Mogen und Parzival auf der Mooslichtung



  • Am Freitag Nachmittag ging es wieder raus mit Parzival in den schönen Soonwald.Wir hatten uns wieder spontan zu einer kleinen Waldübernachtung hinreißen lassen.



    Wie versprochen diesmal mit ausführlichen Bildern zum Aufbau des Waldläuferbetts.






    Das Laub hab ich in meinem Bw Poncho gesammelt den ich dann als Matraze benutzt habe.
    Und wie man sieht war es super gemütlich:





    Feuer gabs wie immer bis spät in die Nacht und unser Gespräche wurden nur ab und an durch das kläffen von Füchsen und einer vorbeiziehenden Wildschweinrotte unterbrochen.



    Belohnt wurden wir am nächsten orgen mit dem gesang der Vögel und einem klasse Sonnenaufgang





    Frischer Nadeltee mit Müsli im Wald, kann ein Tag besser anfangen...





    So gestärkt machten wir uns dran unser Lager abzubauen und alle Spuren zu beseitigen. Waldläuferehre sozusagen. ;)
    Die Lichtung bevor wir gelagert haben:



    Und danach:




    Also Leute geht einfach raus und unternehmt was
    Gruß Mogen




  • So läuft dat, nachher muss man schon von der Spurensicherung oder Archäologe sein um herauszufinden, dass hier jemand gelagert hat. Leider hab ich hier bei mir jetzt öfters Stellen wo Leute Riesenfeuer machen, Bäume abmachen und den Müll rumliegen lassen. Schade eigentlich.

  • Was an solchen Waldübernachtungen, außer dem Spaß, auch so interessant ist, ist das Ausloten von Fähigkeiten und Equipment auf Nützlichkeit oder Überflüssigkeit. ("Must have or nice to have")




    Man kann bei diesen "Eine-Übernachtung Minitouren" mit kurzer Fußstrecke leichter mit Gepäck experimentieren, um herauszufinden, was sein Gewicht wert ist und was nicht. Hier habe ich z.B. meine Ahnung bestätigt bekommen, dass mein kleines Beil zwar "Nice to have" ist, aber der Nutzen des Beiles die 660 extra Gramm auf einer Mehrtagestour definitiv nicht wert macht.
    Auch muss ich immer wieder feststellen, dass es unterwegs reinen Luxus darstellt, mehr als ein stabiles Messer mitzuführen. Man kann mit einem einzigen geeigneten Messer unterwegs alle anfallenden Schneid- und Spaltarbeiten bewerkstelligen.


    Zuhause kann ich theoretisch alles noch so oft durchgehen; erst die Praxis zeigt, was man braucht und das steht oft im Gegensatz zu dem, was man sich daheim ausgedacht hat.


    Ich lerne momentan auf unseren Minitouren auch, dass es viel angenehmer ist, auf weniger Gegenstände aufpassen zu müssen! Das gilt auch für mitgeführte Kleidung. Weniger Zeug im Rucksack zu suchen, weniger Sachen wieder zu verstauen und weniger zu verlieren.




    Viel Spaß draussen!
    Parzival

  • Du sprichst meine Worte. Es ist jedoch ein immer währender Prozess. Du wirst nie DAS optimale Setup finden, zu verschieden sind die Anforderungen je nach Wetter, Temperatur, befinden, Stimmung etc.


    Mittlerweile bin ich soweit, dass ich keine Ersatzkleider mehr mitnehme, für zwei drei Tage schon gar nicht und für länger höchstens ein Paar Socken. Klingt vielleicht nach "igitt dem will ich aber auch nie begegnen" wenn meine U-Büx Spuren hat kann ich sie waschen, ein paar Stunden halte ich es auch ohne aus.


    Sollte mein Hemd wirklich so dreckig sein, dass ich es waschen muss habe ich immer noch je nach Jahreszeit ein Merino T-Shirt und, oder, ein langärmliges Merino Shirt. Man braucht nicht jedes Kleidungsstück immer sofort zur Verfügung man kann sogar die Hose ein paar Stunden entbehren, man hat ja ev. noch die Regenhose. Oder man wäscht sie früh am Abend und zieht sie am Morgen ev. noch ein wenig feucht an.


    Ich bevorzuge eine Säge anstelle einer Axt, die kleine vom Victorinox Messer reicht oder ein billiger Fuchsschwanz für € 10.-- tut seine Dienste auch und ist nur 200g schwer. Eine Säge ist einfach komfortabel und schnell, wirklich brauchen tut es auch sie nicht.


