Rauchfreies Feuer

  • Angestoßen durch das bereits existierende Thema "Feuer im Wald" möchte ich hier mal anfragen welche Mittel und Wege ihr kennt um beim Feuermachen im Wald etc. möglicht unentdeckt zu bleiben bzw. welche Tricks ihr kennt um Feuer möglicht rauchfrei zu halten ( der Qualm kann sowiso recht "nervig" sein )
    Möglichkeiten welche ich zum verringern der Rauchentwicklung kenne wären z.B. möglichst Harzfreie und Trockene Hölzer zu verwenden und vorallem kein morsches Holz zu verwenden ( kann teilweise extrem stark qualmen )


    welche wege Rauchentwicklung zu vermeiden kennt ihr?


    lg. Leso

    • Trockenes Holz verwenden.
    • Hobokocher verwenden. Bei diesen ist die Luftzuführung besser. Ich bekomme mit einem Hobo zumindest leichter ein relativ rauloses Feuer hin. Die besten Erfahrungen habe ich hier mit dem Sierra Stove und picogrill gemacht. Der Sierrastove ist aber ein Sonderfall, weil er einen batteriebetrieben Ventinlator besitzt. Der Künzi brennt auch sehr gut, leider nur solange bis man einen Topf draufstellt. Dann raucht er doch recht stark. Geholfen hat den Topf höher über dem Kocher aufzuhängen. Der Vargo raucht noch stärker.
  • "Der Rauch zieht immer zu den Dummen!" hat mal ein Lagerfeuerphilosoph gesagt.


    Am wichtigsten ist eine gute Belüftung. Wie von Lexa angemerkt bieten sich hier Hobokocher an. Aber auch beim normalen Lagerfeuer lässt sich durch lockere Schichttechnik des Holzes und vermeiden einer Asche-Mulde Rauch eindämmen. Wenn man das Feuer auf Steinen macht und die Asche zwischen die Spalten fällt ist die Belüftung auch besser. Nach Möglichkeit sollte man auch beim Nachlegen in ein nichtmehr ganz doll brennendes Feuer vor größeren Hölzer zunächst kleinere nachlegt werden um es richtig in Gang zu bringen - dann brennt auch das dicke Holz gleich ohne vorher ewig zu kokeln (und qualmen).
    Wenn das Holz nicht hundertpro trocken ist, dann am besten Spalten oder Locken schnitzen damit es schnell anbrennt.

  • Ein Grubenfeuer wäre eine Möglichkeit, zumindest die direkten Flammen bzw. den Wiederschein zu verbergen. Wenn man das noch mit einem oder mehreren Reflektoren kombiniert, ist bestenfalls nichts mehr zu sehen, selbst wenn man in unmittelbarer Nähe vorbeigeht... Leider kann man das Feuer nicht mehr wirklich als "Wärmefeuer" bezeichnen, aber zum Kochen und für die Psyche reichts allemal...


    Gegen Rauch hilft das natürlich nichts, aber wenn man das Feuer auf die Abendstunden legt bzw. es schon dunkel ist, kriegt davon eh niemand was mit (mal vom Geruch abgesehn). Hier hilft wirklich nur, so trockenes Holz als möglich zu verwenden!


    VG MadFly :winken

  • Eine excellente rauchfreie Feuermethode ist das Dakota fire hole , es ist quasi ein Grubenfeuer mit hoboähnlichem Kamineffekt. Klar, wenn das Holz kompletter Mist ist, dann qualmt auch das, aber korrekt gebaut kann man damit auch mittelprächtiges Feuerholz weitestgehend qualmfrei verbrennen.


    Die Frage ist halt wofür man sein Feuer braucht, zum schnellen Kochen funzt die Variante gut, als Wärmefeuer (nur wenn man sich direkt außenrum setzt, ggf. mit Poncho/liner außenrum) und zum gemütlichen Köcheln eher nicht...


    Eine andere Variante für ein Wärmefeuer ist ein sehr locker gebautes Pagodenfeuer, da hat man dann viel seitliche Abstrahlung (--> Wärmeabstrahlung und Signalwirkung) und durch die gute Belüftung hat man ne optimale Verbrennung und relativ wenig Qualm. Das taugt dann aber weniger zum Kochen und Verstecken...


    Das Lernen einzelner, isolierter Bushcraftskills ist ähnlich wie das Anhäufen von unbenutzter Ausrüstung:
    ein recht kümmerlicher Ersatz für große Abenteuer...

  • Je härter und trockener, desto besser brennt Holz. Grünes oder marodes Holz brennt schlecht an. Fühlt sich Holz kalt an, ist es bestimmt nass. Nasses Holz stapelt man rings um ein Feuer auf, um es zu trocknen.
    Kiefer und Schlehdorn produzieren viel Funkenflug.
    Weichholz (zb Kiefer, Tanne, Fichte, Linde, Weide, Pappel, Erle) brennt heiß und schnell, eignet sich also gut zum Anfeuern, produziert aber kaum Glut.
    Hartholz (zb Esche, Birke, Eiche, Buche, Hainbuche, Robinie, Haselnuss, Ahorn) ist schwerer zu entflammen, brennt dann aber lange und produziert schöne Glut.


