Holzgas-Ofen

  • Schöner Bericht, Smeagol!


    Deinen Beschreibungen kann ich nur zustimmen, ich habe mir kürzlich ebenfalls den Solo Stove gegönnt und diesen auch bereits einmal getestet. Hier meine Erfahrungen dazu:


    Der Stove…



    • ist sehr robust
    • ist sehr sauber verarbeitet
    • steht bombensicher, da keine Füßchen vorhanden sind, denn der Kocher steht auf einer massiven Bodenplatte
    • hält den Boden sauber, da keine Asche unten rausfallen kann
    • wird nur in der oberen Hälfte von außen heiß, man kann ihn echt im laufenden Betrieb unten (unterhalb des Schriftzuges !!! vorsichtig !!!) anpacken und hochnehmen, wenn man das möchte, der Boden bleibt ebenfalls von der Hitze/Glut unberührt
    • raucht selbst bei Nadelholzbefütterung anfangs nur kaum bis mäßig, bis der Kamineffekt nach einem kurzen Moment greift, dann ist quasi Schluss mit rauchen, das bisschen was er dann noch von sich gibt, ist als irrelevant anzusehen ;)
    • brennt super ruhig


    Das Teil zieht einfach nur göttlich. Und nicht nur ich saß völlig fasziniert davor ^^
    Das Feuer wird richtig auf den Topfboden kanalisiert und schlägt kaum seitlich raus (außer man befüllt ihn zu sehr, Höllenfeuer will schließlich auch irgendwo hin, und das hat er dann definitiv).


    Wir hatten nur mäßigen Wind, mit welchem der Hobo überhaupt keine Probleme hatte. Dieser kann ja auch ausschließlich von oben hineinwehen, durch die unteren Löcher zieht sich der Kleine seine Luft selbst, leitet sie durch die inneren Löcher in den Brennraum und verbrennt dadurch eben sehr sauber. Ich hätte im Voraus nicht gedacht, dass ein Hobo so etwas hinbekommt.


    Zum Nachlegen kann man den Topf anheben, muss es aber nicht. Die Luke ist meinem Befinden nach für kleine Holzstückchen ausreichend dimensioniert.


    Das lange Halten der Glut kann ich ebenfalls bestätigen. Für eine Tasse Kaffee nach dem Suppe kochen reicht‘s mit Sicherheit noch. Ok, eher für zwei.


    Und übrig bleibt das, was bereits sehr schön fotografiert wurde: kaum etwas. Habe den Kleinen nach dem Test kurz geschüttelt und die meisten Stückchen verkrümelten sich durch das integrierte Gitter zu feiner Asche… (wozu ich aber sagen muss, dass ich sehr wenig Rinde mit gefüttert hatte).


    Auch das anschließende Putzen des Stoves geht verhältnismäßig gesehen sehr einfach, denn er wird nur innen rußig, nicht außen, womit die Hände sauber bleiben. Kurz mit einem Zewa durch (nach dem Abkühlen), fertig. Wozu innen auch schrubben, er wird ja innen eh wieder dreckig ;)


    Aufgehoben wird er im eigenen mitgelieferten kleinen Säckchen. Und dieses wiederum passt locker in diverse 900-1000ml-Pötte (muss nicht zwingend der Solo Pot sein, einfach auf die Maße schauen, es gibt z.B. sehr schöne aus Titan von Trailite) und dann scheppert auch nix im Rucksack rum. Wie bereits gesagt wurde, passt auch ein entsprechender Spirituskocher in den Hobo hinein, welchen man somit auch in diesem transportabel verpacken kann.


