Schwebestativ / Gimbal für die GoPro Hero4

  • Ein Schwebestativ / Gimbal ist eine Vorrictung um mit einer Kamera aus der Hand möglichst ruhige, verwcklungsfreie Videos zu machen. Gibt es natürlich zu kaufen von günstig bis sauteuer, manuell oder elektrisch, je nach Bedarf. Da ich auf längerer Tour natürlich kein großes und schweres Teil rumtragen will, soll das Ganze mit minimalem Gewicht auf den Trekkingstock (ohnehin immer dabei und auch als Tarpstange benutzt) integriert sein.


    Grundprinzip wie z.B. in diesem Video ...
    Um die Cam in drei Achsen stabil zu halten, besteht das Gimbal also aus drei, sich gegenläufig drehende Ringe, ganz innen mit Achse im Kugellager zu Drehung der Cam in sekrechter Achse, die beiden äußeren Ringe entsprechend die beiden weiteren Achsen.
    Das Gimbal wird per Stativgewinde oder GoProClip auf das Gewinde des Trekkingstockes plaziert und oben drauf die GoPro (wie Bild 3, nur mal so per Hand gehalten). Während man jetzt mit der Hand am äußeren Ring festhält, fungiert der Trekkingstock nach unten als Ausgleichsgewicht (evtl. unten noch nen Stein oder so dran), so dass die Cam "innerhalb" des Gimbel "frei schwingen" kann, also immer "im Lot" bleibt.


    Habe als Prototyp mal fürn par Cent im Baumarkt ein paar kurze Stücke von PVC-Abflussstücken gekauft und passend geschnitten.
    Siehe Bild 1 + 2. Im Endprodukt werden die Ringe natürlich mit Aluhülsen, durch die die Schrauben stecken optimal auf Abstand gehalten, etc.
    Hatte gehofft, dass das schon geht weil schön leicht. Das PVC-Material ist jedoch zu weich/zäh und es dreht nicht wirklich flüssig. Ausserdem zu flexibel.
    Also müssen entsprechende Ringe aus Aluminium, ich denke mal Materialstärke so 3-4 mm, verwendet werden. Hier könnte man dann sogar Gewinde schneiden.


    Leider kann ich nirgendwo solche Ringe aus Alu finden, Baumarkt, amazon, ebay. Wahrscheinlich gebe ich nichht die richtigen Suchbegriffe ein !!??
    Kann mir da jemand von den Metallern unter Euch helfen wo ich das kriege ?? :)

  • Wenn Du einen Schrottplatz oder gar mehrere Kennst, würde ich zunächst dort suchen.
    Vielleicht ist dann ein dünnes V2A-Rohr (~1,5mm) sogar eher aufzutreiben, welches auch nicht schwerer als das Alu in der von Dir gewünschten Stärke ist ...

    By de Alexander


    Hoffe das Beste aber rechne mit dem Schlimmsten, so kannst du kaum überrascht / enttäuscht werden ...

  • Hallo Tappsi,


    ich beschäftige mich auch gerade nebenbei mit dem Gedanken mir so eine Steadycam für mein Telefon zu bauen. Es gibt eine tolle Internetseite von WSCLATER: Hier erklärt er auch sein eigenes Gimbal-Design. Hier sieht man, dass sein selbst gebautes System um längen besser funktioniert als die meisten, die man kommerziell kaufen kann. Wenn man von seinem Design Nummer 1 ausgeht, gibt es – denke ich – das Potential (zumal mit einer leichten Kamera) das ganze UL hinzubekommen. (Vielleicht sogar mit Carbonstange :skeptisch ?)


    Jedenfalls benutzt er für sein Gimbal einen Traxxas TRX-5151 Joint aus dem Modellbau und zwei Kugellager. Der Traxxas Joint kostet, glaube ich, so um die acht Euro. Damit ist das ganze immer noch ziemlich bezahlbar.


    Hoffe es hilft und viele Grüße!


    Ansmann

  • Hi ho, das Problem mit den beiden Gimbalmodellen und UL ist, dass beide nur mit eisreichend Gegengewicht zuverlässig arbeiten. Hab mir damals auch ein Gimbal für meinen Hexacopter zugelegt um die Gopro 3 auf 2 Achsen stabil halten zu können. Eine motorgetriebene Variante ist denke ich mal die leichteste Möglichkeit. Mein Gimbal wiegt inklusive Batterie ca. 360g. Hab den Tarot T-2D. Die Achsen drehen sich maximal von -45° bis 45° (roll) und -135° bis 90° (tilt) mit einer maximalen Geschwindigkeit von bis zu 2000°/sekunde. Damit ist die Kamera bei jeder Bewegung immer absolut gerade und dank der Gummi-Puffer ist das Bild auch um längen Ruhiger. Über zusätzlich angebrachte Potis lässt sich die Kamera im Gimbal auch manuell ausrichten. (Diese hab ich in meinem Fall aber nicht eingebaut, weil ich dafür nen Empfänger habe... wär ja blöd wenn mein Copter noch 600m Kabel mitschleppen müsste xD )


    Den einzigen Nachteil den ich sehe ist ganz klar der Preis. So ein DIY Projekt mit den beiden mechanischen Gimbals ist im Kostenfaktor natürlich unschlagbar und um längen günstiger als der Tarot.