    Je härter, desto schwerer entflammbar, und desto länger brennt Holz.


    Nadelhölzer brennen (ätherische Öle) auch feucht recht gut, dafür aber nicht so lange, nur mit wenig Glut, und mit großer Geruchsentwicklung.


    Wurzelholz gefallener Bäume brennt langsam, heiß und raucharm.


    Baumrinde sollte entfernt werden, sie brennt mit viel Rauchentwicklung.
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    Feuer kann man sehen und hören.
    Rauch kann man sehen und riechen.
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    Grubenfeuer oder improvisierte Sichtschirme tarnen zu den Seiten hin. nach oben ("Luftaufklärung") hin kann der Lichtschein getarn werden, indem man das (kleine) Feuer unter dem Laubdach eines (großen Laub-) Baumes anlegt. Im Idealfall passiert der Rauch das Laub wie ein Labyrint, und löst sich hierbei vollkommen auf. Ob der Baum hierdurch Schaden erleidet (Hitze im Wurzelbereich) weiß ich nicht; es besteht bei Trockenheit natürlich extreme Waldbrandgefahr.


    Legt man eine abgeknickte Rinden-Platte in die Feuergrube, dann entsteht ein Kamineffekt, und der Rauch wird am Boden abgeleitet, wo er schneller verwirbelt. Dies funktioniert aber nur, wenn das Feuer nicht allzustark raucht.

  • Eine Art Schwedenfeuer zu bauen ist auch einen Möglichkeit einen Kamineffekt zu erzeugen und Rauch zu verhindern.


    Ohne Motorsäge geht das so: Man nimmt ein Holz bis 20 cm Durchmesser und 30-40 cm Höhe, spaltet es über Kreuz, stellt es wie ein Schwedenfeuer auf und in die Zwischenräume kommt der Zunder. Es entsteht ein Kamineffekt. Man könnte das Schwedenfeuer zum kochen nutzen und zum Wärmen. Und raucharm ist so ein Feuer auch.


    Variante 2 wie auf meinen Fotos...

  • Also ich habe irgendwie dass Gefühl, dass es eher Zufall ist und man nur versuchen kann das zu beeinflussen. Im Spät-Winter oder Vorfrühling wenn alles klatschnass ist bin ich froh, wenn ich überhaupt gescheites Feuerholz bekomme. Auch ist die Umgebung maßgeblich für die Holzwahl. In einem Fichtenwald bekomme kaum trockenes Buchenholz. Wenn das stimmt was jackknife sagt, ist das noch so ein Faktor den man nicht beeinflussen kann.


    Ich schaue nur, dass das Holz möglichst trocken ist, dass ich Nadelholz möglichst nur als Anzündholz benutze und dass das Feuer gut Luft hat und gut brennt, denn wenn nicht Raucht es arg.

  • Ja, fuer Menschen die wenig Erfahrung im umgang mit Holz und Feuer haben ist Moglis beschreibung der Sorten und deren brenneigenschaften Perfekt, sowie auch bereits erwaehnt, ist die efektivste moeglichkeit den Rauch an baeumen entlang nach oben durch die aeste und deren Blaetter abzufuehren. Auch sollte darauf geachtet werden das wenn ihr eine art kaminfeuer macht, nicht die Sonne direkt in den abzug scheint, so das sie den Abzug blockiert und ihr aufeinmal in einer Rauch- bzw. Nebelwand steht. Dies ist bei normalen oefen oefter so. Habe dies in meiner kindheit oefter mal erlebt. Wenn die Sonne, war so gegen mittag, direkt auf den Schloht schien, drueckte es den Rauch ins Zimmer, anstatt durch den Kamin abzuziehen. Da ich aber noch nie ein derartiges Feuer (kamin form)in der Natur gemacht habe, ist dies nur eine vermutung und ein Tip das es auch hierbei zu diesem Ereignis kommen koennte. Wie auch bereits erwaehnt, darauf achten das eine Flamme zu sehen ist, ohne nur Qualm. Gibts ein Feuer “ganz ohne” Rauch?

  • Beim sammeln von Feuerholz achte ich darauf, kein Geäst zu nehmen, das auf dem Boden im Laub liegt. Bei vielem Totholz ragen Äste auch in die Luft, sind also gegenüber im (nassen) Laub liegenden Ästen trockener.


    Praktisch ist es auch, wenn man einen Hut trägt. Der eignet sich hervorragend um dem Feuer zum starten Frischluft (Sauerstoff) zu zu wedeln aber auch um in der Anfangsphase eines Feuers den Rauch direkt zu verwirbeln.


    Beim Hobo-Feuer für meinen Vargo haben sich maximal fingerdicke Äste bewährt. Man kann aber auch bis zu doppelt so dicke Äste nehmen, wenn man sie der Länge nach spaltet. An den Kanten brennt der Ast schneller an und innen ist das Holz auch trockener.