    Negative Knackpunkte, die sich mir aufgetan haben, denn auch die sollten erwähnt werden: Das Gefäß, was drauf soll, muss eine gewisse Größe haben. Ich empfehle nichts rundes unter 10cm Durchmesser. Eine CanteenCup passt geraaaaaade so noch drauf, wenn man vorsichtig ist. Eine normal dimensionierte Tasse passt NICHT drauf. Habe aber eine mit größerem Durchmesser gefunden ;)


    Und: es ist eben kein Falt-Hobo und nimmt entsprechend Platz weg. Aber das wusste man ja vorher schon, womit es für mich eigentlich kein Negativpunkt ist. Im Gegenteil. "Erst zusammenbauen müssen" ist nicht. Auspacken, steht.
    In diesem Sinne, weiterfeuern!:feuerbohr
    Man sieht sich in Attendorn :winken
    LG Chrissi

  • Hallo Zusammen!
    Kann irgendjemand etwas zum Holz-Vergaser sagen in Bezug auf nasses Holz? Ich meine nicht leicht feucht, ich meine "worst-case-wet" sozusagen! Im guten Hobo ist das ja durch den exzellenten Zug kein Problem, aber wie reagiert ein Holzgaskocher darauf :confused ?


    Würde mich sehr interessieren.


    Gruß
    Lederstrumpf

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

  • Nasses Holz macht dem Holzvergaser nix aus. Ich hab's mal probiert. Das Scheitholz lag im Regen, aufgespalten, angefeuert. Qualmt am Anfang, dann zieht er irgendwann bei genug Hitze den Qualm in den 2. Kreislauf. Und: es bleibt trotzdem nix davon übrig, verbrennt vollständig.


    Holzgas heisst ja quasi Kamineffekt PLUS Rauchgas-Verbrennung.


    Ich hatte auf Tour die Bushbox dabei und nicht mein Holzvergaser - das war der größte Fehler auf der Tour! So ein kleiner Hobo bringt null Leistung bei feuchtem Holz, bei Wind etc. Hab noch nicht mal eine Tasse Erbswurst zum Kochen gebracht. Mein Holzvergaser (MKII) hätte ir in 5 Minuten alles blubbernd abgeliefert mit einer Ladung Holz.

  • Servus,
    ich bin seit ein paar Tagen beim Thema Holzgasofen hängen geblieben. Auf Youtube gibt es ja genug Do It Yourself Videos.
    Also hab ich voller Elan selbst einen gebaut. Bei dem kleinen ging es noch so. Allerdings war mir da die Brennkammer zu klein, da man ständig nachfeuern musste. Nun Hab ich einen größeren gebaut, der ist aber ne totale Totgeburt. Und ich weiß nicht, woran es liegt.
    Im Prinzip habe ich alles so gemacht wie beim ersten.


    Erstens lässt sich das Material im Ofen selbst kaum entzünden. Selbst Papier geht aus. (Ist der Sog oben zu groß?)
    Zweitens geht der Ofen auch ständig aus. Manchmal einfach so, aber auf jeden Fall wenn man schon kleinste Mengen Brennmaterial in die Kammer nachfeuert.
    Davon abgesehen verbrennt das Gas nicht vollständig und hinterässt sowohl Ruß als auch Teer am "Geschirr".
    (Noch mehr Löcher? Unten oder oben? Oder Vllt sogar Aussen?)


    Der Ofen selbst ist 18 cm Hoch und außen ca. 11cm breit im Durchmesser. Der Spalt ist 0,5cm breit, sodass der Durchmesser der Brennkammer 10cm beträgt. Alle Löcher haben 1cm Durchmesser.
    Ich hätte auch zwei Fotos angehängt, die waren jedoch zu groß :(


    Ich habe schon selbst rumprobiert, zusätzliche Löcher reingebohrt etc, aber irgendwie sehe ich keinen Effekt und mittlerweile tun mir die Augen auch von dem Ätzenden Holzgas weh.
    Ich hoffe, dass der eine oder andere vllt selbst ein paar Erfahrungen gemacht hat und mir mit Rat beistehen kann.
    Besten Dank im Voraus :)

  • Hm also ohne Bilder wird das wirklich schwer da was dazu zu sagen. Kannst du die nicht kleiner machen damit wir die Konstruktion besser beurteilen können?
    Grundsätzlich geht ein Feuer aus wenn zu wenig Sauerstoff für die Verbrennung nachkommt. Das rußen was du beschreibst kommt von unvollständiger Verbrennnung, ebenfalls ein Symptom von Sauerstoffmangel.
    Hast du die Luftzufuhr den größeren Proportionen des Ofens angepasst? Ein größeres Feuer kann mächtig Luft ziehen!

