Nabend !
Ich bin ein Fan dieser meist skandinavischen Rucksäcke mit aussenliegenden Tragegestell. Zum einem aus rein nostalgischen Gründen, zum anderen weil der Rücken deutlich besser belüftet wird(leider tragen sie auch mehr auf, verlagern die Last mehr vom Rücken weg), des weiteren eignet sich der Rahmen durchaus als Hilfkraxe, oder Hilfshocker in öffentlichen Verkehrsmitteln. (einfach stumpf oben auf die Kante setzen, besser als nix) Ich schleppe auch im Alltag deutlich mehr Gerödel spazieren als es die meisten tun. Unter anderem eine 3,5 Liter Otterbox, und darunter den BW-Poncho, sowohl als Polsterung als auch als Näßeschutz im Fall der Fälle. Kleine Vorbemerkung: vollbeladener Rucksack mit Poncho ganz unten + pötzlicher Regen = Mist.
Der LK 70 den manche vlt schon bei mir gesehen haben ist durchaus praktisch, aber nun ja, er ist mir zu eckig und modern (und etwas zu gross für den Alltag). Ich habe eine ganze Weile quasie als EDC den schwedischen M39 getragen, er ist wie das Einführungsjahr verrät ziemlich rustikal, aber ist eigentlich eine "Sparversion" eines Vorgängermodells. Vermutlich liegt die Ursache seiner fehlenden sonst Schwedenrucksack-typischen Überladbarkeit (200%+ min.) darin begründet. Der Nachfolger den ich aufgrund mir unbekannter Bezeichnung einfach mal als "Rucksack ST" bezeichne bietet deutlich mehr Stauraum, ist wie der M39 aus imprägnierten Segeltuch, bietet aber im Gegensatz zum M39 und dem norwegischen Jägerrücksack die wichtige Möglichkeit den Beckenriemen nachzustellen. Bei den anderen ist er aufgenietet, das heisst wenn sich der Riemen durch Belastung längt, beginnt irgendwann das Stahlrohr am Rücken anzuklopfen. Allen dreien ist wie den meisten militärischen Rucksäcken ihrer Zeit der Kurze Rücken gemein, um den Rucksack über einem Koppel (also oberhalb) tragen zu können. Dieser kurze Rücken verbunden mit dem weit nach hinten ausladenden Rucksack-Sack des "Rucksack ST" und seiner hohen Überladbarkeit machen daraus einem schönen Hohlkreuz-Generator (soll heissen ist Kacke). Des weiteren hat der "Rucksack ST" eine vielleicht im Schneesturm praktische aber hässliche kastenförmige Deckelklappe.
Ziel/Forderung:
-ein klassischer Rucksack mit dem typischen "A"-förmigen Aussengestell,
-Deckelklappe so weit möglich auch klassisch rund(Schildkrötenform)
-langer Rücken, um Druck von Lendenwirbel mehr auf Beckenknochen zu verlagern,
-inne Fixierung für 15,6 Zoll Notebook, sowie Ordner
- Möglichkeit das der BW-Poncho sowohl unten als Polsterung dient, aber bei Regen schnell erreichbar ist. (und TROTZDEM gegen Durchwetzen geschützt ist) -DAFÜR KEINE REISSVERSCHLÜSSE-
-flachere Rucksackform, weniger Überstand nach hinten.
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Wieder mal habe ich teilweise vergessen Fotos zu machen, wenn wer Fragen hat raus damit.
Des weitern kam meine Adler 30-1 Schuhmacher-Reparaturnähmaschine erstmals zum Einsatz, das Ding habe ich mit einer alten DDR-Bohrmaschine motorisiert. Die dicksten Nadeln die man dafür kriegt sind 200er (2mm Durchmesser)
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Da ich ich nicht wusste ob der Umbau so wird wie gedacht habe ich mir bei Räer für glaube 19 Euro einen zwoten Rucksack gekauft.
erster Knackpunkt war das Aussengestell, welches aus Rohr mit einem Aussendurchmesser von 13m und 1mm Wandstärke besteht. Bei ebay gabs welches mit 13mm und 1,5mm, die Drehbank schuf mal schnell Verbinderzapfen. Also Holme durchgesägt, zurecht gebogen, und wenn mir einmal beim Schweissen sind, oben noch eine 10mm Strebe eingeschweisst. Diese verbessert die Verwindungssteifikeit enorm.
Links mal das Gestell des M39 zum Vergleich, es besteht aus 10mm Rohr, das des "Rucksack ST" aus 13mm Rohr, beides Stahl.
Als nächstes hab ich den Sack selbst aufgetrennt, die Deckelklappe zuerst, dann den Boden , zuletzt die beien Nähte die den Mantel mit dem Rückteil verbinden.
Hier mal eine Skizze der Änderungen, ich habe den Umfang des Mantels um zwomal 40mm verringert. Grün sind neue Kanten, orange Flächen fallen weg. (leider keine Fotos)
ich hatte beim Messen und Überlegen wie lang ich den Rucksack verlänger festgestellt das der Sack selbst länger als das Gestell ist, daher brauchte ich den gerade so nicht verlängern. Der Querschnitt des Sackes war rechteckig, ich habe ihn auf Halbrund geändert, indem ich eine Schablone des alten Bodens gemacht habe, die Ecken rund geschnitten, den neuen Umfang mit Maßband rangehalten und dann immer weiter so viel von dem Ecken entfernt bis passt.
Um den Poncho unten verstauen zu können wird ein Äußerer Boden aus starken gummiertem Segeltuch aufgedoppelt, der Überstand verhindert später das Eindringen von Dreck ins Ponchofach beim Abstellen des Rucksacks.
Um dem Poncho mehr Platz zwischen dem alten und dem neuem Boden zu schaffen habe ich alten und neuen Boden erstmal an diesen drei
Stellen geheftet, dann die Ecken den alten Bodens nur ganz leicht abgeschnitten und die "Fast-noch-Ecken" auf die Bögen mit Stecknadeln abgesteckt. Dadurch wölbt sich der innere Boden dort später hoch und es entsteht mehr Platz.