Fabios Birken-Rinden-Schale

  • bedenkt, dass die bei uns vorherschende Birke die Hängebirke ist. In Skandinavien ist eine andere Birke vorherschend (welche, bin ich gerade überfragt). Auf jeden Fall gelingt es mit der Rinde der Hängebirke oft nicht so gut, auch bei der Verarbeitung reißt sie viel eher. Hab da schon ein wenig rumexperimentiert, wenn ich oben war. Was im Norden möglich ist, hier mal ein Ausblick .

    "Die Natur kümmert sich nicht um die Menschen, welche sich nicht für sie interessieren. Aber denjenigen die es tun, denen gibt sie alles, was diese brauchen." Sylvain Tesson: In den Wäldern Sibiriens

  • Also wenn es nur um die Rinde geht dann wirst auch ganz schön warten müssen bis der Baumstamm genug Durchmesse rhat und das dauert recht lange.

    Ausserdem würde das den Baum schädigen.
    Allerdings gibts ab und zu auch Kurse wo man lernt etwas aus Birkenrinde zu bauen und es gibt Händler für Birkenrinde.

    Da kommst mit Rinde im Wald sammeln sehr schnell viel weiter.

  • Servus zusammen,


    passend zum Thema mein Halbjahresbeitrag zum Forum :unschuld


    Ich habe in den letzten 2 Wochen in Nordkarellien an einem Messerbaukurs eines Freundes teilgenommen, welcher uns die Verarbeitung von Birkenrinde zum Messergriff näher gebracht hat. Allem voran wurde uns gezeigt welche Birken ,,erntefähig" waren was vor allem Bäume mit einem Durchmesser auf Brusthöhe von 30-40 cm umfasste die im selben Jahr auch gefällt werden sollten.


    Der nächste Schritt nach dem ernten war das einspannen in Trockenleisten um möglichst gerade Platten und der natürlichen Krümmung entgegen ein leichter zu verarbeitendes Produkt zu erhalten.

    Eingespannt wurde das ganze zur Trocknung ins Lager gelegt wo es eine Weile ( Leider nie genauer spezifiziert) liegen bleibt.


    Die Platten werden im Anschluss an die Lagerung mit einer kräftigen Bürste von Flechten und losem Material befreit um eine gleichmäßigere Oberflächenstruktur zu erhalten.


    Es folgte hierauf der Zuschnitt, in unserem Fall ca 4cm breite Streifen aus beiden Stammachsen (horizontal zur Wuchsrichtung und vertikal zur Wuchsrichtung) mit einer Seitenlänge von ca 5-6cm. Die gewonnenen Plättchen wurden separat in zwei Boxen zur finalen Verarbeitung am Messergriff aufbewahrt und kamen direkt im Anschluss zum Einsatz.


    Der ganze Prozess der Rindenverarbeitung ist hier maßgeblich ,,Produktorientiert" da im finalen Messergriff keine Lücken oder Ausbrüche auftreten sollen, wurden die Astknötchen und groben Risse in den Streifen komplett raus geschnitten. Ob ein Korb, eine Tasche oder andere Rindenprodukte ebenfalls so sorgfältige ,,Qualitätssicherung" benötigen kann ich so leider nicht einschätzen.


    Für alle die gerne Bilder zu dem Thema wünschen, die folgen in den kommenden Tagen.







  • Um den Thread nicht mit meinen Urlaubsbildern zu verwässern habe ich die Bildauswahl auf die Verarbeitungsschritte beschränkt. Was hier auf jeden Fall ins Auge fallen sollte ist die Menge an Material die hier benötigt wird, für ein relativ kompaktes Produkt. Wer also plant etwas nützliches aus Birkenrinde zu fabrizieren muss mit einem hohen Materialaufwand rechnen um auch qualitative Mängel und Ausschuss mit zu berücksichtigen.


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