Unterirdisches Shelter

  • Hallo Liebe Bushcrafter!
    Ich bin zur zeit recht wenig im Wäldle unterwegs. Sei es durch die Geburt meines Kindes oder durch die viele Arbeit. Aber der Stress hat sich gelichtet und ich wollte mir gerne ein Projekt für die nächste Zeit suchen. Ich dachte also drüber nach und erinnerte mich daran, dass ich vor Jahren schon mal einen Bericht im TV gesehen hatte, wo ein Mann mitten im Wald (Schwarzwald wenn ich mich nicht Irre) eine Unterirdische Behausung gebaut hatte die man einige Jahre nicht entdeckt hatte. Nur durch ein dummen Zufall stolperte einer dann über seinen Schornstein und wurde somit des Waldes verwiesen. Ich muss schon sagen, die Behausung war extrem Anständig gebaut und sah wirklich gemütlich aus. Nun weiß ich nicht ob es die mitten in der Natur schlafenden (:D) hier interessiert. Aber ich würde gerne ein Ähnliches Projekt starten. Nur eben nicht drinnen wohnen. Einfach aus Lust und um zu sehen ob ich es mit meinen eigenen Händen vollbracht kriege. Die Zeit soll dabei keine Rolle spielen.Ich mache es einfach weiter wie ich Lust und Zeit habe.Eher lege ich wert auf die Ertüchtigung und die nähe zur Natur. Natürlich würde ich gerne ein Schönes Bettchen darin haben und die ein oder andere Nacht darin beziehungsweise im Wald verbringen.
    So stellen sich mir doch gleich ein paar Fragen!
    1. Wie befestigt man das ganze bzw stabilisiert man es? Habe da an große Äste verzapfen und ein Gerüst innen bauen gedacht.
    2. Wie bekomme ich es hin das mir das Wasser darin nicht bis zu den Ohren steht? Meine Idee war dein Eingangsbereich tiefer zu graben als das Shelter und den boden des Shelters (mit Ästen gleichmäßig ausgelegt und mit Sand verfugt) abschüssig zum Eingang hin anzulegen


    Freue mich auf rege Konversation.
    Und um die ganzen Rechtlichen Kommentare zu unterbinden: Privatgrundstück :eek
    LG ICH

  • Als erstes Bedenke wie der Boden beschaffen ist, ist er sandig und leicht wird es schwierig ohne Bretter ein Dach bzw. eine Decke zu errichten,
    Ist der Boden lehmig wird er bei nach Regenschauern sehr schwer werden, da herrscht dann Lebensgefahr.
    Eine Konstruktion wie du sie planst ist ein Projekt was sich schon stark an das Schützenstellung bauen anlehnt, zumindest kann man auf einige hilfreiche Tipps
    des Militärs aufbauen. Ein guter Ratgeber ist da sicher ,,der Reibert " (scherzhaft auch die Bibel des deutschen Soldaten genannt) wo zu solchen Projekten
    auch Beschreibungen verfasst wurden. Und wenn Zeit nicht das Problem ist, und du sicherstellen kannst das außer dir niemand dein ,,Shelter" finden kann, wünsch
    Ich viel Spaß beim fleißigen buddeln. Trag Sorge dafür das dass Loch das du gräbst nicht zur Falle für dich und andere wird.


    LG der Blumenstein


    PS : Gratulation zum Nachwuchs

  • Ich denke das Wichtigste ist die Belüftung. Diverse Kriminalfälle der Vergangenheit endeten damit, dass Entführte in ihren Erdgruben, in denen Sie gefangen und versteckt wurden, erstickten. Ich erinnere mich an einen Fall eines entführten Bundeswehr-Soldaten der trotz Ofenrohr als Atemloch erstickte. Wie Blumenstein schon sagte, lass die Grube nicht dein Grab werden.


    Sinn macht es wahrscheinlich den Platz im Winter aus zu suchen. Dann siehst du wo kein Wasser steht.


    Zur Sicherung kann ich nichts sagen meine Erdbehausungen in den Kinder-Tagen waren damals Brusttief, das ging auch ohne.

  • Hallo,


    mit ein paar Ästchen als Abstützung erreichst du nichts.
    Oben an der Decke müssen min. 5cm dicke Bohlen und im Abstand von 60cm
    sollten Oberarmdicke Stützen rechts und links im Gang stehen.
    Willst du gar einen Raum haben, sollten die Deckenbalken unter den Bohlen
    auch Oberschenkeldick sein.
    Ein Kubikmeter Erde, das ist nicht viel, 2,5mx1mx0,5m wiegt mindesten 3,0Tonnen!!
    Das wäre die Liegefläche deines Bettes.
    Da ist nicht mit zu spassen.
    Instabiler wird das Ganze noch bei Regen.
    Gute Belüftung wegen Kohlendioxid ist auch wichtig.


