Neuer Ausrütungsgegenstand: Der Pedduk

  • Hallo Freunde,


    nach längerer Zeit ist nun endlich wieder ein neues und, wie ich meine, innovatives, Ausrüstungsstück auf den Markt gekommen. Habe es heute erst gefunden und freue mich schon ihn auszuprobieren: Den Padduk. :tarp


    Macht wirklich Sinn, wie ich finde. Ich bin überzeugter Hängematten Bushi und schleppe daher immer zusätzlich einen Poncho (Gruss an Grimmbold an dieser Stelle ;-)) und ein Tarp mit. Zusätzlich oft noch ein 2. Tarp fürs Lager oder die Ausrüstung (man wills ja bequem und trocken haben...)
    Ich denke, dass ich hier einen Ausrüstungsgegenstand sparen kann.


    https://www.youtube.com/watch?v=44FBSRzuiUg&feature=youtu.be


    Mich würde Eure Meinung interessieren, wie seht ihr das Teil? Den Padduk kann man für 120€ bei http://www.pedduk.de bestellen


    Gruss
    Markus

    Wer glaubt, daß ein Projektleiter Projekte leitet, der glaubt auch, daß ein Zitronenfalter Zitronen faltet.

  • Damit hätte ich das Problem eben mit der Doppelfunktion des Ponchos. Ist dieser bei Regen als Schlafsetup verbaut, habe ich keinen Regenschutz mehr ausserhald des Schlafsackes. Im Lager rumlaufen, Pipi machen gehen, ... entweder werde ich nass oder ich brauche einen zusätzlichen Regenschutz. Für mich ist Poncho plus Tarp zur Einzelverwendung praktischer und kaum schwerer. Deshalb verwende ich auch keinen Ponchotarp.

  • Der Poncho ist 2x2,2 m und wird per Zipper an das Anbauteil dran gemacht, dass auch 1x2,2 m ist plus die Dreiecke.


    Es wird noch ein Video kommen, wo ich den Poncho anhabe und das Anbauteil wie eine Dackelgarage aufbaue - quasi in vorgestelltem Regenschauer.... ich kann sogar den Poncho anhaben und ihn dann an das Anbauteil dranzippen und trocken bleiben. In der Aufbauvariante habe ich dann ein 3x2,2 m Dach mit den Dreiecken als seitlichen Wind- und Regenschutz.


    Steckt viel Hirnschmalz und Ideen drin - ist ganz sicher ein one-for-all Teil, aber schaut`s Euch einfach an. Es kommen die Tage noch mehr Videos


    Mankei: Werde nächste Woche mal mit Hammock rausgehen ud alles durchchecken. Man kann ja das Ponchoteil wie einen Quilt drunter oder drumherum zippen, oder als Tarp mit dem Anbauteil bis auf den Boden - oder umgedreht das Anbauteil oben über Ridgeline, die Dreiecke zu zippen wie Winter Tarp etc. etc.


    Da werde ich noch was bringen... :)

  • Hi,
    ich sehe da einfach die vielen Möglichkeiten. Klar, NUR auf das eine Teil verlassen könnte blöd sein, aber schauts mal auf der HP des Händlers...
    Biwaksack....Underblanket..Ansitzsack...


    Ob das alles so funktioniert, weiss ich natürlich nicht, aber vorstellen kann ichs mir. Und mal ehrlich: das Material find ich nicht blöd.

