Preisfrage: Würdet Ihr aus diesem Bach trinken?

  • Stellt Euch vor Ihr kommt auf Tour an diesen kleinen Bach wie auf den 2 Fotos unterhalb zu sehen, man beachte die etwas zweifelhafte Farbe. Euer Trinkwasser ist bereits aufgebraucht und Ihr müsst dringend ergänzen. Würdet Ihr hier z.B. zur Fortsetzung einer mehrtägigen Wanderung Wasser entnehmen und trinken?


    Wasserqualität: Direkt aus Bach trinkbar?


    Wasserqualität: Direkt aus Bach trinkbar?


    Würdet Ihr das Wasser direkt nutzen und sofort trinken, nach einer anderen Wasserentnahmemöglichkeit Ausschau halten, zuätzliche Maßhnahmen ergreifen etc. Lasst es mich wissen und schreibt ein paar Zeilen zur Begründung bzw. mit Euren Überlegungen hierzu.


    ps: Zu gewinnen gibts leider nix, wie üblich bei großspurigen Ankündigungen ...

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    Tu eh nur so als würd ich mich auskennen, damit ich auch mitreden kann.
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    'Bushcraft' ist eine eingetragene Schutzmarke von Bushcraft USA LLC

  • Nur anhand der geposteten Bilder ist eine Entscheidung sehr schwer. Dafür müsste man natürlich das Umfeld genauer kennen oder beobachten. Die Farbe alleine ist jedenfalls kein Zeichen für eine gesundheitlich bedenkliche Verunreinigung und damit bin ich bei der Argumentation von Affenjunge.

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Kiesiger Untergrund, Huminstoffe im Wasser, moorig, fliessend, pH-Wert im sauren Bereich.... ohne einen Blick auf das Umland werfen zu können...
    Das Wasser in meinem See und in einigen Bächen die ich kenne sieht dunkler / schnutziger aus und sie haben trotzdem Trinkwasserqualität, von daher würde ich sagen es sollte relativ sauber d.h. sicher sein.

  • Kann mich bzgl. der Huminsäuren nur anschliessen.
    Habe das bei einem Bach, der direkt an einem Fichtenacker fliesst an dem gerade Holzeinschlag stattfand gesehen. Die Färbung des Wassers sah genau so aus. Einen anderen Grund konnte es dort nicht haben, es war weit ab von landwirtschaftlich genutzter Fläche, Ansiedlungen, ... eben im Wald. Habe das Wasser getrunken, schmeckte etwas herb was aber auch an der optisch-mentalen Beeinflussung gelegen haben kann. Hat mit gefühlt nicht geschadet.
    :drunk

  • Volle Zustimmung.


    Und zu wenige Informationen. Aber die Sande an der Seite sind nicht verfärbt, der Bach fließt schnell und hat keine Schaumkronen, es lagert sich nicht diverser "Unrat" an den Rändern ab, der Bach ist frei von Algen etc. Die Umgebung ist wichtig, wo der Bach ungefähr herkommt auch.


    Jetzt würde ich auf Geruch testen (Chemie riecht man schon denk ich), mal einen kleinen Schluck aus dem Wasserfilter probieren.


    Die Natur hat uns eigentlich die besten Sensoren mitgegeben für so was: Augen, Nase, Geschmackssinn.


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Könntet ihr das mit der Huminsäure bitte noch n bisschen genauer erklären!


    Als ich in Irland unterwegs war, hab ich auch Bäche gesehen, die so eine Färbung hatten, aber das kam vom Eisenoxid, welches aus dem Gestein ausgespült wurde...


    Wie kann man den Unterschied erkennen?


    Hat Huminsäurehaltiges Wasser einen bestimmten Geschmack oder Geruch und ab welcher Sättigung tötet es gefährliche Microorganismen ab...?


    Woran kann man die Sättigung erkennen?


    Kann es nicht auch sein, daß weiter Stromaufwärts eine rostige Tonne oder sowas im Wasser liegt...!?


    Wäre es nicht generell besser neben dem Bach ein Loch zu graben und das vorgefilterte Wasser zu trinken?


    Außerdem ist noch nicht erwähnt worden daß es eine chemische Wechselwirkung von Huminsäure und Chlor gibt, welche toxische Stoffe bildet!


    Ich hab zwar mal irgendwo gelesen, daß man Sumpfwasser an bestimmten Plätzen in der Nähe von Bäumen trinken kann, wegen der gelösten Tanine im Wasser, aber deswegen würde ich es noch lange nicht trinken...


    Es gibt also noch einiges Wissenwertes zu dem Thema zu wissen und das fehlt noch in diesem Faden...!



    Bis dann,
    JC

  • Erstmal Danke für die Antworten. Hier einige Ergänzungen:
    Die Gegend ist sehr waldreich, hauptsächlich Nadelwälder bzw. Nadelmischwald. Die Fichte ist der dominierende Baum, würde schätzen dass mehr als 50% der Fläche mit Wald bedeckt sind.
    Es hat keine Industrie und auch keinen Bergbau. In der Landwirtschaft dominiert Grünland mit Viehhaltung. Die Quelle ist von dem Platz wo die Fotos entstanden sind nur ca. ein paarhundert Meter entfernt und da ist sicherlich keine Jauchegrube dazwischen ;-).
    Sind überwiegend Urgesteinsböden mit Granit und Gneis. Obwohl der Boden sehr sandig ist, trifft man in Senken auch schon mal auf Morast. Die oft rostbraune Färbung der Steine deutet tatsächlich darauf hin dass in den Mineralien ein erhöhter Eisengehalt vorhanden ist.
    Zum Zeitpunkt der Aufnahmen hatte es bereits einige Stunden leicht geregnet mit einigen kräftigen Schauern zwischendurch.

