Lean To Shelter- Notunterkunft

  • Das Pendant zur Laubhütte im Laubwald ist im Nadelwald das Lean To Shelter. Genauso simpel zu bauen und genauso effektiv um uns in einer Notsituation eine recht komfortable Unterkunft zu bieten und uns vor den Widrigkeiten des Wetters zu schützen.
    Mein Shelter hab ich in einem Gebiet gebaut wo gerade Holzschlägerungen stattgefunden haben und ich quasi die "Abfallprodukte" davon verwerten konnte und keine Äste von lebenden Bäumen schneiden musste.
    In einer echten Notsituation würde ich das Lean To natürlich an der Seite noch weiter schließen und auch noch eine weitere Schicht außen auflegen aber es waren leider nicht mehr genug "Abfälle" vorhanden.








    Dieses Bild wurde ein paar Tage nach dem bau gemacht als das "Schneegestöber" schon wieder geschmolzen war.


    ANDY

  • Und das Feuer würdest du dann an die offene Stelle bauen?
    Ich bin immer etwas skeptisch, was den Winkel des Shelter betrifft, weil bei Regen man doch schon mal im Spritzwasser liegt. Wäre es dann vielleicht sogar sinnvoll ein Vordach zu bauen oder einen kleinen Wassergraben vor die Unterkuft zu graben??


    Gruß Walküre

  • Ja, falls Feuer gemacht werden soll dann vor der offenen Stelle. Da genügt ein kleines Feuer oder ein Hoboofen. Ansonsten wird einfach weiter zugebaut.
    Den Winkel der Seitenwände im Zweifel lieber ein bisschen steiler als zu flach. Die größte Schwachstelle bei Regen sind allerdings die überstehenden Astenden der Seitenwände. Die sollte man so kürzen das sie nur knapp über die Firststange überstehen und dann sauber mit Zweigen abdecken damit der Regen nicht an den Seitenwänden ins Innere laufen kann. Ist auf meinen Bildern nicht ganz korrekt gemacht, was aber auch am mangelnden Baumaterial lag bzw. am Zeitmangel. :schäm
    Das wichtigste ist aber immer die Menge an Deckmaterial die man verwendet. Lieber eine Lage mehr als zu wenig dann ist auch der Stellwinkel nicht so wichtig. Schau mal im Wald wenn du einen großen Reisighaufen siehst, dort drunter ist es bei Regen auch immer recht trocken obwohl die meisten Äste waagerecht am Boden liegen.
    Vordach könnte man natürlich auch bauen. Wäre dann gleichzeitig ein Schutz für das Feuer (Höhe natürlich beachten!) Wenn der Untergrund einigermaßen eben ist würde ich auf Waldboden keinen Graben ziehen, da das Wasser hier eigentlich sehr gut versickert.


    ANDY

  • Vielen Dankk für den Beitrag Andy, gefällt mir echt gut :daumen


    Zum Thema "Feuer an Unterkünften aus natürlichem Material" habe ich vielleicht noch einen Tipp: Man legt sich am Eingang (oder bei einem Schrägdach an der Dachlinie) einen Stamm hin, der "drinnen von draußen" abgrenzt. So läuft man nicht Gefahr, das Feuer nach und nach allmählich "rein" zu verlagern. Vor Funkenflug schützt die Methode freilich nicht ;)

  • Wie immer allererste Sahne (Schlagoberst), deine Beiträge bluezook!


    Ich wollte, werde dies auch noch tun, mal einen Video-Beitrag speziell zum Shelterbau machen. Ganz wichtig ist mir dabei:


    Bei vielen Sheltern wird das Material zu dünn aufgelegt (indiz: durchscheinendes Licht)


    Besser:


    Mehr auflegen und verdichten!


    Also ruhig 2-3 Lagen aufbringe und dann alles nach rechts oder links "zusammenpressen" die frei gewordene Stelle dann erneut belegen und so bis zum "Dichtwerden" fortfahren.


    Es gibt noch ein paar mehr Sachen (richtig Wärmereflektion, usw) aber ich möchte meinem Video nicht zu sehr vorgreifen :unschuld


    GrußTravelmad

  • Vielen Dankk für den Beitrag Andy, gefällt mir echt gut :daumen


    Zum Thema "Feuer an Unterkünften aus natürlichem Material" habe ich vielleicht noch einen Tipp: Man legt sich am Eingang (oder bei einem Schrägdach an der Dachlinie) einen Stamm hin, der "drinnen von draußen" abgrenzt. So läuft man nicht Gefahr, das Feuer nach und nach allmählich "rein" zu verlagern. Vor Funkenflug schützt die Methode freilich nicht ;)


    :gb So schauts aus!

  • Ok das klingt gut.
    Wir hatten mal mit den Pimpfen was gebaut, das aber nach einer Woche wegen einem heftigen Sturm wieder dem Erdboden gleich war. Da haben wir große Rindenstücke genutzt, Moos drauf und Farn so wie Blätter. Die eine Seite war toll, nur ging uns dann das Baumaterial aus für die zweite Seite.


    Wenn man sich ein Lean to baut, könnte man auch als Feuerstelle den "Faulen Mann" machen: das ist sowas wie ein Sandwichfeuer. Mann nimmt einen längsgespaltenen Stamm, befüllt diesen mit viel Brennmaterial und legt darüber die zweite Hälfte des Stammes. Wenn man das ganze nun längs zur Unterkunft baut und es von einer Seite entzündet, sollte es (!!!) von der einen zur anderen Seite abbrennen und die ganze Nacht halten. Leider habe ich das noch nicht ausprobiert, da ich mit Feuer etwas vorsichtig bin. Bei einem Lager ist schon mal eine Kohte abgebrannt, weil jemand bei Glut im Feuer geschlafen hat und nicht auf die Rest ein Auge hatte.


    Da schaue ich dann erstmal Euch zu oder den Leuten auf DMAX ;)


    Gruß Walküre

  • Geile Hütte, aber... Ich kenne ein Lean To nicht schräg sondern Parallel zum Boden.
    Ich scheine mich dann aber wohl geirrt haben. Was zeichnet ein Lean To denn genau aus?

    Dort wo starke Hirsche schreiten
    In den dunkelgrünen Weiten
    Wollen wir die Zeit verbringen
    Und für unsre Väter singen


    Nastrandir - Die Seelen der Ahnen

  • Ich find die selbst gebauten Notunterkünfte einfach nur Spitze egal wie sie heißen. Schnell gebaut und von gutem Nutzwert und immer machbar. Das ist Bushcraft.

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