  • Interessantes Konzept. Mehr auch nicht. Solche "all in one"-Varianten haben aus meiner Sicht immer den Nachteil, dass sie alles ein wenig können, auf der anderen Seite aber nichts perfekt. In der BC-Szene wird das System mit Sicherheit seine Käufer finden (siehe Nachbarforum und ein paar Facebook-Gruppen). Für eine Kurztour oder ein Wochenende bei nicht zu schlechtem Wetter vielleicht gar nicht so übel. Den Preis finde ich für das Gebotene eigentlich in Ordnung. Ich bleibe aber im Bedarfsfall bei einem 800g-Leichtzelt (vollkommen regendicht, luftig und mückensicher) und einem Leichtponcho. Unter Umständen (erwartete Witterungsbedingungen, geplantes Reiseziel, persönliches Komfortbedürfnis für die jeweile Tour oder das Camp) auch mit schwerer Unterkunft und kompletter Gore-Wetterschutzkleidung. Den Hauptnachteil sehe ich darin, dass der Poncho Teil der nächtlichen Unterkunft ist. Aufbau / Abbau bei Regen (also mit nassen Klamotten) und für die kleine oder große Notdurft wird es auch nass. Ich habe in der Vergangenheit auch schon mit Konzepten rumexperimentiert wie dem Fjellduken. Nett und für den eigentlichen Verwendungszeck (Notgedöns im nordischen Wald- und Bergland) perfekt. Als dauernd zu gebrauchende Regenschutzkleidung oder Unterkunft aber sowas fürn Arsch! Der Pedduk erscheint mir als eine Art "Erweiterung" des Fjellduken-Prinzips. Notlösung mit etwas mehr Variablität. Warum ich aber bei einer Notlösung einen Boden brauche und warum ich das Ding mit Reißverschlüssen komplett zumachen kann, erschließt sich mir nicht. Stelle mir das Teil gerade auf einer WE-Tour vor, die Freunde von mir gerade machen (ich aber arbeitsbedingt fernbleiben musste). Sehr warm, hohe Regen und Gewitterwahrscheinlichkeit, See- und Flußnähe, wenns nicht regnet alles an Stechviechern was man sich vorstellen kann. Beim Marschieren im Regen ist das Teil als Poncho einfach zu wenig luftdurchlässig. Beim Aufbau der Unterkunft wird man im Regen nass. Abends muss man sich in die wenig luftdurchlässige Unterkunft verkriechen. Reißverschlüsse zu, keine Mücken, aber dafür Kondenswasser ohne Ende (da kann in Videos noch so sehr geworben werden, dass sich die Kondensproblematik in Grenzen hält - Physik bleibt Physik). Naja - das war meine kurze Meinungsäußerung. Es wird mit Sicherheit gänzlich andere Meinungen geben. Und am Ende muss jeder für sich selber entscheiden, was man gerne nutzen möchte.


    Gruß Guido

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • @Guido: Du hast im Grunde recht mit fast allen Punkten...!


    Ursprünglich kamen Ideen zu wärme-reflektierenden Stoffen, den skandinavischen Biwak-Zelten, die für Lagerfeuer ausgelegt sind, dem Baker Tent u.ä.


    Die Aufbauvarianten sind unendlich - das Dreieckszelt im ersten Teil ist selbst für mich nur die WC-Lösung - ich lasse viel lieber die Front offen.
    Außerdem habe ich diverse UL-Moskitonetze, die ich da einhängen kann.


    Und den Boden am Boden zu haben, ist auch nur für kältere Tage geplant. Ansonsten würde ich das Bodenteil als Rückwand mit Seiten-Windschutz nehmen, und kann tolle Dachvarianten wählen.


    Aber es kann und soll nicht alle ansprechen. Wenn jemand wie Du z.B. viel Geld ausgibt für den Komfort und die Qualität eines 800g-Leichtzeltes mit allem drum und dran + Poncho... top!


    Ich wollte immer flexibler sein und mehr "draußen"... also habe ich mehr als Tarp- und Bivi-Fraktion gedacht, die "Gras riechen" will, oder vorm Feuer sitzen.


    Dass der Hochgebirgswanderer oder UL'er was auszusetzen hat, habe ich erwartet.


    Der PEDDUK ist sozusagen wie ein sehr gutes Multitool - kann einiges ersetzen, aber nicht alles gleichwertig gut... kann vieles, manches nicht gleichzeitig, einiges sehr gut!

  • Die Anlehnung an den Fjellducken ist nicht zu übersehen. Oder sagen wir die Idee des Fjellduken weiter entwickelt.
    Der Fjellduken hat ein Problem und das sind die Reissverschlüsse. Schade, dass sie beim Pedduk auch nicht dicht sind.


