Öffentliche Feuerstellen und Waldbesitzer

  • Ich auch recht unsanft von einem Jäger (typischer junger Schnösel), der meinte, dass er Polizeigewalt im Wald hätte. Ich hab dann die echte Polizei gerufen, weil der so saufrech war. Monate später, hatte das schon fast vergessen, flatterte eine Vorladung zu Gericht ins Haus. Angeklagt war der Jäger:lol vom Staatsanwalt wegen Nötigung und Drohungen. Ich musste Zeuge machen und er verlor seinen Jagdschein:danceDa wo ich jetzt wohne wäre das wohl anders gelaufen, weil dort alle miteinander verwandt sind. Das sieht man sogar.:skeptisch

    Normalerweise bin ich nicht der Anzeigetyp. Ich bin in einer Jägerfamilie aufgewachsen. Die Jäger damals waren alle locker.

    Früher hat es bei uns niemanden gestört, wenn ich im Wald gelagert und Feuer gemacht habe.

    Neulich beim Spaziergang habe ich 2 Ortschaften weiter eine schöne öffentliche Feuerstelle in einem Feldgehölz entdeckt. Da stand auf einem Schild, man soll sich bei der Gemeinde anmelden. "Zelten und Campen ohne Erlaubnis verboten". Da wohnt man viele Jahre in der Gegend und?( hat keine Ahnung. Mittlerweile kenne ich noch eine an einem See. Stehen aber nicht im Internet. Mein Tip: einfach mal bei den Gemeinden anfragen.

    Krass, was hat der denn genau gemacht? Grundsätzlich kann er natürlich von dir verlangen das Feuer auszumachen und dich bitten den Wald zu verlassen. Oder selbst die Polizei rufen.
    Aber handgreiflich werden darf er nicht. Wie hast du denn auf den Jäger reagiert...?
    "Wie man in den Wald hineinruft so schallt es heraus...". Warst du nett oder bist du auch etwas patzig geworden? Ist nur eine Frage ;)


    Mal so eine allgemeine Frage an alle... würdet ihr es gut finden, wenn es eine Art Verzeichnis über öffentliche Feuerstellen geben würde oder behaltet ihr eure Fundstücke lieber für euch, um zu verhindern, dass diese überlaufen werden?

    Wobei ich denke, dass gerade Feuerstellen die eben nicht so einfach zu erreichen sind, eh nicht überlaufen werden. Weil sich nur diejenigen, die Bock drauf haben, auf den Weg dahin machen. Also ein paar saufwillige Jugendliche werden wohl nicht 5km über beschwerliche Wanderwege zu einer Feuerstelle wandern.
    Was denkt ihr darüber?

    Ich fände es zumindest gut, wenn man nicht mühsam für jeden Ort und jedes Wandergebiet an unterschiedlichsten Orten im Internet suchen müsste.

  • Ich habe mich gesetzestreu verhalten. Kein Feuer gemacht, keine Tiere gestört, nur geruht und ich habe einen Juristen in der Familie. Er durfte mich nicht nötigen den Wald zu verlassen und ein bestellter Jagdaufseher war er auch nicht. Sein Pech war, dass der Jäger sich im Recht sah. Wenn Gesetze einfach zu verstehen wären, dann bräuchte man keine Juristen. Möchte das nicht weiter diskutieren. Das führt zu nix.

  • Zitat

    Mal so eine allgemeine Frage an alle... würdet ihr es gut finden, wenn es eine Art Verzeichnis über öffentliche Feuerstellen geben würde oder behaltet ihr eure Fundstücke lieber für euch, um zu verhindern, dass diese überlaufen werden?

    Wobei ich denke, dass gerade Feuerstellen die eben nicht so einfach zu erreichen sind, eh nicht überlaufen werden. Weil sich nur diejenigen, die Bock drauf haben, auf den Weg dahin machen. Also ein paar saufwillige Jugendliche werden wohl nicht 5km über beschwerliche Wanderwege zu einer Feuerstelle wandern.

    Was denkt ihr darüber?

    Ich halte da gar nichts davon!

    Wieso willst du so was veröffentlichen?

    Damit die Feuerstelle, ich meine natürlich nur legale, die man anmelden muss, in zwei Jahren spätestens zugemacht wird, weil diese veröffentlichte Karte wahrscheinlich doch bald in die Hände von Idioten fallen wird! Dafür ist dieses Land zu dicht besiedelt.

    Gerade auch nach so einem Hype, wie eben das "7 vs. Wild Ding", gibt es immer genug Leute, die es tendenziell versauen werden.

