Ich bin ja neu hier und habe noch nicht alle Themae durchgearbeitet, deshalb verzeiht, wenn ich hier vielleicht unnötigerweise ein neues öffne:
Mir fiel das Thema "Gesunde Winternahrung - das Judasohr" ins Auge, da ich selber ein großer Pilz-Esser bin. Im Thema wurde gesagt, Verwechslungsgefahr bestünde nur mit dem Pappel-Becherrindenschwamm. Gerade unerfahrene Pilzsammler können jedoch verschiedene Pilze für ein Judasohr halten, zb. Hexenbutter (Exidia glandulosa), Abgestutzte Drüslinge (Exidia truncata), und andere. Diese sind, was Nahrhaftigkeit/Giftigkeit betrifft, nicht ausreichend erforscht, um sichere Aussagen treffen zu können. Auch Arten der Zitterlinge (z.B. Tremella foliacea, Rotbrauner Zitterling - essbar) sehen ähnlich aus. Manche Arten (z.B. T. mesenterica, Goldgelber Zitterling - essbar, aber in der Literatur oft als nicht essbar beschrieben) sehen ähnlich aus. Abweichende Färbungen köbnnen, je nach Reife- bzsw Vermoderungszustand stark variieren, so dass ein "alter" GOLDGELBER Zitterling durchaus schwarz erscheinen kann. generell muss dem Unkundigen geraten werden, sich jeden Pilz, der nicht zweifelsfrei als essbar erkannt werden kann, vom Fachmann begutachten zu lassen. Auch alte, überständige oder in Fäulnis übergegangene Fruchtkörper eigentlich bekömmlicher Pilze können Giftstoffe entwickeln.
Wer nun recherchieren will, der wundere sich nicht; gerade im Moment werden, durch neue Erkenntnisse der Genanalyse ermöglicht, viele althergebrachte Pilznamen (lateinische) geändert.
Im Winter findet sich, wie erwähnt wurde, auch der Austernseitling, der in Form und Färbung sehr variabel auftreten kann. Nicht nur oberirdisch schmarotzt er an Holz, sondern auch an unterirdischen Wurzeln usw, so dass er auch auf Freiflächen ohne sichtbares Holz aus dem Erdreich wachsen kann. Hier ist er, als typischer Winterpilz, mitunter von Schnee bedeckt oder von einer Eisschicht überzogen; dies stört ihn nicht, aufgetaut ist er weiterhin essbar. Besonders lecker ist auch der im Winter erscheinende Klapperschwamm, der vornehmlich am Fuß von Eichen schmarotzt. Weiterhin ist der Frostschneckling ein essbarer Winterpilz.
Die an Holz schmarotzenden Pilze kann man züchten, zb, indem man einfach ein Stück des Stieles, an welchem sich Mycel befindet, oder einen reifen Pilzhut, in dem sich die Sporen befinden, an Totholz reibt, zwischen Holzstapel steckt, oder zusammen mit Holz vergräbt. Frühestens im Folgejahr, mitunter auch später, hat das Mycel das Holz soweit verwertet, dass es die Fruchtkörper ans Tageslicht schicken kann.
Übrigens (Kluggeschissen): Pilze werden biologisch nicht zu den Pflanzen gezählt, das Thema ist, übergenau betrachtet, also hier nicht im richtigen Ordner.
Da Pilze so vielfältig genutzt werden können, zum Feuermachen, zum Herstellen von Kleidung, als Nahrungsmittel, Medizin, Rauschdroge, ich glaube auch zum Färben von Stoffen, und was weiß ich nicht noch alles, da die Pilze giftig sein können, und deshalb jeder Naturbursche (jede Naturmaid) ein gewisses Grundwissen haben sollte, wäre es vielleicht sinnvoll, dem Pilz-Wissen einen eigenen feststehenden Ordner zu widmen? Hierin könnten zb wenigstens die Röhrlinge ("die Änfängerpilze") dauerhaft den Interessierten erklärt werden. Der Ordner könnte wieder unterteilt werden, zb in Pilz-Nahrung, Pilz-Medizin, Pilz-Heilkunde usw.
Bestünde Interesse? Oder entfernt sich dies Fachspezifische zu sehr vom eigentlichen Thema? Ach ja, hatte olle Ötzi nicht auch einen Pilz-Halsbandanhänger? Als Tee- oder Heilpilz?