Bushcraft – der Einstieg

  • Ja, nur der Thread entwickelt sich weiter und das auch durchaus produktiv, bis heute. Es gibt mittlerweile gefühlt kaum einen Thread in dem Ausrüstung thematisiert wird ohne den erhobenen "Ausrüstung-Böse-geht-lieber-Hölzchen-reiben-Ilves-Zeigefinger", mittlerweile hat selbst meine Katze begriffen das Ausrüstung böse ist und der direkte Weg in die Bear-Gryyls Hölle. Nur ist das nicht das Unisono-Glaubenbekenntniss aller.
    Draussen hat es schon so gut geschrieben, dass ich es nicht besser formulieren könnte: Grundsätzlicher Bedarf.... Dem habe ich nicht hinzuzufügen!

  • Du, mit „Ausrüstung ist böse“ hat es nichts zu tun, wenn ich versuche vor allem 14 oder 17 - jährigen Schülern zu raten, zunächst überhaupt erst einmal raus zu gehen und die Natur zu entdecken statt ihnen eine Ausrüstungsliste vor zu legen.
    Ich halte es einfach für vernünftiger Einsteigern zu raten sich zum Beispiel als erstes diese kleinen GU-Büchlein zu Pflanzen und Bäumen zu kaufen oder halt einfach erstmal raus zu gehen und zu schauen was es dort gibt und was man damit machen kann statt gleich mit Tarps, Beilen und sonstwas anzukommen.


    Somit sind hier im thread also zwei Grundmeinungen vertreten und das ist gut so, weil sich so jeder aussuchen kann was er lieber machen mag, womit er lieber anfangen möchte.



    Ilves

  • Ilves, Du bist der erste den ich bei primitive Skillz ausquetschen würde, ohne Frage. Aber manchmal erreicht deine Begeisterung / Motivation Züge der Zeugen Jehovas, das kann Unbedarfte sehr abschrecken. Schau mal selbst aus Sicht eines Dritten drüber, evtl verstehst Du dann was ich meine.

  • Nana, wir wollen uns doch nicht streiten :)


    Jeder versucht seine Sichtweise darzulegen und das Hobby von seinem Standpunkt aus zu formulieren. Das ist einerseits gut, weil man viele verschiedene Eindrücke erhält, andererseits schlecht wenn es um die "Deutungshoheit" geht. Letztendlich muss der Fragensteller ja entscheiden was er für sich aus der Diskussion herauszieht, das kann ihm niemand abnehmen. Also ist es meiner Meinung nach richtig wenn man Anreize und Anregungen bietet, aber bitte nicht deswegen untereinander "zerfleischen" :)


    Gerade beim Thema "was für ne Ausstattung" hat JEDER andere Maßstäbe. Während der eine auf Qualität achtet, schaut der andere nur nach dem Preis. Wieder ein anderer geht rein nach "ästhetischen" Gesichtspunkten. Jeder entscheidet das für sich selbst und wenn man damit zurecht kommt ist es in Ordnung. Man kann Anregungen aufnehmen, man muss es nicht, das ist ja das Schöne. Das "Schlechtreden" der Meinung des Anderen verbraucht jedenfalls viel Zeit und Energie, die man durchaus in das Erlernen von Fähigkeiten hätte stecken können.


    Immer dran denken: Wir wollen alle im Prinzip das Gleiche, treffen wir uns in der Mitte (denn da steht meist das Lagerfeuer) ;)

  • Wie wäre es mal mit einfach so rausgehen bei gutem Wetter und schauen ob das einem überhaupt Spaß macht? Es wird ja nicht von Anfang an aufs Himalaya gehen.
    Turnschuhe, nen Rucksack fürn paar Pausenbrote, Küchenmesser und ne Decke zum draufsetzen hat doch jeder.
    Ich bin manchmal über Tage mit weniger unterwegs.
    Später wenn mans paar mal gemacht hat kann man sich die ganzen Klamotten zulegen, am besten immer nacheinander aufrüsten, merkt man nicht so am Geldbeutel und man muss auch nicht auf Teufel komm raus direkt den Steinzeitmenschen geben. N bischen rumlaufen und rumfahren mit dem Fahrrad, sich merken wo ungefähr was steht und wächst und so ranarbeiten und am besten paar mal im Jahr ne größere Wandertour in fremden Gebiet machen, dass man improvisieren lernt.
    Meiner Meinung braucht man Anfangs gar nix ausser den Willen rauszugehn.


