonstatten geht.


    Würde zwar eine natürliche Trocknung vorziehen, nicht nur weil es für mich die schonendere Methode wäre, man hat auch keinen Stromverbrauch und braucht sich kein zusätzliches Gerät und Trockensiebe anzuschaffen. Haber aber leider ein Platzproblem und kann das Trockenfleisch nicht einfach irgendwo auslegen oder aufhängen, ...

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    Tu eh nur so als würd ich mich auskennen, damit ich auch mitreden kann.
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