    Du hast nichts davon! Mach dich auf die Suche, gehe jedes Wochenende raus, auch ohne Waldübernachtung. Erweitere deinen Radius und mach Erfahrungen. Übe Skills, dann wirst du auch geile Plätze finden, das wird nicht ausbleiben! Die Stellen finden dich und du wirst genügend Feuerchen machen können, das ist mal sicher!

    Aber das Zauberwort ist "machen"!

    (ich schreibe dies von meinem Lieblingsplatz im Wald, an meiner Lieblings-Feuerstelle, die ich vorhin erwähnt habe, was mich zu diesem kleinen Sonntagsausflug inspiriert hat. Dabei genieße ich meinen frisch gebrühten Kaffee!


    LG Parzival :kellykettle

  • Ich habe mich gesetzestreu verhalten. Kein Feuer gemacht, keine Tiere gestört, nur geruht und ich habe einen Juristen in der Familie. Er durfte mich nicht nötigen den Wald zu verlassen und ein bestellter Jagdaufseher war er auch nicht. Sein Pech war, dass der Jäger sich im Recht sah. Wenn Gesetze einfach zu verstehen wären, dann bräuchte man keine Juristen. Möchte das nicht weiter diskutieren. Das führt zu nix.

    Kein Problem, hake nicht weiter nach ;)
    Hat mich nur interessiert, weil das ja grundsätzlich jeden treffen könnte. Ich hatte z.B. mal eine Auseinandersetzung mit einem Hermesboten. Nur weil der mir nicht meine Pakete liefern wollte (was seine Beweggründe waren, weiß ich bis heute nicht...egal). Es gibt leider immer Leute, die denken sie können sich alles erlauben.

    Freut mich, dass du Recht bekommen hast :winken

  • Ich habe nur laut gedacht. ;) Ich kann deine Haltung dazu absolut nachvollziehen. Es gibt leider immer wieder Idioten da draußen, die alles kaputt machen oder zumüllen müssen.

    Für uns Naturliebhaber und Outdoorbegeisterte wäre es halt manchmal schön auch von neuen Orten zu erfahren.
    Ich versuche auch immer wieder neue Gebiete zu erkunden, aber gerade im etwas ferneren Umland ist man nicht zwingend immer unterwegs.

    Daher kam mir die Idee mit einer Art Online-Verzeichnis.

    Btw. schönes Foto :)

  • Ich verschweige die guten Stellen. Das Problem ist, dass es zu viele Idioten gibt. Du kommst an deine Lieblingsstelle und irgendein Idiot war zwischenzeitlich da und hat alles kaputt gehauen, weil er sein cooles neues Survival-Multi-Spaten-Säge-Axt-Messer ausprobieren wollte, Müll liegt rum und die Feuerstelle ist verhunzt. Ich gebe Plätze nur an Leute weiter, die ich kenne und denen ich vertraue, denn schöne Plätze müssen geschützt werden. Regelmäßig besuche ich nur legale oder geduldete Plätze. Mache ich irgendwo ein Feuer, baue ich meine Feuerstelle wieder zurück, sodass nichts zu sehen ist. Alternativ kann man auch einen Hobo-Kocher verwenden, der den Boden nicht verbrennt. Ich achte sehr darauf nicht entdeckt zu werden und wurde es auch noch nicht.



    Ich denke, am besten kommst du über Kontakte weiter. Beispielsweise, wenn du mit Leuten aus dem BCP oder anderen Plattformen Übernachtungen machst.

  • Hej hej.


    Ich habe mir angewöhnt, Feuer nur noch in Schweden zu machen. :hobo ^^

    Aber natürlich auch nur an Stellen, wo es nicht verboten ist. :schlaubi

    Mir gefällt die Art, wie "Swedwoods" Feuer in seinen Videos macht. ;) :pop


    :winkenTed

  • Parzival erzähl doch keinen Mist, du wirst das in der Hauptsache wohl eher in Finnland machen :D


    Edit: Man, ich überlege die ganze Zeit bereits, wer von meinen Kontakten da oben mir ein Grundstück für ein Forentreffe zur Verfügung stellen könnte und wer von euch den Weg bis dahin schafft, der kommt halt

    "Die Natur kümmert sich nicht um die Menschen, welche sich nicht für sie interessieren. Aber denjenigen die es tun, denen gibt sie alles, was diese brauchen." Sylvain Tesson: In den Wäldern Sibiriens

  • Dokumentiert werden Feuerstellen bereits z.B. in der OpenStreetmap.org Datenbank.
    "Eine Stelle im Freien speziell zum Feuermachen"

    Ist also schon ein Datenbestand da und prinzipiell zugänglich.