    Wenn man es, so wie im Video aufstellt, also die Variante die am meisten Schutz bietet sollten die Reissverschlüsse abgedeckt sein.
    Zum Beispiel in dem die Reissverschlussseite am Poncho etwa 15 cm nach innen versetzt sind. So wären sie unter Dach.


    Als Biwaksack Alternative finde ich den Pedduk an sich als sehr gelungen. Nach meinem Geschmack wäre mir 2,5 Meter Länge lieber.


    Gruss
    draussen

  • Ich habe mir das Teil nun auch mal angesehen. Für mich wäre es nicht interessant. Gewicht und so, alles stimmt. Das was Guido schreibt hat aber Hand und Fuß!
    Ich möchte wirklich nicht so ein Teil im Regen aufbauen müssen. Wird nachher ne feuchte Nacht... :lol Die Unterlage ist logischerweise aus demselben Stoff. Da wird jeder kleine Dorn oder ein spitzes Steinchen zum Durchstecher. Und diese Eigenschaft ist für mich die, die mir am meisten im Magen liegt. Ich muß also unbedingt noch eine Unterlage (Baumarktplane) mitnehmen. So langsam füllt sich der Rucksack und ich bin dann dort, wo ich vorher schon war bei Gewicht und Volumen. Außer beim Preis, der ist logischerweise ein ganzes Stück höher als Biwak und Tarp (oder Poncho) zusammen, bei etwa gleichem Material.


    Konsequenz für mich: Ich bleibe bei Poncho und Biwaksack (dem ich sogar noch eine Unterlage spendiere). Habe damit Wasserdichtheit, ist in Sekunden aufgebaut, braucht keinerlei Befestigungsbäume. Nachteil ist natürlich das man im Biwaksack nicht sitzen kann ;) (also kann man schon, mit dem Sack zusammen, aber es ist halt eng). Spanne ich den Poncho als Tarp auf, habe ich meinen trockenen Sitzplatz, soweit wenigstens ein Baum genutzt werden kann. Mein Biwak liegt an der Seite, der nimmt mir keinen Platz unterm Poncho-Tarp weg, auch bei Regen, ist dem Biwaksack völlig egal.


    Ach so, und kein Parkranger kommt bei meiner Kombi auf die Idee ich könnte da ein verbotenes Zelt aufbauen :unschuld


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Es hat was, aber es ist weder Fisch noch Fleisch....


    chinerik, ich schätze dich, und das ist aus meinem Munde schon als grosses Lob zu verstehen. Interessanter Ansatz.... aber


    zum Vergleich, skandinavische Biwakzelte mit wärme reflektierendem Stoff:
    http://finn-savotta.fi/en/tuotteet/pena-lean-to/ (grosser Vorteil, Mückennetz)
    http://finn-savotta.fi/en/tuotteet/loue-lean-to/ (im Winter sehr gut)
    die beiden kenne ich, sind ganz brauchbar, beide um die 80.-. Real haben sie etwa 900g, das ist aber ehr akademischer Natur. Innerhalb von Sekunden aufgebaut und für mehr als eine Person geeignet.


    Die Kombination von Poncho und Tarp/Zelt ... das sehe ich so wie smeagol, was hilft mir ein Poncho wenn ich ihn nicht nutzen kann weil er im Tarp verbaut ist. Für mich heisst das doppelter Regenschutz. Als Notzelt aufgebeut ist es auch nicht besser als ein Biwaksack, d.h. der Rest wird nass.
    Mein "Notzelt" hat übrigens auch 800g und ist aus einer Zeit als es Ul noch nicht gab. Mückennetz incl., kostete damals und auch heute noch 25.- (noname Marke, bei mir steht Freetime drauf, habe inzwischen das 3.davon - in 20 Jahren).
    Das schlimmste ist aber in meinen Augen der Reissverschluss/die Reissverschlüsse. Sie mögen dicht sein, oder auch nicht, sie können belastbar sein, oder auch nicht, bekommt ein Reissverschluss eine Macke ist das ganze Ding beim Teufel oder man darf die Nähmaschiene rausholen, wobei dann die Frage ist wie gut/schlecht sich der Stoff nähen lässt.
    Egal wie du die Konstruktion aufbaust, die Reissverschlüsse werden bei jedem Windstoss belastet. Oben erwähntes Billigzelt hält das auch ein paar Nächte bei Windstärke 10 vor dem Deich aus, bei deinem Pedduk wäre ich mir da nicht so sicher. Jeder Windstoss, selbst bei schwachem Wind ist ein Schlag auf den Reissverschluss. In wie gut die Beschichtung die Dehnung des Stoffes tolleriert....
    Kurzum, ein Tarp und Poncho für gutes Wetter.