  • Hallo Ansmann,


    danke fürs Ausgraben des etwas älteren Fadens.
    Meine Trekkingstockvariante liegt zu ca. 80% fertig rum. Da ich die GoPro wieder verkauft habe ist das nicht fertig geworden weil ichs ja jetzt erst mal nicht brauche. Verkauft habe ich das Teil, weil meine ersten Versuche mit Daueraufnahme bzgl. der Akkulaufzeit erst mal gute Ergenisse erzielten ... im realen Leben (auf Tour) jedoch erwies sich das als absolut nicht übetragbar. Nach spätestens 45min ist ein Akku leer ... einfach nur unakzeptabel und für ne 2 Wochen Tour halt nicht verwendbar.
    Da lobe ich mir meine alten Kameras mit AA Batterien. Die eine filmt mit 2 LiIo-Batterien gut 3 Stunden, Abends anschauen incl. Mit 2 Ersatzbatterien alles ok.


    Die beiden von Dir verlinkten Anleitungen finde auch ich für eine Rucksacktour ungeeignet weil zu groß und zu schwer. Schwebestative benötigen nun mal den ausgleichenden "Gewichtsarm". Der Trekkingstock reicht jedoch bei meiner Variante bei so kleinen Cams wie die GoPro schon ohne Zusatzgewicht aus. Und den Trekkingstock hat man eh dabei. Aber endgültiges Ergebnis kann ich leider (noch) nicht liefern ... erst wenn es Cams gibt mit deutlich längerer Akkulaufzeit.
    Z.B. die Contour bietet gut 3 Stunden (laut Datenblatt), der Akku ist aber fest verbaut, 2. Akku also nicht möglich ... wieder unakzeptabel.


    Bevor jemand "Powerbank" sagt ... unakzeptabel da ca. 30% Verlust !

  • Ja, vielleicht habt ihr recht. Wenn ich in den nächsten Monaten mal die Zeit und das Geld habe, werde ich es vielleicht trotzdem ausprobieren. Ich denke daran, alle strukturgebenden Elemente aus einem sehr leichten Material herzustellen, wie etwa Carbon. Alle Gewichte zur Justage des Systems oberhalb des Gimbals (wo die Kamera ist) würde ich weglassen und nur durch die Kamera selbst bewerkstelligen. Z.B. indem man auf die Kameraplatte eine Eisenfolie klebt und die Kamera mit einem starken Magneten befestigt. Der Nachteil davon ist, dass das u.U. ein ziemliches Gefummel wird für jede Aufnahme neu auszutarieren.


    Wenn man die Stangen aber lang genug wählt, könnte man das Ganze vielleicht leicht genug (trotzdem sicherlich nicht so leicht wie eine elektrische Lösung) hinbekommen. Mein Telefon wiegt bspw. 130g. Bei einem Magneten, der etwa 50g wiegt macht das 180g. Da das Drehmoment quadratisch von der Entfernung abhängt, müssen die verwendeten Stangen nur lang und leicht genug sein... :confused


    Ich hoffe ich kann das bald mal ein bisschen testen. Den Trackingstock als Gegengewicht zu nehmen ist jedenfalls eine tolle Idee! :daumen

  • Hallo Exo,


    danke für den Hinweis. Ob eine Kamera von Magneten beeinflusst wird, hängt im wesentlichen von den Speichermedien ab. Kameras, die Festplattenspeicher (HDD nicht SSD) oder magnetische Speicherbänder (z.B. miniDV) verwenden, können in der Tat durch Magnete gestört werden - das kann bis zum völligen Datenverlust gehen. Speicherbänder sind allerdings wesentlich anfälliger als herkömmliche Festplatten. Dennoch sollte man auch bei einer HDD sehr vorsichtig sein, man will schließlich nicht, dass etwas verloren geht. Anders sieht es jedoch mit Flash basierten Speichern aus (SD-Karten, die meisten SSDs). Die sind mit Dauermagneten (und den damit verbundenen vergleichsweise schwachen Magnetfeldern) nicht klein zu kriegen. Und so lang man nicht vorhat, flüssigen Stickstoff mitzuschleppen und das ganze mit einer Supraleiterspule zu machen, besteht hier keine Gefahr ;) .

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