Ab wann verdirbt Fleisch (frisch gejagt / geangelt)?

  • Ab hier verschoben aus Waidgerechtes Töten


    Zitat

    Gibt es da auch eine Quelle dazu? Wo hast du denn dieses Schauermärchen her? So machen also ca. 99% der Jäger und Metzger alles falsch?


    nein das machen sie nicht, ich hab mal etwas nachgeforscht
    und hier ist die quelle wikipedia

    Zitat


    Hautgout [Bearbeiten]


    Das traditionelle Abhängen von Wildbret, bei dem sich der Hautgout (oËˈguË, von frz. haut goût, wörtl. „Hoher Geschmack“), ein beginnender Verwesungsgeschmack und -geruch bildet, erfolgt ungekühlt im Fell oder Federkleid. Dabei hängen die Tiere meistens mit dem Kopf nach unten (zwei Wochen und länger), Wildgeflügel, bis das Federkleid leicht zu rupfen ist (nach drei bis zehn Tagen). Schalenwild, sowie Hase und Kaninchen wird nach jagdlichem Brauchtum mit dem Kopf nach oben aufgehängt. Nach neueren Erkenntnissen und Verfahren wird alles erlegte Wild zunehmend mehr mit dem Kopf nach unten aufgehängt. So soll das schwerkraftbedingte Abfließen von Restblut und Körperflüssigkeiten das wertvolle Fleisch von Rücken und Keulen nicht durchtränken oder kontaminieren. Das geltende Fleischhygienegesetz verbietet das Abhängen von Wild bis zur Hautgoutreife für den Weiterverkauf und schreibt verbindlich exakte Kerntemperaturen für das reifende Fleisch vor


    Die Römer haben das früher auch mit Fisch gemacht
    nachmachen würde ich das allerdings eher nicht ;)

  • In Nordnorge wird das heute noch sehr häufig gemacht, da fährt man kilometerweit an Fischständern zum trocknen vorbei. Hat aber Lagerungsgründe, was sich bei den Römer m.E. genauso verhielt.


    Gruß Travelmad

  • Halt, halt, halt, jetzt aber nichts durcheinander bringen. Reifung von Fleisch unter heutigen Bedingungen, sprich in der Kühlzelle bei 5-7° (erstes Ziel ist aber die Innentemperatur des Wildbrets innert 24 Stunden nach dem Erlegen auf höchstens 7° runterbringen), sogenanntes tradionelles Abhängen - was aus Gründen von fehlenden Kühlmöglichkeiten gemacht wurde und sich eben dieser "haut-goût" bildete, sowie das Trocken von Fisch (und Fleisch) sind drei ganz verschieden Dinge.


    Ersteres macht man wie gesagt zur Fleischreifung, wobei es unterschiedlich Abhängzeiten je nach Wildart gibt (z. B. Rehwild bis zu einer Woche (Kitze weniger lang), Schwarwild 5 bis 6 Tage und Rotwild bis zu 10 Tagen). Das traditionelle Abhängen macht heute sicher niemand mehr (freiwillig), wie auch der "haut-goût" Geschmack niemand mehr will. Das Trocknen von Fisch mit Salz an der Luft ist eine alte Art um Fisch länger haltbar zu machen - eben der Stockfisch.

  • Ich glaube die Nachbarn würden die Feuerwehr rufen, weil sie denken da wäre irgendwo eine Leiche - womit sie ja eigentlich nicht so unrecht hätten. :)


    Das wäre aber nur so, wenn das Fleisch quasi „unkontrolliert“ verwesen würde.
    Unter idealen Bedingungen reift es halt und man kann es nachher essen.

  • Gibt es da auch eine Quelle dazu? Wo hast du denn dieses Schauermärchen her? So machen also ca. 99% der Jäger und Metzger alles falsch? Schon mal was von Eiweissmolekülen, Enzymen, Zellstrukturen, Muskulatur etc. gehört?


