Brennnessel-Schnur-Herstellung

  • Bienenwachs ist löslich in erwärmten Alkohol, bei 62 - 65 Grad. Das Zeug läßt sich dann mit einem Pinsel auftragen, vielleicht einfach die Schnur da durchzoppen.
    Es gibt Teelichte aus Bienenwachs, solche könntest Du in Drogerien finden. Ich habe es schon fertiggebracht und habe auf der Suche nach Bienenwachs Wabenhonig ausgelutscht, gekauft im türkischen Supermarkt. Hat saugut geschmeckt, allerdings war die Menge an Bienenwachs nicht sehr groß. Sogar eine gut konservierte anatolische Ameise war darin.


    Falls ein Öl das Mittel der Wahl werden soll, empfiehlt sich Olivenöl, weil es nicht ranzig wird und sehr lange haltbar ist. Allerdings wachsen Olivenbäume leider nicht in Mitteleuropa.

  • Schnurherstellung finde ich ein wichtiges Thema.Früher habe ich allerdings auch aufwendig da auch oft was zusammengebastelt. Heute mache ich es meist einfach so: Beisiel....


    Habe letzte Woche bei Freunden 3kg Rharbarber geerntet. Dann fehlte mir Schnur um das ganze zu bündeln. Nebenan auf eine Wiese


    (Graslänge ca 40cm) gegangen und schnell ein dünnes Seil mit 2 Seelen gedreht. Hat super gehalten und am Ende wurde es an die Kaninchen verfüttert.
    lg


    Ps Diese Schnur ist für sehr feine Aufgaben nicht geeignet, erst ab einem Durchmesser von 8, 9 mm erhält man ein reißfestes Bindematerial.

    Mit einem Freund am Fluss sitzen und was leckeres auf dem Hobokocher zubereiten- für mich gibt es nicht besseres :)

  • Krupp, ab Montag, 19.09. hat der Discounter Lidl diverse Bienenwachsprodukte im Angebot, um die 3,59 Euro rum, glaub ich. Vielleicht ist da ja was für Dich dabei. Ich würde die Wabenplatten nehmen, die schmelzen am schnellsten, weil nicht so dick.


    Wenn Du das Zeug in erwärmten Alkohol (ca. 64 Grad) lösen willst, denk dran, daß Ethanol bei 78 Grad siedet, die Dämpfe Dich ganz schön benebeln können. Mach das auf gar keinen Fall über offenem Feuer oder in der Nähe von Feuerquellen (Raucher!), sonst ist eine Verpuffung mehr als wahrscheinlich und Du siehst aus wie ein Grillhähnchen. Es besteht Lebensgefahr.

  • :gb ich hab die Nesseln auch schon gezwirbelt um zielführend damit Feuerbohren zu können, meine ärgster Fehler bisher war zu "dünn" gedacht z.B. 1 Nessel in mindestens 5 bis 6 Stränge aufzuteilen und zusammen zu zwirbeln, die Technik war schnell gelernt und es wurde ein Schnürchen so dick wie Paketband , beim ersten Versuch auf dem Feuerbogen hielt es nicht mal beim Spindel einklemmen. Erst als die gedrillte Sehne so um 4mm dick war ging der Drill einigermaßen, am Tag drauf Spindel eingespannt und gerissen weil vermutlich inzwischen getrocknet und versprödet .Ich hoff auf ein positives Ergebnis von deinen Konservierungsergebnissen :beten

  • ich muss zugeben, ich habe das nicht weiter vertieft.
    warum?
    nun die bereits gedrehten schnüre wie auch das "Stroh" siehe Fotos haben mich über den ganzen sommer extrem überrascht,
    stabile schnur auch nach Monaten.
    Experimente wie Bienenwachs, welches mir der Albbär zusandte, sind/waren eig unnötig.
    Ich hatte das Zeug erst gestern wieder in der Hand, das Bennesselstroh aus dem Vorsommer ist immernoch wie damals,
    kruz gewässert waren die wie frisch geerntet.
    Die Schnüre ebenfalls, die waren zwar jetzt furztrocken aber immernoch sehr stabil.
    Ich denke der Herstellung wie oben beschrieben ist eig nix mehr hinzuzufügen,
    beim einlagern solle man etwas aufpassen eine Rolle hatte ich in Zipplock vergessen,
    grad die frischen schnüre schwitzen natürlich etwas, ka obs daran lag aber diese schnur zeriss ohne großen Kraftaufwand.
    die anderen, offen gelagerten wie auch das "Stroh" was ich noch übrig habe...erstaunlich stabil immernoch.
    :winken


