Traditionelles Feuerzeug: HBC-Tinderbox


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    Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein war es üblich, Feuer mit Feuerstein und Stahl sowie Zunder zu entfachen. In der Regel wurde dieses „Feuerzeug“ in einfachen Eisendöschen oder auch Lederbeuteln transportiert, es gab aber auch aufwendige Zunderdosen aus Silber. Die britische „Hudson Bay Company“ hat Ende des 18. Jahrhunderts die „HBC Tobacco Box“ oder „HBC Tinder Box“ als Handels- und Tauschware eingeführt und erfreute sich besonders in Nordamerika großer Beliebtheit. Die Zunder- oder Tabakdosen wurden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Billigere Produkte bestanden aus dünnem Zinnblech, teurere aus Messing oder Neusilber. Allen gemein war jedoch die im Deckel integrierte Brennlinse. Die Dose selbst hat einen einfachen Stülpdeckel, der den Inhalt jedoch ausreichend fest verschließt. Die Glaslinse ist ebenfalls mit einem Messingdeckelchen geschützt. Wer sicher gehen will, kann sich aus Leder einen Transportbeutel konfektionieren. In der Dose selbst transportiere ich einen Striker, Feuersteine (Flints), etwas Birkenrinde, Flachs und verkohlten Leinenstoff (Charcloth). Wenn die Sonne scheint, kann man binnen kürzester Zeit den Zunder mithilfe der Linse entzünden. Den Brennpunkt zu finden ist nicht schwer und selbst bei kaltem Winterwetter fängt der Zunder binnen Sekunden an zu glimmen.



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  • Sehr schöner Ausrüstungsgegenstand, mir gefällt besonders das historische Erscheinungsbild und die Tatsache daas so schon seit ein paar hundert Jahren ein Feuer empfacht wird. So eine Box ist auch was für mich, wobei es sicherlich etwas mehr Übung bedarf als mit nem modernen Firesteel.

  • Ich oute mich mal -- obwohl ich Stein und Striker oft dabei habe -- ein lmf ist auch immer drin !


    Allerdings ist meine alt verbeult und ohne Brennglas - liebäugle schon lange mit dem Teil !

    "Glaube mir, denn ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern!
    Bäume und Steine werden dich lehren, was du von keinem Lehrmeister hörst."


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    DES KELTEN SEITE

  • Moin Grimmbold: Der Feuerstahl hat die sog. "französische Form" und wurde noch lang im heutigen Kanada verwendet. Die englische Form ist etwas einfacher, sieht mehr aus wie ein Stück Flachstahl mit einem Schnörkelbügel obendran. Aber die Formen variierten. "Den" Feuerstahl gabs nicht, es gab auch Zunderbeutel mit "integriertem" Striker. Aber die oben gezeigte Form ist wohl zurecht ein "Klassiker". Ich mein: Schaue Dir Daubeneimer an... Die waren auch vom FMA bis zum 19. Jhd. teils unverändert, es gibt Dinge die sind einfach gut und nicht verbesserbar :lol

  • Ich kann da auch nochwas beisteuern, da ich persönlich gerne in Deutschland kaufe, wenn möglich und preislich einigermaßen im Rahmen.


    http://www.gebu-waffen.de/ger/…Id=746&Id=99&p=98&n=0&l=1


    Grüße


    Lederstrumpf

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Lederstrumpf ()

  • Ich muß mich bei euch Entschuldigen. Als ich eben nach dem Link zur Tinderbox auf http://www.hudsons-bay.com suchte, mußte ich feststellen , daß Diese dort nicht mehr im Programm ist.


    Als kleine Wiedergutmachung hier ein Link zu einer Dose, allerdings ohne Linse.
    (nebenbei einer meiner bevorzugten Händler im Mittelalterhobby-bereich)
    http://www.reenactors-shop.de/…ose---Tabakdose-oval.html

  • Also ich finde so ein Teil ja echt klasse und kultig!
    So eine fest eingebaute Linse ist schon schön!
    Bestimmt sehr gut verarbeitet und zu gebrauchen!


    Aber: In den Links wo man die kaufen kann, kosten die so ca. 30€ ??
    Ähm, für ne kleine Blechdose und ne kleine Lupe 30€ ??
    Da nehm ich doch lieber ne größere flache Dose von irgendwelchen Lutschpastillen oder so, lege ne kleine Lupe und alles andere rein, ...
    Sieht natürlich nicht so edel und "historisch" aus, aber halt fast zum Nulltarif


    Bitte: Ich will keine Diskussion bzgl. Sinnhaftigkeit oder "Haben Will Faktor" "des Originals" auslösen !!
    Konnte mir aber doch nicht verkneifen mich über den Preis zu wundern.


    @Wildhog:
    Das schwarze Ding was in der Dose oben auf liegt.
    Ist das der angesprochene Striker? Den Begriff habe ich noch nicht gehört.
    Wie bentzt man das?
    Ist das wie wir es heute in gerader Form kennen einfach zum Funken schlagen?

  • Ja Tappsi, sehe ich ähnlich!


    Aber manche Dinge sind einfach nur SCHÖN. Deshalb darf man wohl an sowas auch nicht mit Logik oder einer Kosten-Nutzen-Rechnung herangehen, wie ich glaube. Ich finde, sowas spricht einfach nur die Emotionen an (...wie so Vieles) ;) .


    Und mal ehrlich: Ein Schlageisen und gekohlte Baumwolle aus einer Pullmoll-Dose holen? ...sieht irgendwie scheiße aus :lachtot !


    Liebe Grüße


    Lederstrumpf

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  • Die Funktion von Striker (Feuerschlageisen) und Feuerstein hat nur optisch die selbe Wirkung wie ein Firesteel oder Mischmetallstab.


    Beim Striker legt man den Zunder auf den Feuerstein und schlägt mit einer schnellen Bewegung den Striker an einer scharfen Kante des Steins entlang. Anders als beim Firesteel reißt die scharfe Kante des Feuersteins Material aus dem eiseren Stricker welches sich dabei erhitzt und glüht. Idealerweiße sollten Funken oben auf dem Zunder landen um diesen zum glühen zu bringen.
    Die Funkenausbeute ist beim Striker aber viel geringer als beim Firesteel, auch sind die Funken des Strikers bei Weitem nicht so heiß und können zb auch keine Wattezunder entzünden.

  • Genau, Odin. Ich möchte noch ergänzen: Es ist besser wenn der Striker viel Kohlenstoff hat. Jede olle Feile bringt da mehr als ein rostfreier/rostträger Stahl. Das ist zumindest meine Erfahrung. Wie ich schon anderswo erwähnt hab: Das ist ein Grund für mich zumindest ein Messer mit C-Stahl Klinge dabei zu haben, wenns nur das Backup ist.
    Gruss von der Alb

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