Beilstiel ersetzen

  • Bei meinem Minibeil musste ich den Stiel ersetzen da mir das Beil auf eine Kante
    gefallen ist und am unteren ende ein Stück abgeschlagen wurde.
    Ist das erste mal das Ich so was machte.
    Im Baumarkt einen Neuen Stiel gekauft der wurde von mir in der Länge und im Umfang angepasst etwas länger und Dicker als das Original was die Handhabung für mich verbessert.
    Den Stiel hab ich sehr satt eingepasst hoffe nur das es nicht zu satt war.


    Es hat geklappt würde mich aber interessierten ob es Irgendwelche Tricks gibt die das einpassen erleichtern fürs nächste mal.

  • Hallo Adi,


    meinst Du "satt" einpassen im Sinne von "stramm" einpassen? Da das Holz ja auch arbeitet, würde ich eine Axt immer so stramm wie möglich einstielen. Das Anpassen selber, dafür habe ich auch noch kein Patentrezept gefunden, ich hatte mal einen alten Beilkopf bei uns am Teich gefunden. Passende Stiele gabs nicht, also musste ich rumprobieren. Hat gamz schön lange gedauert... und hat auch nicht gehalten :unschuld

  • Mal meine bescheidene Variante, vielleicht nützt es irgendwem.


    Den Stiel ein paar Tage vorm Einstielen in der Nähe vom Ofen lagern, damit der RICHTIG schon austrocknet. Einstielen mit nem simplen Hobel und ner Raspel. Wenn der Stiel dann so passt das du denkst du kannst ihn bis rein schlagen, eine möglichst dünne Säge für Längschnitte, und etwas weniger als die Höhe des Kopfes in den Stiel längs einsägen. Dann einen Keil schneiden der so breit ist wie der Stiel, ich hab immer PU-Leim oder Epoxidharz genommen das schmiert gut; davon ein paar Tropfen in den Schlitz, Stiel in den Kopf einschlagen (sollte jetzt sehr leicht gehen) und dann den Keil vorsichtig einschlagen. Dazu das andere Stielende aufn Ambos oder was in der Art aufstellen (wichtig ist Masse und glatte Oberfläche) und dann einfach solange drauf schlagen bis der Keil sich entweder keinen Mucks mehr bewegt oder abbricht. Den Rest mit einem Stemmeisen von beiden Seiten glattstemmen und fertig.


    Sinn macht es den Beilkopf vorher inne mit Sandpapier etc auszuschleifen, alles was dort drinne rauh ist oder vorsteht ist doof. Ansonsten vor allem die unten Kanten anschrägen und runden, damit diese sich nicht in den Stiel "eingraben". Das geht ganz gut mit einer Kettensägefeile, die sind zum Feilen für Werkzeuge gedacht und sind billig.


    Wenn man den Stil roh lässt zieht nimmt er weiterhin Wasser auf und gibt es wieder ab (er arbeitet) dadurch kann der Kopf wieder locker werden. Deshalb hab ich ihn nachdem der Kleber fest ist immer mit Leinöl bestrichen bis er keins mehr aufnimmt. Vor allen die Hirnkanten, (und vor allem dort wo der Keil eingeschlagen wurde) Dort sieht man richtig wie die Poren das Leinöl reinsaugen.

    Ihr habt vielleicht die schönsten Torpedos, das Stück für 25000 Mark, aber ich habe den alten Draht, für 50 Pfennig!

  • Muste auch ganz schön lange fummeln bis der Stiel passte.


    Ja Stramm hab den Stiel mit einem Hammer aus Haut rein geschlagen ging etwas
    schwer.
    Ich hatte einfach angst Ich würde das Auge verformen aber wenn ihr schreibt so Stramm wie
    möglich dann passt das schon.


    Leim daran hab Ich gar nicht gedacht.


    Danke euch für die Tips

  • Leim braucht es, glaube ich, nicht zwingend. Früher hat man den Keil nicht gleich abgeschnitten, man hatte die Axt oder den Hammer noch etwas ruhen lassen, ca. 3 bis 4 Tage. Danach den Keil noch etwas nachschlagen. Bevor man die Axt braucht stellt man sie ca. 3 Std. ins Wasser. Das gilt vor allem für grosse Äxte wo die Belastung um ein vielfaches höher ist als bei einem Handbeil.


    Liebe Grüsse
    draussen


    Er muss sie nicht ins Wasser stellen die ist nass genug :axt :D

  • draussen


    Um mir das mit dem Wasser sparen zu können hab ich eben Epoxidharz genommen und den Kopf damit inne noch etwas eingeschmiert. Nur mögen das manche nicht weil es dann etwas Arbeit ist den Stiel wenn abgebrochen wieder rauszukriegen. Und den Keil kriegst du eben dadurch das Epoxidharz oder PU-Leim in dem Schlitz als Schmiermittel wirken deutlich weiter rein.