    Jeder weis wie sehr man unter einem Poncho schwitzt, und das obwohl er oft besser belüftet ist als eine Gummitex-Jacke. Dann kommt noch die wärmereflektierende Schicht dazu, und man hat eine Sauna. Die Reflexionsschicht wird bei der Nutzung als Poncho dauerhaft durch Reibung belastet. Ob die Beschichtung das aushält? Als Überwurf bei Pausen geht das sicher, aber auf dem Weg....
    Der Poncho ist auch relativ kurz, wie an dir sichtbar wurde, was auch nur Nachteile hat. Ein Poncho sollte so lang sein das man nicht zusätzlich eine Regenhose braucht. Gummistiefel oder Gamaschen sollten dann reichen.


    ..... (ich habe da noch ein paar Punkte, aber es soll ja nicht in ein bashing ausarten)


    Trotz allem ein interessantes Konzept, ich wünsche dir viel Erfolg damit, aber für mich nicht geeignet. Du hast versucht die eierlegende Wollmichsau zu entwickeln, aber wie es bei den meissten Züchtungen eben ist, es gibt Abschläge bei den Einzelanwendungen.


    Viel Erfolg



    P,s,: Wo ist die Kopfhaube? Egal welchen Hut man hat, zum Schluss läuft es am Hals runter.

  • Ich versuche mal runterzubrechen:


    Der PEDDUK ist mit Anbauteil gesamt 3x2,2 m - also schon eine gescheite Tarp-Größe, zumindest größer als die meisten Basha z.B.
    Deswegen wundere ich mich über die Vergeiche mit Poncho + Bivi u.ä.


    Neben einer einfachen Tarp-Funktion KANN ich, wenn ich will oder es die Umstände sinnvoll erscheinen lassen:


    1. Das Anbauteil als 2,2x1m "Dackelgarage" oder lean-to mit Seitenteilen aufstellen und


    a) mich in den Poncho als Bivi reinlegen

    b) das Poncho Tarp dranzippen und nach oben, unten vorne-unten, an einen Baum, Stangen... Tarp-Shelter einfach errichten (wie andere Tarp-Set-up auch), die aber einen "eingebauten" Seiten-Windschutz am Schlafplatz haben


    zu a) ist eigentlich selbstredend, dass man da die Bodenbeschaffenheit beachtet, säubert, Isomatte drunter o.ä. - oder wer legt sich mit seinem Biwaksack in die Dornen!?
    zu b) alles was ein Tarp auch kann mit einem Zusatznutzen, über die sich viele beim "Tarpen" den Kopf zerbrechen (Wind- oder Regenschutz seitlich... wo der Wind ja optimalerweise von der Seite kommen soll)


    2. Das Anbauteil als Boden nutzen, die Dreiecke als Seitenwände hochstellen (wie im Video).
    Das geschlossene Dreieckszelt ist für mich persönlich eine Winter-Variante (noch nicht mal eine eine Regen-Variante! Was machen denn die Tarper im Regen???)
    Aus diesem Aufbau kann ich die Front hochklappen - was übrigens sehr viele namhafte UL Hersteller auch bei diversen Modellen realisiert haben...


    Durch die Seitenwände/Dreiecke habe ich dann eine Art Baker Tent - man könnte das mit jedem beliebigen Tarp so aufbauen, aber hätte keinen Schutz von der Seite.
    Die skandinavischen Loue sind im Grunde auch nur Baker Tents mit Reflex-Stoff, evtl. eingebautem Moskitonetz.
    Richtig, aber was können die Teile dann noch? Wie schütze ich denn da den Boden? Wie verhindere ich Kondensation?


