Spalthammer

  • Hallo,


    da ich paar Stammstücke geschenkt bekommen habe (Buche, Birke, paar wenige von Fichte), so ca. 0,5 bis 1 Meter lang, dachte ich so ein Spalthammer 3kg macht das Ding. Weit gefehlt! Das fasert ohne Ende, jeder eventuell vorhandene Astansatz wird zur Herausforderung.


    Hier der Typ zeigts ja ganz gut.


    https://www.youtube.com/watch?v=ABGWVtzOSKc


    Eine Hand hinten am Stiel, beim Hochheben die andere Hand in Richtung Eisen rutschen lassen, beim Runterhauen rutscht die Hand zurück so das beide Hände spätestens in der letzten Hälfte des Schwungs hinten den Stiel packen. Und dann mit Körpereinsatz und Schwung auf den Stamm dreschen... Richtig?


    LG Sel


    Edit: Allerdings gebe ich zu, so ein 3kg Spalthammer gegen meine lächerlichen 70kg Lebendgewicht ist schon eine Schwungmasse, die festen Stand voraussetzt! :lol


    Edit 2:


    Ich reiche mal Fotos nach. Also: NoName Spalthammer, 3kg massives Eisen, 80cm Eschenstiel, kostete 17 Euro das Teil... Ich habe lediglich die Schneide bissel nachgeschliffen, da im Originalzustand da die Schnittkante ca. 1mm breit war. Ich muß aber sagen (habe ohne Maschine geschliffen), das Metall war verdammt hart und zäh! Besser als wie bei meinen Äxten. Insofern bin ich vom Stahl überzeugt. Die Fotos sind vor der ersten Verwendung :unschuld des Hammers.


    105-1


    105-2


    105-3


    Nun ja...

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sel ()

  • Naja, gewusst wie! Technik ist wichtig und genug Schmackes natürlich auch. So n mächtiger Buchenstamm kann natürlich immer mal Probleme machen, natürlich mit entsprechendem Ast. Da hat sich bei mir auch schon das hydraulische Spaltwerk das ein oder andere Mal schwer getan.

  • In dem Video war der Stamm auch handverlesen, ohne Knorzen etc.
    Die Trefferlage ist wichtiger als die Handführung des Spalthammers während dem Schlag.
    Nicht mittig sondern am Rand musst du treffen, und abrutschen solltest du auch nicht.
    Hack dir nicht in das Bein..... ohne Schmarn, bei deinen Augen lass die Finger davon und drück jemandem 20.- in die Hand.

  • Den Stamm sehe ich schon noch. Nur sollte eben mindestens 3 Meter drumrum niemand stehen. Nicht wegen des Hammers, sondern da fliegt Holz rum. Und was meine Knochen angeht... Na ja, ich stell mich schon so hin, das der Hammer mit seiner Wucht im schlimmsten Fall im Boden landet, nicht grade am Schienbein.


    Aber die Energie die da frei wird - enorm. Kann keine Axt mithalten.


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • ich weiss ja nicht welchen Durchmesser die dinger haben oder was für holz und wie frisch.
    Je nach Durchmesser und länge der einzelnen Stücke kommst du mit einem Spaltbeil irgendwann nicht voran,
    in dem Fall machen Spaltkeile Sinn,
    du wirst sehen das es einiges weniger Mühsam ist 1 oder auch 2 Keile in die Brocken reinzuhauhen,
    zumal man die Keile viel besser zielgerecht an Schwachstellen plazieren kann.


    Sind allerdings vermutlich teurer als dein günstiges Spaltbeil.
    Baumarktpreise so ab 20.- aufwärts (hab ich damals nicht schlecht geschaut bei dem Preis für nen Stück Stahl)



    ich bin allerdings nicht vom Fach sondern hab nur gelegentlich einem freund beim holzmachen geholfen.
    denke das mein Tip trotzdem brauchbar ist. :winken

  • Das Holz hat oft schon eine "Soll- Spaltstelle"... Wenn man sich das Ende anguckt, ist dort oft mittig ein kleiner Riss zu sehen. Oder mehrere, man wähle den größten. Man legt das Meterstück flach auf die Erde, das andere Ende an einen Baum gelehnt als Widerstand. Dann dreht man sich das Stück so, daß unser Spalt senkrecht ist, stellt sich beiderseits auf und schlägt in die Kerbe! Nicht in die Erde hauen, nicht nur die Kante treffen oder sonstwie daneben. In die Kerbe. Nicht selten reißt das Ding fast in voller Länge auf, und der Rest ist leicht gemacht. Wenn der entstandene Spalt klein ist, helfen oft Keile weiter, wie bemerkt.
    Kurze Stücke kann man natürlich senkrecht hinstellen. Da kann man oft schon erahnen, wie sie ungefähr aufspalten werden und wie nicht, wenn es Äste gibt. Ein guter Hauklotz ist was wert...