    Ihr habt vielleicht die schönsten Torpedos, das Stück für 25000 Mark, aber ich habe den alten Draht, für 50 Pfennig!

  • Einstielen eines Beils ist zeitraubend.
    nachdem man mit dem Bandschleifer(falls vorhanden - wenn nicht viel Spass ! )den Rohling bis auf die ungefähre Stärke des Auges abgetragen hat reibt man das in das Beilauge kommende Ende mit Russ oder Kreide ein und probiert den Stiel einzupassen.
    An den Stellen wo es noch nicht richtig passt sieht man Schleifspuren !
    Sitzt er richtig, einsägen und mit Epoxidkleber einstreichen.
    Reinklopfen, Keil( ebenfalls mit Kleber bestrichen) einschlagen, Kleber aushärten lassen, Beil schnappen und spielen gehen !


    Falls Interesse besteht -- hab einige Köpfe hier -- ich besorg Stiele,fertige sie aufs ung. passende Mass grob vor und wir können den Rest auf dem Treffen fertig machen -- so bekommt man am besten ein Gefühl für diese Arbeit.
    Wer will kann dann sein Beil auch mit nach Hause nehmen -- Kohle für den Stiel und etwas zu trinken fürs Keltilein und gut ists!!!

    "Glaube mir, denn ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern!
    Bäume und Steine werden dich lehren, was du von keinem Lehrmeister hörst."


    Love many, trust few, and always row your own boat. The more you know, the less you need!


    DES KELTEN SEITE

  • Hab mir hier auch ne Axt neu bestielt. Hab den Stiel allerdings aus der Natur geholt, trocknen lassen, Form gegeben und eingepasst. Das gute dran ist dass ich den so formen konnte wie es meine Hand mag.
    Vogelkirschkernholz... wie dekadent.

  • Falls Interesse besteht -- hab einige Köpfe hier -- ich besorg Stiele,fertige sie aufs ung. passende Mass grob vor und wir können den Rest auf dem Treffen fertig machen -- so bekommt man am besten ein Gefühl für diese Arbeit.

    Moin Kelte,


    na, das ist doch mal ein Angebot - Ich bin dabei! Praxis kann man nicht genug haben.



    Lieben Gruß,


    Westwood

  • Dann errinnert mich kurz vorher nochmal daß ich den Kram mitbringe!!


    Keltilein wird alt und vergesslich! :unschuld :unschuld :unschuld

    "Glaube mir, denn ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern!
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    DES KELTEN SEITE

  • Ich klinke mich mal hier ein hab gestern aus meinem keller ein kleines 600 Gramm Beil meines Vaters geholt,das einen neuen stiel brauchte.
    Und zufällig hatte ich davon auch noch 2 , sind beide sicher schon 20 Jahre alt ( solange hat der laden schon zu wo sie damals gekauft wurden ).
    Nun hab ich mich heute nach der arbeit dem einpassen gewidmet was sicher 1 stunde dauerte , aber nun frage ich mich wie tief oder wie lang und wie breit sollte der keil sein .
    Einkleben oder irgendwas mit leim mag ich nicht nur einen Holzkeil und fertig , wenn mir wer einen Tip dazu geben kann wäre super.
    Grüsse Walter

  • Bis jetzt habe ich das immer so gemacht:
    Den Stiel richtig schön austrocknen, also ein paar Tage auf die Heizung, dann den Stiel stramm eingepasst, und mit einer Säge für Längsschnitte den Spalt wo der Keil rein sollte ca 2/3 so tief wie der Beilkopf hoch ist eingesägt. Es macht Sinn die Kanten des Keiles und des Sägespalts anzuschrägen. Epoxidharz in den Spalt, das Beil mit dem Stiel auf den Boden stellen (alte Decke etc. drunter) und den Keil vorsichtig einschlagen. Wenn er nicht mehr weiter will so lange stärker draufhauen bis entweder der Keil abbricht, oder sich absolut nicht mehr bewegt. Das Harz hart werden lassen und den Keilrest absägen/abstemmen.


    Skizze:
    die roten Striche sind Abschrägungen.