    Openstreetmap.org (Standardstil) zeigt diese auch in der Landkartenansicht an.

    Die auf Papier gedruckten "Wanderkarte mit Radwegen" von NaturNavi (Verlag aus Stuttgart) die auf gleichen Datenbestand basieren zeigen diese Feuerstellen nicht, haben aber ein Symbol für "Grillstelle" (was so aussieht wie das von der Openstreetmap.org-Standardstil-Karte für "Feuerstelle", Feuerstelle und Grillstelle sind in der Datenbank aber unterschiedliche Dinge und haben im Openstreetmap.org-Standardstil auch unterschiedliche Piktogramme).

    Handy-Apps und andere Webseiten die das Material anzeigen, können das handhaben wie sie wollen.

    Das Rückgängig zu machen ist utopisch.

    Die meisten Trekkingcampbetreiber mit denen ich bisher zu tun hatte wollen im Übrigen auch nicht, dass man den genauen Ort der Camps veröffentlicht. Aber trotzdem sind die Camps mit Namen des Camps und Detailinfos(wo exakt ist die Feuerstelle? Wo ist das Klo?) oft im Openstreetmap-Material enthalten. Nach "öffentlichen Toiletten" können viele Karten-Webdienste/Handy-Apps filtern, weil es dafür ein Interesse gibt. So kann man die Camps/Klos mitten im Wald suchen, wenn man seine Reservierungsbestätigung mit den exakten GPS-Koordinaten gerade nicht zur Hand hat.

    Das gleiche Spiel mit Datenbankeinträgen spielt sich auch bei "schönen Parkplätzen für Wohnmobilübernachtungen" ab. Durch das Crowdsourcing über einfach bedienbare Handy-Apps fahren Wohnmobilfahrer jetzt häufiger bis dato kleine nur lokalen Spziergehern bekannte Parkplätze mitten im Wald an. Natürlich nur die mit dem frischesten Kommentar darunter und den meisten *-Bewertungen.
    So ist es mit den Feuerstellen bisher nicht.
    Aber für (Schutz)Hütten-*bernachtungsmöglichkeiten gibt es ja beispielsweise "Jo's Hüttenliste" was sowas umsetzt...

    Informationsfluss ist halt immer schwierig...
    Aber aus der Computer-Sicherheitstechnik entlehnt: "Security by Obscurity" hilft meistens nicht gut. Also geheimhalten von Wissen ist langfristig keine gute Strategie.

    Ich denke, "wilde" Feuerstellen sollten besser nicht kartografiert werden.
    Aber wenn bei einer Schutzhütte was so gut wie permanentes de-facto als Feuerstelle dient, wäre das in einer Karte sinnvoll.
    Da kann man die lokale Feuerwehr wenigstens noch sinnvoll hinlotsen, wenn was schief geht. Irgendeinen GPS-Koordinaten Punkt mitten im Gebüsch ist da eher schwierig.

  • Hey @Waldgrauß, danke für den Tipp mit OpenStreetmap.org

    Grundsätzlich kann ich das natürlich absolut nachvollziehen, dass man gute Feuerstellen nicht gerne teilt. Vorallem wenn es keine offiziellen sind.
    Tatsächlich geht's mir auch in erster Linie um die offiziellen.
    Ich glaube ich würde sowas auch nur mit mir vertrauten Personen teilen. Wenn ich durch den Wald laufe und sehe dann irgendeine Müllhalde, bekomme ich die Krise.
    Schade dass viele so unachtsam mit der Natur umgehen.

  • Hab´ hier, aus aktuellem Anlass, auch noch ein kleines Beispiel dafür wann und wie ich im Wald Feuer mache.


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    Ich war heute mit den Jungs ein bisschen im Wald unterwegs, und wir haben eine coole Stelle in einer "Schlucht" mit Höhle gefunden. Die Landschaft ist endstanden weil hier bis in die frühe Neuzeit Bergbautunnel gegraben wurden. Diese sind dann, nach dem Ende ihrer Nutzung größtenteils eingestürzt, und haben eine Canyon- artige Landschaft hinterlassen.

    Es war ein paar Grad unter null und der Untergrund besteht aus Fels bedeckt mit überfrorenem Laub. Um hier einen Waldbrand zu entfachen bräuchte man schon eine Atombombe. Spiritus brennt bei den Temperaturen nur noch sehr widerwillig und hier den Gaskocher auszupacken wäre etwa so passend gewesen wie mit ´nem Edding einen Pimmel auf einen Rembrandt zu malen.


