Fichtenreizker

  • Hallo zusammen!


    Aufgrund eines viel zu nassen Juli und bis jetzt auch August, ist die Pilzsaison dieses Jahr schon sehr früh dran und ich möchte die Gelegenheit nutzen um nochmal einen "anfängertauglichen" Pilz etwas genauer vorzustellen.


    In diesem Beitrag soll es um den Fichtenreizker (Lactarius deterrimus) gehen. Finden kann man den Fichtenreizker, wie der Name schon ahnen lässt, in der nähe von Fichten. Er toleriert aber auch andere Bäume solange irgendwo in der Nähe eine Fichte steht. Oft stehen Fichtenreizker direkt am Rand von Waldwegen, was ein sammeln sehr bequem gestaltet.






    Hier ein Paar junge Exemplare.




    Und hier ein Paar schon relativ alte.


    Der Fichtenreizker gehört zu den eher frühen Pilzarten und lässt sich ab August bis in den den frühen Herbst hinein sammeln.
    Er ist als Speisepilz etwas weniger populär als die bekannteren Arten wie Steinpilz,Pfifferling, Maronen usw. und wird darum von vielen Sammlern missachtet. Die Vorteile des Fichtenreizkers sind, dass er relativ häufig vorkommt,wenig gesammelt wird und (was mir bei Pilzen immer sehr wichtig ist) dass er einige sehr markante Merkmale aufweist die ein verwechseln mit giftigen Pilzen sehr unwahrscheinlich machen.





    Auffällige Merkmale sind die trichterförmige Wuchsform und die blassgrünen Stellen auf dem ansonsten orangenfarbenen Hut.
    Der wichtigste Indikator ist aber,dass an den Schnittstellen orangener Saft austritt welcher sich nach einiger Zeit tiefrot verfärbt.
    Mit diesem Saft sollte man etwas aufpassen weil er stark abfärbt und sich schlecht aus der Kleidung waschen lässt.
    Ein weiteres wichtiges Merkmal ist der hohle Stiehl des Pilzes.




    Einen nicht geringen Nachteil des Fichtenreizkers sieht man hier recht gut: Er wird oft von Maden befallen, was bedeutet, dass man beim sammel immer viel Ausschuss hat.


    Ein Verwechslungsrisiko besteht vor allem zu anderen Reizkerarten wie dem Kiefernreizker (welcher vorwiegend in Kiefernwäldern vorkommt)
    und dem Lachsreizker welche dem Fichtenreizker schon recht ähnlich sehen. Dabei gilt es eine einfache Regel zu beachten:
    Alle Reizkerarten die beim zerschneiden roten oder orangen Saft verlieren sind essbar. Früher ging man sogar so weit alle Reizkerarten mit rotem Saft als "Blutreizker" zu verallgemeinern. Generell gibt es kaum andere Pilze welche roten Saft produzieren.


    Geschmacklich kommt der Fichtenreizker nicht ganz an einen Steinpilz oder Pfifferling heran. Der Geschmack hat etwas säuerliches, ist aber gebraten mit Zwiebeln und Speck schon ganz lecker. Zum trocknen oder kochen eignen sich Reizker weniger, dafür soll man sie mit Öl und Essig einlegen können. Das habe ich aber selber noch nicht ausprobiert und kann darum nicht sagen ob es sich lohnt.
    Man sollte wissen ,dass sich nach dem Verzehr von Fichtenreizkern der Urin stark rot verfärben kann. Das liegt am roten Farbstoff der Pilze welcher vom Körper wieder ausgeschieden wird und ist völlig harmlos.


    Nice to know: Blutreizker gelten auch als Heilpilze. Der Rote saft soll dabei gegen alle möglichen Viren und Bakterien helfen und sogar krebshemmend wirken. Ob´s stimmt... :confused


    Gruß an alle ... Holger :winken

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