    Gruss
    Konrad

  • Hallo,
    es kann sein, dass ich mich irre, aber: Die meisten Erd-Hütten sind nur halb eingegraben. Ich denke das hat seinen Grund, neben der Arbeitsersparnis auch darin, dass nicht so viel Druck auf die Aussenwände kommt.
    Gruss
    Albbär

  • Ich halte das statisch auch für sehr schwierig und vor allem gefährlich. Gehen tut es sicher, aber ich bin kein Fachmann für Erdbau / Bergbau und wüsste nicht, auf was man in welchem Untergrund achten muss. Wie schon gesagt, bei Niederschlag erhöht sich durch das Wasser das Gewicht über der Behausung nochmal ein gutes Stück.
    Würde auch eher zum Vorschlag vom Albbär greifen, das Ding ca. 1 - 1,5m tief im Boden eingraben und dann das Dach drüber selber bauen, nur mit Holz und Begrünung, ohne Erde. Die Seitenwände natürlich trotzdem abfangen.

  • Ich würde auch zu einem Grubenhaus neigen.
    Das Dach nur nicht so hochgezogen und die Wände mit Balken oder starken Bretter abstützen.
    So ähnlich wie hier https://de.wikipedia.org/wiki/Grubenhaus .
    Das Wasser vom Dach über einen Graben weg vom Haus zu eine Sikkergrube Leiten das du dann auch gleich als Trinkwasser oder sonstwas nehmen kannst.
    Nur meine Neigung muß ja nicht Deine sein ;)


    LG

  • Warum sowas bauen, wenn es die Natur bietet? Da du aus Sachsen bist, ist es nicht so weit bis zum Elbsandsteingebirge. Da gibts sogenannte Boofen, also Pennplätze unter Felsvorsprüngen. Sind sicher, trocken und die Natur ist drumrum. Oder du machst es wie ich und verkriechst dich in eine der dort vorhandenen Höhlen und pennst drin. Ein Supererlebnis!


    Oder schaue mal nach der Falkenhöhle auf dem Pfaffenstein. Das ist ein natürliches Iglu aus Stein, vielleicht 4 Meter im Durchmesser. Herrlich da drin und dann erst morgends die Aussicht! :)


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • ...schonmal für die viele Zuschriften. Ich merk schon dem ein oder anderen kann der Gedanke gefallen.
    Ich nehme natürlich den Sicherheitsaspekt sehr ernst! So kommt mir meine Aussage mit den Ästen natürlich etwas doof vor :D
    Ich werde mir wohl ein Paar Balken und Bohen besorgen um da ganze sicherer zu Bauen. Soll ja auch ne Weile halten. Übrigens bin ich bei dem Projekt nicht alleine. Mein Bruder hilft mir jetzt dabei. :dance

    Blumenstein: Danke für den Tipp. War zwei Jahre bei der Bundeswehr und habe so einige Stellungen Ausgebaut. Sogar mal ein ganzes Labyrinth. Also bin ich da nicht ganz unerfahren. Da haben wir auch dickere Stämme genommen als Dach.


    benbushcraft: Natürlich ist das "Shelter" gut zu belüften. Habe ein Plastikrohr liegen und Überlege einen Lüfter einzubauen der Luft in die Grube bläst....überlege mir da noch was schönes


    Konrad: Danke das du dir so Sorgen um mein Wohlbefinden machst ;)


    @ Steve + Ranger: Ich denke das entspricht nicht meinen Vorstellungen. Ich möchte es langsam und schritt für schritt bauen. Sehen wie es entsteht. Das es am ende nicht so Easy wird wie ich mir das anfangs vorgestellt habe dachte ich mir schon :piek


    Sel: Höhlen sind auch nicht übel. Werde mir deinen Tipp mal im Hinterkopf behalten. Bin Schon sehr oft im Elbsandsteingebirge gewesen und habe dort tolle Wanderungen gemacht.


    Für viel weitere Ideen und Anregungen, zb zwecks Belüftung, bin ich sehr offen. Unser Werkzeuge sind übrigens nur Beile und Klappspaten ;)
    LG ICH

  • 1. Ich glaube nicht, das da was draus wird... als frisch gebackener Papa, ich will dir ja nicht die Illusionen rauben, wirst du kaum Zeit dafür haben ;)


    2: Ohne die genaue Beschaffenheit des Geländes zu kennen sind Empfehlungen schwierig. Bei Hanglage würde es sich anbieten diesen zu nutzen. Man gräbt einen Einschnitt in den Hang, stabilisiert die Seiten und die Rückwand mit Stämmen oder Drahtgitterkörben. Dach drauf, 10 cm Edre drüber... in diesem Zusammenhang schau dir mal die Bauweisen dür begrünte Dächer an.


    3. Prinzip Grubenhaus, 1-1,2m tief ausheben, Wände abstützen, 2 Sperrholzplatten für den Aussenbereich als Dach (natürlich entsprechend sicher kostruiert. Dachpappe (oder was weiss ich was es bei euch im Baumarkt günstig gibt). Ein bischen Erde auf die Seiten des Daches...


    4. Schema Nissenhütte, 6mm Sperrholzplatten für den Aussenbereich, unten einen Rahmen, Platten biegen und entsprechend unterstützen. Habe ich mehrfach so gesehen, geht recht gut. Erde auf die Seiten....


    5. Nach Prepper Art, man nehme einen Zisterne 2,5m^3 etc., gräbt die ein, Belüftung nicht vergessen...


    Alles eine Frage der gewünschten Grösse, des Geländes usw.
    Solltest du wieder erwarten doch Zeit für das Projekt haben, wünsche ich viel Spass.

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