Holzgas-Ofen

  • Hallo ALF,


    114g sind ja mal eine Ansage, aber das die Holzvergasung bei den offenen Wänden des Ordning funzt hätte ich nicht gedacht - da hätte sie doch vorher schon gezogen werden müssen? Und es kann ja eigtl. auch nur bei Verwendung eines engen Windschutzes funktionieren. Bist Du sicher, dass es sich bei der von Dir beobachteten Brennweise um Holzvergasung handelt? Könntest Du da Fotos im Betrieb nachlegen? Danke.

  • Hagbard: Natürlich bin ich mir sicher, dass es sich um Holzvergasung handelt. Holzvergasung gibt es bei allen Holzfeuern. Flammen entstehen, wo das Holzgas verbrennt. Bei den sogenannten Holzvergasern sieht man eben die Holzgasverbrennung dort, wo die Sekundärluft einströmt.


    Ich verwende gerne einen engen Windschutz. Der verbessert die Effizienz und vermindert Rauchprobleme:



    Mit Edelrid Ardor Solo Topf und Relags Windschutz



    Mit Evernew Mugpot 900 Topf und Alu-Blech-Windschutz



    Mit sichtbaren Flammen an den Löchern wo Sekundärluft einströmt.

  • Ja, das immer Holzgas entsteht weiß ich, nur dass dieses im vorliegenden Fall effizient genutzt wird hätte ich so nicht erwartet. Was ich erwartet habe war die frühzeitige Verbrennung rel. niedrig an der Hobo-Wand, ist jetzt die Frage, ob die Flammen oben nicht noch mehr Leistung bringen würden. Nur dann müsste man die Löcher in der Mitte irgendwie abdichten. Auf alle Fälle werde ich das gelegentlich nachbauen und der Sache weiter auf den Grund gehen, vielen Dank für die Anregung!

  • Alf, nichts gegen deine Meinung, für mich ist dein Hobo ein gewöhnlicher Hobo ohne das eigentliche Funktionsprinzip eines
    Holz-VERGASER-ofens. Es fehlt einfach die doppelte Wandung mit der sekundären Luftzufuhr. Schau dir doch mal die modernen Holzvergaseröfen von Holzzentralheizungen an. Ob dein Hobo nun wirklich ein Hobo ist oder "nur" eine Feuerschale... darüber können sich die Akademiker streiten. Einen echten Kamineffekt...
    Brennen tut er aber gut, und das ist die Hauptsache ;)
    Gruss

  • Ein Holzvergaser muss die Holzgasse vor der Verbrennung abziehen damit sie an anderer stelle wieder genutzt
    werden können. (oben aus den löchern)
    Wenn keine Abtrennung der Gasse geschieht ist es kein Holzvergaser :lagerfeuer .



    Beispiel aus der Geschichte klick
    Die in einem Holzvergaser erzeugten Gasse wurden zum Autofahren benutzt, dazu mussten Sie vor der
    Verbrennen abgezogen werden um in den Motor geleitet werden wo sie anstatt des Benzins gezündet wurden.

  • Ok, ok mein Ikea-Landstreicher-Öfchen ist kein Holzvergaser. Aber er erzeugt und verbrennt auch Holzgas. Meine Hobos versuchen, möglichst viel Hitze und genug Sauerstoff möglichst nah an den Brennstoff zu kriegen, damit zuverlässig neues Holzgas gewonnen wird und damit das Gas möglichst früh und vollständig verbrannt wird.


    Ich selber habe fast alles aus dem deutsch- und englischsprachigen Internet über Hobos gelesen oder angeschaut, aber eigene Erfahrungen nur dem Ikea-Hobo (mein Thread auf outdoorseiten.net) und dem Firefly-Hobo (mein Thread auf ultraleicht-trekking.com), die beide sehr gut funktionieren. Alleine oder zu zweit sind meine Hobos nach meinen Erfahrungen viel einfacher und zuverlässiger als ein Lagerfeuer. Die Hobos kommen mit wenig Holz aus, sind schnell anzuzünden und leicht in Gang zu halten. Und man braucht weder Messer noch Säge oder Beil. Den Firefly beheize ich mit einer Tüte Kleinholz einen ganzen Winterabend:



    Firefly-Hobo (80g) mit 2 Drahtbügeln als Topfhalter für Mini-Töpfe (2x2g) und Titan-Flasche



    Holz für 3 Stunden Hobo-Betrieb in 6-Liter-Tüte


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    Für die Holzvergaser-Freunde:


    Vorteile der Holzvergaser-Hobos

    • einfacher Auf- und Abbau
    • Boden und untere Außenwand bleiben "kühl"
    • Asche bleibt im Hobo
    • Außenwand bleibt sauber
    • Höhere Akzeptanz, weil geschlossen


    Nachteile der Holzvergaser-Hobos

    • teuer
    • schwer
    • kleiner Brennraum
    • frisst nur kleine Holzstücke
    • erfordert häufiges Nachlegen
    • erschwerter Zugriff aufs Feuer: Nachschauen, Pusten, Stochern, Nachlegen
    • geringe Wärmeabstrahlung
    • kein Vortrocknen von Holz
    • erstickt im Langzeitbetrieb, weil die Asche im Hobo bleibt
  • Hallo,


    es gibt bei Sack und Pack einen Holzvergaserzu kaufen, welcher unten nicht geschlossen ist.
    Da kann es schon passieren, daß der Untergrund Feuer fängt.
    Mein Solo Stove ist unten geschlossen. :lagerfeuer


    Gruss
    Konrad, der lieber den Picogrill85 nimmt, weil 85g leicht, relativ großer Brennraum und doch verpackt nur 3mm dick ist

  • Die 6-Liter-Tüte mit Holz hat für ausgiebiges Kochen an einem Herbstabend gereicht. Zwei Stunden waren es mindestens. Bei meinem Ikea-Hobo reicht eine Penny-Plastiktasche voll Lesholz für einen langen Winterabend plus Frühstück am nächsten Morgen: Geschätzt ca 4 Stunden.


    Über den Kamineffekt habe ich ja schon im ODS-Forum geschrieben: "Ich muss einsehen, dass es nichts bringt, über Wörter zu streiten und ... nur zu endlosen Diskussionen führt. Wenn ich über die aufsteigende heiße Luft in meinem Feuerkorb rede, dann sollte ich das nicht länger als "Kamin-Effekt" bezeichnen, sondern als "Feuerkorb-Effekt" ... Dank dieses Feuerkorb-Effektes und anderer noch nicht benannter Effekte, kann ich in meinem Feuerkorb ein Feuer betreiben oder nennen wir es lieber ein Feuerkorb-Feuer, um Verwechslungen mit einem richtigen Feuer auszuschließen."

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