  • Das Epoxid ist nicht nur zum Verkleben, es wirkt auch sehr gut als Schmierstoff wenn man den Keil einschlägt.
    Je glatter der Keil ist, je besser er rutscht desto mehr seitliche Druckkraft kann er aufbringen.
    Ich habe bis jetzt weder mit Kunststoffkeilen (rutschen raus) noch mit irgendwelchen verdrehten Einschlagkeilen aus Metall (zu wenig Fläche, werden dadurch IMHO locker) Werkzeugköpfe fester gebracht als mit einem glatten Hartholzkeil, der mit Epoxid oder Polyurethanleim geschmiert eingeschlagen wurde, bis er von selber abgebrochen ist.


    Das mit dem Wasser werde ich nie begreifen, warum nicht den Kopp ein für allen mal fest machen ?
    Wenn er mir abgebrochen ist dann kann ich den Stielrest doch auch stückchenweise mit einem Durchschlag herausschlagen.
    Falls ich da irgendwas übersehen habe, belehrt mich eines besseren, ich lerne gern dazu.



    Gruß Kauz

    Ihr habt vielleicht die schönsten Torpedos, das Stück für 25000 Mark, aber ich habe den alten Draht, für 50 Pfennig!

  • Ich denk mal mit dem pu leim und dem epoxid wird das sicher bombenfest ,hab mit solchen Sachen schon gearbeitet .
    Aber ich finde falls man mal unterwegs sein sollte hat man ja auch nicht die komplette Werkstatt dabei und muss dann auch mit dem was man hat oder findet zurecht kommen , und da denk ich wird der einfache keil und der neue stiel schon genug Aufwand bereiten .
    Hab es an dem alten stiel gemerkt der war total lose und oben im Auge verklebt . Mit Bohrmaschine und säge war flott entfernt ,
    mit einem Durchschlag bin ich nicht weit gekommen . Deswegen denk ich ist der einfache weg der bessere .
    Aber danke dir trotzdem Kauz für deine Tips .
    Grüsse Walter

  • Das mit dem Wasser werde ich nie begreifen, warum nicht den Kopp ein für allen mal fest machen ?

    Das kommt von früher, da gab es keinen Leim der den Beanspruchungen standhält. Hat aber auch heute noch seine Berechtigung.


    Du passt den neuen Stiel so gut du kannst dem Beil an, steckst ihn in das Auge und verspannst ihn mit dem Keil. Das hält Bombenfest, im Moment. Weil du aber den Stiel nicht so gut anpassen kannst, dass er jede Unebenheit am Beil ausfüllt wird sich der Stiel lockern. Darum stellt man das Beil über Nacht ins Wasser, das Holz wird weicher und dehnt sich aus, es presst sich in die kleinste Unebenheit des Auges. Wenn der Stiel wieder trocken ist kann man den Keil nochmals nachschlagen. Jetzt sitzt der Stiel richtig fest. Der Keil kann jetzt bündig abgeschnitten werden.


    Dabei spielt auch die Luftfeuchtigkeit eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ein Beil, dass im nassen Herbst eingestielt wurde ist wahrscheinlich nicht ganz so fest im Winter wenn es sehr kalt ist und die Luft trocken. Wenn der Stiel nicht fest sitzt sollte man nicht arbeiten damit weil durch die ständige Bewegung gibt es auch einen Abrieb der nicht gewollt sein kann bei etwas, dass auf den Hundertstel Millimeter passen soll. Auch sollten Axtköpfe sich nicht mit hoher Geschwindigkeit vom Stiel entfernen. ;)


    Man sollte auch unterscheiden an was für einer Axt man einen neuen Stiel verpasst, ein "Äxtchen" mit 30cm Stiel oder eine Axt mit 100cm Stiel.


    Liebe Grüsse
    draussen

  • Wenn man einen selbstgemachten Stiel verwendet und sich noch etwas Restfeuchte darin befindet (vielleicht unterwegs oder bei der Waldarbeit), kann man auch einen besonders trockenen Keil benutzen,der sich dann mit der Restfeucht vollsaugt , quillt und so alles verkeilt.


    Wenn ihr den Keil einschlagt, kleiner Tip: Bitte nicht den Griff irgendwo aufsetzen und draufdonnern. Oft reisst oder springt dabei der Griff (oder später) und durch die Trägheit hebt sich der Axtkopf wieder vom Stiel. Besser wäre, den Stiel in der Luft zu halten oder zwischen den Beinen einzuklemmen (Vorsicht! ^^ ). Ich habe auch schon gesehen, dass Profis einen so langen Keil geschnitten habe, dass sie ihn etwas einschlugen und dann die Axt am Keil (!!!) festhielten.


    Wenn Interesse besteht, kann ich gern mal einen Bericht über das rustikale Bauen eines Axtstiels mit möglichst wenig Werkzeug schreiben. Meldet euch!

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