  • Noch ein paar Worte von einem "Aushilfs-Holz-Macher". :)


    Ich muss immer ran, wenn mein Vater sich mal wieder übernommen hat, einfach wieder zu viel Holz rangeschleppt hat oder sich zu viel hat bringen lassen. Und das kommt häufiger vor! An Gerätschaften haben wir nur sehr alte Beile, Äxte und Spalthammer. Die meisten davon dürften wahrscheinlich schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Ab und an ein neuer Stiel und zwischendurch mal etwas mit dem Sensenstein dran.


    Aus meiner Sicht wird der technisch-materielle Aspekt hinsichtlich des richtigen Werkzeuges deutlich überbewertet. Viel viel wichtiger ist die richtige Ausführung des Spaltens. Mein Vater geht nun auf die 80 zu und hat seit seiner Kindheit Holz gemacht. Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Lässigkeit er ohne großen Krafteinsatz selbst richtig fiese Teile (blöder Wuchs, hartes Holz, komische Faserung und Verästelungen) gespalten kriegt. Da kann ich selbst (noch ein paar Jahrzehnte jünger und körperlich fitter) mit deutlich höherem Krafteinsatz einfach nicht mitstinken.


    Wenn dann noch Vattern daneben steht und ständig sagt: Das must du so machen - du must dahin hauen - etc. bekomme ich zwar eine Krise, muss aber zugeben: Der alte Herr hat Recht!


    Jedenfalls ist der Schuppen und der Keller meiner Eltern jetzt auch wieder randvoll mit Holz und ich habe heute Blasen an den Schreibtisch-Täter-Fingern. ^^

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Willkommen im Club, habe heute 8 Ster hinter mich gebracht...
    Wenn wir beide 80 sind fällt das Holz auch fast von selbst auseinander. Als Chuck Norris wurde noch keiner geboren, bei dem fällt der Klotz aus Angst freiwillig auseinander. Mit der Zeit lernt man das Holz "lesen".


    Gruss

  • Scheinen ja lauter Holzknechte unterwegs zu sein hier ;-). Hab früher meiner Mutter manchmal beim Holzmachen geholfen. Obwohl sie eine Spaltaxt verwendet hat (in A als Mösel bezeichnet) die grad mal halb so schwer war wie meine, hatte ich Mühe mit ihrem Arbeitspensum schrittzuhalten. Mit Technik kann man einiges wett machen. Und ja, bin selbst auch 'schreibtischgeschädigt'.


    Sel: Achtsamkeit ist bei dieser Tätigkeit allemal angebracht, keine Frage! Würde mir aber nicht allzu viel Kopfzerbrechen drüber machen. Schließlich bestimmst Du das Arbeitstempo und nicht irgendeine Maschine - alleine schon diese Tatsache reduziert das Verletzungsrisiko beträchtlich.

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    Tu eh nur so als würd ich mich auskennen, damit ich auch mitreden kann.
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    'Bushcraft' ist eine eingetragene Schutzmarke von Bushcraft USA LLC

    Einmal editiert, zuletzt von bugikraxn ()

  • PS Ja, das mit dem Rutschen der vorderen Hand am geraden Stiel ist richtig. Dadurch sorgt man dafür, daß das Gewicht des Axtkopfs die Hauptarbeit macht und nicht der arme Rücken und die Schultern.
    Besonders wichtig für die Knochen ist die Technik allerdings etwa beim Zertrümmern von Beton per Mottek oder beim Bearbeiten von steinigem Boden mit der Spitzhacke. Beim Holz machen geht es auch um die Steigerung der Ausdauer.

  • Schlaue Sprüche meines Forstwirtschaftsmeisters zum Thema spalten von Holz per Hand !


    Holz reist wie der Vogel scheisst ! Oder Das Holz springt wie der Vogel singt!


    Soll heißen den Stamm so aufstellen wie er gewachsen ist und dann mit genügend Überzeugung draufgezimmert! Ich spalte auf diese Weise
    Stammstücke mit einer Spaltaxt die jeweils einen Meter lang sind ! Ich nutze seit Lehrbeginn keinen Spalthammer mehr und bereue es auch nicht !
    Auch wenn sich viele an den Fiberglasstiehlen stören, ich vertrete die Meinung wer billig kauft, kauft zweimal ! Deswegen nutze ich privat und beruflich eine Fiskars X25
    Ich habe dieses Jahr bereits 45- 50 rm Buche, Esche und Ahorn gespalten, und selbst mein Kollege der sicher keine siebzig Kilogramm auf die Waage bringt, spaltet damit erfolgreich
    Meterrollen ! Soll jetzt keine Werbung darstellen aber das sind meine Erfahrungen im Brennholz herstellen ! Für knurzige dicke Rollen habe ich aber auch Hammer und Keil
    parat, mit einem Drehspaltkeil und einen guten Bello gibt auch ein Zwiesel auf !!


    MFG
    Blumenstein

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