[Frage] Seltsamer Pilz? (gelöst: es ist Haareis)

  • Meine Lieben,


    heute im Wald leuchtete mir dies hier von unten entgegen:




    Was mag das wohl sein?


    Das Ganze ist wirklich leuchtend weiß, beim drücken etwas klebrig, hat die Anmutung von Kunstfaser-Watte, in der ganzen Umgebung (und auch sonst bisher im Leben) habe ich das nicht weiter gefunden, es wuchs am Rande eines Buchenmischwaldes am Übergang zu Fichtenbestand.
    Andere Bilder sind leider unscharf geworden.
    Ich halte das für einen jungen Pilz... nur eben... was mag DAS sein?


    Weiß es jemand von euch?
    Hat einer eine Idee?


    *gespannt*
    Ilves



  • Wooki – DAS IST ES! :dance


    Die Beschreibung in d einem Link paßt 100ig. Vielen Dank, von so etwas habe ich ja noch nie etwas gehört.
    Abgefahren, was es da draußen alles gibt, was man gar nicht so kennt.


    Jetzt freue ich mich freilich, solch eine Seltenheit entdeckt zu haben :)



    Ilves

  • Wikipedia darf ja zitiert werden:


    Haareis, manchmal auch Eiswolle genannt, besteht aus feinen Eisnadeln, die sich bei geeigneten Bedingungen auf morschem und feuchtem Totholz bilden können. Anders als Hydrometeore (zum Beispiel Raureifkristalle) entsteht Haareis aus dem im Holz enthaltenen Wasser, nicht aus Luftfeuchtigkeit.

    Ähnlich aussehende und häufig nicht genau unterschiedene Phänomene sind Bandeis (engl. ice ribbons, ice flowers) an Pflanzenstängeln und Kammeis (engl. needle ice) am Boden, die beide jedoch anders gebildet werden.

    Entstehung

    Wissenschaftlich ist die Entstehung des nur selten zu beobachtenden Haareises noch wenig erforscht. 1918 beschrieb der Meteorologe Alfred Wegener Haareis auf nassem Totholz. Er vermutete einen „schimmelartigen Pilz“ als Auslöser, was jedoch von anderen Wissenschaftlern angezweifelt wurde, die rein physikalische Prozesse wie bei der Entstehung von Kammeis als Ursache annahmen.

    Eine biophysikalische Studie von Gerhart Wagner und Christian Mätzler bestätigte 2008 Wegeners Vermutung weitgehend. Demnach wird Haareis durch das Myzel winteraktiver Pilze (u. a. Schlauch- und Basidienpilze) ausgelöst, deren aerober Stoffwechsel (Dissimilation) Gase produziert, die das im Holz vorhandene leicht unterkühlte Wasser an die Oberfläche verdrängen. Dort gefriert es und wird durch nachdrängende, beim Austritt aus dem Holz ebenfalls gefrierende Flüssigkeit weitergeschoben. Dies geschieht ausschließlich bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, wenn das Wasser im Holz noch nicht gefroren ist, es an der geringfügig kälteren Umgebungsluft jedoch gefriert. Eine Randbedingung für die Haareisbildung ist außerdem Luftfeuchtigkeit: Wenn die Luft nicht mit Wasserdampf gesättigt ist, sublimieren die feinen Eiskristalle kurz nach ihrer Bildung an der Holzoberfläche, so dass keine langen Haareiskristalle entstehen können. Eine Reproduktion von Haareis ist in Versuchen solange möglich, wie das Pilzmyzel im Holzkörper nicht abgetötet wird.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Haareis

  • Manni... lies oben nocheinmal nach: das ist kein Pilz sondern sozusagen „die gefrorenen Ausdünstungen“ von Pilzmyzel.


    Damit wird man wohl nichts anfangen können, außer sich daran zu erfreuen.
    Aber das ist doch auch viel Wert, oder?
    Man muß sich auch einfach nur mal freuen können und solange wir immer wieder Dinge finden, über die wir uns freuen und über die wir staunen können haben wir den Blick für die Natur noch nicht ganz verloren denke ich.


    :)



    Lieben Gruß,
    Ilves

  • Soooo selten ist das ganze gar nicht. Ich hab auch schon mehrmals welches gesehen. Die Krux ist eben, dass das ganze nur während einem kurzen Zeitfenster zu beobachten ist. Grad deshalb ist es so schön.


    Eben, an frostigen Tagen beobachte ich das recht oft. Wir haben das früher auch immer für Pilze gehalten, aber uns gewundert warum das Zeg nur rauskommt wenns unter 0 °C hat. Also mal so ein Teil aufgesammelt und als es in der Hand geschmolzen ist war die Sache klar.


  • die spriessen hier auch gerade wie die Pilze aus dem Boden - Foto von letztem Wochenende- ,nach dem Anfassen war mir aber irgendwie klar, das die nicht in den Kochtopf gehören ;). Aber wirklich ein herzerfreuender Anblick.

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