    PS albär, keine sorge dein wachs findet auf andere art Verwendung, danke nochmal


    edit: Moment. also das einarbeiten von fetten wie dem Bienenwachs ist sicher keine falsche Idee wenn man die schnur
    etwas wetterfester machen will, wobei eben auch die trockenen schnüre (wie gesagt gestern mal getestet) immernoch sehr stabil sind.
    das Bienenwachs war ein experimen weil ich dachte, naja evt wird die schnur etwas flexibler, auch weil man annimmt das früher für
    naturfasersehnen eine mischung aus Bienenwachs und kieferharz verwandt wurde.
    über das mischverhältniss streiten sich die Wissenschaftler, meine kurzen praktischen testes ergaben ein sehr steifen "Produkt",
    steif bricht natürlich ach leichter... aber nur kurz getestet
    wie auch immer, wo wir (also ich und mein freund) überrascht waren, wie schnell man eine sehr belastbare schnur drehen kann,
    und darum gings mir hier eig eingangs auch. quik & dirty .


    mehr als das bereits geschriebene kann man dann nur auf nem treffen zeigen.


    ajo hab vorgestern mal Nessel mitgenommen, durchgefrostet, die fasern hatten keine Stabilität mehr.
    Ob das nun nur Pech wa oder übertragbar ist weiss ich noch nicht,
    ansonsten ist ja bald wieder Frühling :):winken

  • Cool, dass du da nochmal was dazu gemacht hast.


    Zur Haltbarkeit: Ich hab mal einer Bekannten ein "Kunstwerk" zum an die Decke hängen gebaut (evtl. find ich nen Bild irgendwo), das war nur mit Nesseln zusammgetüddelt. Das hing dann über drei Jahre dort.....

  • :winken ich denke wenn es einmal halbwegs trocken ist bzw man also die fasern hat ect dann hällt es weig,
    bzw solange wie andere fasern aus flachs, Hanf, baumwolle eben auch.
    vermutlich bekommt man das auch so hin das man daraus decken oder Kleidung machen könnte,
    aber so genau möchte ich diese Kunst nicht erlernen.


    was das einfetten angeht, habs mit öl probiert und auch mit speck (was der "BUSCHHANDWERKER" EBEN SO DAHEI HAT nichtwar...)
    später auch mit deinem wachs,
    der Ansatz ist/war sicherlich richtig (Bogensehne wetterfest machen) meine Erfolge waren aber eher... naja eben keine.
    edit: bogensehen wurde übrigens garnicht probiert, aber ich ann mich an der 3-4mm schnur anhängen mit meinen 108 kg was schonmal ein kriteriu sein solte


    Ich war dann auch faul bzw war für mich das Ziel ja erreicht,
    also eine Schnur herstellen die was aushällt und muss sagen doch viel schnur,
    eine gute "Lagerarbeit" wenn man sonst nix vor hat oder wie mein Freund sagen würde, nebenbei saufen will ^^


    würde mich auch nicht wundern wenn hier irgendwann jemand neue oder andere, weiterführende Erfahrungen beisteuert.
    bei irgendeinem treffen zeige ich es mal, insbesondere die Sache mit der "Spindel" und der Fingerfertigkeit... hat man es raus geht's es sehr zügig.

  • btw da ich grad beim Rucksack packen in der Wühlkiste auch die schnüre wiedergefunden habe...
    14 Monate später gibt es die immernoch.. also nicht verrottet oder so.
    Die 2 Schnüre die ich in einer Zipplocktüte hatte sehen zwar optisch noch gut aus, wie Schnur, haben aber keine richtige Stabilität mehr.
    Vielleicht doch Restfeuchtigkeit & Zersetzung.


    Im Gegensatz dazu,
    eine "Rolle" Schnur die so in der Kiste lag, ist zwar furztrocken und sieht merkwürdig aus, rauh & etwas aufgefasert, aber ist noch sehr stabil.
    Zusätzliche Konservierung ist wohl nicht nötig, denke es muss einfach trocken gelagert werden... wie viele andere Naturmaterialen auch. :winken


    brennnesselschnur nach 14monaten


    ich konnte sie natürlich zerreissen, die Belastung lässt sich schwer einschätzen, irgendwo kullert noch eine kofferwaage herum,
    aber das ist mir jetzt zuviel aufwand zu suchen.
    14kg Hantel war jedenfalls unbeeindruckt


    bin ich selber überrascht. das ist schon gute schnur. hätte ich nicht gedacht. :dance


    edit, ähm 3-4mm circa, schon dicke Kordel, also kein zwirn, einen stabilen zwirn zu machen ist dann die ganz hohe Kunst.
    fette Kordel bekommt jeder hin, sogar das Rindvieh. :D


    noch n edit ^^


    brennnesselschnur dingsidongs


    mal "aufgefasert" , 4 einfach verdrillte Faserstränge.

