Birken sterben durch anbohren

  • Huhu,


    Also ich hab im April einfach die Enden von relativ weit unten angewachsenen Ästen abgeschnitten und eine Flasche draufgesteckt. Am nächsten Morgen waren diese Randvoll. Der Birke machte diese Art des Anzapfens nichts aus, da es vergleichbar mit einem "Zurückschneiden" ist und das hat noch keinen Baum gekillt. Der einzige Unterschied ist glaube ich, dass nach 2-3 Tagen nichts mehr tropft und man neue Äste nehmen müsste aber ich wollte eh nur 1-2 l haben und die gingen an den 2 Ästen super die eh über den Weg gewachsen waren.


    Vlg,
    Rsj

  • Grüße,


    also erst einmal muss ich sagen Recht habter...
    Birke ist extrem anspruchslos bezüglich Boden und Klima deshalb ist sie auch in vielen Teilen der Erde vertreten und trägt nicht ohne Grund den Namen Pionierbaumart. Deshalb kann sie in Russland und Finnland beispielsweise Reinbestände bilden, eben nur da wo man sie auch lässt denn diese bildet sie von Natur aus. Da sie sehr frosthart ist besser noch als Erle kommt sie auch in kalten Regionen vor wo sie geschätzt wird. Ebenfalls ist sie sehr lichtbedürftig wie zum Beispiel auch die Weiden. Doch hier zu Lande ist es oft Unkraut wegen ihrer peitschenden Krone, wenn man sie jedoch geschickt einsetzt kann sie auch für natürliche Astreinigung sorgen...! Man unterschätzt sie leicht denn sie ist extrem Anpassungsfähig mit ihrer weißen Rinde schützt sie sich effektiv vor Sonneneinstrahlung verhindert so das aufplatzen der Rinde daher streicht man andere Baumarten oft mit weißer Farbe an um sie vor ihrem Elend zu bewahren. Das Betulin in ihrer Rinde macht sie sehr witterungsfest daher nimmt man sie auch für Dächer von kleinen Häusern. Bei -30 bis -40 Grad wandelt sie ihre Stärke in Öl um, ihre Methode Frost zu trotzen.
    Birken wurzeln nicht unter den mittleren Grundwasserspiegel (Flachwurzler), das führt oft zum Absterben vieler Birken denn wenn der Grundwasserspiegel steigt und und sie sich auf niedrigen eingestellt hat faulen die Wurzel weg und wenn der Grundwasserspiegel fällt und sie auf einen hohen angewiesen ist, vertrocknet sie. Das ist eine häufige Ursache für´s absterben. Beim Anzapfen was Jahr zu beginn der Wachstumsperiode passiert entnimmt man der Birke ihren zuckerhaltigen Saft was sie braucht um Austreiben zu können wenn man sie dabei mit einem sehr großen Bohrloch verletzt kann das eine Ursache für das absterben einzelner Pflanzenteile sein. Wenn die Wunde sehr groß ist und das wurde hier auch schon erwähnt regiert die Birke meist nicht mit Überwallung weil ihre Rinde dafür nur am Stammfuß zu dickerer Borke neigt. Meist ist auch das Absterben altersbedingt denn sie hat eine Lebenserwartung von 80 Jahren (Ausnahmen bestätigen die Regel) also wie ihre größten Feinde. In ihrer Verbreitung ist sie sehr selbstständig da sie keine tierische Hilfe in Anspruch nimmt, ihrer "Nüsschen" so nennt man die kleinen beflügelten goldenen winzigen Samen verbreiten sich durch den Wind, durch ihre Leichtigkeit fliegen sie oft Kilometer weit. Deshalb wird man es selten sehen das unter einer Birke eine genetisch identische Birke wächst. Man benutzt sie auch zum trockenlegen von bestimmten Gebieten weil sie wenn vorhanden ein echter Säufer ist.
    Nun noch eine kleine Sache zum Artikel vom Anfang, das Anbohren von Birken find ich nicht besonders sinnvoll (bringt sie prinzipell nicht um) wenn es nur für den Eigenbedarf ist denn man hat Zeit und lässt den Baum für sich arbeiten was auch der letzte Beitrag beweist ein Ast tuts auch und es reicht völlig. Mit dem Anbohren schädigt man den Baum auch in dem Sinn das die Wunde (je größer um so mehr) von Bakterien befallen wird, die Fäulnis hervorrufen und begünstigen können. Das sieht man auch auf den Bildern deutlich (schwarze Färbung), durch das verschließen verhindert man das austrocknen der Wunde und das allmähliche zuwachsen. Dadurch kommt es auch zum Schwitzen in der Wunde was den Bakterien einen prima Nährboden bietet.
    Also Ast anritzen ein bisschen Geduld und dann haben alle was davon!


    :winken

  • Ja, das ist auch ne völlig andere Art. Die kanadische Papierbirke (Betula papyrifera) wird auch Kanubirke genannt und zeichnet sich dadurch aus, dass sich große Rindenstücke quasi von selbst ablösen. Allerdings bleibt dabei das Kambium des Baumes völlig intakt.

    Die sich abschaelende Rinde der Kanadischen Paperbirke eignet sich schlecht fuer den Kanubau, auch wenn sie im Volksmund "Kanubirke" genannt wird, da sich auf natruerliche abloesen Teile Hauchduenn wie Papier und und zereissen auch leicht wie Papier. Aus diesem Grund wird die Parke vom Baum ganz abgeschaelt. Uebrigens haben wir beide von dir bildlich dargestellten Birken hier, die Haengebirke eignet sich schlecht zum Kanubau oder fuer Elch Calls da die Narben in der Ride oft tief ins Rinden inner gehen. ;)

    Wenn Du nicht für Deine Freiheit kämpfen willst, hast Du auch keine verdient.
    Folge nicht den Spuren Anderer, gehe Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Spuren.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!