Ponchoshelter -Basisaufbau-

  • Heute nachmittag habe ich mit Benbushcraft eine schöne kleine Wanderung im Soonwald gemacht wo wir seinen neuen Hobokocher (den von razorG ) ausprobiert haben und er auf meinen Wunsch hin den einfachsten Aufbau eines Notshelters aus einem Miltec-Armeeponcho demonstriert hat. Ich wußte, dass Ben dies gut kann; und da ich darin noch keine Erfahrung habe, dachte ich, dass ich dies einmal dokumentieren möchte um es als Basiswissen ins Forum zu stellen. Als Poncho kann praktisch jeder aufknöpfbare Regenponcho genommen werden. Ich kann noch nicht einmal sagen, was meiner für ein Modell ist.


    Ich versuche mich jetzt mit Worten kurz zu halten.



    An zwei Bäumen, die mindestens drei Meter voneinander weg stehen und einen geeigneten Untergrund haben, wird ein Seil an einem Baum mit einem festen Knoten auf Hüfthöhe fixiert. Das zweite Ende wird mit folgender spannbaren Schlinge vorbereitet.



    Zwei Stöckchen vorbereiten und das Seil in der gezeigten Art durch die Ösen des Ponchos fixieren. Hält super fest aber lässt sich auch einfach verschieben.





    Jetzt wird der Poncho auseinandergezogen und die Mittelleine wird gespannt.


    Drei Heringe schnitzen und die Rückseite des Ponchos auf der Erde fixieren.


    Die Kapuze zudrehen, mit einem ca. Zwei Meter Seil festbinden und wegspannen. Wenn kein höherer Ast oder Stamm in der Nähe dahinter ist, ist die Methode von Ben sehr zu empfehlen:


    So sieht das aus, wenn alles steht. Ist wie gesagt nur eine Basisvariante, nur so zur Anregung, wenn man wie ich darin Neuling ist. Dafür durfte ich probeliegen :)


    Machts gut!
    Parzival

  • Sehr schön ! Wie hat den der Hobo so gefunzt ? Ich hab ihn nämlich auch, hab ihn aber Leider noch nicht Testen können.


    Seit ich das DD Tarp habe nutze ich meinen Poncho als "Tarp" immer weniger, was mich darauf bringt den Poncho auf Tagestouren wieder mehr mit zu nehmen und ihn als Wetter- und Windschutz zu benutzen wenn ich Raste.


    DANKE für den Tollen Bericht!

  • Sehr schöne Anleitung :) Gefällt mir.
    Gibt natürlich noch zig andere Varianten, aber das ist mit Sicherheit die Einfachste, wie schon beschrieben.
    Kommt mir noch etwas steil vor... Ob man da trocken bleibt? ^^

    Dort wo starke Hirsche schreiten
    In den dunkelgrünen Weiten
    Wollen wir die Zeit verbringen
    Und für unsre Väter singen


    Nastrandir - Die Seelen der Ahnen



  • Hier habe ich ein Alugestänge angepasst.


    Alternativ kann man Haselruten nehmen und über Kreuz einspannen.


    Es ist beim ersten mal eine Tüftelei, jedoch wenn man ein Stück Schnur nimmt, und das nach dem Erstaufbau ablängt, bzw. markiert, hat man immer die notwendige Länge.

  • Hey cool, danke für so eine bebilderte Anleitung!
    Ich habe mich immer gefragt wie ihr das meint mit nem Poncho. Jetzt ist mir auch aufgefallen was der entscheidene Unterschied zwischen eurern und meinem Poncho ist. Meiner hat keine Kaputze, sprich einfach nur einen Schlitz. Aber der ist ja auch ursprünglich nur fürs Lagerfeuer gedacht (ist aus Jurtenstoff).

    Gruß


    Flex


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    „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“
    Benjamin Franklin

  • :D Genau die Variante von Howie, meinte ich.
    Eine mit einem Zeltgestänge, das klappt auch prima.


    @ Parzival: Wenn ich einen Poncho hätte, könnt ich das sogar tun..

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  • Was problematisch wird , ist wenn man zwei Ponchos aneinander knüpft. Denn man muss sehr gut abspannen und aufpassen, wegen den Knöpfen. Dort regnet es rein, wenn man die Zwischenräme dort nicht richtig verschlossen kriegt.

    Behandelt die Erde gut. Sie wurde euch nicht von euren Eltern gegeben.
    Sie ist euch von euren Kindern geliehen.


    aus Kenia

  • Parzival hast du mit eben diesem Ding gute Erfahrung im Regen gemacht? Ich hab denselben und der hält als Neuware aber keinen Regen von mir ab(Verwendung als Poncho, nicht als Unterstand). Oder muss man den imprägnieren und wenn ja wie???? Kannst du bitte helfen?