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  • Hallo JC,
    Hab leider keine Bilder und ja, die war leider eingefasst - wenn auch nur mit Natursteinen ausgelegt ;-(.

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  • a) Eisenoxid wäre sicher eine Überlegung wert, das war auch meine erster Gedanke, aber aufgrund der Bilder und der doch recht starken Färbung würde ich trotzdem ehr auf Huminstoffe tippen. Nachträglich kam noch die Aussage das die Bilder nur wenige 100m nach der Quelle aufgenommen wurden was das auch bestätigen würde. Zur Oxidation benötigt es Sauerstoff und Zeit, und wo sollte der im Gestein herkommen. Die Kiesel sehen auch recht sauber aus und wenig rostig. (wäre das Eisenoxid wäre an der Quelle eine Eisenerzmine, bei der Konzentration würde sich das sogar in D lohnen)


    b) Du riechst und schmeckst ob es Huminstoffe sind, und du schmeckst es wenn es Eisenoxid ist.


    c) Es schmeckt und riecht torfig. Tappsis Aussage mit dem "herben" Geschmack kommt hin. Einfach mal einen Torfsack wässern und später auspressen. Durch die Huminstoffe hat das Wasser von sich aus einen tieferen pH-Wert den Bakterien etc. nicht unbedingt mögen. Was sich nicht entwickelt muss nicht abgetötet werden. Zur Desinfektion ist es sicher nicht geeignet.


    d) welche Sättigung? pH-Wert? Sättigung mit Huminstoffen? Es ist ja nicht nur Huminsäure, das sind Partikel usw.


    e) Schmarn, Mach aus deiner rostigen Tonne ein Stahlwerk oder eine vor sich hin rostende Flotte.


    f) naja, des Menschen glaube... du willst garnicht wissen was sich so alles im Uferbereich und im Schlick abgelagert hat. Bei jedem Hochwasser gehen die Wasserwerte in den Keller wegen dem Dreck der in der Vergangenheit in den Fluss eingeleitet wurde und wieder aufgewirbelt wird.....


    g) und wo soll da bitte Chlor herkommen, ist da ein Ablauf von einem Schwimmbad, oder ....?


    h )keine Ahnung, noch nie gehört


    i) wir hören in gespannter Ehrfurcht, lass uns an deiner Weisheit teilhaben. Was fehlt in diesem Faden?


    Gruss

  • @cormelius6:
    Speziell für Dich hier zwei Bilder von nicht eingefassten Quellen im Soonwald. Ich weiß leider nicht mehr wo es exakt war.


    Naturquelle-Soonwald-1


    Naturquelle-Soonwald-2


    Und hier mal zum Vergleich zu den Bildern von bugikraxn eine Quelle im Harz, ca. 15km östlich von Osterode, die stark eisenhaltig aus dem Boden kommt:


    EisenhaltigeQuelle


    Das Wasser selbst ist bei eisenhaltigkeit nur sehr schwach gefärbt, die charakteristische Farbe ist hptsl. auf dem Grund, hier den Steinen zu sehen, wo sich das Eisenoxid mit der Zeit ablagert.

  • Der Geruch von dem braunen Wasser war neutral, deutete nix auf irgendwelche Verunreinigungen hin. Der Geschmack war ebenfalls eher normal. Hat trotz der Farbe nicht irgendwie nach Moder etc. geschmeckt. Kann aber auch gut sein, dass sich aufgrund des Regens bereits etwas Oberflächenwasser dazugemischt hat.

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  • g) und wo soll da bitte Chlor herkommen, ist da ein Ablauf von einem Schwimmbad, oder ....?


    -> Ich dachte eher an die Wechselwirkung zwischen Wasseraufbereitungsmittel, die oft Chlor enthalten und huminsäurehaltigem Wasser...


    Wenn sich dabei Toxine bilden können, ist das sicherlich gut zu wissen...


    i) Es wird langsam... :)



    Bis dann,
    JC

  • Jetzt erinnere ich mich. Ich war mal in einer Höhle im Elbsandsteingebirge. Solche Höhlen bestehen meistens aus übereinander getürmten abgebrochenen Felskloppern von Zentimeter bis mehrere Meter Größe. Im Laufe der Jahrzehnte wachsen die Felsberge oben zu, es bildet sich eine dicke Humusschicht und da drauf wächst und gedeiht ein neuer Wald.
    In besagter Höhle tropfte es von der Decke. Das Wasser kam also von oben, mußte durch den Waldboden. Das Wasser war klar, geruchsfrei, bissel sandig. Aber der Geschmack war sauer oder wenn man so will "humusartig". Da hilft der Filter nicht (vielleicht hilft Aktivkohle, werds demnächst probieren). Abkochen war ganz bestimmt nicht notwendig. Und meiner Verdauung gings nach dem Genuß von insgesamt 3 Litern dieses Wassers auch bestens.


    Also, wo Huninsäure drin ist, das schmeckt säuerlich bis sauer, ph-Wert ist leicht im sauren Bereich (auch das werde ich testen). Färbung kann, muß aber nicht sein.


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
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    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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