  • Schau mal, hier hatten wir schon mal einen Faden, der um das Thema Holzvergaser-Kocher geht. Vielleicht kannst du da was für dich rausziehen:


    - Holzvergaser Kocher -


    Meine persönlichen Experimente zu diesem Thema waren zwar interessant und auch erfolgreich, ich bin aber vom Holzvergaser danach abgekommen und benutze nur noch herkömmliche Hoboöfen bei denen man besser Brennstoff nachlegen kann. Der Effizienzvorteil eines gut funktionierenden Holzvergasers ist in unseren Breiten, mit stets genügend Totholz-aststücken o.ä., völlig vernachlässigbar.


    Viel Erfolg und Spaß bei deinen Experimenten!


    LG Parzival :hobo

  • Wow, danke für die vielen Antworten in so kurzer Zeit. ich werd ein paar Bilder hochladen,wenn ich wieder heim bin. Da kann ich die gemachten Fotos auch kleiner machen. An sich aber nix weltbewegendes. Zwei Dosen in einander gesteckt. Die Maße hab ich relativ genau gegeben.
    Das mit der mangelnden Luftzufuhr macht aber Sinn. Was ich noch vergessen habe: in der Brennkammer steht auch immer relativ viel von dem Rauchgas. Evtl auch ein Zeichen, dass die Luft nicht stark genug nach unten abgezogen wird? Nun ist halt noch die Frage, welche Löcher zu klein sind. Oben, unten oder außen?


    Was mir aber nach wie vor unbegreiflich ist, warum das Ding so schlecht angeht. Ich meine so ein kleines Feuer wird doch nicht so viel Sauerstoff brauchen. Es sieht eher so aus, als ob das Startfeuerchen im Ofen schlechter brennen würde. Oder warum die Zufuhr von kleinen Mengen Brennholz die bestehende Flamme auslöscht. Ich meine unten glüht das Holz doch und es entwickelt sich Gas. Warumwird das von neuem Holz beeinflusst.


    Wie auch immer... WE is um und ich werd erst in 2 Wochen weiter testen können :(
    Ich halte euch auf dem Laufenden

  • ich werd ein paar Bilder hochladen,wenn ich wieder heim bin. Da kann ich die gemachten Fotos auch kleiner machen. An sich aber nix weltbewegendes. Zwei Dosen in einander gesteckt.


    Servus, hier die Fotos. Ich hoffe, dass hilft euch weiter mir zu helfen :)


    Und nochmal die Maße:
    Der Ofen selbst ist 18 cm hoch und außen ca. 11cm breit im Durchmesser.
    Der Spalt ist 0,5cm breit, sodass der Durchmesser der Brennkammer 10cm
    beträgt. Alle Löcher haben 1cm Durchmesser.
    Ich habe das Ding jetzt nicht hier um die Löcher nachzählen zu können, aber ich denke die Bilder vermitteln einen ungefähren Eindruck.

  • Also es sind ja beide Böden noch drin. Sowohl der von der Aussendose, wie auch der von der Innendose. Der Boden der Brennkammer ist mit feinen Löchern zusätzlich zu den Seitenlöchern versehen (vllt nicht sehr gut auf dem Foto zu sehen) und der Abstand der beiden Böden beträgt ca. 1cm.
    Meinste das ist immer noch zu wenig? Kann da natürlich noch mehr Löcher reinhaun...kein Problem. Ist 1cm Abstand zwischen den Böden wirklich immer noch zu wenig?