    Wie stelle ich das auf? Wie stelle ich ein UL Tarptent auf? Ein Tarp?
    Dafür muss ich auch Stangen aufstellen oder in die Bäume abspannen.


    Im Regen: Ich gehe nie ohne wetterfeste Kleidung raus - ein Poncho ist für mich ein Schutz, um bei strömendem Regen alles einfach abdecken zu können, drüberwerfen und weiterlaufen.


    In dieser Situation lege ich ja nicht das Bodenteil in den Regen... da baue ich die Dackelgarage auf,
    a) zippe UNTER dem Poncho selbigen dran und spanne auf (woran auch immer - Wanderstöcke, Tarpstangen, Bäume - wie andere Zelte und Tarps auch) oder
    b) leg mich im Biwaksack drunter (natürlich nachdem ich den Boden gereinigt habe oder auf Isomatte)


    Das Argument, den Poncho nicht als Shelter verwenden zu können, wenn es regnet, trifft auch auf alle zu mit Bivi und Poncho (es sei denn Bivi-Tent, ganz geschlossen - aber Gewicht?)


    Im Grunde widerlegt sich jedes scheinbare KO-Kriterium selbst... und kristallisiert sich lediglich in Grundsatz-Fragen:
    Will ich ein flexibles, modulares Set-Up?
    Will ich spontan entscheiden, wie ich lagere - je nach Boden, Umgebung, Wetter, Gesellschaft usw.?
    Oder will ich meine fixen 2 - 3 Ausrüstungsteile mit vorgegebenem Set-up und bin happy? (Was anderes kann ich dann ja auch nicht)


    Ich habe selbst mehrere Tarp-Tents, Lavvu, Bivi, Tarps, einen Fjelldukken, Ponchos... und ich wollte immer schon ein Teil, wo ich Optionen habe - und gleichzeitig ein paar Nachteile und Komplikationen von z.B. Tarp-Set-ups vermeiden kann.
    Oder die Enge eines UL Tarp-Tents, oder die Trostlosigkeit eines Bivi-Kondoms...


    Nicht mehr, aber auch nicht weniger habe ich mir dabei gedacht.

  • Gut, ok. Nein, dein Teil will hier keiner schlecht machen. Es soll vielmehr konstruktive Kritik sein.


    Bleiben drei Argumente, die physikalischen Bedingungen gehorchen:


    1.
    Der Unterbodenschutz kann nicht funktionieren, dazu ist das Gewebe zu dünn. Allerdings reicht eine Baumarktplane aus, die man zusätzlich mitnimmt. Kostet fast nix, wiegt fast nix. Nur dann ist der Sinn eines integrierten Bodens recht zweifelhaft. Mückenschutz kann man anbauen (Moskitonetz).


    2.
    Das Kondenswasser bildet sich auf jeden Fall, macht man rundum dicht. Dann schwimmt man unter Umständen im eigenen Saft. Ist ein fast unlösbares Materialproblem (Preis etc.) und so eben vorhanden.


    3.
    Der Aufbau ist an Hilfsmittel gebunden, Festigkeit bei starkem Wind ist nicht gegeben oder mit einigem Aufwand verbunden.


    Zum Vergleich das Tarp/Poncho mit Biwak.


    zu 1.
    Den Unterboden nimmt man sowieso mit, schon um seinen Biwaksack zu schonen. Der Biwak ist rundum dicht, es bedarf keinem Dach drüber. Für die Ausrüstung ist das Tarp/Poncho schnell aufgespannt, incl. seitlichem Schutz. Mückenschutz beim Biwak ist bauartbedingt integriert oder einfach zu installieren.


    zu 2.
    Entfällt beim Biwaksack, sofern er aus atmungsaktivem Gewebe besteht.


    zu 3.
    Der Aufbau ist bei Tarp/Poncho ebenfalls nur mit Hilfsmitteln möglich, jedoch beschränkt sich das auf einfaches Abspannen. Bei halbwegs durchdachtem Aufbau ist die Sache sturmfest. Beim Biwaksack entfallen Hilfsmittel zum Aufbau, wetterfest ist er sowieso.