    :feuerbohr


    Lieben Gruß,


    Westwood

  • Zu allem was hier schon genannt wurde kannst du dir noch einen Fächer aus Hölzern und ein wenig Laub bauen, oder du nimmst Nadelbaumzweige. Das positionierst du so über dem Feuer das es nicht zu brennen beginnt.
    Natürlich über der Rauchentwicklung, dabei wird der Rauch verteilt und es entsteht keine weithin sichtbare Rauchwolke.

  • Zu allem was hier schon genannt wurde kannst du dir noch einen Fächer aus Hölzern und ein wenig Laub bauen, oder du nimmst Nadelbaumzweige. Das positionierst du so über dem Feuer das es nicht zu brennen beginnt.
    Natürlich über der Rauchentwicklung, dabei wird der Rauch verteilt und es entsteht keine weithin sichtbare Rauchwolke.


    Outdoor73:
    Guck mal kurz auf das Erstellungsdatum des Threads, Tipps und Tricks sind hier wohl nicht mehr akut nötig :D

  • Das sehe ich anders. Es ist ja ein Forum und kein Chatt. Manchmal ist auch die Rede von Wissensdatenbank. Darum finde ich es richtig, dass man erst sucht und dann sich an ein bestehendes Thema "hängt". Das stört mich zum Teil an anderen Foren, dass sie wie Chatt's behandelt werden, einfach langsamer. ;)



    Liebe Grüsse
    draussen

  • Generell stimmt das auch, wollte einfach nur mit einem Augenzwinkern darauf hinweisen. Oftmals wird das Datum von Usern gar nicht beachtet und diese sind dann enttäuscht, wenn zB der Threadersteller bezüglich ihres Vorschlages nicht reagiert oder sich bedankt.


    Daher stimme ich dir zu, dass man Foren mit einem speziellen Themengebiet eher wie eine Wissensdatenbank behandeln sollte. Ein Problem von vor drei Jahren könnte für ein anderes Mitglied von aktueller Relevanz sein und solche Ratschläge ihm oder ihr dann weiterhelfen ;)

  • Zitat

    Guck mal kurz auf das Erstellungsdatum des Threads, Tipps und Tricks sind hier wohl nicht mehr akut nöti


    jou das ist echt egal guthros :)
    im Gegenteil so kommen doch auch mal wieder alte Themen ans licht die eigentlich essenzeill sind.



    Als alter Schwarzcamper habe ich da auch so meine Erfahrungen.
    Klar (meine) Faustregel, umso trockener das Holz und um so besser es brennt, umso weniger Rauch.


    Aber viel wichtiger ist es, meiner Meinung nach, die richtige Größe des Feuers zu wählen.
    Ich hab zb immer nur kleine Grubenfeuer gemacht, grad so das sie ausreichen um zu kochen.
    Nachteil beim Grubenfeuer ist eben der geringe Zug von unten, man darf es nicht überladen
    oder muss die Grube eben größer machen, so das die Luft eben unten rankommt halbwegs.


    Um das rauszubekommen muss man eben häufiger "kokeln"... :)
    das ist ganz viel Erfahrungswert.
    Aber ebenhäufig machen die Leute viel zu große Feuer... das geht auch ganz klein.
    Und das ist eigentlich der Punkt.


    Ein Feuer das schlecht brennt raucht, selbst wenn man ganz trockenes Holz hat.
    Häufig "überladen" die leute einfach ihre Feuer und hauen zu viel Holz auf einmal rein, da brauch man Gedult.
    Also muss man wissen, wieviele Hand voll Holz brauche ich für mein Abendbrot,
    das Feuer darf in dem Fall nie größere sein als nötig.
    Und nach den Kriterien hebt man auch die Grube aus. Umso mehr Feuer man will, umso größer natürlich.


    Aber wenns jetzt echt darum geht möglichst unauffällig zu sein, reicht ein ganz kleines.
    40cm in der breite und tiefe und da unten eine Handvoll Zweige und Äste und das geht schon ganz gut.
    Noch die richtige Stelle, eine Senke, und man sieht es nicht mehr.


    Um es rauchfrei zu halten ist wie gesagt ist die Verbrennung das entscheidente.
    Also nicht zu viel Holz, nicht zu dickes Holz (es darf net anfangen zu schwelen), lieber kleine Zweige die gut brennen und eben trockenes.


    PS der Tip mit dem Fächer ist richtig gut... ! :winken

  • Zum Feuer an sich ist ja schon viel gesagt worden. Die Lage der Feuerstelle ist natürlich auch ausschlaggebend wenn man nicht unmittelbar entdeckt werden möchte. Kleine Senken sind ideal und bieten recht guten Sichtschutz auf die Feuerstelle. Die Windrichtung, besonders in flachem Gelände, spielt auch eine Rolle. Der Geruch des Feuers kann sich selbst bei geringer Rauchentwicklung weit verbreiten. Ich persönlich versuche Feuer nur im Notfall zu entfachen und dann immer nur entsprechend des Bedarfs. In der Regel komme ich mit einem kleinen Espit Kocher aus. Als Wärmequelle geht aber nichts über ein gescheites Feuer. :)

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