Grüß euch,
angeregt durch ein paar andere Beiträge zum Thema Harz und dessen Verwendungsmöglichkeiten möchte ich euch hier einmal eine ganz einfache Methode zeigen wie man aus Baumharz Kleber gewinnen kann.
Das Ganze folgt wie meist dem k.i.s.s. - Prinzip (keep it simply stupid [halte es möglichst einfach]) und ist daher denkbar simpel – man muß es halt nur wissen.
Zunächst zum Harz selbst:
Geeignet ist ansich jedes Baumharz, wir werden hier in der Regel welches von Fichten, Tannen oder Kiefern nehmen. Harz zu finden sollte wahrlich nicht schwer sein, bitte verletzt dafür aber keine Bäume mit Absicht. Für die Herstellung von Kleber ist es ziemlich egal welchen Zustand das Harz hat, also ob recht frisch und weich oder schon ziemlich ausgehärtet spielt keine große Rolle. Da ich Harz auch gerne für Räuchermischungen nehme, behalte ich mir dafür die schönsten Stückchen über und verwende für Kleber den Rest.
Nun aber los:
Wenn ihr einiges an Harz zusammen habt...
...tut ihr ihn in ein Glas und füllt das Ganze bis zur Oberkante der Harzmenge mit Spiritus auf.
Andere Alkohole wie zum Beispiel Aceton funktionieren auch, zur Aceton - Variante komme ich unten noch einmal.
Ab jetzt braucht ihr nur noch ein paar Stunden warten, vielleicht ein paar mal zwischendurch schütteln oder umrühren. Das Harz löst sich mit der Zeit im Alkohol auf.
Wenn ihr merkt, daß sich nicht mehr viel tut filtert ihr die Lösung in ein anderes Glas um, sodaß die Teile die sich nicht lösen konnten (Nadeln, Steinchen, Dreck...) im Filter bleiben. Ich nehme dafür immer gerne groben Stoff, Haushaltstuch, Kaffeefilter oder ähnliches geht freilich aber auch.
Die Lösung laßt ihr nun noch ein paar Tage offen stehen bis der Kleber eine Konsistenz wie bei Sirup oder Honig erreicht hat und fertig ist euer Kleber
Anmerkungen:
• Die Reste aus dem Filter können immer noch als Zunder verwendet werden, eingeschmolzen für Fackeln herhalten oder einfach der nächsten Mischung beigefügt werden.
• Nimmt man zum Lösen Aceton statt Spiritus kann man mit dem fertigen Kleber sogar Kunststoffe verbinden – die meisten werden vom Aceton angelöst.
• Dieser Kleber härtet enorm aus, wird daher unter Umständen auch brüchig. Soll der Kleber flexibel bleiben müssen wir uns einen anderen Kleber herstellen (zeige ich euch auch noch).
• Bleibt der Kleber recht flüssig kann man ihn hervorragend als Schutzlack verwenden.
• Den Kleber kann man auch als Dichtmittel nehmen.
Viel Spaß beim Experimentieren,
Ilves