    Einfach mal rausgehen und gucken

  • Affenjunge hat vollkommen Recht! Bushcraft beginnt im Kopf und nicht im Laden.


    Und Bushcraft hat, vor allem für Einsteiger, zunächst mal gar nix mit Übernachtung in Wald und Feld und Flur zu tun. Die ganze Schlafsackzeltversustarpundgrüneplane-Thematik kann man doch locker erst mal ganz weit hinten anstellen.


    Einfach mal raus gehen und sich die liebe Natur mal näher anschauen - das ist der erste Schritt. Wenn dann beim vielen laufen mal die Füße weh tun, sollte man über ein paar vernünftige Schuhe nachdenken. Sobald man dann mal beim Regen nass geworden ist, denkt man sicher über ne vernünftige Jacke nach. Und wenn die gute Jeans auch mal dreckig wird, kommt wohl ne Hose für's Grobe ins Haus.


    Erst wenn einer merkt, dass auf Tour statt nur einem Butterbrot was Warmes im Bauch auch Spaß macht, ist wohl die Feuer- und Kocher-Frage dran. Bis hier hin braucht noch niemand einen Rucksack und selbst ab jetzt reicht ein Brotbeutel zum umhängen.


    Frühestens jetzt wäre auch die leidige Messerfrage dran (von einem guten Taschenmesser vielleicht mal abgesehen).


    Also, liebe Bushcraft-Einsteiger, bleibt locker, haltet euer Geld fest statt es überhastet sinnlos auszugeben und geht die Sache Schritt für Schritt an!



    Liebe Grüße,


    Westwood

  • Also, liebe Bushcraft-Einsteiger, bleibt locker, haltet euer Geld fest statt es überhastet sinnlos auszugeben und geht die Sache Schritt für Schritt an!


    Und wenn ihr jungen Einsteiger eure Ausrüstung plant schaut im Forum vorbei da lässt sich nämlich gerade für Einsteiger richtig Geld sparen in dem ihr im Suche/ Biete Theard rein schaut. Zum beginn reicht auch ein gebrauchter Kocher usw. es muss nicht immer das neueste und teuerste Highend Produkt sein.

  • Also, liebe Bushcraft-Einsteiger, bleibt locker, haltet euer Geld fest statt es überhastet sinnlos auszugeben und geht die Sache Schritt für Schritt an!Und wenn ihr jungen Einsteiger eure Ausrüstung plant schaut im Forum vorbei da lässt sich nämlich gerade für Einsteiger richtig Geld sparen in dem ihr im Suche/ Biete Theard rein schaut.

    Hallo,
    ich habe schon eine Weile hier nichts mehr geschrieben, aber was Ausrüstung angeht würde ich auch noch einen andere Möglichkeit jedem "neuen" ans Herz legen, quasi als dritte Alternative zu Kaufen oder Nackt in den Busch und das ist das selber bauen. Für mich gehört die Fähigkeit z.B. mit Nadel und Faden um zu gehen genau so zum Survival / Bushcraft wie der Hüttenbau oder das Feuer machen. Eine Bushcraft Basisausstattung ist für unter 150€ zu haben, etwas Eigenbau Wille und die Geduld die eigenen Handwerklichen Fähigkeiten entwickeln zu wollen voraus gesetzt.


    1. Kocher: Bau Dir einen Spirituskocher, Du darfst nicht überall ein Lagerfeuer machen. Anleitungen dazu findest Du im Netz z.B. bei zenstoves.net oder auf YouTube. Kosten um die 5€


    2. Topf: Leere Kaffeedose tut es vollkommen. Kosten, je nach Inhalt, zwischen 0-5€


    3. Rucksack: Eine Schöne Anleitung einen Rucksack aus einfachen Materialien selber zu bauen findest Du hier . Als eigentlichen Sack nimmst Du Dir dann was da ist oder investierst 35€ für einen 60ltr Ortlieb Packsack. Das muss jedoch nicht sein, als Packsack geht auch eine Deckenrolle...