    Das war auf das Fell bezogen! Den die Eiweissmoleküle usw veräandern sich auch ohne Fell!! Und in der freien Wildniss
    würde ich garnichts, ohne Kühlmöglichkeit versuchen zu Reifen. Den wenn es auch nur ein paar Grad zu warm ist, beginnt auch umgehend der Fäulnissprozess und nach drei Tagen dann noch davon zu essen, wäre doch sehr bedenklich für mich. Und wie du sellbst geschrieben hast bis zu drei Tagen bei einer ideal temperatur von 4Grad Celsius wo nimmst du die temperatur in der Wildniss her?? Sagen wir mal im Dschungel oder sonnst wo, wo du dich nicht auskennst und nicht gerade eine Höhle um die Ecke ist! Einen Brunnen wirst du da wohl auch kaum finden Was dann? Also ich zieh dem Tier das Fell ab, fange an es zu zerlegen und dann zu Räuchen, Kochen oder Grillen und warte damit auch keinen Tag! Die einzige Ausnahme ist im Winter und selbst da, ziehe ich gleich das Fell ab den hast du mal versucht einem gefrohrenen stück wild das Fell abzuziehen? Und komm jetzt nicht mit dem idealfall irgendwo in deiner Wildkammer bei 4 Grad! Den meine Aussage war auf die Wildniss bezogen Bushcraft nich auf die Jagd in heimischen Wäldern!!


    Gruß Tracker

    Wo Licht ist, ist auch Schatten
    und wo Schatten ist, bin ICH.
    Feind meide den Schatten,
    Der den Freund umschließt. NK

  • Na da haben wir aber schön aneinader vorbeigeschrieben. Fals das in meiner Antwort misverständlich rübergekommen sein sollte tut mir das leid :schäm ! Es war von mir auf das Reifen in der Decke bezogen, das ist jedoch bei den heutigen kühlmöglichkeiten die dem Jäger oder Schlachter zur verfügungstehen nicht mehr nötig. Da ist die Decke, Schwarte, Fell usw. eher hinderlich was das herunterkühlen betrift.


    Gruß Tracker

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  • Die Römer haben das früher auch mit Fisch gemacht
    nachmachen würde ich das allerdings eher nicht ;)

    Liquamen ist aber eher eine Essenz die aus der Reifung der ganzen Fischbrühe im Salzlake gewonnen wird. Die Herstellung muss zwar widerlich stinken aber das Endprodukt könnte sogar ganz gut sein.

  • Na da haben wir es doch in Deutschland ist es nach dem Fleischhygienegesetzt verboten Wild in der Decke neben abgezogenem Schlachtvieh zu lagern. Entweder seperate Kühlzelle oder abgezogen, wegen der Parasiten im Fell wie Zecken, Hirschlausfliegen usw. und wegen dem Fell selbst natürlich.


    Was anderes ist mir daher nicht bekannt. Auch bei uns lagern viele Jäger ihr Wild in der Decke. (mache ich gelegentlich auch) Jedoch ist das Fell für die Fleischreifung nicht wichtig besergesagt es hat keinen einfluss auf die Reifung. Der Reifungsprozess findet genau gleich statt ob mit oder eben ohne Fell.

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  • Am 26 Januar schlachtete ein mir bekannter Bio Schäfer ein Bio Schaf. Ich bekam davon das hier http://de.wikipedia.org/wiki/Lachs_(Fleisch) ( Nein ich kann keine Fotos einstellen - bin zu Dumm ! ).


    Das hing dann vollkommen unbehandelt an einer Schnur unter einem Vordach Regensicher aber im Wind bis gestern Abend. O.K - es war die ganze Zeit Frost und es war Beinhart gefroren aber auch Furztrocken. Ich habe ein Stück davon roh gegessen und den rest in der Pfanne gebraten. Gebraten war es sehr hart - im rohen zustand sehr fade. Geschadet hat es mir aber offenkundig nicht.


    Nächste Woche mach ich einen neuen Versuch.

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