    Grüße Waldläufer

  • Hallo Waldläufer2,


    ich bin mit dem namentlichen Poncho vor 3 Jahren in einen Wolkenbruch geraten und von außen eigentlich trocken geblieben. Aber es war Hochsommer und deswegen war ich innen vom Schwitzen vielleicht genauso nass wie außen. Aber dicht ist er. :poncho
    Als Ponchoshelter musste er bei mir noch keinem Regen widerstehen. Da bin ich auch recht froh, da er mir doch ein bischen zu wenig Fläche hat. Ein 3x3m Tarp ist da für mich DAS Maß!


    LG Parzival :tarp

  • eine Anmerkung zur Sache:


    Die Variante mit den Stöckchen würde ich um 2 weitere, mittig angebracht pimpen. Dann verrutscht da relativ sicher nix mehr und es "flattert" auch nicht. Als Nottarp sind 3x3m fast zu viel! Wer zu lang ist, baut einfach diagonal auf, damit spart man sich dann auch noch 2-4 Häringe.
    Praxistip: Es empfiehlt sich unmittelbar an den Ende des Tarp ein Stöckchen einzubinden oder ein kurzes Seilstück aufzuknoten um das Regenwasser abtropfen zu lassen. Die Menge Wasser kann u.U. beträchtlich sein, da die Seilenden jeweils um einen Baum geschlungen sind und von dort ebenfalls die Flüssigkeit ableiten. Der tiefste Punkt des Seiles liegt dann genau in Tarpmitte und damit unmittelbar über dem Schutzsuchenden....


    :bcplove Gruß Travelmad

  • Gude,
    ich bin ein Fan davon Schnüre, Seile und Tampen mit ordentlichen Knoten zu versehen, die man ordentlich wieder auflösen kann. Ich hasse es, wenn Knoten nur mit Werkzeug und /der unendlicher Geduld geöffnet werden können. (Werkzeug zerstört das Material, ewig rumfummeln stört meine Laune.)
    Ich kann zwar einige Seemannsknoten aber ich steig bei den Fotos und Text nicht durch:

    [...] wird ein Seil an einem Baum mit einem festen Knoten auf Hüfthöhe fixiert. Das zweite Ende wird mit folgender spannbaren Schlinge vorbereitet.

    fester Knoten auf Hüfthöhe: würd ich Webeleinstek nehmen, frisst aber an dicken Bäumen viel Schnur (Insbesondere wenn man ganz sicher das nach unten Rutschen verhindern will und die Stopperstekvariante macht.). Auch kann man, wenn die Rinde rau genug ist, oder irgend eine Verdickung/Astgabel das runterrutschen verhindert, die Schnur um den Baum schlingen und dann den Stopperstek auf die Schnur selber legen. Je nachdem wo man dann die doppelte Seite hinlegt sollte man es dann schön stramm zuziehen können, so machen, dass es eng um den Baum wird. (Die umgekehrte Variante, also Stopperstek vom Baum weg schieben halte ich für eine blöde Idee.)


    Aber die "folgende spannbare Schlinge" kenn ich nicht und kann ich mir auch nicht herleiten. Wie geht das? Ist das 'nen Palstek wo das eine Tampenende durch die Schlinge geführt wird? Aber zum nachspannen sollte das dann doch nicht taugen, oder?


    Tschau,
    der Waldgrauß

  • Hallo zusammen,


    also diese "Basisvariante" habe ich meiner Oksana auch beigebracht, die kann das jetzt ganz alleine inkl. Heringe schnitzen (naja - unser Justus mit 4J. "hilft" ihr natürlich :D ) wenn wir im Wald sind. Hat (Ende Novemer 2012) bei Wind und Regen im Niederwald auf den Moselhöhen alle 3 "Insassen" beim Kochen schön trocken gehalten, obwohl der Wind exakt von der offenen Seite her kam und der Wind so heftig & böig war, daß mein "Schwede" (schwed. Armee-Sturmkocher) am Anfang ausgeblasen wurde....


    Fazit: Simpel & schnell gemacht - und reicht für viele Situationen. Danke für's zeigen!


    Es gibt ausgefeiltere und für's Übernachten noch besser geeignete Versionen, klar.


    Beste Grüße,


    Gereon


    Edith meint: Orthographie muß sich noch bessern bei mir...!

  • Ich finde die Sache mit dem Poncho super.
    Ich schlafe ich meistens unter selbigen. Schnee oder Baum anden Seiten hilft gegen ausblasen


    Im Winter nehme ich öffters meinen Myogzeltofen mit, Kunstfaser und offenes Feuer verträgt sich nicht so gut.
    Wenn es recht ungemütlich ist habe ich noch ein Shangrila 4, suche noch eine Ofenrhrdurchführung, im Petto.


    Gruß Christoph

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