    Hier wäre normal auch eine gute Stelle für eine echte Feuerstelle, aber dann ist das sowas wie ein Freifahrtschein für alle die nach mir kommen, und dann dauert es nicht mehr lange bis hier kaputte Bierflaschen und Kippenstummel das Landschaftsbild prägen. Darum habe ich hier meinen Hobokocher von allen Seiten mit Steinen eingepackt. Der Hobo, ein Picogrill 239?, hat eine ordentliche Größe, so dass da auch ein bisschen Lagerfeuerfeeling aufkommt. Hinterher wird alles wieder weggepackt, die Steine ein wenig bei Seite gerollt und alles ist wieder so wie vorher. Die Gegend ist relativ bekannt und so kurz vor Weihnachten, wo schon die meisten Leute frei haben auch einigermaßen frequentiert. Zwischendurch haben ein Mann mit Hund und eine Frau mal kurz über den Rand geguckt, weil die Kinder natürlich nicht immer leise sind ,aber alles kein Problem. Ich grüße dann freundlich und wünsche frohe Feiertage und alles ist gut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei so etwas nicht so tuen sollte als ob man bei etwas "erwischt" worden ist. Ein freundliches und souveränes Auftreten macht hier schon viel aus. Über dies macht es einen riesigen unterschied ob man als Mann alleine oder mit Frau und/oder Kindern unterwegs ist. Die Hemmschwelle jemanden mit Kindern oder eine Frau "anzuscheißen" ist unendlich viel höher als dies bei Männern ist.


    42682592qa.jpg


    Für warmen Tee und Nudelsuppe hat das Feuerchen dann auch noch gereicht.:)

  • Meine bisherigen Feuer habe ich bis auf zwei alle direkt an Straßen und Wegen gemacht, direkt auf der Bankette und in allen Fällen mit einem Hobo oder einen Kocher. Macht einen offenen Diskurs möglich, und erspart einem dumme Vorannahmen. Ja jeder hat seine Meinung, wer eine zu mir oder meinem handeln hat, kann Sie mir gerne darlegen, während ich mein Essen zubereite oder einen Tee brühe.


    In bisher zwei Fällen kamen Personen vorbei, und nur eine fragte was ich da machen würde.

    Nach kurzer Klärung konnte ich schnell einen harmlosen Eindruck vermitteln. Trotz Jagdausrüstung und allem drum und dran was zu dem Zeitpunkt so in der Nähe lag. Aber eine Stunde Fahrzeit ins Revier, und dem Wunsch soviel Zeit wie möglich draußen verbringen zu wollen, konnte mir in dem Moment niemand in Frage stellen. Möglicherweise nicht der klassische Bushcraftansatz, aber eben auch nicht die klassische Campertour mit Saufgelage. Und genau so halte Ich es. Deeskalierend immer eher den Rückzug bevorzugend, als auf ,,Gottgegebenes Recht" zu pochen.


    Den auch der Jäger ist nur ein ,,Waldbesucher". Natürlich habe ich eine gewisse Sonderstellung innerhalb der Gesellschaft, aber unantastbar bin auch ich nicht in meinem handeln.

  • Tjaaa das sind ja auch Angler, das ist ein anerkannter Sport. Wir sind ja nur paar seltsame Typen in merkwürdiger Kleidung die durch den Wald trampeln und die armen unschuldigen Pilze zu Tode erschrecken.....:wallbash:wallbash:wallbash


    Und ich gebe es zu, Ja ich bin gern einer dieser komischen Typen:D:drunk

  • Das kann man nicht über einen Kamm scheren - alle Angelvereine bei und veranstalten Umwelttage an denen Müll gesammelt wird.
    Auch die Bezirkslandesverbände und die Landesverbände setzen sich dafür ein - bei uns gerade mit NABU und BUND - der IG Lahn für die Würfelnatter.
    Und alle Angler, die ich kenne - ja die machen mal sogar in Grillschalen auf Füßen - die müssen ja nicht weit getragen werden auch mal ein Grillfeuer aber Müll wirst du da keinen finden. Und alle Angler, die ich kenne handeln umweltbewusst.
    Wir setzen viele Fische ein, die an den Wehren teils geschreddert werden - die Glasaale werden gefangen und verkauft für viel Geld.
    Aber die Angelvereine werden nicht müde sich dafür einzusetzen.
    Und melde das ruhig dem zuständigen Verein.

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