    Fazit (zumindest in meinen Augen):
    Die Idee ist super! Die Ausführung professionell. Der Preis ist angemessen, mit Biwak und Tarp/Poncho liegt man in derselben Klasse. Vorteil ist eindeutig der zeltähnliche Aufbau (wir lassen mal gesetzliche Vorgaben dafür außer Acht). Auf Grund der vielen Möglichkeiten des Aufbaus und der damit verbundenen Zipperei ist der Reißverschluß das anfälligste Bauteil, welches obendrein sowieso nicht als sicher gilt (Sand, Gras, Stoff dazwischen, falsche Anwendung - das wars dann). Hier könnte man durchaus sich mit Ösen oder Druckknöpfen helfen. Damit ist das Problem Kondenswasser auch aus der Welt, jedoch leidet ganz wenig die Regenfestigkeit.


    Für MEINE Ubernachtungen ist das Teil völlig untauglich (Punkte Befestigung, Bodenschutz, Kondenswasser). Das hat aber nichts zu sagen.
    Für Leute die ein Zelt nicht mitschleppen wollen oder weil das Zelten strengstens verboten ist, mag das Teil eine Lösung sein. Der flexible Aufbau ist toll, je nachdem was man sich vorstellt. Wichtig ist ein Gedanke: Man vergleiche den Preis und das Gewicht mit den Ausgaben und dem Gewicht für gleichwertige andere Hilfsmittel aus gleichem Material in Bezug auf das, was man mit den Teilen machen kann.


    LG Sel


    Edit: Nach einiger Überlegung: Wenn statt den Zippern an den richtigen Stellen ordentliche Druckknöpfe sind, die nicht zu weit auseinanderliegen (10cm), dann finde ich schon ein wenig Gefallen an der Lösung! Unterboden würde ich nicht nutzen, egal jetzt.

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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    Einmal editiert, zuletzt von Sel ()

  • Ich sehe das genau so wie Erik. Für mich stellt sich immer noch die Frage, wie regendicht sind die Reissverschlüsse oder deren Abdeckung?
    Beim Fjellduk tropft es rein bei den Ärmelreissverschlüssen wenn man eine Dackelgarage daraus macht. Weil sie nicht optimal abgedeckt sind. An sich sind ja moderne Reissverschlüsse unkompliziert und haltbar sofern man nicht in die Wüste geht damit, aber nicht Regendicht.


    Zum etwas Aufstellen braucht man immer Hilfsmittel, das kann ja wohl kein KO Argument sein.
    KO Argumente sind eh doof, sie verhindern Lösungen. ;)


    Kondenswasser ist ein komplexes Thema und hängt von vielen Faktoren die man nicht beeinflussen kann ab. Da kann man nicht einfach sagen gut oder weniger gut.


    Das Pedduk ist eine gute und sinnvolle Weiterentwicklung des einfachen Tarp. Aus meiner Sicht die beste die ich gesehen habe bis jetzt.


    Gruss
    draussen

  • Sel: Die Argumente sind vollkommen in Ordnung und sehr hilfreich :winken


    zu 1. das ist ja auch gar kein "Unterbodenschutz", sondern das Anbauteil, das auch als reflektierende Schicht / Isolierung auf dem Boden sein kann.


    Genauso müsste ich aber auch bei jedem Bivi, Tarptent oder unter einer selbst aufblasbaren Iso argumentieren... (Es gibt natürlich welche mit heavy-duty-Boden - was sich aber in Gewicht und/oder Preis niederschlägt.)


    All meine teuren Tarpzelte mit Moskito-Tyvek-Innenzelten... sind beileibe nicht stabiler auf dem Boden, schon gar nicht wasserdichter als der PEDDUK!
    Benutze ich da einen zusätzlichen Unterbodenschutz? Ich nicht, mir ist noch keins kaputt gegangen.