  • In Marokko habe ich mal jemanden mit Hanf flechten sehen, der hat bei der Arbeit regelmäßig seine Hände eingefettet. Damals dachte ich, er pflegt die Hände, weil die Fasern rau sind. Im Nachhinein vermute ich eher, er hat damit die Schnur behandelt. Während dem Verdrillen kannst du das Fett (eventuell Bienenwachs mit Vaseline?) viel gleichmäßiger auf den Fasern verteilen, als bei einer Behandlung an der fertigen Schnur.

    Den Wald findest du nicht im Internet, geh raus! Wenn du schlau bist, nimm nenn Müllsack mit, dann wird der Wald mit jedem Besuch schöner.

  • Klingt logisch, wenn man auf seinen Händen ein Fett- oder Fett/Wachsgemisch aufbringt, sollte sich das beim verdrilllen der Fasern gleichmäßig verteilen.
    Je nach dem wie es bei mir weiter geht muß ich dasmalin 1 Jahr oder so testen. Vorher wirds nix mit Waldbesuchen werden.
    Bitte entschuldigt wenn ich die Groß/Kleinschreibung verhuntzt haben sollte oder übermäßig viele Schreibfehler auftauchen.Derzeit ist es mir gesundheitlich nicht anders möglich, hört sich komisch an ist aber so

  • Hi - ist nicht so einfach - die meiste Brennnesselschnur ist nach einmal Feuerbohren durch - wenn es dann nicht brennt - gelitten.
    Wenn du sie flechtest, dann ist sie sehr stabil - aber zum Angeln - für kleinere und mittlere Fische echt zu dick.
    http://outdoorfriends.net/inde…-knoten/brennnesselschnur

    Du musst die Schnur ja auch auswerfen und da gehört schon mit einer richtigen Angelrute, die eine Rolle hat nicht einfach so zu machen.
    Notangel geht - aber mit Schnur und Vorfach - die kann man sogar in der Geldbörse dabei haben. Wir haben letztens über Schweden diskutiert - da hieß es mit einer Notangel oder das was Fritz da am Anfang vorgab (ich habe das nicht weiter verfolgt) nicht möglich Fische zu fangen, weil die eben weiter draußen im See wären und mit zu wenig Schnur nicht zu fangen sind.
    Hier in den heimischen Flüssen dürfte es gehen und drei kleine Rotaugen sind auch eine Mahlzeit - wobei du im Moment ja im Minutentakt Grundeln fängst - die müsste ich mal grillen - ob das geht.
    Aber probiere es aus und berichte.
    Ich lasse mich imemr sehr gerne vom Gegenteil überzeugen.

  • Hi - es ging um das überall diskutierte / vs. wild von Fritz Meinecke - You Tube.
    Wurde in allen Foren, bei Facebook und Youtube diskutiert - ich habe es auch nur den Anfang verfolgt.
    Also es ging darum mit 7 Gegenständen 7 Tage in Schweden auf einem begrenzten Gelände zu "überleben".
    Und jeder hat dann überall gepostet, was er mitnehmen würde -
    z.B.
    1. Tarp
    2. Schlafsack
    3. Schnur
    4. Topf
    5. Messer
    6. Angelausrüstung
    7. Firesteel

    Es gab aber Vorgaben - was die Kleidung angeht und eben auch - ich habe nochmal nachgelesen
    bei der Angelausrüstung - 25m Schnur und 5 Haken.
    Das bringt dir eben im Spätsommer am Wasser im Uferbereich wenig.
    Da ist es sehr warm und sauerstoffarm.
    Das mag im Frühjahr funktionieren weil da viel Nahrung ist
    und Fische gerne die wärmeren Bereiche aufsuchen.
    Aber so und was sind 25 m - du musst ja eben weit und noch in die Tiefe.
    Würde vielleicht gehen, wie bei uns an der Lahn - da ist es nur kurz seicht und dann kommt eine Abrisskante
    und es geht runter.

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