    4. Kauf Dir eine ordentliche Decke. Meine persönliche Empfehlung wäre eine 5 Points Yukon Decke. Sie wird vermutlich Dein teuerster Ausrüstungsgegenstand sein, da sie mit rund 80€ zu buche schlägt. Dafür ist sie auch robuster und langlebiger als jeder Schlafsack. Zu beziehen hier: http://www.redfox-indianstore.de/mat4.html, wenn Du wirklich knapp bei Kasse bist tut es für den Sommer und zu Beginn auch ein gebrachter BW Schlafsack mit Gummiüberzeug für 30€


    5. Isomatte: Das günstigste und dickste was Du kriegen kannst. Achte dabei darauf das es eine geschlossenzellige Evazote ist und keine offenporige Billigmatte die Wasser zieht. Kosten so um die 18€


    6. Tarp: Baumarktplane um die 10€


    7. Messer: Ein kleines Opinel 8€


    8. Trinkflasche: Leere PET Flasche: 0€


    9. Feuerkit: BIC Feuerzeug: 1€


    10. Regenschutz: BW Poncho: 15€


    So und das ist nun schon genug Ausrüstung für die "große" Tour. Alles nicht High Tech und auch nicht leicht, dafür robust und ausreichend um alle wichtigen Erfahrungen zu machen ob man für dieses neue Hobby überhaupt geeignet ist. Die gröste Schwierigkeit kommt aber erst wenn da alles so zusammen ist, Du musst es benutzen und da gibt es nur zwei Wege autodidaktisch oder sich von jemandem, z.B. durch persönliche Kontakte die man über Foren knüpft Tipps und Tricks zeigen lassen. Seminare können Dir auch Grundlagen vermitteln, dafür bekommst Du da meist keine Tourpartner für die Zukunft.


    Und mein letzter Tip wäre dann noch: Fang im Sommer an und steigere dich von den Temperaturen langsam. Ich habe zu viele gesehen, die zu ambitioniert anfingen und dann aufgegeben haben.


    grüße,


    Frank

  • So, erstmal entschuldigung das ich den uralt-thread wieder raushol, aber nein, ich bin nicht tot oder verloren gegangen (falls sich noch jemand an mich erinnert)


    Heut war ich mit meiner Schwester im Wald, und wollt mit ihr bissel Tofu über nem kleinen Feuer grillen. Das war das erste mal das ich mich als Feuermacher ohne Feuerzeug versucht hab, bzw allgemein das erste "Wildfeuer". Als Zunder haben mir Distel-Samen gute Dienste geleistet, allerdings brennt das zeug ein bisschen ZU schnell weg... Naja, Grassamen haben dann den rest gemacht. Leider war das keine lange Freude. Statt brav zu brennen hat das ganze jede Menge raus rausgehauen, obwohl ich drauf geachtet hab nur sehr trockenes Holz zu verwenden. Als unterlage trockene Rinde, und alles wie man es in zich Videos und anleitungen sieht/ließt. Ich hab das ganze noch ein paar minuten wieder ausgemacht, weil ich sorgen hatte, das die Rauchentwicklung jemand auffallen könnte... Irgendwelche tipps dafür? Auf youtube sieht das immer so toll einfach aus :(
    Naja, wir haben unseren Tofu dann roh gegessen (auch nicht schlecht, weil Räuchertofu), und haben auf dem Heimweg einen Reh-Schädel gefunden, ein bisschen Kienspan hab ich mitgehen lassen und am Waldrand haben wir Apfelbäume gefunden.


    So, weit falls es jemand interessiert.


    Würde mich über ein paar Tipps mit feuer seeeeehr freuen, weil Rauch will ich eigentlich nur zum räuchern, und sonst nicht :(

  • Und genau diese Erkenntnis bringt einen doch schon extrem weiter: Youtube Videos im Kontrast zum "richtigen" Leben -> nur Rausgehen und "selber machen" bringt einen vorran ;)


    Meist liegt die starke Rauchentwicklung an Restfeuchtigkeit oder irgendwelchen ätherischen Ölen im Holz bzw Zunder. Je heißer die Flamme erstmal brennt, desto weniger Probleme bekommt man aber damit.