    Das Motto sollte sein: "Das Optimum ist erreicht wenn man nichts mehr weglassen kann."


    Liebe Grüsse
    draussen

  • Schöner Bericht, schöne Bilder. Vor allem das Erste ist ja wohl der Knaller! Das könnte man glatt zu Werbezwecken hernehmen :)
    Es macht richtig Freude, euch beiden „zusehen“ zu können.


    Vielen Dank und einen lieben Gruß,
    Ilves

  • Man kann mit einem einzigen geeigneten Messer unterwegs alle anfallenden Schneid- und Spaltarbeiten bewerkstelligen.


    Hattest du dein Selbstgebautes mit, wenn ja, wie hat es sich geschlagen? :schnitz


    Mogen
    Tut das eigentlich Not, dem Bett ein Lattenrost zu verpassen? Zumal ja kein Abstand zum Boden vorhanden war.


    Gruß
    Christoph

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses -
    außerdem sollte man immer eine Schlange dabeihaben."
    W. C. Fields

    Einmal editiert, zuletzt von Wald ()


  • Ja, ich habe eigentlich nur selbstgebaute Messer (außer den Klappmessern).
    Dieses hier gehört zu meinen häßlichsten Messern, die ich gemacht habe, komischerweise benutze ich es aber am häufigsten.
    Ich habe es 2008 aus gefundenem Federstahl gefertigt. Gehärtet auf 57 -58 HRC. Klingenlänge 11,8 cm, Flachschliff. Die Stärke ist knapp 4 mm und perfekt für alle Arbeiten. Dicker ist schon wieder abträglich.
    Ganz wichtig finde ich die Bauweise mit Flacherl, d.h. volle Materialstärke am kritischsten Punkt eines Messers, falls damit gehebelt wird: Der Übergang von Klinge zum Griff. Ich habe den Stahl im Bereich der Griffschalen mit 18 Löchern (6mm) skelettiert, um das Gewicht zu reduzieren.
    Die Schalen aus Nußbaumholz sind mit 2-Komponentenkleber und zusätzlich mit Messing-Schraubbuchsen fixiert. Das kann sich nie lockern.


    Federstahl hat ein paar Eigenschaften, die ich für ein Outdoormesser als optimal ansehe: Er neigt nicht zu Ausbrüchen, lässt sich sehr einfach nachschärfen, er hält seine Schärfe sehr gut und Federstahl bekommst du mit der Hand niemals verbogen, im Gegensatz zu z.B. 3-Lagenstählen.
    Also Hacken, Batoning; alles kein Ding für so ein Messer, auch wenn es sich einmal verkeilen sollte und du es mit Gewalt aus einem Stamm rausschaffen musst!


    -Um deine Frage wieder auf den Punkt zu bringen: Ja, es hat sich sehr gut geschlagen; mit einem Messer in dieser Bauart kommst du immer und überall durch.


    LG Parzival
    (...Danke immer für Messerfragen! )

  • @Iring der Rucksack ist der Operation Bag von Tasmanian Tiger.



    Wald

    Zitat


    Zumal ja kein Abstand zum Boden vorhanden war .


    Durch den Lattenrost hab ich doch erst den Abstand zum Boden bekommen. Oder worauf willst du hinaus? :confused Außerdem konnte ich gut damit Bodenunebenheiten ausgleichen. Auch muss man bedenken das nach einer Nacht das Laub ziemlich plattgedrückt ist.


    Gruß Mogen

  • Durch den Lattenrost hab ich doch erst den Abstand zum Boden bekommen. Oder worauf willst du hinaus? :confused

    Sorry, irgendwie habe ich die Längsstreben übersehen. :schäm
    Auf den ersten Blick sah es so aus, als würden die Querstreben abstandslos auf dem Boden liegen.


    Zitat von Parzival

    Dieses hier gehört zu meinen häßlichsten Messern, die ich gemacht habe, komischerweise benutze ich es aber am häufigsten.

    Geschmacksache, ich finde es sexy. ^^


    Gruß
    Christoph

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses -
    außerdem sollte man immer eine Schlange dabeihaben."
    W. C. Fields

  • Mogen:


    Vielen Dank für das Einstellen dieses schönen Berichtes. Gerade das "Eingangsbild" weckt puren Neid bei mir, insbesondere wenn ich daran denke, dass ich das ganze Wochenende arbeiten durfte.

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

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