    Aber diese Aspekte haben auch was mit der Art der Tour, dem Terrain und Zeit zu tun... zugegeben.
    Als Tourengeher z.B. hat man andere Prioritäten und auch Risiken zu berücksichtigen als ein Bushcrafter im heimischen Wald. :bamm


    Ich sehe da überhaupt den Grund für das viele Bashing: Viele schauen nicht wirklich auf die Funktion, sondern wie ihr eigener Status Quo ist.
    Eine 500-EUR UL Komplett-Biwak-Ausrüstung angeschafft und super zurfrieden damit auf Tour - ist doch wunderbar!
    Aber was hat das mit den vielfältigen Optionen bei dem Konzept hier zu tun?


    Es argumentiert ja auch niemand in dem fantastischen Tarp-Set-Up Faden hier im BCP, dass man lieber im doppelwandigen Zelt liegt wegen Kondensation, Mücken, Wind und dem Gekrabbel auf dem Boden... :batch


    zu 2. Kondenswasser-Problem ist exakt gleich bei allen wasserdichten Materialien - wenn ich mich nicht täusche, bei silikonisierten Stoffen sogar noch mehr!
    Was heißt das? Wenn ich in der Übergangszeit in meinem Sil-Nylon Tarptent-Schlauch liege - egal ob mit oder ohne Moskito-Innenzelt - schlägt massiv Kondenswasser an den Innenseiten an. Und das auch schon ohne meine verschwitzte Wenigkeit drin liegend. Nur durch die Bodenfeuchtigkeit.


    In einem solchen Fall war ich normalerweise so vorbereitet, dass ich entweder unter offenem Tarp im Bivi pennte - denn dann wurde ich wenigstens nicht in meinem engen Kondom ertränkt.
    Wenn ich den PEDDUK als Baker Tent verwende in so einer Situation, habe ich vom Boden her Wasserdichtigkeit (ob mit oder ohne "Unterbodenschutz") und ich bin nicht von Kondenswasser-überfluteten Wänden eingeschlossen.


    zu 3. Ist an Hilfsmittel gebunden - UND ZWAR wie beim Poncho zum "einfachen Abspannen".
    Ich kann ja mit 2 Heringen die Dackelgarage am Boden befestigen, Tarp dranmachen und an den 2 Ecken irgendwo und irgendwie abspannen (an Bäumen ohne weitere Heringe, nur mit 2 Schnüren - oder mit 2 Trekkingstöcken z.B. über Schnur und 2 weiteren Heringen)
    Ist das mehr Hilfsmittel als beim Poncho?


    Auch das Baker Tent kann ich mit 2 Trekking- oder ähnlichen Stöcken und 6 - 8 Heringen aufbauen (4 im Boden, 2 um die Trekkingstöcke abzuspannen, an die Bäume oder 2 weitere Heringe, um die offene Front zum Boden zu spannen)


    Es war bis jetzt gerade mal ein Film mit einer Aufbauvariante. Weitere kommen demnächst.


    Ich werde die Tage auch lieber ein paar Bilder von Biwaks zeigen in diversen Varianten, damit sich das nicht in theoretischen Erörterungen tot läuft. Dann bekommt man einen besseren Eindruck.
    Wer dann noch Lust hat, kann es sich ja anschauen... :winken


    Manche haben feststehende, große Messer... andere benutzen nur ein Opinel... und der ein oder andere hat auch ein Multi-Tool... :daumen


    draussen: Ja, die Reißverschlüsse sind sicherlich ein kritischer Punkt, aber mit Druckknöfen habe ich auch keine guten Erfahrungen.
    Und wasserdicht sind die auch nicht... selbst alle 10 cm einen, können sich immer noch durch Verzug Öffnungen aufstellen.


    Die Reißverschlüsse sind ja im Grunde nur kritisch, wenn ich damit etwas zu zippe und gleichzeitig massiv Regen drauf fällt oder entlang laufen kann... :skeptisch
    Beim Poncho - egal. Beim Bivi: evtl., wenn ich mich damit komplett ungeschützt in den Regen lege. Als Baker Tent - relativ gleich wie beim Tarp-Lean-To.
    Nur beim geschlossenen Dreiecks-Zelt könnte es bei starkem Regen dazu kommen, wenn ich z.B. nicht korrekt abgespannt habe.