    Je nachdem wo ihr das Feuer gemacht habt, war es bei starker Rauchentwicklung sicher nicht verkehrt es wieder zu löschen. Besonders zu Beginn seiner Bushcrafter-Karriere möchte man noch nicht mit dem ortsansässigen Förster aneinander geraten ;) Ein alter Hase würde in der Situation vielleicht ein wenig gelassener rüberkommen und einen anderen Eindruck vermitteln, wodurch sich Ärger dann eher vermeiden lässt.


    Unabhängig davon würde ich lieber rohen Tofu essen, als nen rohes Steak :lol Aber bei den ganzen Vollblut-Carnivoren hier gibt es da sicher auch andere Meinungen :D

    "Mit Speck fängt man Kläuse!"
    offizielle Signatur des BCP-Treffens im Sauerland 30.5.-2.6.2013

  • Hallo

    Hi,
    probier das nächste mal mehr dünnes, idealerweise Nadelbaum, Reisig. Mehr Flamme = Weniger Rauch und umgekehrt.


    grüße,


    Frank



    Da gebe ich Frank recht, Du kannst von Nadelbäumen die trockenen Äste die noch am Baum sind verwenden. Der Vorteil dabei ist das sie nicht auf dem feuchten Boden liegen. Wie erkennt man ob die Äste trocken sind die noch am Baum hängen? Am Geräusch beim abbrechen, die knacken beim abbrechen, während die noch feuchten Äste sich mehr biegen lassen und nicht so laut knacken.


    Hab ich das jetzt Richtig und verständlich erklärt :confused
    Auf dem unteren Bild siehst Du so einen Baum, das Bild ist aus der Galerie und da dürfte es keine Prob. geben wenn ich es verwende.


    Pilzsuche - Pfifferlinge (Eierschwammerl)

  • Also ich hatte schon hauptsächlich genau diese dünnen trockenen Äste von Nadelbäumen genommen, aber wie das Feuer etwas gewachsen ist hab ich mich auch vom Boden bedient, da sonst nur junge Laubbäume da waren, und die wollte ich nicht verstümmeln. Da wird dann wohl zuviel Wasser drin gewesen sein :/


    Ich sollte mir wohl doch Jemand suchen ders schon drauf hat, ich glaub das würde mein Leben erheblich erleichtern xD
    Meldet sich jemand freiwillig? :winken

  • Guck mal, ob irgendwo Totholz rumliegt, von dem einige Äste ohne Bodenkontakt in der Luft hängen. Diese Äste sind eigentlich ideal für Hobo und so.



    Liebe Grüße,


    Steph

  • Generell bei Totholz gilt: je senkrechter es steht, desto weniger Feuchtigkeit wird wohl darin enthalten sein. Waagerecht abstehende Äste oder eben direkt auf der Erde liegendes Holz bieten Regen und Bodenfeuchtigkeit deutlich mehr Oberfläche und werden daher wesentlich schlechter brennen.


    Somit kann man sich mit der richtigen Wahl der Feuerholzes eine Menge Arbeit, Zeit und Frustration ersparen ;)


    Oftmals sind es nur kleine Details, die einen entscheidenden Unterschied machen können...

  • Tja trockene Ästchen und viel Luft sind ein seehr guter Anfang.


    Wenns nicht euer Wald ist, empfehle ich noch dringend einen Hobo( zB aus ner Dose) oder nen Dünsteinsatz/Feuerschale um den Boden zu schonen. Ist zwar auch illegal(offenes Feuer) zeigt dem Herrn Förster aber wenigstens guten Willen und entspricht eher dem Prinzip keine Spuren zu hinterlassen.
    :hobo

  • Wie siehts eigentlich mit morschem Holz aus?
    Ich hab mir nen kleinen Hobo-Ofen aus ner Erdnuss-Dose gebaut, bin mal gespannt ob das ding funktioniert. Ich hoffe ich vergesse nicht Bilder zu machen. Gibts bei Hobo-Öfen irgendwas auf das ich achten muss?

  • Ja, da gibt es was zu beachten. Er muss von unten Luft ziehen können, damit der Kamineffekt entsteht. Ebenso muss oben die heiße Luft raus können. Wenn ein guter Kamineffekt vorhanden ist verbrennt das Holz raucharm.


    Morsches Holz ist Feucht und hat einen geringen Energiewert, da es ja schon z.T. zersetzt ist und beginnt zu verfallen.

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