  • Die Böden und deren Abstand zueinander ist nicht das Problem.
    Der Zwischenabstand der beiden Dosen, der Spalt, ist zu gering! Es herrscht ein zu geringer Querschnitt im Verhältnis zum Brennkammervolumen, um genügend Gas-Luft-Gemisch von unten her zu den oberen Austrittslöchern der Innendose strömen zu lassen!
    Da entsteht kein selbsterhaltender Kreislauf (Idalfall..)
    Baue dir mal versuchsweise einen Brenner aus einer 850 g Dose (z.b. Linsensuppe, ALDI) und einer 400 g Dose (bei uns: Katzenfutter, ALDI)
    Da stimmt das Abstandsverhältnis! Die Anzahl der Löcher ist nicht sonders dramatisch, da kann man variieren und die Bodenbleche können auch drin bleiben.
    Ich zeige dir noch mal mein kleines Video von vor zwei Jahren, wie man sich in wenigen Minuten so einen Holzvergaser zurechtschnitzen kann:


    gyXgDiRQsgA


    LG Parzival :lagerfeuer

  • Erstens lässt sich das Material im Ofen selbst kaum entzünden. Selbst Papier geht aus. (Ist der Sog oben zu groß?)

    Da bist du noch in der Phase wo der Gas Efekt noch gar nicht zum Tragen kommt. Deshalb ein Gitter oberhalb der untersten Lochreihe.
    Wenn es dann immer noch nicht geht wirst du dir einen neuen bauen müssen wie Parzival schon sagte.


    Liebe Grüsse
    draussen

  • Hm schade, ich war schon total froh, dass ich so eine schöne, große Dose gefunden habe, wo die Hundefutterdose (Aldi) fast perfekt reingepasst hat. DA hatte man auch genaug Brennmaterial reinbekommen.


    Ja, genau so wie du es gesagt hast, habe ich auch meinen ersten Ofen gebaut. Eine dose Pfirsiche und darin eine dose Katzenfutter.
    Das Problem war einfach nur, dass ich da kaum Material reinbekommen habe, wegen der kleinen Brennkammer. Aber ja, da gings gut.


    Du meinst also eine Größere Aussendose könnte das Problem lösen. Aber wo finde denn noch größere Dosen? Lebensmitteldosen fallen mir net mehr ein. Vllt im Metro?!?
    Ich bleib dran.

  • Hm so mega viel Hundefutter ist vllt. doch etwas zu viel zugemutet für meinen Kater XD
    Aber Gastro ist gar keine schlechte Idee. Ich hab nen paar Bekannte, die man Fragen könnte.


    Weiß denn jemand von euch, woran es liegt, dass der Ofen (selbst wenn er richtig gut brennt) sofort aus geht, sobald man kleinste Mengen neuen Brennmaterials nachschüttet?
    Ich verstehs net so ganz. Nach meinem Verständnis entsteht das Gas ja unten, wo das Holz glimmt und wird dann sofort abgesogen.
    Warum wird dieser Prozess beeinträchtigt, wenn oben neues Holz nachgelegt wird?
    Eigentlich müsste das Holz sich doch durch die Glut nach und nach erwärmen und ebenfalls Holzgas entwickeln, sodass es ein quasi endloser Brennprozess ist. Stattdessen ist es genau umgekehrt. Der Ofen geht jedes Mal aus und muss dann stets neu angeheizt werden (Pusten o.ä), damit das neue Material auf Temperatur kommt.

  • Sanja: Wenn Dein Holzgas-Hobo schlecht brennt, fehlt es vielleicht an Primärluft. Bei den besten Doppelwand-Holzgasöfen besteht der Brennkammerboden aus Drahtgitter.


    Meiner Meinung nach lohnen sich Doppelwand-Holzgashobos aber nicht, weil die Doppelwand Gewicht und Volumen kostet und man das Ding von oben mit kurzen Holzstücken füttern muss. Bau Dir einen Ikea-Hobo mit großem Futtertor und gut ist. Mein Ikea-Hobo auf ultraleicht-trekking.com.


    Holzgasverbrennung mit Sekundärluft gibt es übrigens auch bei meinem Ikea-Hobo. Deshalb hier noch ein Foto meines Landstreicher-Ofens:



    Zum Basteln braucht man als Material einen Ikea Ordning Besteckständer, einige Draht-Kleiderbügel und (nicht unbedingt nötig) Drahtgitter. An Werkzeug: Fingernagelschere, Zange und Schleifpapier.

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