  • chinerik, Du hast recht, ich habe in meinem obigen Post (Nr. 3) nur banal mit meinem persönlichen Setup verglichen und nur von meinen Gewohnheiten aus beurteilt !
    Das muss ich revidieren!
    :schäm


    Das Pedduk ist vom Standpunkt des Bushcraft aus gesehen, dazu gehört ja u.a. z.B. auch mit möglichst wenig Gedöns, klein verpackte Basicausstattung, robust, ... für viele Situationen gerüstet zu sein, nicht unbedingt mit besten Komfort aber eben alles erleben und durchhalten zu können ... und dafür ist das Pedduk sicher super geignet. Ich denke ja selbst bei meiner MYOG-Näherei über neue Ideen bei Tarp, Bivi, etc. nach und weiss wie schwierig es ist "neues zu erschaffen". Löst man mit einer Idee ein Problem oder Unzulänglichkeit eines Ausrüstungsstückes, schafft man durch diese Lösung meist an anderer Stelle eine andere vorher nicht existente Unzulänglichkeit. Es ist unmöglich alles optimalst zu lösen ohne irgendeine Winzigkeit an der man immer irgendwie meckern kann.


    Will damit, auch wenn ich es aus oben beschriebenem Grund wohl so nicht verwenden würde, einfach nur sagen, ich finde die Idee, die Ausführung, das Material, sicher auch die Verarbeitung sehr sehr gut. Es löst so einige Unzulänglichkeiten eines Tarps + Bivi, wirft so leider Winzigkeiten auf, die für mich persönlich wichtig sind. Da jedoch die Reihenfolge der Eigenschaften für jeden anders ausfallen, gibt es auf jeden Fall sehr viele, für die genau diese Kombination optimal ist !


    Also von mir auf jeden Fall alle Daumen hoch !!
    :daumen


    PS: könnte mir vorstellen, dass ich mir an einem zukünftigen Tarp anstelle eines Beaks eher mal solche 3ecke "zum Einklappen" drannähe.

  • chinerik, Du hast recht, ich habe in meinem obigen Post (Nr. 3) nur banal mit meinem persönlichen Setup verglichen und nur von meinen Gewohnheiten aus beurteilt !
    Das muss ich revidieren!
    :schäm

    Unverschämtheit! :ilvgrimm

    Da jedoch die Reihenfolge der Eigenschaften für jeden anders ausfallen, gibt es auf jeden Fall sehr viele, für die genau diese Kombination optimal ist !

    ... so rum ausgedrückt triift es auch den Kern!:daumen


    PS: könnte mir vorstellen, dass ich mir an einem zukünftigen Tarp anstelle eines Beaks eher mal solche 3ecke "zum Einklappen" drannähe.

    ICH VERKLAG DICH!!!!! :zunte :batch :gewehr


    (Genau SO ist das ja entstanden)

  • Mal ein paar Fotos aus meinem "PEDDUK-Camp".


    Hatte gestern alles mit dem Hammock nochmal ausgiebig getestet und ein paar Set-ups.


    Übrigens fegt hier das Unwetter durch, hat immer wieder geregnet und fiese horizontale Windböen. So viel zum Thema "Schönwetter-Gear".


    Für Hammocker ist die Basis-Version PEDDUK als Tarp für ganz schlechtes Regenwetter natürlich nicht lang genug.
    Das wird sich aber bald und in überraschender Weise ändern... :mädchen


    Das Anbauteil ist m.E. einfach genial als Underquilt - weil ich das Dreieck einfach durch die Suspension ziehe und mit seinem eigenen Reißverschluss über die gerafften Hammockenden - quasi ein wärmereflektierender Underquilt, der gleichzeitig Bodenschutz ist, und wasserdicht wie eine Socke die Hammockenden umschießt.


    Hier mal ein paar Bilder:





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